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Bewusster mit Sex umgehen - meine Erkenntnisse

***an Frau
10.900 Beiträge
@fesslnd
Aber das ist Geschichte, die mich sicher beeinflusst hat, auch weil ich nie einen Kiga besuchte und wegen vieler anderer Lebensumstände. Auf jeden Fall sehe ich nicht die Verbindung zum Thema,

Es wäre auch für dich von Vorteil in Gänze zu lesen. Es ging nicht um die sexuelle Prägung in der Kriegs- bzw. Nachkriegszeit, sondern um Wärme und Geborgenheit.

.....wenn dir was nicht gut tut , du mehr nähe,wärme oder was auch immer brauchst dann gebe dich nie mit weniger zufrieden......niemals.....

Und nur wer die auch in frühkindlichen Zeiten bekommen hat, sollte damit auch auf seinem weiteren Lebensweg nicht darauf verzichten wollen.

Und daraus ergibt sich die Frage, wieso es eben nicht so ist.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Ich hatte zwar
Zugehörigkeit zur Familie, aber nicht Wärme und Geborgenheit in der Familie.

Früher achtete man sehr, zum Beispiel in meinem Studium war es eine wichtige Komponente frühkindlicher Entwicklung, auf Hospitalismus, der ein Bündel von Ursachen haben konnte. Und dieser Hospitalismus wurde zwar vernachlässigt, aber er wirkte sich trotzdem bei vielen nach dem Krieg scheinbar behütet geboren Menschen aus. Auch die Wohlstandsverwahrlosung ist eine Art Hospitalismus. Und genau das ist mit meiner persönlichen Geschichte vergleichbar. Ich hatte zwar beide Eltern, aber sie waren nicht für mich da, sondern ich für sie als kostenlose Arbeitskraft.

Auch in der Ex-DDR gab es den Hospitalismus, indem beide Eltern arbeiteten und die Kinder in Krippen unterbrachten. Da das im Zeitalter der Emanzipation auch im jetzigen Deutschland angesagt ist, traut sich kaum einer, zu forschen, wie sehr Kinder dadurch geschädigt werden.
*****har Paar
41.020 Beiträge
http://www.joyclub.de/my/2122691.shakti22.html

Das ich-zentrierte Anhaften an einer spirituellen Praxis ist nicht weniger problematisch als z.B. die Gier nach übermäßigem sexuellen Genuss.

Ich würde das Zitat von Daisetz Teitaro Suzuki, passend zum Thema hier, noch ergänzen:

Das ich-zentrierte Anhaften an was auch immer ist ebenso wie die Abhängigkeit von der Erfüllung seiner Bedürfnisse alles andere als Freiheit.

*

Deshalb lese ich diesen Thread mit großen Interesse und sehr gespannt mit und stelle fest, wie sehr viele doch die Sexualität mit allem möglichen überfrachten, was vielleicht sogar wirklich dazu gehören mag, aber nicht dazu gehören muss.

Schafft das nicht vielleicht statt innerer Freiheit neue, innere Zwänge?

Jedenfalls halte ich aus meiner persönlichen Sicht eine gewisse Zeit des freiwillig (!) gelebten Zölibats für durchaus hilfreich, mal zu schauen, wo man eigentlich in all den sexuellen "Verwirrungen" und Kompliziertheiten selber bleibt - und zu sehen, was wirklich meine ureigenste Sexualität ohne Einflüsse von außen ist. Ich hab damit sehr gute und kraftvolle Erfahrungen gemacht, ähnlich wie mit Fasten u. dgl.!

(Der Antaghar)
Da ist einiges dran, Antaghar..
"Abhängigkeit von der Erfüllung meiner Bedürfnisse" - für mich ist das "Suchtpotential" - und das war in meinem Leben immer nur der Sex.

Hasch (Rauchen und Kekse) hab ich erst mit über 30 mal probiert, Alkohol trinke ich ab und an mit grossem Genuss, ich kann/mag aber nicht weitertrinken, wenn ich ein wenig betüdelt bin (schmeckt dann nicht mehr), war also noch nie "besoffen", bin weder anfällig für Spiel-, Geld- oder Arbeits-Sucht.

