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Bewusster mit Sex umgehen - meine Erkenntnisse

Ich empfinde
das auch hier eine Entwicklung in den Themen stattfindet...weg vom Oberflächlichen mehr in die Tiefe. So wie sich gerade viele Dinge in der gesellschaft verändern...nicht mehr soviel rausgehen, sondern sich sein Zuhause schönzumachen, cocooning. Niemand hätte gedacht, das so Zeitungen wie "Landlust" so erfolgreich werden...aber eventuell haben viele einfach Hunger nach Ursprünglichkeit und Ehrlichkeit, auch bei sich selbst.
Erinner mich an die ersten Threads zu diesen Themen rund um Liebe und Beziehung, wo diejenige sich als Allien empfand, nur weil sie irgendwann nach viel rumf... was mit Bodenhaftung gesucht hat...und sich nur zaghaft geoutet hat *g* Aber über den Anklang und den Widerhall erstaunt war.
Mag sein, das einige noch nicht an dem Punkt sind oder nie dahin kommen, aber muss ja auch niemand. Ich mag, wie bunt die Mischung hier ist...
****ine Frau
36.332 Beiträge
Nachdem ich mir alle Postings durchgelesen habe, sind bei mir viele Gedanken, Emotionen, Bilder aufgekommen...in fast jedem Posting konnte ich Teile von mir oder meinem Handeln wiedererkennen.
Es ist sehr interessant zu lesen, wie manche die Dinge beschreiben, die man selber auch so fühlt.
Es eröffnet mir manchmal eine noch andere Blickweise auf mein Verhalten.
Vielen Dank dafür an alle ehrlichen und offenen User in diesem Thread *blume*


Zum EP:
auch mein Weg ist gezeichnet durch die Auf und Abs des Lebens, durch Trennungen, Verluste, Kindheitserlebnisse...und alles habe ich zwar "bewußt" erlebt, doch vieles ist zum Eigenschutz einfach an mir vorbeigezogen.
Vieles ist passiert, durch meine Aktionen oder Reaktionen, und sicher auch in einem Bewußtsein...doch im Nachhinein war es nicht das Bewußtsein, das aktiv war.
Eher inaktiv, ein sich-schützendes-Bewußtsein.
Immer darauf bedacht, Abstand zu halten, obwohl das Herz nach anderem verlangte.

Das Zusammenspiel von Kopf und Herz funktionierte nur sehr beschwerlich.

Und es war ein langer und für mich auch ein harter Weg, bis ins jetzige Bewußtwerden.
Beziehe ich das nun auf meine Sexualität ging es mir wie so vielen hier:
nach Trennungen wieder "auf dem Markt" wollte ich fremde Haut spüren, gucken, was geht, gucken, was ich erspüren kann.
Nach meiner letzten Trennung, die mehr als nur schwierig war, war für mich klar: ich möchte erstmal in keine ernsthafte Bindung gehen.
Möchte vielmehr meinen Fokus auf mich richten, möchte mich selbst wiederfinden, achtsamer im Umgang mit mir selbst werden, bewußter an das Leben im Ganzheitlichen rangehen, mir klar werden, worin Leben für mich besteht und was ich erwarte, vom Leben, von mir, von meinem Umfeld.

5 Jahre war ich Single. Und ich war es gerne. Ich habe mein Leben entschleunigt, ganz bewußt, weil ich es wollte, weil es richtig war zu dem Zeitpunkt.
Habe immer wieder in mich hineingehört. Auf meine inneren Anteile gehört, die sich meldeten, die plötzlich wieder da waren.
Wo waren sie nur vorher?

Ach, ich schweife ab, wollte ich doch vom sexuellen bewußteren Umgang schreiben ....
In den Jahren merkte ich, das sich zwar mein Körper austoben konnte durch Sex, ob nun durch einen ONS oder einer längeren Affaire, doch es blieb hinterher immer ein fader Beigeschmack.
Anfangs verstand ich nicht weshalb.
Irgendwann dann schon: mir fehlte die Verbindung der Seelen.

Der Sex kam mir plötzlich so inhaltslos vor, seelenlos.
Etwas, mit dem ich nichts anfangen konnte.
Und so verschloß sich mein Kopf. Und somit auch mein Körper.

