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Oneitis – Wenn Liebe zur Fixierung wird

@***ta...

wenn der begriff "oneitis" nur in einschlägigen pick-up-foren oder liebeskummerseiten auftaucht, und in keiner medizinischen abhandlung, dann können wir doch davon ausgehen, das oneitis keine krankheit ist.

die beschriebenen klassifikationen ICD 1 -10 gibt es!!!

das sind bekannte krankheitsbilder, die man erkennen und in langwieriger art auch behandeln kann...



viel interessanter, als sich um das angebliche krankheitsbild "oneitis" zu kümmern, ist die intension, warum es den begriff "oneitis" gibt!

es ist eindeutig, das dieser begriff aus der pick-up-szene kommt. dort wird er gern verwendet.
warum wird er dort verwendet?

um zu erkennen ob menschen an "oneitis" leiden, und man sie meiden sollte?
oder um zu erkennen, wenn man jemanden gepickt upt hat, wie man diesen menschen wieder los wird, wenn er mehrmals nachfragt, ob man sich wieder sehen/treffen kann.

denn dann kann man diesen menschen "oneitis" unterstellen und man ist selbst nicht der kranke typ, der krank handelt! man (der pick upper) fühlt sich wieder wohl, denn der andere ist ja selbst schuld, wenn er mit der situation nicht zurecht kommt. denn der andere ist krankhaft, er leidet an "oneitis"


menschen, die unter persönlichkeitsstörungen leiden, leiden nicht unter "oneitis", weil es diese definitiv nicht gibt!
@ishta
auch ich pflichte dir bei....

keine liebe....sondern vielleicht auch "verlustangst"...aber... menschen sollten gerade in zwischenmenschlichen beziehungen nichts "erzwingen" wollen.... da es meinst nach hinten los geht....

denn...sollten wir nicht alle darauf achten, das es dem von uns geliebten menschen gut geht?

und mit einer fixierung und der einhergehenden "du musst so sein wie ich es haben will".... entsteht keine "liebe" sondern nur ein fluchtgedanke.... so zumindestens bei mir !
moi
*******a_by Frau
7 Beiträge
Und dann
trifft der schwer an one-it-is Erkrankte auf einem Menschen mit unheilbarer Bindungsangst, welche wiederum eng verknüpft ist mit der Verlustangst, die dann psychiatrisch gesehen wieder ganz nah dran ist an der one-it-is....Also wir sehen, gerade in der Liebe und im Beziehungsleben sind wir alle ganz schnell dabei uns gegenseitig als krank zu bezeichnen und so gesehen sind wir's fast alle. Oder wir lassen dieses Kategorisieren einfach sein *g*
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
@mutabor
...menschen, die unter persönlichkeitsstörungen leiden, leiden nicht unter "oneitis", weil es diese definitiv nicht gibt!


Sicher kannst du, wenn du willst, über Begrifflichkeiten streiten. Das kann man immer.

Auch dieses "Warum hier ja, warum dort nein" führt nicht weiter.

Fakt ist, dass es Menschen gibt, die machen sich wesentlich mehr abhängig von einem anderen Menschen, wie es die Masse tut.

Im klinischen Bereich natürlich die Menschen mit der Störung:

http://www.icd-code.de/suche … h%E4ngige%20Pers%F6nlichkeit

  • F60.3:
  • Emotional instabile Persönlichkeitsstörung

  • F60.4:
  • Histrionische Persönlichkeitsstörung

  • F60.5:
  • Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung


  • Und natürlich die:

  • F60.7:
  • Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung



P.S.:
Über den Krankheitsbegriff dieser Gesellschaft kann man sowie streiten.


Hoffe das war jetzt nicht zu sehr O.T. *liebguck*
****tb Frau
51.551 Beiträge
JOY-Angels 
Hoffe das war jetzt nicht zu sehr O.T. *liebguck*

Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens *liebguck*

Das Eingangsposting fragt nach persönlichen Erfahrungen, keinesfalls nach psychiatrischen Definitionen. Euren Austausch zu ICD-geschlüsselten Abrechnungsdiagnosen führt bitte per Clubmail weiter.