Es ist bei mir imho wohl nie zur Sex-Sucht gekommen: Ich habe mich nicht wahllos eingelassen, mich nicht ruiniert mit Sex, mein Leben kommt vor dem Sex. Aber in meinem Leben war der Sex fast ständig präsent - und wenn, dann nur für Momente "genug". Einen "bewussten Umgang" mit Sex habe ich für mich nicht gekannt, in dem Moment wo die Erregung voll da war (und sie war oft in Sekunden da), habe ich nur noch "gewollt", ohne noch mitzubekommen, was ich da eigentlich wirklich will.

So ist dieser bewusste Umgang mit Sex für mich eine Erfahrung/Entwicklung, die mir in meinem Leben bisher gefehlt hat. Ebenso der entspannte Umgang mit Sexverzicht, das direkte Erleben, Sex ist wunderbar, aber doch nicht so wichtig/mächtig, wie ich ihn bisher gesehen habe. Für mich ist das eine neue Welt, die ich gerade gerne erkunde.

*g*
Krieg in der Kindheit..
..kann evtl. viele Gesichter haben.

Ich habe es als Krieg erlebt, dass meine Eltern sich bekriegt haben (mit zerfetzenden Worten und fliegendem Geschirr einschl. Messer). Zur Drohung wurde dann auch mal die Axt aus dem Keller geholt und mit dieser Axt dann auch eines Tages der Familien-Hund erschlagen. Ich war damals noch in der Grundschule und hatte nur so eine komische Erinnerung, dass morgens Blut im Schnee und der Hund weg war und irgendjemand erzählte, mein Vater hätte das getan. In der Familie wurde darüber nie gesprochen, da gab es nur Angst und Schweigen und so wusste ich irgendwie nie, ob das den wirklich so war.

Erst seit letztem Jahr habe ich durch einen Unfall meiner Mutter wieder richtig Kontakt mit meinem Eltern und das auch mal angesprochen. Es ist dadurch einiges hochgekocht - mein Vater hat mich erst bedroht, aber ich merkte dann - He, der ist gar nicht so viel grösser und stärker als ich, der hat ja selber Angst. Ich bin dann vor ihn gestanden und habe gesagt: "Ich habe keine Angst vor Dir. Kann es sein, dass Du welche hast?" Seither wird das Verhältnis immer entspannter, was mich sehr freut. Letzten Montag habe ich festgestellt, dass es sogar Spass machen kann, sie zu besuchen *g*

Was ich gelernt habe, im Verhalten der eigenen Eltern zu sehen: Sie machen den Job immer besser, als sie es an sich selbst erlebt haben. Sie haben auch einiges "mitbekommen" und versuchen, sich daraus zu befreien, es bei den eigenen Kindern besser zu machen und das tun sie auch - oft nicht so, wie die Kinder sich das wünschen würden, manchmal immer noch mit wirklich schlimmen Folgen für die Kinder, aber auf jeden Fall besser, als sie es erlebt und eigentlich gelernt haben. Sie befreien sich, soweit sie das schaffen. Und dafür achte und liebe ich meine Eltern mittlerweile und bin sehr dankbar für diese Sicht.

Und ich habe gelernt, dass meine Eltern nie wollten, dass ich mich "schuldig" an der ganzen Situation fühle. Das war etwas, mit dem ich mir als Kind ganz unschuldig die Welt erklärte: "Sie haben geheiratet, weil ich unterwegs war, also bin ich Schuld an dieser Ehe und diesem Krieg" - Diese "Geschichte" erst als selbserzählt anzunehmen und dann loszulassen war auch ein wichtiger Schritt in meinem Leben. Und ich staune immer wieder, wieviel Lachen es jetzt darin gibt *g*

Passt gut auf Euch auf!

*blume*
Wenn ich das nochmal durchlese...
... hört es sich schon sehr dramatisch an - und diese Situationen waren natürlich auch verstörend. Aber gleichzeitig gab es auch viel "normales" Familienleben, Ausflüge, Kartenspiele, Weihnachtsfeste..