Ich wollte das alles nicht mehr, wollte nicht die 2.Frau für eine Affaire sein, wollte nicht mehr der ONS für jemanden sein, der nicht merkte, was für ein wertvoller Mensch ich bin.
Hört sich eitel an? Nein, gar nicht.
Wenn wir uns nicht in erster Linie selber wertvoll sind, wie können wir es dann bei anderen sein?

Und so entschleunigte ich auch mein Sexleben.
9 Monate ohne Sex? Wie wunderbar, befreiend.
Für mich keine Zeit des Stillstands, sondern eine Zeit der Besinnung und Kraftschöpfung, der Selbstfindung.
Nicht unbedingt deshalb, weil ich in der Zeit keinen Sex hatte, sondern vielmehr war das ein Teil des Ganzen.
Des ganzen Prozesses.

Und natürlich wurde mir mit diesem Bewußtwerden auch klar, wie sehr ich mir einen Mann an meiner Seite wünsche, bei dem sich eben die Seelen berühren.
Nicht nur im Bett, sondern auch sonst. Im Alltag, beim Reden, beim Philosofieren, beim Lachen, beim Umarmen, beim Einkaufen, beim Fernsehschauen, beim Telefonieren...jemanden, der sich sorgt, dem ich wichtig bin, der sich kümmert...jemanden, dem ich wertvoll und wichtig bin, das er sich für mich als Mensch entscheidet.

Und so kann ich diesen Absatz vollkommen nachvollziehen:

Jetzt kenne ich einen Menschen, bei dem ich diese innerliche Nähe unabhängig von Sex erlebe. Ich bin nicht mit ihm zusammen, aber wenn ich in mich spüre, fühle ich grosse Nähe zu ihm, egal, was im Aussen passiert. Und so möchte ich gerade trotz Reizen und Angeboten mit niemandem Sex haben, zu dem ich nicht diese innerliche Nähe spüre. Ich will, dass die körperliche zu der innerlichen Nähe passt.

erwil schrieb in seinem ersten Post etwas von "ausloten".
Und ich denke, das ist es auch bei mir: ich lote ständig von neuem aus. Höre in mich hinein, höre, was meine inneren Anteile zu sagen haben, wie sich sich immer wieder neu zusammensetzen udn gestalten.
Im Grunde eine spannende Sache. Wir sollten mehr innehalten udn hineinspüren.

Momentan bin ich in der Situation, die auch wieder neu ist für mich.
Oder eben von der Sache nicht neu ist. Denn schließlich waren wir ja alle mal in Beziehungen.
Und doch ist es diesmal anders.
Ich gehe ganz anders mit Dingen um, mit Situationen.
Und das liegt nicht an meinem Partner, es liegt an mir.
Es kommt aus mir, weil ich mehr in meiner Mitte bin als jemals zuvor.

Das ist ein sehr schönes, ein warmes Gefühl.
Obgleich ich weiß, das ich weiterlernen möchte: die Verbindung zu mir zu halten, denn einer meiner Lieblingszitate stammt von Grönemeyer:

Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders.


*blume*
*******dess Frau
950 Beiträge
Ja, ich habe mich durchaus bewusst mit meinem Verhältnis zur Sexualität auseinandergesetzt. Allerdings, das muss man hier ganz klar unterscheiden, ohne dabei abstinent zu leben. (Ich denke, dass reflektiertes Beschäftigen mit einer Sache auch funktioniert, ohne dass man direkten Abstand hat).

Dies ist allerdings nun schon 2 Jahre her. Mir ist definitiv in den Sinn gekommen, dass ich im Alter zwischen 14 und 17 Sex als reine Kompensation für fehlende Nähe (Freunde, Familie, Partner) genutzt habe und dass das Sammeln von Frauenbekanntschaften definitiv auch ein Ego-Push war.
Dies ist inzwischen weitaus anders. Ich KANN eine Weile auf Sex verzichten, ich WILL es nur nicht. Sex hat für mich keine tiefschürfende Bedeutung wie für andere Menschen, es ist für mich weder Ersatz (nicht mehr) noch Ausdruck von tiefer Zuneigung oder Energiefluss, sondern schlichtweg das Ausleben und Befriedigen von vorhandener Lust. Grade in einer Partnerschaft ist diese sehr groß, sodass bei langer Enthaltsamkeit innerhalb der Beziehung, diese für mich stark ins Wanken gerät.