Zum Nachlesen Oneitis – Wenn Liebe zur Fixierung wird


Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
**C Mann
12.723 Beiträge
@mutabor
...warum reitest Du so auf diesem Begriff herum? "Oneitis" ist eine treffend konstruierte Bezeichnung (soweit man weiss was "One" bedeutet) für eine zumeist ungesunde Fixierung auf einen einzelnen Menschen oder Gegenstand. Es gibt ja auch offiziell keinen Begriff "Handy" und doch weiss zumindest im deutschsprachigen Raum jeder was damit gemeint ist.... Man kann daher aber nicht behaupten, weil es diesen Begriff "Oneitis" nicht gibt, es auch kein derartiges Phänomen gäbe. Es wird eben in der Medizin anders benannt, so wie das "Handy"eben ein Mobiltelefon ist....
********nder Mann
2.896 Beiträge
***ta:
Solltest du aber!

Sie sind ein festes Bild im ICD 10 und jedem Therapeuten nur zu gut bekannt.

Warum?

Sie gehören zu den am schwierigsten zu behandelnden psychischen Störungen!

Ich meinte damit die Attribution auf eine Person. Nicht zuletzt macht es einen Unterschied, ob du einen kognitiven Verhaltenstherapeuten, Psychoanalytiker, Hypnotherapeuten oder systemischen Therapeuten fragst. Auch in der Behandlung und im Behandlungsansatz. Dankenswerterweise.

*******_65:
wenn der begriff "oneitis" nur in einschlägigen pick-up-foren oder liebeskummerseiten auftaucht, und in keiner medizinischen abhandlung, dann können wir doch davon ausgehen, das oneitis keine krankheit ist.

Wenn du dich an den Begriff "Oneitis" aufhängst, hast du sicherlich Recht.
Wenn es dir um das damit - in gewissen Kreisen - beschriebene Phänomen geht, so finden sich ähnliche Beschreibungen mit anderen Namen in anderen Kreisen. Ob wir jetzt Persönlichkeitsstörungen auspacken, von unsicheren Bindungsstilen sprechen, frühkindliche Regressionen in den Raum werfen oder was auch immer, obliegt dem Komplexitätsverständnis der einzelnen Personen.

Es verhält sich ein wenig so wie "Spiel und Sicherheit". Gibt's im systemischen Gedankenkonstrukt so nicht. Aber da gibt's "Autonomie und Bindung/Beziehung", was dasselbe beschreibt. Oder nehmen wir FTCs "Handy" und das englische "mobile phone". Zwei unterschiedliche Sprachkreise, die dieselbe Sache beschreiben.

Wenn's dir natürlich nur darum geht Recht zu haben, dass es den Begriff "Oneitis" im medizinischen Fachgebrauch nicht gibt: Du hast Recht.
*********ett77 Frau
1.595 Beiträge
ich vermute stark, dass Oneitis für die Betroffenen eine schlimme Situation sein muss. Diese Fixierung auf einen einzigen Menschen fühlt sich für mich nicht gut an. Man macht damit sein ganzes Leben von der einen Person abhängig, aber man hat doch noch andere Menschen, andere Dinge, die wichtig sind? Freunde, Familie, Job, Interessen, Hobbies?

Für Oneitis bin ich zu eigenständig. Dafür lieb ich zuviel Menschen, meine Interessen. Ich musste/durfte die Erfahrung machen, dass ich für die meisten meiner Männer zu wenig Interesse an ihnen zeigte, weil ich eben an vielen menschen und Dingen interessiert bin und es mich mit der Zeit langweilit, nur mit einem einzigen MEnschen Zeit zu verbringen
Und...
...schon wieder etwas gelernt! Danke JC!

Dieser Begriff kam mir noch nie unter und mit großem Interesse habe ich jetzt fast den ganzen Thread verfolgt.

Allerdings bin ich mir jetzt immer noch nicht sicher ( vielleicht mag mir da jemand weiterhelfen) wo genau die Grenze ist zwischen normaler Verliebtheit und dem oneistischen Zustand.
Dass man in rauschhafter Verliebtheit auf den/die Auserwählte fixiert ist, hielt ich bisher für vollkommen normal. Ebenso den Drang, mit der Person zusammen zu sein und womöglich ein gemeinsames Leben zu teilen.
Mhm, scheint also doch nicht so normal zu sein?
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Zwanghaft
ist wohl das Zauberwort zum Verständnis.

Wenn die "rauschhafte Verliebtheit" nicht aufhört und wenn man so auf eine Person fixiert ist, dass man meint, ohne diese Person sei kein Leben möglich. Das beinhaltet auch, dass man bei Ablehnung durch diese Person nicht einfach seinen Liebeskummer verarbeitet, sondern aus dieser Trauer keinen Weg findet, denn es gibt ja niemanden anders, mit dem man glücklich werden kann. Meint man.

