Weihnachtszeit
Und wieder mal kurz vor Weihnachten...Ich sitze vor dem PC und träume von einem perfektem Weihnachten für ein schönes Weihnachtmärchen und frage mich gleichzeitig ob es das wirklich gibt. Ein perfektes Weihnachten, ja das gibt es schießt mir durch den Kopf. Wenn man loslassen kann von seinem Wunsch oder anders "von seinem Traum" ein perfektes Weihnachten zu erreichen kann es ja nur perfekt werden, oder?
Was ist perfekt? Das Haus ist traditionell geschmückt, festlich strahlt der Tannenbaum mit allen Kerzen um die Wette. Die Fenster sind weihnachtlich behangen, überall steht Weihnachtsdekoration rum .Alle haben festliche Kleidung an und keiner macht sich schmutzig. Im ganzen Haus richt es nach Keksen, Kuchen und Gänsebraten. Alle Bewohner sind glücklich, zufrieden und leben in schönster Harmonie miteinander.
Tja, die Realität sieht aber meistens anders aus. Ja kann sein, soweit die finanziellen Mittel reichen, ist das Haus-die Wohnung weihnachtlich umgestaltet worden. Ja man zieht seine beste Kleidung an, und soweit möglich richt es tatsächlich überall weihnachtlich. Aber was ist mit der Harmonie, wenn mehrere Menschen zusammen leben, wie sieht es dann damit aus. Mir schießt der Spruch; "Friede Freude Eierkuchen" durch den Kopf. Was ist mit den Menschen die alleine leben, wie sollen sie Hamonie leben, wenn man kein Gegenüber hat der es zurück spiegeln kann.
Kann ein Mensch tatsächlich so harmonisch sein, das er in der heutigen Zeit Weihnachten als wunderschön empfindet.
Kann ein Mensch tatsächlich so harmonisch sein, das er tolerant seinen Mitmenschen alle Schwächen und Fehler verzeiht, zumindestens Weihnachten zuliebe.
Kann ein Mensch tatsächlich so harmonisch sein noch an das Fest der Liebe zu glauben.
Kann ein Mensch tatsächlich so harmonisch sein, in seiner Wohnung zu sitzen, Weihnachten als wunderschön empfinden und gleichzeitig alles drum herum ausblenden.
Kann ein Mensch tatsächlich vergessen, oder besser verdrängen das es andere Menschen auf der Welt, auf unserem Kontinent, in Deutschland gibt, die kein Weihnachten haben.
Kann ein Mensch tatsächlich noch so blind sein.
Ich kenne viele die das können, die zuhause alles festlich herrausgeputzt haben, die in die Kirche rennen, Gott danken und abends im Kreise ihrer Familie Geschenke verteilen und sich den Bauch vollschlagen. Auch ich liebe solche Weihnachten, aber ich bin nicht blind, mir geht es nicht um Geschenke, leckeres Essen und alles das was Weihnachten heutzutage ausmacht. Ich kenne auch die Schattenseiten und weiß vielleicht gerade deswegen für was Weihnachten stehen sollte, was Weihnachten eigentlich bedeuten soll. Nicht an sich denken, sondern an andere denken denen es nicht so gut geht wie einem selber.
"Kann Weihnachten tatsächlich die Zeit der Träume sein, oder ist es nur ein Traum?"
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"Weihnachten die Zeit der Träume"
Mami glaubt an Gott und an Weihnachten, deswegen hat sie mich auch Maria getauft und gerade dieses Jahr will ich mir alle Mühe geben auch an Gott und an Weihnachten zu glauben, nimmt sich die elfjährige Maria fest vor als sie sich anzieht. Sie schlendert durch die Straßen ihrer Heimatstadt und schaut sich Schaufenster an, Maria sucht ein schönes Weihnachtsgeschenk für ihre Mutti und auch für ihren Papi sucht sie eins.
Manches mal bleibt sie stehen und drückt ihre kleine Nase an den Scheiben platt, oh was für schönes Spielzeug da liegt. Puppen, Puppenkleidung und anderes Zubehör, Teddybären in jeder Größe und Farbe. Bälle, Autos und vieles mehr sah man hinter den Scheiben. Dick eingemummelt, einen alten Schal um den Hals und die Ohren geschlungen, die Hände tief in den Jackentaschen gesteckt, weil sie so kalt sind, steht sie da und träumt von einem schönen Weihnachtsfest.