Derlei wird bei mir allerdings vor Beziehungsstart deutlich kommuniziert. Wem Sex nicht wichtig ist oder wer dies zB nur praktiziert, um den Partner besonders nahe zu sein, der wird mit mir nicht glücklich werden. Und demnach halte ich es für wichtig, dass man derlei auch von Beginn an bespricht.

(Sie)
Und so möchte ich gerade trotz Reizen und Angeboten mit niemandem Sex haben, zu dem ich nicht diese innerliche Nähe spüre. Ich will, dass die körperliche zu der innerlichen Nähe passt.

Auf der einen Seite bewundere ich Menschen die das können, auf der anderen Seite bemitleide ich sie, weil Ihnen in ihrem kurzem dasein viel verloren geht.

Wenn ich mich hier aber im Scheuclub so durch die wilden emotionsfreds durchlese und umschaue kommt es mir so vor, als gibt's echt kaum Frauen die Sex und Liebe trennen, demnach bist du kein Einzelfall *gruebel*

Für mich macht Sex einfach nur Spaß, Sex und Liebe hängen bei mir nicht unmittelbar zusammen.
Ich habe da bis heute echt keinen wirklichen Zusammenhang gefunden.
Und wenn es einen geben sollte, ausser dem moralischem den uns unsere Gesellschaft und Erziehung nur beigebracht hat, dann muss man halt damit leben. Was soll dran schlimm sein ? *zwinker*
Hi!

ich denke ja auch immer viel nach, auch wenn ich hier manchmal nur flapsig und kurz schreibe

ja, natürlich, ich suche auch die verwandte Seele, und so ist es am schönsten, aber ich verstehe derzeit nicht, warum es immer ein Entweder Oder sein muss

reiner Sex ist eben Spaß
und Seelenverschmelzen ist Liebe
aber dazwischen gibt es doch auch noch sooooo viel........

Michael
Ich glaube ...
... in diesem Thread soll es garnicht um das "entweder oder" gehen, sondern die Kernfrage ist: wie bewusst einem seine Sexualität begegnet und wie sich vielleicht durch Bewusstwerdung die Wahrnehmung von Sexualität verändert hat.

Wenn jemand durch Abstinenz von Sex sich und seiner Sexualität bewusster wird und ein anderer dazu aber weiter seine Sexualität leben kann, so ist beides eine für sich empfundene "Erkenntnis" und führte eventuell zu Veränderungen in der zukünftigen Sexualität.

Eine bewusste Enthaltsamkeit hat, so denke ich, auch mit "zur Ruhe kommen" zu tun und aus der Ruhe kann viel Kraft kommen.
Ich lese nicht, das die die sich hier für eine Zeit ohne Sex entschieden haben, deshalb sich besser werten oder die die weiterhin Sex leben für schlechter halten. Überhaupt nicht!

Es ist vielleicht ein bisschen mit einer Fastenzeit zu vergleichen. Wer Heilfasten kennt, weiß, wie gut der erste Apfel, dem Fastenbrechen, schmeckt. Dieser Apfel wird mit einer anderen Bewusstheit genossen, als vielleicht der der täglich gegessen wird.

*g*
wie bewusst einem seine Sexualität begegnet und wie sich vielleicht durch Bewusstwerdung die Wahrnehmung von Sexualität verändert hat

richtig aber wie genau willst du es z.b als Frau anstellen sich in den Mann reinzuversetzen ? Hast du z.b die Fähigkeit zu wissen was in einem Männerkopf abläuft wenn er z.b. eine sexy Frau sieht ? du nimmst als Frau ganz anderes wahr wie ein Mann oder hast du einen Schwanz ? *g*
du nimmst als Frau ganz anderes wahr wie ein Mann

...diese Tatsache wird mir in aller Ernsthaftigkeit von meinen Teenager Söhnen bestätigt. Die Gespräche mit ihnen konnten mir viel mehr und besser den "Mann an sich" erklären, als all die Jahre Lebenserfahrung mit Männern.

Es gibt ganz sicher gravierende Unterschiede im Umgang mit der Sexualität. Bewusst wie unbewusst.
@Ratz_Fatz
Es ist doch völlig unabhängig ob nun Mann oder Frau sexuelle Bewusstheit für sich erlangen. Auch die Wege sind sehr unterschiedlich, wie uns hier viele Beiträge zeigen. Daher verstehe ich grad deine Frage nicht, ob ich einen Schwanz habe oder nicht, die nebenbei überflüssig und auch unpassend zudem ist.