Was mich wohl sehr geprägt hat war die Unsicherheit, wann der "Krieg" dann wieder unverhofft losbricht und die "Idylle" sich in eine Hölle verwandelt. So bekam ich grosse Sehnsucht nach Vertrauen und gleichzeitig grosse Angst, mich darauf einzulassen - aber irgendwann gab es dann ja Sex und wenn mir dabei der Verstand wegflog, konnte ich dieses Dilemma fallen lassen.. *g*
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Die heile Familie
ist eines der modernen Märchen. Natürlich gibt es Märchenfamilien und Familien, die sich dem Ideal annähern, aber in vielen Familien gibt es irgendwo eine dunkle Stelle....

Der Fehler wäre allerdings, dieses Problem dem Vater oder der Mutter oder beiden anzulasten. Oft mischen die Kinder kräftig mit, fordern die Eltern heraus, setzen ihre Maßstäbe absolut, sind eifersüchtig untereinander, bekriegen sich, pflegen ihre Marotten, Neurosen, Psychosen, usw.

In den meisten Familien klären sich die Fronten mit dem Erwachsenwerden. Die Notwendigkeit des Kriegsführens gegeneinander wird immer weniger gesehen. Und es folgt, manchmal erst zu spät nach dem Tod eines Elternteils, die Aussöhnung durch das plötzliche Verstehen dessen, was man früher nicht verstehen wollte. Oft ist es, als ob ein Vorhang weggerissen würde, der bisher die Akteure verdeckte und nun alle Interaktionen bloßlegt.

Zu den Problemen der Familien heute zählt die Bedrohung durch Armut. Eine neue statistische Erhebung stellt fest, dass 30 % (!) der Familien mit drei und mehr Kindern von Armut bedroht sind. Dagegen trifft das nur auf 4 % der Kinderlosen zu.




Mit Sex bewusst umzugehen, bedarf oft eines einschneidenden Erlebnisses oder einer Mitteilung einer Erkrankung. Vorher ist es, als würde man sich bei jedem Mal das Gehirn gründlicher aus dem Schädel ficken und ohne Besinnung macht man immer weiter und weiter. Umso schlimmer ist es, wenn man plötzlich zum Beispiel als Mann erfährt, dass die Prostata operiert werden muss und offen bleibt, ob es den Sex danach noch geben wird. Es ist eine Gnade, wenn man lange vorher durch ein Beziehungsende oder einen anderen Grund, zum Innehalten und Prüfen der eigenen Maßstäbe veranlasst wird.
@antaghar
Ich denke seit einigen Tagen darüber nach, was Du mit überfrachten eigentlich meinst:

Deshalb lese ich diesen Thread mit großen Interesse und sehr gespannt mit und stelle fest, wie sehr viele doch die Sexualität mit allem möglichen überfrachten, was vielleicht sogar wirklich dazu gehören mag, aber nicht dazu gehören muss.

Magst Du es mir erklären?

lg erwil
Es gab hier viele Posts
die mich sehr berührt haben.

Aber ein paar Sätze lassen mich nicht mehr los, weil sie mich traurig machen:
Das Defizit des Solistendaseins stellt alles in den Schatten.
Ich empfinde meine Einsamkeit einfach nur als grausam und sehe keinen Weg diesen Umstand als emotional bereichernd erleben zu können.

Ich zitiere sehr, sehr selten, aber dieses Zitat möchte ich diesen Sätzen entgegenstellen:

"Ich muss meine Einsamkeit alleine besiegen.

Ich muss mit mir selbst glücklich sein,
sonst habe ich dir nichts anzubieten.

Zwei Hälften haben
keine andere Wahl
als sich zu verbinden;
und ja, sie ergeben ein Ganzes.

Aber zwei Ganze
die zusammenfinden...
Das ist Schönheit.

Das ist Liebe."

( Peter Mc Williams)

lg erwil
@erwil
Tut mir leid, das sehen zu müssen, aber dein Zitat als Antwort auf die Klage zeugt nicht gerade von einem Übermaß an Empathie.
Sie gleicht dem Rat an einen Verhungernden, gefälligst seinen Hunger zu vergessen, damit das Essen ihm endlich in den Mund hüpft.


...wie sehr viele doch die Sexualität mit allem möglichen überfrachten...