Ihr Wunschzettel ist auch schon fertig, ein Puppe mit Puppenwagen wünscht sie sich. Puppenkleidung, den süßen Teddybären da hinter der Scheibe, der so niedlich rosa war, der steht auch auf dem Zettel. Dann noch Schminke und Malstifte, ach ja und einiges für die Schule steht auch noch drauf. Heute soll der Weihnachtsmann vorbei kommen und alle Wunschzettel abholen, damit seine Elfen auch alles bis Heiligabend schaffen können.
Mutti würde schon Kekse gebacken haben und warme Milch fertig hinstellen für den Weihnachtsmann. Zuhause roch es jetzt bestimmt wunderbar nach Weihnachten, Maria zog träumerisch die kleine Nase kraus und lächelt. Papi liest bestimmt die Zeitung, raucht Pfeife und hört leise Musik, träumt Maria weiter.
Langsam geht sie weiter, sie darf ja nicht zu spät kommen sonst verpasst sie noch den Weihnachtsmann. Lächelnd schaut sie zu wie ein junges Liebespaar vor einem Fenster stehen bleibt und sich die Auslagen anschaut. Als sie an dem Schaufenster vorbei kommt bleibt sie ebenfalls stehen und schaut rein, dort liegt lauter Schmuck, das Paar steht vor der Auslage und schaut sich Eheringe an. Maria sieht eine silberne Kette mit einem kleinen Silberengel als Anhänger, oh das wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk für Mami denkt sie.
Sie träumt davon wie sie ihn Weihnachten ihrer Mutti unter den Tannenbaum legt und freut sich schon über das Gesicht ihrer Mutter, so wie letztes Jahr, wenn sie ihr Geschenk auspackt. Maria geht in das Geschäft und fragt was die Kette kostet, hm soviel Geld hat sie nicht. Traurig will sie schon wieder den Laden verlassen da sieht sie einen kleine Glasengel, der im Licht in allen Regenbogenfarben leuchtet. Der ist gar nicht so teuer, denkt sie, glücklich kauft sie den kleinen Engel und läßt ihn einpacken.
Draußen steht immer noch das Paar und schaut träumend die Ringe an, Maria lächelt ihnen zu und geht weiter. Jetzt muß ich nur noch was für Papi finden, überlegt sie. Da sieht sie in einem Schaufenster eine Pfeife liegen, die ist schön mit Schnitzereien verziert. Als sie wieder rauskommt hat sie zwei Geschenke in den Händen und lächelt glücklich.
Da läuten die Kirchenglocken, oh denkt Maria jetzt muß ich mich aber beeilen und geht schneller. Als sie zuhause ankommt hört sie schon von draußen Weihnachtslieder, beim ersten klingeln wird ihr ausgemacht. Eilig läuft sie durch den Flur, hängt ihr Jacke und den Schal auf, zieht ihre Stiefel aus und flitzt in den Aufenthaltsraum. Dort warten schon die anderen Kinder auf den Weihnachtsmann. Lachend drängeln sich die Kinder vor als er endlich in den Raum kommt und sich auf seinen Stuhl setzt. Flüsternd fragt ihre Freundin ob sie Geschenke für ihre Eltern gefunden hat, Maria nickt lächelnd und kann es kaum noch abwarten bis sie an der Reihe ist.
Da schaut sie der Weihnachtsmann an und klopft sich auffordernd auf den Schoß. Maria hüpft lächelnd auf sein Knie. "Na Maria, wo ist denn dein Wunschzettel?" fragt er. Maria holt den kleinen Zettel aus ihrer Hosentasche und gibt ihn dem Weihnachtsmann. "Lieber Weihnachtsmann ich habe dieses Jahr nur einen Wunsch, könntest Du die Geschenke die ich meinen Eltern gekauft habe, Mami und Papi geben. Du weißt ja das sie jetzt oben im Himmel wohnen und ich kann sie ihnen leider nicht selber geben" liest der Weihnachtsmann laut vor. Betroffen schaut er Maria an und stottert "ja das mache ich gerne für dich".
Mit Tränen in den Augen flüstert Maria noch, " und sag ihnen das ich sie vermisse und sie ganz doll lieb habe".
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