Wenn jemand einem anderen durch seinen oder ihren Beitrag aus der Seele spricht ist das doch fabelhaft und wenn nicht, ist es meiner Meinung nach genauso gut.

*g*
***iy Mann
40 Beiträge
@Ratz_Fatz
Fähigkeit zu wissen was in einem Männerkopf abläuft wenn er z.b. eine sexy Frau sieht ? du nimmst als Frau ganz anderes wahr wie ein Mann oder hast du einen Schwanz ?

Ich bin jetzt etwas irritiert, denkst du mit deinem Kopf oder mit deinem Schwanz *zwinker*

Bitte macht diesen schönen Thread nicht kaputt.

*zumthema*
***an Frau
10.900 Beiträge
Was mich wundert bei einigen Beiträgen ist, dass Frauen mal wieder unterstellt wird, dass sie die Erfahrung machen wollen wie es ist wenn sie penetrieren.

Ich kann mir das nicht mal hypothetisch vorstellen (wollen), denn ich glaube, dass das gesamte Gefühlsleben bei den Geschlechtern doch völlig anders ist. Das liegt doch wohl vor allem an den Genen die eben auch unterschiedlich gepolt sind und gezielt genau das andere Geschlecht suchen.

Letztendlich kommt es beim Zusammentreffen von Mann und Frau dann darauf an sich soweit emotional anzunähern, dass die besten Gene sich vereinigen.

Aber ich glaube, dass das OT ist.


Zum Thema selber. Ich brauche keine sexuelle Pause um sie für mich bewusster zu empfinden. Ich bin noch in der komfortablen Lage sie genauso auszuleben die wohl in meinem Alter sonst nicht mehr so intensiv ausgelebt wird, zumindest wenn ich die Sexpraktiken Gleichaltriger hier als Vergleich für mich heranziehe.

Grundvoraussetzung ist dabei allerdings den richtigen Mann dafür zu haben, der aber erfahrungsgemäß weit unter meinem Jahrgang ist. Nicht, dass das der Maßstab für Sex wie ich ihn gerne habe wäre, nur....
(aber das hatten wir ja hier schon oft genug)
@***iy
Ich bin jetzt etwas irritiert, denkst du mit deinem Kopf oder mit deinem Schwanz

bevor sich hier mal wieder einige Mimosen ans Bein gepinkelt fühlen, Der Vergleich mit dem Schwanz habe ich nur erwähnt weil es eben sehr schwierig ist sich in einen anderen Meschen reinzuversetzen. Und es ist viel schwieriger sich eben als Mann in eine Frau reinzuversetzen oder andersherum.

Habe ich auch nur erwähnt weil ich z.b. mal vor langen Jahren auf einen Partnerkurs mit meiner Frau war, damit wir evtl auch bewusster mit dem Sex umgehen.

Da ging es dann auch mal darum den gemeinsamen Orgasmuss zu erreichen etc. ppp..
Irgenwann sagte mir die Leiterin das ich mich nun in eine Frau reinversetzen sollte ich sollte meine Atmung auf meine Scheide und meinem Muttermund konzentrieren.
Sie sollte sich vorstellen einen Schwanz zu haben.
Ich versuchte es so gut es ging, aber ich konnte es nicht, sorry weil ich eben dort einen Schwanz habe und keine Muschi, das wollte ich nur damit sagen nicht das irgendwer hier nun wieder angepisst ist.
Mein Frau meinte damals hinterher ich habe dies auch nicht können. ich fühlte mich nur verdammt blöde dabei sonst nix.
Frau denkt anderes als ein Mann, und fühlt auch anders.
Eine sexuelle Pause ...
... würde ich wohl auch nicht bewusst einlegen. Wozu auch, wenn der richtige Partner da ist. Die Pause ergibt sich aber letztlich aus den bestehenden Tatsachen bzw. Situationen.

Es gab Zeiten, in denen ich meine Auswahl nicht so anspruchsvoll traf wie heute. Zeiten, die ich so nicht wiederholen möchte. Wo mehr Masse als Klasse die Regel war. Es um reinen Sex ging. Ich spreche nicht den Reiz ab, aber es ist etwas, was ich schon hatte und mich nicht mehr befriedigt.