Mit jemandem sexeln ist und bleibt für mich bedeutungsvoller, als mit diesem Menschen einen Kaffee zu trinken. Sex ist für mich von sich aus mit mehr Bedeutungen befrachtet als so ziemlich alles andere.
Seit Tagen beschäftigt mich, ob und wo eine Grenze zur Überfrachtung gezogen werden kann.
Tut mir leid, das sehen zu müssen, aber dein Zitat als Antwort auf die Klage zeugt nicht gerade von einem Übermaß an Empathie.

Nun, es steckt mehr Empathie dahinter als Du zu sehen scheinst.
Ich weiß, was es bedeutet, Einsamkeit als grausam zu empfinden - und erst recht, Einsamkeit als grausam zu empfinden, obwohl man in einer Beziehung lebt.
Und ich weiß inzwischen, daß die Einsamkeit in beiden Fällen die selbe Ursache hat:
Mit sich selbst nicht EINS zu sein.
Als ich mich selbst noch als sehr defizitär empfunden habe, da war EINsamkeit noch grausam.

Sie gleicht dem Rat an einen Verhungernden, gefälligst seinen Hunger zu vergessen, damit das Essen ihm endlich in den Mund hüpft.

Ob Solo oder in Beziehung, es geht nicht darum, EINsamkeit zu vergessen, ebenso könntest Du vergessen wollen, daß Du Arme und Beine hast!
EINsamkeit gehört nun mal zum Menschen.
Es geht darum, zu lernen, daß man Kraft aus sich selbst schöpfen kann.
Daß man mit sich EINS sein kann - EINsam eben.

lg erwil
******ild Frau
859 Beiträge
@erwil
Aber meinst du wirklich, es ist so einfach, erwil?

Ich bin jetzt wieder in einer Beziehung und fühle mich seit langer Zeit erstmals wieder nicht mehr einsam. Und dieses Gefühl nehme ich sehr intensiv, sehr präsent und sehr andauernd wahr.

Ich glaube nicht, dass ich ernsthaft behaupten könnte, mein Partner wäre nicht der Grund für das aktuelle Fehlen dieses vorherigen Gefühls. Genausowenig wie ich behaupten könnte, ich würde es schaffen, diesen emotionalen Zustand ohne ihn zu erreichen.

Mag allerdings sein, dass meine innere Konstellation erst jetzt so gestaltet ist, dass ich ein "ZusammenSein" überhaupt zulassen kann und dann im richtigen Moment auch der passende Mensch vorbei kam.

Aber zu sagen... "du fühlst dich einsam..." = "du musst lernen, dich nicht mehr mit dir selber einsam zu fühlen..." puh, ich weiß nicht.
@trin_ity
Aber zu sagen... "du fühlst dich einsam..." = "du musst lernen, dich nicht mehr mit dir selber einsam zu fühlen..." puh, ich weiß nicht.

Nunja, ich würde eher von dürfen sprechen.
Und auch nicht von "nicht mehr mit dir selber einsam zu fühlen"

Vielmehr durfte ich lernen, EINsamkeit als zu mir gehörig anzunehmen und es nicht negativ zu bewerten.
Und ja: puh! Das war ein harter Brocken, vor allem, weil mir der Status "in einer Beziehung lebend" die Illusion nahm, es würde anders sein, wenn ich nur endlich eine Partnerin hätte.
Deshalb sage ich: Das Gefühl von Einsamkeit ist nicht zwangsläufig abhängig davon, daß wir allein sind. Du kannst von leuter Menschen umgeben sein, die Dich lieben, und Dich dennoch grausam einsam fühlen!

Vielleicht ist ein Text verständlicher, den ich mal vor einiger Zeit gepostet habe:
In letzter Konsequenz ist der Mensch einsam. Das empfinde ich nicht als schlimm, sondern es ist für mich die Einsicht, daß ich mich mit einem anderen Menschen austauschen, ihm unglaublich Nahe sein kann - emotional ebenso wie körperlich, aber letztendlich werde ich nicht mit meiner Partnerin verschmelzen. Den Schmerz den ich fühle, wird sie nachempfinden können, aber er bleibt in mir.
An meiner Freude kann sie teilhaben, aber sie bleibt in mir. Usw. und umgekehrt.

