Was mich auf den Gedanken bringt, das vielleicht die Herausgeber des Kalenders lieber auf nummer sicher gehen, anstatt sich von der Masse abzuheben, denn so ein Kalender findet immer seine Abnehmer, nicht wahr?
Ich wollte mich eigentlich bei dieser sinnlosen Diskussion zwischen verletzten Fotografen-Egos, den großen Verfechtern des Kalenders und den "Prinzipiell gegen alles Leuten" nicht beteiligen. Aber dieser obige Satz hat mich nun doch aus der Reserve gelockt.
Auch ich wurde angeschrieben, ob ich nicht ein Bild für den Kalender beisteuern möchte. Die Redaktion wählte sich allerdings ein Bild aus, bei dem das Model einer Verwendung widersprach.
Bei der Auswahl der weiteren Bilder sind wir absolut zu keinem Ergebnis gekommen, weil der Joy andere Vorstellungen von Bildern hatte als ich.
Als ich dann danach fragte, welche 11 Fotografen denn neben mir veröffentlichen, bekam ich einen Screenshot aller Bilder zugeschickt.
Ab diesem Zeitpunkt war für mich klar: Ich werde kein Bild dazu steuern und habe mein Desinteresse bekundet. Schön für den Fotografen Nr. 12 der nun dabei sein durfte und vielleicht große Töne spuckt
Was hätte ich mir bei einem Kalender gewünscht?
Alle Bilder die ich im Kalender sah, gleichen sich zu fast 90%.
Kein Bild hebt sich wirklich vom Anderen ab.
Kein Bild zeigt den persönlichen Stil eines Fotografen.
Ich hätte mir Abwechslung und Vielfalt gewünscht.
Ich hätte mir gewünscht, dass jeder Tag eine neue Überraschung ist.
... dass ich schon am Bild die Handschrift des Künstlers erkenne ...
... dass jeder Fotograf sein spezielles Lieblingsbild wählen darf ...
... dass es ein Kalender ist, der wirklich einzigartig und einmalig ist.
(und hier gibt es viele einzigartige und einmalige Künstler)
Ja ich hätte mir selbst einen dieser Kalender gekauft.
Doch was ist es nun für ein Kalender?
Ein Kalender an dem alle Bilder der Künstler an eine gewisse Richtung gebunden sind und ich keine künstlerische Freiheit sehe.
... ein Kalender, bei dem ich die erste Seite aufschlage und schon weißt, wie die letzte Seite aussehen wird ...
Ein Kalender, der einer von tausenden im Buchhandel ist.
Ein Kalender der nix besonders ist, nur weil Joyclub draufsteht.
Ich glaube wirklich, dass es nur darum geht so viele wie möglich damit anzusprechen, eine große Masse zu erreichen und danach stolz die Verkaufszahlen präsentieren zu können.
Ich finde es schade, dass man immer versucht den Mittelweg zu nehmen und nichts riskieren will.
Ebenso ist es für mich KEINE Entschuldigung zu sagen, man hätte nur wenige Wochen Zeit gehabt.
Ich habe selbst Kalender gemacht und alleine in 1 Woche schaffe ich mindestens 7 verschiedene Kalender, die dazu noch ein ansprechendes Design haben.
Das zeigt auch nur, dass die Qualität egal ist, hauptsache schnell verkaufen ...
ein enttäuschter Corwin