Ich bin mir sicher, dass sich heute ab und an die Möglichkeit ergäbe, Sex zu bekommen. Aber ich will mehr als das. Da spielt die Nähe eine wesentliche Rolle. Nicht nur die körperliche, sondern vor allem die seelische. Und ich merke relativ schnell, ob das mit dem jeweiligen Mann möglich ist oder nicht. Wenn nicht, verzichte ich lieber darauf, und habe auch nicht das Gefühl, etwas zu verpassen.

Es ist eine bewusste Wahl zwischen Fastfood und Vollwertkost. *g*
Sex ist auch manchmal ein Ersatz für Schokolade. Manche Menschen versinken darin und brauchen dann immer mehr davon, obwohl sie nach einer ganz anderen Sache heimlich süchtig sind. Es kommt wohl darauf an, ob man als Säugling viel viel Liebe von seiner Mutter erhalten hat. Ist das nicht der Fall, wird es wohl auch sein ganzes Leben immer wieder an dem einen Punkt scheitern. Eine Frau kann das später nicht mehr gaben, dafür ist die partnerin auch nicht zuständig. Es geht in die Tiefenpsychologie. Wichtig ist, das man versteht alles mit einem so abläuft. Um sich selbst zu schützen, sollte mit Sex also ganz ganz behutsam umgegeángen werden.

Lg Ingo
*******ak87 Mann
29 Beiträge
Früher war sex für mich mehr oder weniger nur Triebbefriedigung, heute ist es ein "Spiel" und der Höhepunkt nebensächlich, auch wenn er auch mal von Nöten ist *ggg*

Früher konnte ich einfach Rumpoppen, störte mich nichts dran. Es war mehr Sachlichkeit und Trieb als alles andere. Ich denke in dem Jungen alter war ich für viel zu unreif und hab vieles nicht verstanden und dementsprechend schlechten Sex gehabt.

Vor einigen Jahren gab eine emotional schwere Trennung, wo auch unsere Sexleben beiderseits mit dran Schuld war. Nach dieser entschied ich mich erstmal keinen Sex mehr zu haben und erst Kopf klar zu bekommen. Statt die Gedanken "Wegzuvögeln". Ich nicht gerade Stolz auf mein Vergangenes ich, aber stolz auf diese bewusst Phase, im Gendefekt habe ich 1,5 Jahre Verzichtet...Seither nur noch Sex mit einer guten Grundsympatie und Spaß am "Spiel" im Vordergrund.
Ich kann nicht sagen das ich heute weniger Sex habe, aber definitiv viel besseren und das liegt vor allem an mir und nicht meinem Gegenüber
Auch...
ich erkenne mich in vielen Beiträgen in diesem Thread!

Und es ist unglaublich..., ja, befriedigend zu lesen und zu erkennen, dass es auch Andere gibt, die solche Phasen im Leben haben! Egal ob Frau oder Mann.

Und es macht Mut, diesen Weg weiter zu gehen und sein Bewusstsein für das Leben (auch den Sex) zu erweitern! Um zufriedener mit SICH und damit auch für sein Umfeld zu sein! *omm*

Vielen, vielen Dank Allen, die dazu beitragen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *liebguck* *danke*
********aria Frau
127 Beiträge
Der Thread hat mich auf jeden Fall dazu gebracht nachzudenken.

Irgendwie war Sexualität in einem stetiges Auf-und-Ab in meinem Leben.

Bis ich 20 wurde war sie eng verknüpft mit Partnerschaft. Danach hab ich mich während eines Auslandsaufenthaltes ein Jahr lang sehr ausgetobt. Danach war sie dann bis vor 3 Jahren wieder komplett verknüpft mit Partnerschaft. Auf casual sex hatte ich einfach keine Lust, auch weil der sich für mich immer sehr hohl angefühlt hat in dieser Zeit. Er hinterließ einen faden Beigeschmack, ich hatte das Gefühl von: Du beisst in eine Praline, erwartest eine köstliche Füllung und schmeckst Schokolade und dann heiße Luft.