Anschaulich ist da vielleicht das Beispiel der Geburt:
Ich kann als Mann dabei sein, meiner Frau nahe sein und ihr beistehen.
Aber der Schmerz und die Anstrengung unter der Geburt, die hormongetränkte Glückseligkeit in der ersten Zeit nach der Geburt, all diese Emfindungen bleiben in ihr. Die auf mich überstrahlenden Empfindungen sind umgekehrt letztlich nicht ihre, sondern meine eigenen, die durch die Wahrnehmung der Gefühlsäußerungen meiner Frau bei und nach der Geburt, in mir entstehen.

Nirgendwo wird man, so vermute ich, die Einsamkeit so stark spüren im Moment des Sterbens, dem Moment im Leben, wo alle Illusion des Begleitet-werdens nicht mehr trägt.
In letzter Konsequenz ist der Mensch einsam: Seit uns (meiner Liebsten und mir) das klargeworden ist, ist unsere Angst vor Einsamkeit nicht mehr all zu groß.


Ich halte es für eine der großen Aufgaben in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung, zu erkennen und zu akzeptieren, daß wir als Individuen in letzter Konsequenz mit uns allein sind.
Und offengestanden entsteht für mich erst aus dieser Einsicht die Fähigkeit zur Nähe.

lg erwil
******ild Frau
859 Beiträge
@erwil
Ja, jetzt verstehe ich dich etwas besser.

Ich kenne die Erfahrung des Einsams-Seins trotz Menschen um einen herum oder trotz Beziehung sehr gut. Es ist dieses Mal halt anders, warum auch immer.

Und dennoch hast du recht. Ich bin nicht in meinem Partner drinnen und letztendlich bleiben alle Gefühle im Individuum und maximal (mit-)teilbar.
@trin_ity
Und wenn Du diese Erkenntnis erst einmal hast
Ich bin nicht in meinem Partner drinnen und letztendlich bleiben alle Gefühle im Individuum und maximal (mit-)teilbar.

hast Du auch die Chance, das Gefühl von EINsamkeit anders als "grausam" zu bewerten.
Zumindest hat mir die Einsicht in die Unabänderlichkeit der Einsamkeit des Individuums sehr dabei geholfen, so ganz allmählich einen Sinn darin zu sehen.

Denn schon der Begriff EINsam ist genial:
In ihm steckt das EINS sein drin.
So wie das ängstliche in furcht-sam, das Heilende in heil-sam steckt.

Wenn es uns schlecht geht, ist es gut, wenn es Leute um uns herum gibt, die uns stützen, aber laufen wirst Du am Ende selber,
Der Begriff EINsam sein sagt Dir, wer Dich letztlich aufrichtet: Du selbst.
Niemand anderes kann Dich laufen.
Nur Du kannst laufen.
Weil Du auf Dich vertraust.
Weil Du EINS bist - ganz.
Nicht halb.

gute Nacht für heute!

lg erwil
@mcDoodle
Seit Tagen beschäftigt mich, ob und wo eine Grenze zur Überfrachtung gezogen werden kann.

mich auch, deshalb die Frage an @*****har
Das ist mir alles zu einfach, zu undifferenziert und zum Teil zu religiös-esoterisch.

Ich habe alle Zustände -wie alles sehr intensiv- von glücklich in der Verschmelzung über glücklich allein, von einsam in der Menge bis zutiefst bedürftig einsam und allein erlebt. Aus diesen Erfahrungen heraus behaupte ich, dass eure Behauptungen viel zuviel Gewicht auf die Verantwortung der Betroffenen legen. "Wer gut genug ist, gewinnt automatisch, wer scheitert, ist einfach Scheiße."
Das ist letztendlich eure Aussage.

Sogar ich als Vollbluttechniker mit dem unerschütterlichen Glauben an Ursache und Wirkung muss zugeben, dass ich nicht verstehe, warum mir manchmal alles gelingt und ein andermal alles in die Hose geht. Und vor allem, warum diese Phasen von Ge- und Misslingen manchmal nur Tage und manchmal Jahre dauern.

