Oneitis – Wenn Liebe zur Fixierung wird

Mh, also die Sonne ist heute morgen wieder aufgegangen und scheint auch wunderschön - wirklich besser geht's mir aber nicht. Die Zeit heilt zwar viele Wunden und hilft bei allen - bei einigen - und die Sache mit der Oneitis zähle ich dazu - hilft nur Arbeit an sich selbst. Und diese ist unglaublich schwer und noch einmal viel schmerzhafter.

Die Zeit heilt alle Wunden ist bei einfachem "ausharren" nämlich schlichtweg eine Form von Verdrängung - und das geht fast immer schief. Nicht sofort - aber irgendwann kommt der Bumerang zurück

das ist es ja du merkst es täglich nicht, nur im Rückblick, wenn du nicht allzu viel Falsch gemacht hast wird es besser.
Bei mir geht das, muss auch erst wieder mein allein ertragen können,
keine Geistige Bindung und zerstörte Hoffnung ebenso.
Manche machen weiter unbeschwert.
Denke da ist der Bummerrang grösser wenn nicht verarbeitet sondern verdrängt wird, egal wie das aussieht.

mfg Andy

Da ist er definitiv größer - auch wenn ich mir das ehrlich gesagt gar nicht vorstellen kann, einfach "unbeschwert" weiterzumachen. Aber das kommt wohl auch daher, dass meine letzte Beziehung...okay, ich finde gerade nicht ein Wort das irgendwie angemessen wäre um auszudrücken was ich dafür empfinde - war.

Bei einer eher oberflächlichen Beziehung wird das eher gehen. Aber kann man dann noch von Oneitis sprechen?

eben nicht - genau
triffst das richtig.
Leben- Lieben- Leiden- Mensch sein, wie in der Bibel auch.
one it is = one i wanna be only

...Bei einer eher oberflächlichen Beziehung wird das eher gehen. Aber kann man dann noch von Oneitis sprechen?

Ich denke nein. Oneitis und Oberflächlichkeit schließen einander aus.

Wichtig ist ja eigentlich auch nicht die Fixierung, sonder WIE gehe ich damit um. Nicht die Fixierung ist krankhaft, sondern das Verhalten was daraus resultiert.

Ich meine es gibt auch andere Verhaltensweisen, wie man mit Fixierung umgehen kann und dann ist sie keineswegs krank !

Naja ich glaub wir sind gerade wieder an dem Punkt angelangt wo man sich fragen muss, wo Oneitis anfängt und wo die Grenzen liegen - die aber halt schwimmend sind. (Wuhu, einmal erfolgreich im Kreis gedreht )

Weil ich glaube schon dass die allererste längere Beziehung mit erstem Mal etc., insbesondere wenn sie denn länger geht für jeden einmal ein erster Fall von Oneitis sein kann. Nur hat man das einmal überwunden, dann ist es denke ich ähnlich wie mit anderen Krankheiten - man kennt es und weiß zumindest in Teilen damit umzugehen. Zumindest die meisten. Aber einige halt nicht - da treten diese "krankhaften Züge" dann wieder und wieder auf.

Und stimmt, die Fixierung an sich ist erstmal nicht krankhaft sondern nur eine Verhaltensweise.

Krankhaft wird es für mich und in meiner Definition erst dann, wenn es aus der Gedankenwelt nach außen dringt und mein Verhalten negativ beeinflußt, ich es auch vom Anderen erwarte oder ihn, aus meiner Fixierung heraus, durch mein Verhalten beeinträchtige.

Was kann ich zu diesen Thema sagen, ich selbst litt noch nicht unter dieser Störung, aber mein Ex-Partner.

Anfangs hatten wir eine ganz normal Beziehung und nach circa 6 Monaten entwickelte es sich dann zu einer Fixierung auf meine Person weiter.

Alles fing ganz harmlos an, steigerte sich aber rasch und ich hatte einen kompletten Regelkatalog.

