Wenn eine Beziehung zerbricht ...
Es gibt vermutlich so viele Gründe dafür, wenn Beziehungen zerbrechen, wie es Menschen gibt. Meist ist es nicht mal die Liebe, die sich nach und nach in Luft aufgelöst hat, sondern es sind häufig ganz andere Aspekte und Bereiche, an denen es scheitert - im Alltag leider häufig übersehen und vergessen.
Im Internet kursiert dazu seit geraumer Zeit eine berührende kleine Geschichte. Sie handelt von einem Mann, der sich von seiner Frau trennen will, weil er sich in eine andere Frau verliebt hat.
Als er ihr eines Abends sagt, dass er sich scheiden lassen will, reagiert sie erstaunlich gelassen und fragt nur nach dem Grund, sagt aber nichts dazu. Zwei Tage später bittet sie ihn, ihr drei kleine Wünsche zu erfüllen, bevor sie sich wirklich scheiden lassen: Er möge noch vier Wochen lang mit ihr so leben, als sei alles bestens und nichts passiert. Er soll ihrem kleinen Sohn solange auch nichts davon sagen. Und er möge sie doch bitte an jedem Morgen aus dem Schlafzimmer tragen – so wie er sie damals, als sie geheiratet hatten, in das Schlafzimmer getragen hatte.
Natürlich erzählt er seiner Freundin davon, die das gar nicht gut findet und sich über seine Frau lustig macht. Doch er beschließt, ihr diese drei Wünsche zu erfüllen, um die letzte Zeit vor der Scheidung möglichst harmonisch und stressfrei verbringen zu können.
In den nächsten Tagen merkt er beim morgendlichen Tragen seiner Frau, dass er sie schon lange nicht mehr genau und aufmerksam angesehen und gespürt hat, und ihm fällt auf, wie eine gewisse Vertrautheit wieder auftaucht. Und er bemerkt, dass ihr Sohn sich darüber riesig freut und es immer mit einem freudigen Strahlen beobachtet. Und es fällt ihm immer leichter, seine Frau zu tragen, als würde er immer stärker oder sie immer leichter.
Irgendwann gegen Ende des Monats beobachtet er sie, wie sie morgens Kleidung aussucht. Und er sieht, dass sie wirklich sehr dünn geworden ist, was ihm dann doch ein wenig Sorge bereitet. Doch er denkt sich noch nichts dabei und meint, dass liege vielleicht daran, dass er sich scheiden lassen will.
Durch diese Gedanken ebenso berührt wie durch die allmorgendliche Freude ihres Sohnes über das, was Papa da mit Mama macht, fasst er einen überraschenden Entschluss: Er sagt seiner Freundin, dass er sich nicht mehr scheiden lassen wolle. Er habe etwas sehr Wesentliches erkannt, nämlich dass gar nicht die Liebe zwischen ihm und seiner Frau verschwunden ist, sondern eine gewisse Vertrautheit und gegenseitige Wertschätzung. Das wirke dann so, als sei die Liebe zerbrochen, was aber gar nicht der Fall sei.
An diesem Tag nimmt er sich frei, kauft einen riesigen Blumenstrauß für seine Frau und schreibt eine Karte dazu, dass er ihr schwört, sie jeden Morgen aus dem Schlafzimmer zu tragen, „bis dass der Tod uns scheidet“. Als er nach Hause kommt, findet er seine Frau im Bett. Sie ist tot.
Später stellt sich heraus, dass sie seit Monaten still leidend gegen Krebs gekämpft hat, und er hat das nicht mal bemerkt, er war zu beschäftigt gewesen mit Beruf, Stress, Alltag und Freundin. Und seine Frau hatte wohl geahnt, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. Und vielleicht wollte sie nicht nur bis dahin die Scheidung vermeiden, sondern auch, dass ihr Sohn ihn weiterhin als liebevollen Mann und Vater sieht.
Er kommt sich unendlich blöd vor, er war so blind gewesen und ist viel zu spät „aufgewacht“.
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Und so bleibt uns als Moral aus dieser Geschichte: Es sind die kleinen Dinge in einer Beziehung, die wirklich wichtig sind. Es sind nicht das Haus, das Auto, die Urlaube in fernen Ländern, auch nicht Berge von Geld. All diese Dinge können zwar das Leben bereichern, aber sie sind niemals das, was uns wirklich glücklich macht.
Nehmt Euch bitte Zeit für Eure Partner, tut für Eure Partnerschaft all diese kleinen Dinge, die Wertschätzung zeigen, seid aufmerksam und lebt nicht nur nebeneinander her, sondern miteinander. Es sind oft die kleinen Aufmerksamkeiten, die eine Beziehung wirklich ausmachen, die für Nähe und Geborgenheit sorgen.
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Wie geht’s Euch denn mit dieser Geschichte? Ist es nur alberner Kitsch im Sinne von Rosamunde Pilcher? Oder kann sie etwas in Euch berühren? Enthält sie eine wichtige Botschaft? Erinnert sie Euch an etwas Wesentliches?
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Die Geschichte kommt angeblich aus dem englischsprachigen Bereich, wurde nach meinen Informationen von einem gewissen Alexander Djomporin geschrieben und in vielen unterschiedlichen Fassungen ins Deutsche übersetzt. Ich hab hier nur eine Zusammenfassung gepostet.
Wer sich für das Original einer Übersetzung ins Deutsche oder für das englische Original interessiert, darf mich gerne per CM anschreiben; ich schicke dann die passenden Links.
(Der Antaghar)