Wenn es um die sexuelle Ausrichtung geht ist es sehr wichtig, dass man sicherlich zwei Arten unterscheidet: Das Sexualverhalten und die Sexualpsyche.
Unter Umständen kann man noch das Ideal hinzunehmen und ebenso wichtig ist es, dies nur in einem entsprechenden Zeitrahmen zu betrachten, als Beispiel ein aktueller Schnappschuss.
Die Sexualität ist im stetigen Wandel, ja sogar die sexuelle Ausrichtung ist dies.
Das Sexualverhalten beschreibt die Sexualität welche ausgelebt wird, sei es durch Masturbation, Sex mit Männern, Sex mit Frauen etc.
Die Sexualpsyche ist alles, was in deinem Kopf vor geht.
Auf was bezieht sich deine Frage also? Das Sexualverhalten oder die Sexualpsyche? Das zu unterscheiden ist sehr wichtig, auch wenn dies sehr oft eben nicht gemacht wird, was zu Verfälschungen der Tatsachen führt.
Man kennt vielleicht Alfred C. Kinsey mit seiner Kinsey-Skala..nunja diese zeigt dies zwar nicht an, aber die korrekte Anwendung seiner Skala würde dies eben in Betracht ziehen...viele wissenschaftliche Arbeiten haben diese falsch eingesetzt.
Warum ist der Unterschied eigentlich so wichtig?
Nehmen wir mal das Kinsey Beispiel:
Ein junger männlicher Stricher. Bedient nur männliche Klienten und tut dies vor allem um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Zuhause hat er eine Freundin die er liebt, allerdings läuft es im Bett grade nicht so gut und daher ist der Sex bei ihnen eher selten, bis gar nicht vorhanden.
Was ist er nun? Sein Sexualverhalten ist in diesem Zeitraum wohl als nahezu homosexuell zu betrachten.
Seine Sexualpsyche allerdings mehr als bisexuell.
Wenn amn dies nun zusammen fasst, würde man ihn wohl als bisexuell bezeichnen, allerdings lässt dies völlig ausser acht, dass diese Bisxualität vor allem im Bereich des Sexualverhalten vorkommt und in der Sexualpsyche ist anzunehmen, dass er eher auf Frauen steht (Vereinfachtheit aufgrund der Freundin, ist natürlich kein Muss)
Dieser Unterschied ist also wichtig, um eine gewisse Klarheit zu verschaffen.
Ein weiter Kritikpunkt ist natürlich die Sache, ob man was ist. Insbesondere wenn man in betracht zieht, dass dies im steten Wandel steht. Wenn man einen abgesteckten Zeitraum nimmt, ist es nicht ganz problematisch, aber sonst ist die Aussage schon recht kritisch, wenn amn sagt man sei lebisch bzw. bi. Da kommen dann noch politische Idenitäten dazu, die das ganze dann noch mehr verfälschen können.
Die Aussage, dass dein Sexualverhalten bisher lediglich dem gleichen
Geschlecht gegolten hat, ist dafür viel klarer und verständlich.
Dein Sexualverhalten war also entsprechend und nicht du warst.
Wie deine Sexualpsyche aussieht, weiss man nicht, aber diese ist nicht weniger wichtig. Aber wenn da Fantasien zu einem anderen Geschlecht vorhanden war, so gab es Zeiten wo dies so war und diese sind nicht zu verneinen und vor allem sollte man die nicht unter den Tisch kehren.
Wenn dies so war, dann ist es doch eher komisch, wen man sagt man sei lesbisch (Als Orientierung und nicht als Identiät), ja sogar widersprüchlich zu deiner Gefühlswelt.
Entsprechend ist es viel klarer und verständlich wenn man davon redet was man tut und getan hat bzw. was man fühlt und gefühlt hat.
So wurde es auch früher gehandhabt, bevor Karl Kertbeny das Wort Homosexualität definiert: Sodomisten etc.
Und jetzt kommen wir zu dem Punkt, wo das Ideal einspringt und deine Frage beantworten könnte. Diese ist nun nicht mehr was du bist, sondern was du möchtest.
Was wäre denn dein Ideal in der Sexualpsyche und dem Sexualverhalten, aktuell? (Kann sich immer wieder ändern und entsprechend wird dies angepasst)
Wie sieht deine Sexualpsyche aus? Hast du nur sexuelle Fantasien zu einem Geschlecht, oder zu mehrern? Möchtest du das ändern, oder bist du zufrieden damit?
Wie sieht dein Sexualverhalten aus? Wohl nur mit dem gleichen Geschlecht, möchtest du dies ändern oder nicht?
Beantworte dir diese Frage, was du möchtest und dann bist du einen grossen Schritt weiter.
Sobald du aber anfängst, dich in eine Schublade zu stecken (Homo, hetero, bix), engst du dich selbst ein, denn hinter diesen Worten stecken Ambitionen und Erwartungen die entgegen dem was du möchtest und brauchst sein könnten. Diese Worte sind zuweilen engativ konnotiert und unter sich selbst widersprüchlich, je nachdem welche Definition man zugrunde nimmt. Sie sind historisch gewachsen und mittlerweile überwachsen und verschwulstet und entsprechend auch veraltet, da die Geschlechtlichkeit nicht nur in zwei Teile aufgeteilt werden kann.
Gruss
der Herr