Mal ein Auszug:
• Schminkverbot
• Tangas zu tragen war auf der Straße verboten
• Reden mit dem männlichen Geschlecht, wenn er nicht dabei
war ebenso
• Raus gehen durfte ich ohne ihn, von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr, wo ich
genaustens festhalten musste was ich in dieser Zeit gemacht habe
• Meine Freundinnen durften sich auch nicht länger als 2 Stunden bei
mir aufhalten, sonst hatte ich ein Verhältniss mit ihnen
• Meine Kleidung musste hoch geschlossen sein, Röcke durfte ich gar
nicht tragen
• wenn er dabei war musste ich mich mit seinen Freunden unterhalten,
nicht das sie denken, ich hätte Angst vor ihn
-mit seinen besten Kumpel durfte ich mich aber nicht länger unterhalten,
als 5 Minuten, da war es dann schon ein Verhältnis
-mit der Frundin seines Kumpels durfte ich mich gar nicht unterhalten,
die würde mir nur flausen in den Kopf setzten
-der Sex musste auch nur nach seinen Vorstellungen ablaufen, nicht
das ich noch auf die Idee gekommen wäre, dass sowas auch Spaß
machen kann
-Freitags hat er grundsätzlich mein Handykontrolliert, wenn ich mich
dagegen gewährt habe, hatte ich schon was zu verheimlichen,
-desweiteren musste ich ihm erlauben alle Nummern anzurufen, die ihm
nicht bekannt waren

Ich glaube jeder kann sich vorstellen, wie die Regelverstöße geahndet wurden. Welche er versuchte mit Geschenken wieder gut zu machen, aber eine Entschuldigung gab es nie!

Irgendwann entwickelte sich dann diese Liebe zu Hass, mehrfach habe ich ihm geraden sich professionelle Hilfe zu suchen, aber alles anraten war zwecklos.


Diesen Satz meinte er auch so, zumindest emotional.
Nach unsere Trennung, wir waren ja 5 Jahre zusammen, hat er mehrere Selbstmord versuche gestartet, welche er mir auch telefonisch genaustens erklären musste.

Ich denke egal ob man Betroffener ist oder die fixierte Person, beide leiden darunter.


Zur Ursachen Forschung, er ist ein Mensch der über seine Gefühle und Bedürfnisse nicht reden kann, er hat seine Probleme auf andere Art und Weisen zum Ausdruck gebracht. Und nachdem der Supergau vorbei war, fing er an seine Probleme, die ihm beschäftigen zu erzählen. Zum Selbstwertgefühl kann ich nur sagen das er sich allein für den perfekten Menschen gehalten hat, alle anderen ob es nun meine Familie war oder seine Freunde hat er runter geredet, aber auf alle erdenklichsten Weisen. Große Menschenmasse mied er Grundsätzlich.
Diese hat er sicherlich gehabt, denn ich war seine erste feste Freundin!

Das Wort Liebeskrank beschreibt es sehr gut und hat ihm zu einem Eiskalten Menschen werden lassen.

extreme Fixierung..
schlimm aber vorbei

Freiheit is nich jedem angenehm weder geben von Freiheit, noch das selbst erleben der Freiheit..

is aber nicht one it is - monogam

WOW.... also das ist doch RICHTIG krank... und in sehr abgeschwächter form kenn ich das auch !

wieso hast du es soweit kommen lassen.... zumal du ja geschrieben hast....


nach "nur" 6 monaten.... wenn nicht absolute "liebe" dabei war... hätte man doch auch "tschüss" sagen können....oder ??

schon voll krass.... kenn aber auch diverse "auswüchse" bei frauen.......

Das sollte man denken, aber mein Expartner ist auch fremdgegangen, und das nicht nur einmal. Aber trotzallem hat er sich nur auf mich fixiert, den Rest hat er wieder laufen lassen.


Ich denke so habe ich ersteinmal Erfahren, was Freiheit wirklich bedeutet, zumindest nach der Trennung! Und so lernt man auch die kleinen Sachen im Leben zu Lieben!

Du musst dir Vorstellen ich war damals 14 Jahre alt, er war 20! Man ist in einer Phase des Lebens in welchen, man nicht Fleisch aber auch nicht Fisch ist.
Man hat keine Erfahrung wie man damit umgehen soll und nimmt Anfangs Dinge hin, dann kommt der erste Moment des Ausbruches, man ist festentschlossen und wird mit einer Hand, welche sich immer fester um den Hals schnürt, aufgehalten. Dann kommen die Androhungen, wie er das liebste und das einzigste was du noch hast, vor deinen eigenen Augen umbringen will. Aber nicht in einer kurzen Ausführung, nein er erkärt es im Detail.
Sicherlich, ist man heute schlauer und ich würde heute auch sofort die Notbremse ziehen, aber damals hatte ich Angst!

ja is was drann,
jeder muss seinen eigenen Weg gehn u. am Ende fangen wir mit neuer Erkenntnis neu an unsere Ziele zu erreichen.
Manche haben neue Ziele aus Schmerz u. Angst, manche wollen ihr ich ergänzen...

