@legacy und Westsachse
legacy: Christsein und Sex hat sehr viel miteinander zu tun, besonders , wenn man strenggläubig ist...die Kirche beeinflusst das Sexualleben sehr stark, besonders bei den Katholiken, bei den Protestanten ganz massiv. Man lese nur die Enzyklikas des Papstes...und wenn jemand erzkatholisch ist, sind die neben der Bibel und Co Grundlage seines Lebens und da gibt es keinen Deut zu rütteln dran, alles Andere ist Schönrederei. Auch ein mäßiger Katholik hält sich an allgemeine religiöse Grundlagen.Als die Bibel vor 2000 Jahren geschrieben wurde konnte dich eine Geschlechtskrankheit töten. Heute ist das (ausser bei einigen Viren) nicht mehr so der Fall. Abhilfe konnte da nur der Sex mit ein und demselben Partner sein. Es gab ja keine Kondome.
Als die Bücher der Bibel geschrieben wurden, waren Geschlechtskrankheiten als solche und die meisten Kausalitätszusammenhalte zwischen Erkrankungen und Verursachungen unbekannt. Das war sicherlich nicht der Grund, warum die Bibel (bzw. deren Verfasser) Sex mit nur einem Partner forderten. Die "Ehe" war das Zentrum der familiären religiösen Gemeinschaft und es war wichtig, sich fortzupflanzen (z.B. ein Rabbi muss verheiratet sein, um Rabbi werden zu dürfen -eine religiöse Grundlage der Juden ist das Alte Testament). Die Familie musste über männliche Nachkommen fortgeführt werden und Ehebruch war immer strafbar.
Gott hat Onan sogar bestraft, weil er seinen Samen sinnlos verschüttet hat, anstatt ihn sinnvoll in seiner Frau zu versenken.
Die Kirche (besonders die katholische) duldet keinen Sex zum Vergnügen, kein Fremdgehen, kein gemeinsames Fremdvögeln, keine Verhütung. Wenn man erzkatholisch ist, hat man das definitiv zu befolgen.
Dass ihr sonntags nicht in Swingercluns geht, iat lächerlich. Eine besondere Art von Heuchelei.
Kondome gab es auch schon, in einer Art von Ziegenmagen etc.
Vielweiberei war in der Regel bei Viehzüchtern gestattet/toleriert, da die durch ihre Viehzucht von der Streuung von Erbgut wohl schon was ahnten und das Wanderleben recht gefährlich war und es somit Sinn machte, mehrere Frauen zu haben (das gab es aber nie im jüdischen oder christlichen Bereich).
Westsachse: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Religiosität und Nichtreligiosität auf Dauer Konflikte größerer Art umgehen lassen, besonders wenn beide Haltungen ausgeprägt sind. Ihr könnt versuchen zu reden, aber es wird doch starke Reibungspunkte geben.
"Hohenlieds der Liebe" Hier ein paar Ausschnitte: Schön bist Du, meine Freundin ..... wenn der Tag verweht und die Schatten wachsen, will ich zu Deinem Myrrhenberg gehen, zum Weihrauchhügel ..... dein Schoss ist ein rundes Becken, Würzwein mangelt ihm nicht, wie eine Palme ist dein Wuchs, deine Brüste sind wie Trauben. Ich sage. Ersteigen will ich die Palme, ich greife nach den Rispen.
Auch die altchristliche Literatur hat schöne Texte hervorgebracht...ohne Zweifel. Aber eben war Sex nur im Rahmen einer monogamen Ehe erlaubt. Selbst Schwärmen konnte schon eine Art von Ehebruch sein. "Begehre nicht deines Nachbarn Weib" - und in den alten Gesellschaften war die Frau ohne Mann undenkbar, wegen der strikten Aufgabentrennungen und der bestehenden Tabus.
Christliche Kirche und freier Sex schließen sich definitiv aus. Alles andere ist pure Heuchelei und Doppelmoral Im christlichen Kontext hat es nie eine so schöne Liebesdichtung gegeben wie im muslimischen und im hinduistischen Bereich, weil Christentum in Sachen Liebe extrem intolerant ist (in Bezug auf körperliche Liebe; "Liebe" allgemein ist natürlich das Zentum der christliche Religion - siehe die Bergpredigt).