In dieser Zeit gab es auch immer wieder Phasen, auch durchaus länger, während denen ich emotional von der letzten Trennung so verletzt war, dass ich mich von Männern komplett fern gehalten habe. Lust auf Sex hatte ich während dieser Zeit auch keine. Bewusst entschieden habe ich mich dafür nicht. Schließlich hatte ich einen Freund, der sich über die Dauer des Sex und die Anzahl meiner Orgasmen selbst bestätigen musste. Wieviel Spaß mir das dann noch gemacht hat, kann sich jeder denken. Nach einem emotional sehr eingschneidenden Erlebnis, nämlich einer 6-wöchigen Beziehung, habe ich in vielerlei Hinsicht angefangen zu resümieren und über mich selbst nachzudenken. Aber eigentlich war auch da Sex für mich immer noch etwas, was mit Liebe und dadurch mit Partnerschaft verknüpft war.
Irgendwann in den 6 Monate, die dann folgten, änderte sich, sicherlich auch durch eine Menge nachdenken und wildes Herumschwirren im Netz, meine Einstellung. Ich konnte feststellen, dass Sex ohne Liebe durchaus nicht den "leere Pralinen-Effekt" haben muss. Heute weiss ich, dass ich ihn genießen kann, ohne dass Liebe dabei mit ihm Spiel sein muss. Positive Gefühle und eine gewisse Menge von Verbundenheit und Verbindlichkeit sind dabei ein Muss für mich. Die Möglichkeit, dass das entstehen kann, denn beim ersten Kennenlernen ist das ja nicht da, bedingt für mich eine stimmige Chemie, die durchaus vom ersten Anschauen an vorhanden ist.
Daraus kann dann beim Sex eine Verbundenheit entstehen, die der hier von vielen beschriebenen in nichts nachsteht.
Ich habe auch gelernt, dass Liebe und Partnerschaft nicht notwendigerweise Hand in Hand gehen müssen. Selbst Liebe und Verliebtheit haben nicht notwendigerweise etwas mit einander zu tun. Ich kann einen Menschen tief und innig lieben ohne in ihn verliebt zu sein.
Ich bin in den letzten 3 Jahren mit Sex sehr bewusst umgegangen und habe für und über mich während dieser Zeit sehr viel gelernt. Allerdings war mein bewusster Umgang das genaue Gegenteil dessen, was die TE getan hat.
Natürlich war und ist es immer wieder Selbstbestätigung, worin ich persönlich allerdings nichts negatives sehe, so lange nicht das gesamte Selbstbewusstsein darauf aufbaut. Bei mir ist das mehr die Bestätigung, dass ich das, was ich fühle auch ausstrahle.
Eines habe ich in dieser Zeit auch noch gelernt, auch wenn sich das komisch anhören mag: Sex kann für Menschen sehr heilsam sein, Balsam für eine Wunde, liebevolles Angenommen werden... Bitte nicht missverstehen: Ich verkläre Sex nicht. Er kann und soll auch geil, dreckig, heftig und den Kopf komplett ausschaltend sein. Hat eben viele Facetten und ist mit jedem Menschen immer wieder anders.
Für mich persönlich steht fest: ich darf dabei lieben, die Konsequenz muss aber nicht sein, dass ich mich in meinen Sexpartner auch verliebe.

Ach ja, das Bedürfnis zu penetrieren hatte ich wirklich noch nie... *schmunzel
DAS
hast du wunderbar geschrieben:

Eines habe ich in dieser Zeit auch noch gelernt, auch wenn sich das komisch anhören mag: Sex kann für Menschen sehr heilsam sein, Balsam für eine Wunde, liebevolles Angenommen werden...

Danke dafür....:-)
weiterhin herzlichen Dank..
..an alle Beteiligten hier.

Aus meiner Sicht:

Jeder, der hier mitschreibt, hat sich vom Thema ansprechen lassen und ist selbst dazu aktiv geworden.

Bei einigen zeigt sich Liebe zum Thema, Mut, Ermutigung, Offenheit, bei einigen zeigt sich Angst und Abwehr gegenüber dem Thema, Angriff, "Herunterspielen" und Ablenkung.

In all dem kann ich mich wiedererkennen, wenn ich einen angstfreien Blick darauf werfe und dadurch mein Verständnis vergrössern. Vielen Dank für Eure Unterstützung dabei

*herz* *huhu* *herz* *blume* *herz* *huhu* *herz*

Es erreichen mich auch private mail zum Thema, von lieben Menschen, die sich mir gegenüber mit ihrer Geschichte öffnen.