Wenn die Beziehung mit dieser Person mehr Energie kostet, als man selber hat - weil man mehr investiert, als der Partner/die Partnerin, man unter diesem Ungleichgewicht (das nicht durch vorübergehende Zustände ausgelöst wird, sondern immer besteht) leidet, aber die Beziehung nicht verändern oder beenden kann...

So verstehe ich das jedenfalls. Die Übergänge sind sicher an den Grenzen fließend - der Schlüssel liegt für mich darin, dass man mehr leidet als glücklich ist.
**C Mann
12.723 Beiträge
Dass man in rauschhafter Verliebtheit auf den/die Auserwählte fixiert ist, hielt ich bisher für vollkommen normal. Ebenso den Drang, mit der Person zusammen zu sein und womöglich ein gemeinsames Leben zu teilen.

....sicher ist es normal, dass man in rauschhafter Verliebtheit auf den/die Auserwählte fixiert ist. Nur, wenn der/die Auserwählte einem verdeutlicht, dass er/sie kein Interesse (mehr) an dieser Verbindung hat bzw. nie hatte, man aber dennoch krankhaft nur auf diese Person fixiert bleibt, dann spricht man von "Oneitis"
Möchte...
...mich für die Erklärungen meiner beiden Vorposter herzlich bedanken! knickst

Mir wird jetzt so einiges klar. Ich glaube, diese Art von "falscher" Liebe blieb mir bisher erspart und mit etwas Glück lerne ich das auch nie kennen.

Ist schon seltsam, dass etwas so schönes wie die Liebe immer wieder zu grausamen Handlungen führt.
Sei es jetzt ein Stilles vor sich Hinleiden oder gar körperliche Gewalt.

Des Menschen Herz kann eine Mördergrube sein...
********Maid Frau
20 Beiträge
Überwindung
Ich weiß, dass ich an diesem Problem leide und ich glaube auch sehr genau zu wissen wieso.
Wenn die Ursache an dem niedrigen Selbstwertgefühl eine Person ist, mit der man zusammenlebt ... Seit der Geburt... ja, wenn sie zur Familie gehört - Hilft es dann sich endgültig von ihr zu lösen, auszuziehen und ein eigenes Leben zu beginnen?
Ich meine, kann ich diese "Krankheit" dann besiegen?
*********ett77 Frau
1.595 Beiträge
es ist keine Krankheit. Das hat etwas mit der Denkweise zu tun und ich kann dir garantieren: du kannst da raus *g*

Du sollest für dich überlegen, warum du ein geringes Selbstwert hast. Und was, wenn du zb Ängste/Hemmungen hast, was das schlimmste ist, was geschehen kann. Du wirst sehen, manchmal ist es gar nicht so dramatisch, wie man denkt, dass man es empfinden könnte.

Dann darfst du lernen, deine Vorzüge zu erkennen und anzunehmen. Aber auch deine "Schwächen". Stück für Stück, überfordere dich nicht und sag dir: es ist okay, dass ich Ängste habe, es ist okay, dass ich die Zeit für brauche, bis es sich verändert *g*

Ich kenne es sehr gut!
********sign Frau
6.854 Beiträge
********Maid:
... ja, wenn sie zur Familie gehört - Hilft es dann sich endgültig von ihr zu lösen, auszuziehen und ein eigenes Leben zu beginnen?

Sich von der Familie endgültig zu lösen ist ein schwerer Schritt. Aber wenn dir diese Familie dein Selbstwertgefühl nimmt (bzw. erst gar nicht vermittelt) ist es das Beste, was du machen kannst! Aber es gibt nicht umsonst die Begriffe Ödipuskomplex und Elektrakomplex! So einfach scheint das nicht zu sein...

Allerdings hat das mit OneIt Is nichts zu tun. Du wirst lediglich abhängig gehalten, dem wird oft die angebliche Liebe oder/und Fürsorge über gestülpt! Diese Krankheit, über die wir schreiben, hat aber auch etwas mit Verlustängsten zu tun. Der Betroffene hat das Gefühl, ohne diesen einen Menschen nicht leben zu können. Er versucht alles, um die Aufmerksamkeit des Opfers zu erlangen, sei es positiv (lieb sein, ankriechen) oder negativ (Stalking). Da hilft kein klares Wort, dass dieses Klammern nicht erwünscht ist. Es führt zu noch mehr Strampeln!