Was ich daraus folgere? Keine Ahnung.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
...zum Teil zu religiös-esoterisch.

das ist auch mein Eindruck.

nach meiner Erfahrung ist die Hinwendung zu esoterischen, oder neudeutsch spirituellen, Weltsichten ein Ausdruck der Verzweiflung.
******ild Frau
859 Beiträge
Ich lass ...
... mir ja vieles nachsagen, aber bestimmt nicht, dass ich "religiös-esoterisch" bin...

Ich ganz sicher nicht...

*guru*
******ild Frau
859 Beiträge
Ui...
nach meiner Erfahrung ist die Hinwendung zu esoterischen, oder neudeutsch spirituellen, Weltsichten ein Ausdruck der Verzweiflung.

... jetzt gehts aber los hier. Wie wäre es mit "logisch durchdacht?"
Nochmal lesen und laaaaaangsam mitdenken.

Okay, aber für manche nicht nachvollziehbar. Was soll's. Es versteht auch nicht jeder Latein oder Algebra, trotzdem ist darin eine in sich schlüssige Logik impliziert...

... weit, weit weg von Verzweiflung. (Jaaaaaaaa, klar *aua* )
********aria Frau
127 Beiträge
Aha. Also ist jeder, der glaubt verzweifelt? Egal übrigens, an was er glaubt, denn Spiritualität ist auch nur ein anderes Wort für gläubig sein.

Das, was Erwil hier gepostet hat, hat wenig mit Esoterik Kram zu tun, umso mehr mit Lebenserfahrung, gesunder Reflexionsfähigkeit und Intelligenz. Der Mann arbeitet schon sehr lange an sich und lernt täglich dazu.

Er hat Recht! Erst wenn ich mir selbst genug bin, bin ich auch in der Lage andere wirklich wahrnehmen zu können. Trin_ity schrieb, meine ich mich zu erinnern, dass wir alleine durchs Leben gehen, andere können uns begleiten, aber im Endeffekt sind wir nicht eins mit einem anderen, sondern eben immer zwei oder drei oder... Was läge da näher, als diesen Menschen, der uns am nächsten ist, kennen und verstehen zu lernen?
***iy Mann
40 Beiträge
Was ist der Weg aus der EINsamkeit, die ZWEIsamkeit?

1 + 1 = 2

nicht zwei Hälften, sondern zwei Ganze.

Zwei Hälften haben
keine andere Wahl
als sich zu verbinden;
und ja, sie ergeben ein Ganzes.

Aber zwei Ganze
die zusammenfinden...
Das ist Schönheit

Nur wenn beide mit sich EINS(am) sind, nur dann kann echte ZWEIsamkeit entstehen, das ist reife Liebe.

Das ist es was ich gerade lerne....lernen muss.

Und das ist Mathematik und keine Esoterik *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Überfrachtung
Sorry, ich hab mal wieder die Benachrichtigungen zu diesem Thread entweder nicht bekommen oder verpasst ...

Wir alle haben im Laufe der Jahre, wohl angefangen in der Kindheit, gelernt und erfahren, dass man (angeblich) Sex nicht einfach so genießen darf. Es müssen immer noch wichtige Faktoren dazu kommen.

Früher musste man verheiratet sein, später wenigstens verlobt, und auf jeden Fall musste man verliebt sein und oder sich wahnsinnig lieben. Und so weiter.

Heute wird das von vielen (nicht von allen) immer noch so gesehen: Sex allein, einfach nur aus purer Freude am "Spielen" und an der Lust oder weil es einem gut tut, das geht anscheinend gar nicht.

Da müssen alle Komponenten passen - bis hin zur Stimmung und zum Rahmen und sogar zur emotionalen Situation in der Partnerschaft. Ein kleiner Disput, z. B. wegen der Kinder - und schon ist es vorbei mit Sex. Ein etwas zu langer Blick auf eine andere Frau, und schon vergeht der Partnerin die Lust auf Sex. Und so weiter ...

Der Aspekt, dass manchmal gerade bei stressigen Situationen und Genervtheit das Liebespiel nicht mehr, wie es eigentlich der Name sagt, als SPIEL empfunden wird, das entspannen kann und wonach so manches Gespräch viel leichter von der Hand geht und in weit entspannterer Atmosphäre geführt werden kann, ja sogar das eine oder andere Problem nur noch halb so schlimm ist, der wird entweder übersehen oder ist nicht gewollt.