Eine hat mit folgenden Worten geendet, die mich ansprechen und berühren:

.....wenn dir was nicht gut tut , du mehr nähe,wärme oder was auch immer brauchst dann gebe dich nie mit weniger zufrieden......niemals.....
.....wenn dir was nicht gut tut , du mehr nähe,wärme oder was auch immer brauchst dann gebe dich nie mit weniger zufrieden......niemals.....

Das kann ich nur unterschreiben!
daraus schließt sich eine Erkenntnis, der Sex dient nicht alleine der Trieberfüllung, sondern viel mehr der Steigerung der eigenen Warnehmung und das empfinden von intensiver Nähe.
***an Frau
10.900 Beiträge
.....wenn dir was nicht gut tut , du mehr nähe,wärme oder was auch immer brauchst dann gebe dich nie mit weniger zufrieden......niemals.....

Und wenn wir ehrlich zu uns sind, warum, nur warum tun wir oft genug genau das Gegenteil von dem?

Ich bin in das Ende des Krieges hineingeboren worden und kann mich gut erinnern wie ich in den Nachkriegswirren durch die Blockade in Berlin familiär hin- und hergeschoben wurde, bis hin zum Ausfliegen von Kindern aus Berlin. Als diese Blockade zu Ende war, war auch die Ehe der Eltern inzwischen zerbrochen und mein Nomadenleben zwischen Mutter, Großmutter, Heimaufenthalt begann. Ich kann mich nicht erinnern je so etwas wie Nestwärme gehabt zu haben.

Und all diese Erfahrungen habe ich dann mit in die junge Ehe genommen. Trotzdem denke ich, dass meine Kindern eine relativ geborgene Kindheit gehabt haben.

Wenn ich dann Sätze wie oben lese, gehe ich mal davon aus, dass die meisten hier nicht solche Erfahrungen gemacht haben wie ich, sich aber trotzdem nach Nähe und Wärme sehnen. Welche Gründe können denn dafür vorliegen?

Wie nun die Kurve zum bewussten Erleben von Sex bekommen? Ohne diese Faktoren von Nähe, Wärme, Geborgenheit auch kein erfüllender Sex. Bewusstes Aussetzen von Sex habe ich für mich allerdings noch nicht gehabt, außer vielleicht in Zeiten von Verarbeitung einer Liebelei, aber das waren nie so große Zeiträume.
Das ich-zentrierte Anhaften an einer spirituellen Praxis ist nicht weniger problematisch als z.B. die Gier nach übermäßigem sexuellen Genuss.
von Daisetz Teitaro Suzuki
Ich finde das Bsp. mit Berlin und Kriegszeiten sehr gut. Grade in Situationen, die man heute nicht einmal mehr annähernd beurteilen kann, sofern man sie nicht am eigenen Leib verspüren musste, sind fast nicht realisierbar für außenstehende.

Das sind ganz schlimme Zeiten gewesen, generell ist alles was mit Krieg zu tun hat, alles andre als schön. In den Medien wird damit ja manchmal fast schon Werbung gemacht, unglaublich. Es bedeutet aber Tot und Zerstörung. Also ist es das Gegenteil von dem, was wir als schön empfinden.

Speziell für Rechtsextreme Gruppierungen sollten Zeitreisen in Zukunft möglich werden. Vielleicht würden die jeweiligen Personen dann am liebsten gleich wieder einen Quantensprung in unsere jetzige Zeit programmieren, so fern es denn möglich sei.

Wir haben alle Möglichkeiten heute, keiner hat das Recht zu jammern und betteln. Wir müssen eben nur was aus uns machen. Und dazu braucht der Mensch einen "Willen", denn er ermöglicht dem Menschen (an)etwas zu glauben...
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Mein Vater und ich
lagen Anfang 45 in der Scheiße, er an der Front, ich in den Windeln. Ergo habe ich das alles, allerdings in äußerlich intakter Familie, auch erlebt, auch in einer total zerbombten Stadt, und dann die prüden Fünfziger und Anfangssechziger.

Aber das ist Geschichte, die mich sicher beeinflusst hat, auch weil ich nie einen Kiga besuchte und wegen vieler anderer Lebensumstände. Auf jeden Fall sehe ich nicht die Verbindung zum Thema, denn die sexuelle Prägung durch die Zeit ist etwas anderes als das Nachdenken über Sex, über die eigenen Bedürfnisse und über mein heutiges Leben mit Sex in der Welt von heute.
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