Wenn alles nicht zum Ziel führt (wieder zusammen zu sein) ist oft ein Suizid die Folge.

kann ich diese "Krankheit" dann besiegen?

Trennung bis hin zur letzten Konsequenz kann helfen. Dieses wird allerdings von denjenigen Menschen, die an dieser Krankheit leiden, absolut verneint. Wenn du diese Trennung vollziehen kannst, bist du einen großen Schritt weiter. Allerdings müsstest du dann jeglichen weiteren Kontakt für sehr lange Zeit meiden. Alleine der Gedanke an Trennung von deiner Familie zeigt aber schon, dass du nicht an OneItIs leidest.
********Maid Frau
20 Beiträge
Doch ich hatte eine solche Abhängigkeit ..und es handelt sich nur um ein Familienmitglied bei dem ich seit 20 Jahren (noch) wohne ... Und das mir eigentlich eher das Gefühl vermittelt egal zu sein (so empfinde ich es zumindest) und wenn ich mal was erzähle, zb eine gute Note heißt es das ist ja nichts Besonderes denn so soll es ja schließlich sein.

Jedenfalls hoffe ich jetzt dass ich die Gefahr, noch mal so abhängig von einer Person zu werden, durch einen Auszug vermeide. Dass das Ganze dann besser wird
jap...kenn ich nur zu gut
...nur war ich derjenige der so übelst auf die eine Frau eingeschossen war, dachte immer das sei eher ein frauen-phänomen.

joar, nachdem ich dann in den zwei jahren beziehung meinen damaligen freundeskreis für sie aufgegeben habe und ihr ihr leben finanziert habe (was eigentlich kein problem sein sollte wenn es nicht zu einseitig ist), konnte ich dem strudel aus meiner eigenen dummheit entkommen indem sie mir meine karriere verbauen wollte.

da hat es dann aufgehört, da hab ich noch nie mit mir reden lassen und musste zwangsläufig die beziehung beenden. leicht war es nicht, aber die richtige entscheidung allemal.

will garnicht wissen wie weit das noch so gegangen wäre, jedoch warte ich immernoch auf die eine frau bei der solche gefühle nicht nur von meiner seite kommen.

drückt mir die daumen *zwinker*
*****una Frau
270 Beiträge
Toxische Liebesbeziehungen
Wer liebt..hat recht...sagen wir und lieben manchmal weiter, bis es wehtut. Uns obwohl alle anderen es sehen, schaffen wir den Absprung nicht.

Ich habe auch schon einmal ..ist schon länger her...jemanden so sehr geliebt, daß es mich richtig fertig gemacht hat. Und ich kenne das Thema auch bei meinen Mädels.
Die Liebe hat ihnen dann irgendwann soeins auf den Deckel gegeben, dass sie sich noch viel kleiner fühlten als noch vor zwei Jahren. Aber das Merkwürdigste an so
einer Liebe ist jedoch, dass diejenige von all diesen Nebenwirkungen kaum etwas mitbekommt..denn so wie ihn habe ich noch keinen geliebt! Sie würde die Stirn runzeln, wenn man sie daran erinnert, wie sich sich noch vor kurzem stundenlang am Telefon bei ihren Freundinnen ausgeheult hat über Ihn...das ist längst verdrängt. Weil sich dieser Mann dann wiederum von seiner besten Seite zeigt: als der charmanteste Mensch auf Erden. Den notorischen Schwerenöter, der Frauen emotional an der ausgestreckten Hand verhungern lässt, hatte er nämlich zur Abwechslung mal vor der Haustüre gelassen.

Daß Verliebtsein einem zum Junkie machen kann, süchtig nach dem Cocktail aus Glückshormonen, die dann durch unseren Körper rauschen, haben die meisten von uns schon erlebt. Die Welt von Verliebten wird gefährlich klein wenn sie nur noch um den neuen Partner kreist und darum, wie man ihn wiedersehen,-riechen, -spüren,
-streicheln kann. Was andere erzählen, ist uns sowieso egal. Denn wer uns so ein
Gefühls-Feuerwerk beschert, kann nur ein toller Mensch sein. Kurz: unser objektives
Urteilsvermögen macht Zwangsurlaub - und wir sind quasi unzurechnungsfähig! Für eine gewisse Zeit ist das auch völlig okay. Denn sobald der Endorphin-Cocktail nicht mehr richtig knallt ( so ist das eben mit den Drogen) werden wir auch wieder Herr unserer Sinne und können beurteilen, ob man wirklich zueinander passt.