Ich glaube aber, daß Oneitis und extreme Unsicherheit=Eifersucht nicht soviel gemeinsam haben.

das festlegen auf eine/n sexuallpartner- monogam

match-joylogik

Da könntest du recht haben, aber der Therapeut hat mir die Ursache damit begründet!

Monogamie ist Oneitis?
Oder wie meinst Du das gerade?

nahezu, fliessend eben, wie die Wahrnehmung unserer Liebe zum anderen, genauso wie zu uns selbst positiv & negativ.
Fixiert sein eine Person zu lieben muss nicht krankhaft sein, kann aber...

Ich musste damals auch mit dem Therapeuten von meinen Exfreund reden und er hat gemeint das es eine extrem Form von krankhafter Liebe ist, sicherlich kann er sich auch nur ein Bild von dem gesagtem machen. Aber in dem Gespräch ging es vor allem darum wie ich mich, ihm gegenüber Verhalten soll!

Das mit dem fremdgehen ist auch so eine Sache, denn es war mit einen Mann, das habe ich aber erst im nachhinein festgestellt und es war innerhalb der ersten 6 Monate.

tough, aber da bst nun durch u was futsch ging damals ist heut ein Teil deines ich, das ein anderer nicht geschätzt hat..
im sorry for you experience

egomane wissen nie was sie anderen antun, da die empathie fehlt.

Ja das stimmt und es hat mich nicht zu einem schlechten Menschen gemacht!

Und ob es nun genau Oneitis war, kann ich nicht sagen, aber die Frage war ja:

Egomane Personen können gar nicht den Anderen sehen, sie sind ja immer nur auf sich bezogen.
Sie wollen sich ja IHRE Bedürfnisse mit Hilfe eines anderen Menschen erfüllen!

ich finde das was sunflower1501 beschreibt ist das was die Sache am besten beschreibt.

In unserer Welt heute ist das Liebesideal ja ein hollywoodbasiertes. D.h. wir sehen ja meist nur die Anfänger und die Phase höchster Verliebtheit - da kann man schnell den Eindruck bekommen Oneitis wäre sogar das Ideal unserer Zeit.

Die Abgrenzung beschreibt sunflower m.E. am Besten. Wenn es wirklich keine Liebe mehr ist sondern nur Besitzdenken und Kontrollzwang.
Die Frage wäre, ob der Mensch auch ansonsten Kontrollprobleme hat. Esstörungen, Alkohl usw.. Ein zwanghafter Mensch ist meist nicht nur in einer Beziehung zwanghaft.

Liebeskummer ist ganz menschlich. Natürlich verlieren wir alle nicht gerne Menschen die wir lieben. So ein paar Rachegedanken, wenn wir verletzt werden - sind ebenfalls meschlich. Nicht verstehen können, wenn die Kommunikation verweigert wird und wütend werden - auch menschlich.

Das Gefühl der andere gehört einfach mir, und muss so argieren wie ich es mir wünsche und als Basis Liebe anzugeben - ist zwanghaft. Es auch noch durchsetzen zu wollen - ist krankhaft.

Da hat jemand nicht verstanden, dass wir nicht in den Köpfen anderer Menschen lebe und wir mit unseren Gedanken nicht die Welt lenken.

Wenn Zwanghaftigkeit auch noch krankhaft wird - ist das behandlungsbedürftig und für alle Beteiligten kein Spaß mehr.

Der Punkt den vor allem die Betroffenen verstehen lernen müssen ist - es geht hier schon lange nicht mehr um Liebe, es geht um Kontrolle und Machtausübung.

Kontrolle und Macht kann verschiedene Gesichter haben und die Betroffenen leugnen es sowieso.
Eher wird noch die Wahrnehmungsfähigkeit des Anderen in Frage gestellt.
Und je hartnäckiger, je belastender sie es selber schon finden, wenn sie lichte Momente haben.