Re: Oneitis – Wenn Liebe zur Fixierung wird
Die Nebenwirkung dieser krankhaften Verzerrung von romantischen Gefühlen kann starke Eifersucht sein.
Dies kommt durchaus bei angeblich "gesunden" (seriell monogamen) Zweierbeziehungen vor; Eifersucht wird dabei sogar als durchaus "positiv", da "Liebe bezeugend" bezeichnet bzw. erfasst.
Wie im Übrigen auch hier:
Liebeskummer ist weniger belastend und meist nach einigen Wochen vorbei – Liebeskrankheit nicht.
Definitionssache.
zum Beispiel mit Telefonterror, Stalking oder körperlicher Gewalt.
"Telefonterror" sollte unter "Stalking" fallen und daher kein eigens erwähnenswerter Unterpunkt sein.
Verliebt geht es einem im Leben besser, fixiert schlechter.
Großer Irrtum, meine ich. Gerade was Parameter wie "Umfeld", "Gesellschaft", etc. angeht.
Einengung des Bewusstseins einhergeht und genossen werden sollte.
Wie oft muss man sich selbst "einengen" und "eingeengt werden", also wie oft muss es beginnen, enden und neu beginnen, bis man nicht nur "zweifelt", sondern auch "verzweifelt"?
Und weshalb muss man "Einengung" mittlerweile schon "genießen" und wieso "sollte" es das?
Sehr normativ, der Autor.
Echte Liebe kann loslassen, Fixierung nicht.
Ah, jetzt wird die Stoßrichtung klar: Nicht "Unvoreingenomme Diskussion", sondern legitimierendes Normen-Dreschen ist angesagt.
Worte wie "Echt" zeigen das sehr deutlich.
Liebe ist, das Leben miteinander teilen zu wollen – Fixierung heißt, das Leben miteinander teilen zu müssen.
Den selbst beschriebenen Widerspruch bzgl. des "eingeengten Bewusstseins", was nicht unbedingt für ein "souveränes Individuum" spricht, wird aber deutlich?
Daraus entstehende Unzufriedenheiten führen schnell dazu, die Lösung in einer anderen Person zu suchen – obwohl man die eigenen Probleme nur selbst lösen kann.
Hier auch mal ein teilweises Lob: Menschen neigen dazu, sich und ihre Wünsche allgemein in Andere zu spiegeln.
Teilweise gut erkannt.
Ein Mangel an sozialen Kontakten – vor allem zum sexuell attraktiven Geschlecht – fördert die Abhängigkeit von den Kontakten, die man hat.
Nö, stimmt nur, wenn man von einer normativen, "natürlichen", Logik des Verhaltens und Handelns ausgeht.
Also, dass man Sexualität, etc. unbedingt mit einer anderen Person ausleben sollen muss, oder wollen soll, weil es ja "natürlich" so "sein muss" oder "soll".
Es wurde ja schon gezeigt, wie normativ der Autor unterwegs ist - Lesegewinn gleich Null.
In Songs und Filmen wird uns allzu gern erzählt, dass Liebe fürs Leben die Norm sei. Um dieser Hollywood-Gehirnwäsche entgegen zu wirken, sollte man sich hin und wieder vergegenwärtigen, dass Liebe eine durch bestimmte Reize ausgelöste Reaktion auf Basis eines Hormoncocktails ist.
Und?
Wo ist, nebst Re-Biologisierung und teilweiser Ablehnung des "romantischen Liebesideals" das (neue) Argument?
Dass es "fürs Leben nicht reicht"?
Habe ich schon besser - und fundierter - gelesen.
Aber auch bitte nicht vom eigenen Leben auf andere schließen - es soll noch Menschen "bis zum Lebensende" geben. Was ich dazu meine ist erstmal irrelevant - die Struktur und Theorie wäre zu beleuchten.
"Gehirnwäsche", etc. nicht sehr hilfreich.
Das eigene Leben auf Vordermann bringen
Lass mich raten: Konsumieren, neue Wohnung suchen, Gewicht reduzieren.
Schon mal gehört, dass man dort auch in (krankhaften) Aktionismus verfallen kann, gerade wenn psychische Instabilität hinzukommt?
"Auf Vordermann bringen"="sich selbst Anpassen und stärker Ökonomisieren".
Erfolge zu ernten kann ebenfalls sehr heilsam sein.
Was, wenn es keine gibt?
Kann man es sich aussuchen?
Und was dann?
Ich denke, es wurzelt IM Menschen selbst - wo sind da die Alternativen und Zugänge?
Auch andere Mütter haben hübsche Söhne und Töchter, mit denen man jede Menge Spaß haben kann.
Oben ein Anflug von Kritik an der "nicht ewigen Liebe", jetzt gibt es "immer was besseres", also auf, suche man sich etwas Neues und gehe in die immergleiche Struktur.
Fällt was auf?
Auf dieser Welt gibt es sieben Milliarden Menschen und deshalb auch viele potenzielle Partner für jeden von uns.
Schwächere aufhört, seine gesamte Energie in die Beziehung zu investieren, kann sie wieder ins Gleichgewicht kommen.
Aber nicht unterschlagen: Will die andere Person "nicht mehr investieren", ist "die Beziehung" logischerweise "vorbei".
Mindestens für einige Wochen muss Funkstille herrschen, um wieder für normale Verhältnisse zu sorgen.
Diese Dauer genügt nicht.
Nicht der Wunsch nach einer Beziehung oder andere Ziele sollten dann im Vordergrund stehen, sondern die Neugier auf den Flirt und die Person an sich.
Jetzt kapiere ich so langsam gar nichts mehr: Oben wurde von "krankhaft" geschrieben, also ein "Krankheitsbild", etwas sehr ernstes, bezeichnet.
Jetzt geht es um den "Flirt" bzw. "Neugier" an derselben Person, die - angeblich - für die Krankheit verantwortlich/ursächlich ist?
Geht es noch oberflächlicher und abwegiger?
Alternativen zu haben, macht einen auch für das Herzblatt wieder attraktiver. Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft!
Sowas darf natürlich auch nicht fehlen, passt auch ins "romantische Liebesideal", nur eben dialektisch
Fazit: Qualität zum Ende hin abnehmend, schon Besseres gelesen.