Es sein denn, es passiert folgendes: unserer Gefühle werden in die Achterbahn gesetzt, weil in der Beziehung ein gefährliches Ungleichgewicht herrscht. Wenn wir an einen Mann geraten sind, der uns gibt, aber oft auch nur nimmt. Weil er ein Weiberheld ist oder - öfter als man ahnt...verheiratet ist. Jemand, der in der einen Sekunde der leidenschaftlichste Mensch und in der nächsten Sekunde Mr. Antarktis sein kann, der die ihn Anbetende nie zu nah, aber auch nie zu weit weg läßt. Werden die Glückshormone ständig so auf kalten Entzug gesetzt und dann wieder in die Stratosphäre geschossen, bleibt unser Verstand in Geiselhaft.

Amour fou nennen die Franzosen solche eine Wahnsinnsliebe. Wer darin verstrickt ist, ignoriert die Funksignale des eigenen Unterbewusstseins, das ständig meldet: Eigentlich bist du schlau genug um zu wissen, dass das Ganze hier nicht gut gehen kann! *vogel*

Vor einer solchen Amour fou kann eigentlich nichts schützen. Weder das Alter noch die Erfahrung, das ist das Gefährliche an ihr. Denn gerade die Unerreichbarkeit des anderen hält und bei der Stange. Frauen fühlen sich fatalerweise besonders von Männern angezogen, deren Zuneigung sie sich nicht sicher sein können...haben Psychologen festgestellt. Dies Bad Boys...haben was... Die Unsicherheit führt dazu, dass wir ständig an den anderen denken. Wir grübeln, ob der andere uns mag und interpretieren diesen wiederkehrenden Gedanken als Interesse.

Die Frage ist, warum verlieren Frauen gerade bei Männern, die ihnen nicht gut tun, den Kopf? Für viele ist vielleicht der Glaube, sie könnten einen Mann durch die Kraft der Liebe verändern ein starkes Aphrodisiakum. Sie denken, ihre Liebe könnte ihn heilen, egal ob sein Problem Geld, Drogen, Alkohol oder seine vorherige verkorkste Beziehung ist. Diese Frauen haben plötzlich die Illusion der Stärke vor sich. Die Betroffenen lassen sich auch nicht beirren, wenn ihre Liebe mit Füßen getreten wird. Mir fällt dazu aus der Psychologie der Begriff " Dr. Jekyll & Mr.Hyde-Typus" ein. Falls sie ihr Frau schlecht behandeln, merken sie schnell was Sache ist. Aber zwischen seinen Ausbrüchen ist der Mann verlässlich und charmant. Das ermutigt die Frau dann zu hoffen, dass doch noch alles gut wird.

Kein Wunder, dass die Amour fou seit jeher Stoff für Bücher und Filme uns Songs abgibt. Die britische Sängerin Adele wurde erst richtig berühmt, als ihr so richtig mies das Herz gebrochen wurde und sie sich ihre ambivalenten Gefühl in ihrem Album "19"
von der Seele sang. Genial. Das Dramapotenzial von Liebe, in der ein gefährliches Ungleichgewicht herrscht, ist zwar anstrengend, aber eben auch reizvoll. Das liegt unter anderem an dem Tempo, mit dem sich solche Liebesgeschichten entwickeln.
Beim Pferdereiten ist der Trab ganz nett, aber der Reiz kommt erst mit dem Galopp. Weil man weiß, daß etwas Unangenehmes passieren kann. Man kann abgeworfen oder verletzt werden. Klingt masochistisch? Ja..aber das in einem anderen Thema. Geht aber genau in die Richtung. Meistens sind auch...devote Frauen betroffen. Wobei Psychologen vermuten, dass Menschen, die sich emotional nie erreichbare Partner suchen, unterbewusst gar keine Nähe zulassen können und die Distanz durch Drama braucht. Beide Theorien sind äußert interessant.

