@****ia
Ab wann man so gesehen von Krankheit spricht traue ich mich nicht abschätzen.
Der Ausdruck "Krankheit" ist meiner Meinung nach irreführend, ich würde es eher als ein "Symptom" bezeichnen. Im Grunde ist es ähnlich wie eine Depression oder ein Trauma - es gibt Leute, die neigen dazu und solche, die tun es nicht.
Wie sehr das ganze dann ausartet, liegt dann auch daran, wie labil jemand in dieser Hinsicht ist (und damit meine ich auch ganz speziell "in dieser Hinsicht" - es gibt massenweise Menschene, die anderweitig vollkommen ausgeglichen erscheinen mögen, aber hier ihre persönliche Schwäche haben). Der besessene Stalker mag ein Verhalten zur Schau stellen, dass man mit Fug und Recht als "krankhaft" bezeichnen kann, aber das Stalking an sich ist ja nicht die Krankheit
Das mit der Macht verstehe ich zwar dann doch noch nicht ganz, aber glücklich, wer hier nicht nur bemerkt, dass es keine Gegenliebe gibt, sondern sich lieber aus dem Staub macht und das mit der Zeit für sich selbst überwindet.
"Macht" trifft es ganz gut, weil in einer solchen Beziehung ein ganz massives Machtgefälle besteht - der eine ist vom anderen quasi abhängig, umgekehrt ist das allerdings nicht der Fall. Ob der oder die Angebetete es ausnutzt oder nicht, und ob eine Beziehung bestand oder nie existiert hat, ist zweitrangig. Es ist einseitig, unglücklich und die unterlegene Seite leidet darunter.
Und ja, sich im Falle derart tiefer, aber eben einseitiger Verliebtheit vom Objekt der Begierde wirklich abzunabeln (und zwar zum Selbstschutz, und nicht weil man den anderen umstimmen oder "bestrafen" möchte), anstatt sich nur weiter in etwas hineinzusteigern, ist das klügste, was man machen kann.
(abgesehen davon, dass es bei entsprechend gepolten Personen durchaus auch in Rachsucht umschlagen kann, wenn sie irgendwann realisieren, dass sie über Jahre hinweg hingehalten wurden - ich halte es jedenfalls nicht für zu weit hergeholt, dass die ganze Kachelmann-Affäre darin ihren Ursprung hat und nicht etwa in einer Vergewaltigung)
@*******sub
Du kannst allerdings so betrachtet noch froh sein - du bist Mitte 20 und hast noch massenweise Zeit und Gelegenheit, mit dir ins Reine zu bekommen und neue Beziehungen einzugehen (wie auch immer die aussehen mögen).
Hier, lies mal diesen Artikel, und frag dich, ob du dich so selber in 10 Jahren sehen möchtest:
http://www.zeit.de/2012/30/DOS-Geliebte