Emotionen versus Sachlickeit
Mich hat diese Geschichte bewegt, ich finde sie nicht kitschig.
Mich hat diese Geschichte zum Nachdenken angeregt. Darüber, wie meine eigene Situation in meiner gescheiterten Beziehung, über das, was mich immer noch tief bewegt und aufwühlt. Ich kann - wie einige, was auch angemahnt wurde - über diese Geschichte ganz tolle Interpretationen niederschreiben und ich kann aber auch meine eigenen Gefühle über meine eigene Beziehung und Ihr (und damit mein empfundenes persönliches) Scheitern ausdrücken.
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Was will die Geschichte?
Gelegenheit zur Selbstprofilierung liefern (und davon habe ich jetzt hier sehr viel gelesen) - oder Hilfe geben, mit den Problemen der eigenen ganz persönlichen Situation, in der entweder ein Scheitern der Beziehung bereits vollzogen und als höchst belastend und bedrückend empfunden, fertig zu werden, oder in der der Prozess des Scheiterns mit all seinen persönlichen Problemen und Leid schmerzhaft ist und als unerträglich empfunden wird.
Ich habe nach dem Scheitern meiner eigenen langjährigen Beziehung sehr viele schlaue Mitmenschen erlebt, die leicht bei der Hand mit theoretischen Formeln und wenig für mich weiterführenden Ratschlägen und Meinungen waren, die Pauschalformel von Verantwortlichkeiten und Fehlern auf beiden Seiten regelrecht "um sich warfen", aber auf die Frage, wo ich denn meinen eigenen Anteil habe, plötzlich nur noch herumdrucksten und unsicher wurden, ob sie nun viel oder wenig von meiner persönlichen Geschichte kannten.
Bei vielen Beiträgen hier habe ich mich in diese für mich qualvollen Gespräche zurückversetzt gefühlt. Und war erschrocken über die Vehemenz, mit der jegliche Versuche einzelner wirklich persönlich betroffener Diskussionsteilnehmer, hier ganz persönlich für sich Hilfe zu finden, zurückgewiesen werden.
Wie beschrieben, diese Haltung ist nicht nur in dieser Diskussion häufig festzustellen, sondern ist ebenso beherrschend, wo immer ein solches Gespräch über das Thema "Beziehung und Trennung" entsteht. Ein Hinweis eines Ehe- und Beziehungstherapeuten dazu: "Es ist einfach, in die Theorie auszuweichen, und oft auch getan, weil das von der nüchternen und klaren Analyse der eigenen Beziehungssituation ablenkt."
Nur sie hilft den wirklich aktuell betroffenen, schmerzhaft leidenden Beziehungsgescheiterten wenig, im Gegenteil, trägt nur häufig umso mehr zur persönlichen Vereinsamung bei.