Wenn man eine gute Freundin beobachtet, wie sie sich in solch eine Liebe verrennt, ist man meist ziemlich machtlos. Dabei denke ich sind Freunde oft sehr viel besser darin, die Qualität einer Liebesbeziehung zu beurteilen als der Betroffenen manchmal selbst. Ging mir zumindest in früheren Jahren so. Nur dass die, in ihrem Hormonrausch, es eben gar nicht leiden kann, wenn man ihr die rosarote Brille von der Nase stibitzen will. Es gibt den Satz
Wer nicht gerettet werden will, dem ist nicht zu helfen
. Es gehört immer die Selbsterkenntnis dazu: Diese Beziehung tut mir nicht gut.Ich verbiege mich zu sehr. Aber das ist im emotionalen Nebel schwer zu erkennen, aber nicht unmöglich. Es ist schwer...aber entweder man macht den Schnitt auf einmal...oder gar nicht. Denn das ist der Preis der Amour fou: ganz....oder gar nicht. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man wirklich kuriert ist. Und man erkennt, daß man nicht das Mäuschen, sondern die Wurst war.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Deinen Beitrag habe ich mit Vergnügen gelesen, momoluna. *g*

Sehr viel aus dem Beschriebenen kommt mir bekannt vor. Schade finde ich, dass du Zusammenhänge nicht ein wenig entschlüsselt hast. Zum Beispiel bringe ich Liebe nicht mit Toxik in Zusammenhang.

Oder das hier zum Beispiel:

Ich habe auch schon einmal ..ist schon länger her...jemanden so sehr geliebt, daß es mich richtig fertig gemacht hat.

Wenn Liebe etwas wäre das uns fertig macht, dann wäre doch niemand auf der Suche danach. Beziehungsweise, niemand würde sie leben wollen. Daher stellt sich für mich die Frage, ob das was uns fertig macht überhaupt etwas mit Liebe zu tun hat.

Liebe könnte damit in Verruf geraten. Liebe könnte damit missverstanden werden. Missverstanden im dem Sinne, je mehr mich etwas fertig macht, umso mehr liebe ich. Weil du geschrieben hast, dass du so sehr geliebt hast, dass es dich richtig fertig gemacht hat.
**C Mann
12.723 Beiträge
...ich denke schon, dass Liebe einen "fertig machen" kann. Vor allem wenn sie unglücklich verläuft oder endet. Natürlich sucht kaum jemand eine Liebe, welche ihn von Anfang an fertig macht. Aber weiss man zu Beginn schon, wie die Sache endet? Mich hat in meinem Leben auch schon mal ein Liebe richtig fertig gemacht und es hat eine ganz Weile gedauert, bis ich mich davon erholt habe. Aber dennoch wird es mich nicht abhalten, nach einer neuen Liebe zu suchen und ich bin nun wirklich kein Masochist...
********Maid Frau
20 Beiträge
Wiedererkannt ...
... in folgendem Dilemma:

Es sein denn, es passiert folgendes: unserer Gefühle werden in die Achterbahn gesetzt, weil in der Beziehung ein gefährliches Ungleichgewicht herrscht. Wenn wir an einen Mann geraten sind, der uns gibt, aber oft auch nur nimmt. Weil er ein Weiberheld ist oder - öfter als man ahnt...verheiratet ist. Jemand, der in der einen Sekunde der leidenschaftlichste Mensch und in der nächsten Sekunde Mr. Antarktis sein kann, der die ihn Anbetende nie zu nah, aber auch nie zu weit weg läßt. Werden die Glückshormone ständig so auf kalten Entzug gesetzt und dann wieder in die Stratosphäre geschossen, bleibt unser Verstand in Geiselhaft.

Amour fou nennen die Franzosen solche eine Wahnsinnsliebe. Wer darin verstrickt ist, ignoriert die Funksignale des eigenen Unterbewusstseins, das ständig meldet: Eigentlich bist du schlau genug um zu wissen, dass das Ganze hier nicht gut gehen kann! *vogel*

Vor einer solchen Amour fou kann eigentlich nichts schützen. Weder das Alter noch die Erfahrung, das ist das Gefährliche an ihr. Denn gerade die Unerreichbarkeit des anderen hält und bei der Stange. Frauen fühlen sich fatalerweise besonders von Männern angezogen, deren Zuneigung sie sich nicht sicher sein können...haben Psychologen festgestellt. Dies Bad Boys...haben was... Die Unsicherheit führt dazu, dass wir ständig an den anderen denken. Wir grübeln, ob der andere uns mag und interpretieren diesen wiederkehrenden Gedanken als Interesse.

