Sie legen somit eine recht dominante Verhaltensweise an den Tag, welche ich als angeborene Durchsetzungsfähigkeit interpretiere.
"dominante Verhaltensweise" wird allgemein als
Dominanzverhalten bezeichnet. Zumindest in der Ex-BDSM-Literatur.
wiki ist da durchaus hilfreich:
In der Psychologie spricht man von Dominanzverhalten, wenn ein Individuum das Verhalten von einem oder mehreren anderen Individuen beherrschen bzw. kontrollieren möchte.
DV heisst somit nur "ich will der Chef sein!".
Durchsetzungs
fähigkeit wiederum bezeichnet eine Wirkung in einer sozialen Gruppe: Ein Individuum kann seine Ansicht/Willen gegenüber anderen durchsetzen.
Für den Schritt vom "ich will" zum "ich bin" braucht es also die anderen Individuen, die im konkreten Fall (Ort, Zeit, Inhalt, Person, ...) den Führungsanspruch annehmen und sich unterordnen.
Das Verhalten von Kleinkindern ist sehr stark von der Sicherheit, die sie ab Geburt (von der Mutter) erhielten, geprägt:
Zärtlichkeit, Wärme, Nahrung. Für einen hilflosen Säugling überlebenswichtige Fürsorge. Die Erfahrung, wie diese erhalten wurde, ist prägend: Einfach so, regelmässig, unregelmässig, nach lautem Schreien. Ober er Gewalt und Schmerz, auch durch - für ihn unverständliche - Krankheiten und Unfälle erfahren hat. Und und. Dadurch lernt er beispielsweise: Meine Umwelt ist bedrohlich, aber wenn ich laut bin und aggressiv schreie, bekomme ich, was ich will.
Ebenso befinden sich Kleinkinder noch in einem symbiotischen Verhältnis mit ihrer Mutter, was zur Folge hat, dass sie deren Emotionen spiegeln. Ist die Mutter etwa latent ängstlich und überfürsorglich, verhält sich auch das Kind ängstlich.
Dein Kinderbeispiel begründet die Theorie der angeborenen oder genetischen Dominanz jedenfalls nicht.
Eine stringente Kausalität kann ich darin schon mal gar nicht feststellen.
Es gibt natürlich keine bessere "Entschuldigung" als genetische Grundlagen
Den Missbrauch dieser These als Grund für Nicht-Reflektion des eigenen Verhaltens und des des Nachwuchses konnte ich schon oft beobachten.
Stichwort Soziale Vererbung.