Die Frage ist, warum verlieren Frauen gerade bei Männern, die ihnen nicht gut tun, den Kopf? Für viele ist vielleicht der Glaube, sie könnten einen Mann durch die Kraft der Liebe verändern ein starkes Aphrodisiakum. Sie denken, ihre Liebe könnte ihn heilen, egal ob sein Problem Geld, Drogen, Alkohol oder seine vorherige verkorkste Beziehung ist. Diese Frauen haben plötzlich die Illusion der Stärke vor sich. Die Betroffenen lassen sich auch nicht beirren, wenn ihre Liebe mit Füßen getreten wird. Mir fällt dazu aus der Psychologie der Begriff " Dr. Jekyll & Mr.Hyde-Typus" ein. Falls sie ihr Frau schlecht behandeln, merken sie schnell was Sache ist. Aber zwischen seinen Ausbrüchen ist der Mann verlässlich und charmant. Das ermutigt die Frau dann zu hoffen, dass doch noch alles gut wird.

Genau an einem solchen Mann häng ich seit drei Wochen wieder ...
Er ist oft gereizt und schnell auf 180 und beleidigend ... aber dann wieder soo nett und lieb und zärtlich ...
Mein Problem ist, dass ich mir sage: Er ist halt so, ich sage auch oft Sachen die mir hinterher leid tun und bin schnell auf 180 .. Man sollte jeden so nehmen wie er ist.
******oye Frau
3.085 Beiträge
@Suendig_Maid
Solange der Typ nicht kriminell ist, einen geregelten langfristigen Job hat und auch sonst zuverlässig ist im Zahlen seiner Rechnungen ... dann ist der Jähzorn gar nicht das Problem.

Wenn aber kein fester Freundeskreis schon länger besteht, Rechnungen nicht bezahlt werden, er ein Springer im Berufsleben ist, nie lange irgendwo bleibt sondern ständig rumwandert auf der Welt, dann sollte man tatsächlich die Finger davon weglassen.

Ich hab das 10 Jahre lang mitgemacht und immer wieder Ausreden für das Verhalten erfunden. Jetzt hab ich den Salat. Es wird bestimmt noch weitere 10 Jahre dauern, bis das aus verletztem Ego immer wiederkehrende Stalken aufhört (gestern fuhr er schon wieder langsam am Haus vorbei ... meine Freundin hats gesehen als sie draussen eine Rauchte ... das ist ziemlich gruselig auf Dauer, dagegen machen kann ich aber nix), wenn dieser Hass der mir jetzt entgegengebracht wird vielleicht mal abgeebbt ist.
********Maid Frau
20 Beiträge
RE
Er hatte es in der Vergangenheit nicht leicht, auch eben wegen seinem Jähzorn ..
Aber jetzt hat er eine Wohung, einen Job, und Geld, wenn auch nicht allzuviel aber das macht ja nichts.
Ich weiß nur oft nicht ob ich wirklich so wichtig bin wie er immer sagt.
Ich mein, wenn ich schlechte Laune hab oder genervt bin versuch ich mich bei ihm auch zusammen zu reißen .... Aber kann sein, dass er das einfach nicht kann ..??!
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Ja
Er kann nichts dafür, dass er nicht mit mir über das redet, was schief läuft, er hat das nie gelernt. Er hat versprochen, sich zu ändern, warum sollte er das nach 20 Jahren nicht auch tun ? Wer liebt, verzeiht doch ? Er sucht doch nur Liebe ! Dass ich mich zusammen reiße, das ist doch vielleicht mein Problem, vielleicht bin ich einfach zu gehemmt ?

Vielleicht bin ICH irgendwie unnormal ?

Mädels, das habe ich auch hinter mir ... und irgendwann merkte ich, dass dieses Leben mich zerstörte. Richtig kaputt machte.

Seitdem höre ich auf meinen Bauch/mein Gefühl - wenn ich mich nicht wohl fühle, dann ist er nix für mich. Aber dazu musste ich erst ziemlich weit fallen - ich war leider sehr leidensfähig.
**C Mann
12.723 Beiträge
...bei einem jähzornigen Menschen würden bei mir alle Warnlampen wie wild blinken.
Der kann zwischen seinen Anfällen noch so lieb und nett sein, ich würde ganz schnell das Weite suchen. Du bist die ideale Kandidatin für eine verkorkste Beziehung weil du jetzt schon Ausflüchte und Entschuldigungen für sein Verhalten suchst... und auch findest....
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