Und das meine ich mit "Überfrachtung": Es werden oft zu viele Erwartungen und Bedingungen an Sex geknüpft, er wird häufig nicht mehr als das gesehen, was er eigentlich ist: einfach nur Sex.

Dass viele glauben, Sex ginge nur in Verbindung mit Liebe, halte ich für nachvollziehbar und verständlich, obwohl auch das diskutiert werden könnte. Aber dass dann noch so vieles andere als Bedingung "stimmen" MUSS, das mit Sex rein gar nichts zu tun hat, wird für viele zu einer emotionalen Überfrachtung, die eher blockiert als fördert.

Manchmal tut es gut, einfach nur Sex zu haben ohne viel Brimbamborium - und das wird dann als oberflächlich, als tierisch oder was weiß ich abgewertet. Doch hin und wieder wäre es aus meiner Sicht gut, auch einfach mal ohne all diese emotionalen Bedingungen Freude aneinander zu haben.

Ich hoffe, es so erklärt zu haben, dass Ihr nachempfindet und versteht, was ich meine ...

(Der Antaghar)
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Einfach nur Sex
Und das meine ich mit "Überfrachtung": Es werden oft zu viele Erwartungen und Bedingungen an Sex geknüpft, er wird häufig nicht mehr als das gesehen, was er eigentlich ist: einfach nur Sex.

Teilweise stimme ich Dir zu, Antaghar, es wäre in unserem Leben glaube ich manches einfacher, würde man dem Sex nicht einfach viel zu viel Inhalt zumuten und Hoffnungen hineinlegen.

Grundsätzlich zum Thema denke ich mit zunehmendem Alter (und wir sind ja beide nicht mehr die jüngsten und haben jeder ein grosses Paket Lebenserfahrung) anders über Sex als früher noch. Wobei es ein sehr zwiespältiges Denken ist, denn einerseits steigt der Stellenwert an, andererseits verliert er auch.

Der Stellenwert steigt insofern an, als dass er in einer guten und gesundern Beziehung eine sehr hohe Intimität zwischen den Partnern herstellen kann. Dabei kommt es nicht auf die Häufigkeit an, sondern das WIE. So gibt es zum Beispiel Dinge, welche ich nur mit meinem Partner machen kann, da sie so tief in mich reingehen (in ihn übrigens auch) und ein solches Vertrauen erfordern, dass wir es nicht mit anderen ausleben können und wollen. Warum das so ist, soll zweitrangig sein, man muss auch nicht jede Frage beantworten können, sondern geniesst es einfach und nimmt es als Geschenk so wie es ist.

Der Stellenwert sinkt aber auch, da wir beide die Freiheit uns geben und nehmen, zu swingen. Allerdings in dem Sinne, dass wir uns einfach ins Gewühl stürzen ohne vorher gross Bindungen aufzubauen. Auch das geniessen wir, es ist eine Form der körperlichen Befriedigung und Erschöpfung, welche uns noch lange danach grienen lässt, sobald wir uns nur anschauen.

Kurz gefasst kann man sagen, das eine ist Liebe und das andere Sex. Wir haben uns aus verschiedenen Gründen dafür entschieden beides zu geniessen. Der Sex ist immer möglich und entspannt uns ungemein. Wir haben einen sehr anstrengenden beruflichen Alltag und können beim rumtoben dann einfach abschalten und die beruflichen Belange weit hinter uns lassen. Wir schleppen es dann nicht mit nach Hause, sondern schlafen entspannt ohne noch über die Arbeit zu reden und so beginnt dann auch der nächste Tag.

Die andere Seite - Liebe - erfordert mehr Einsatz, da man sich emotional viel mehr einbringt. Es klappt nicht mit vollem Kopf und schon gar nicht auf Anhieb. Hier müssen die Rahmenbedingungen stimmen, denn man gibt sehr viel von sich her dann. Die Belohnung ist eine unglaubliche und sehr tiefe Gefühlswelt in welche wir tauchen und welche das Band zwischen uns noch stärker und noch stärker werden lässt, auch wenn wir manchmal meinen, dass das gar nicht mehr möglich ist.

Insofern - ja, wir gehen auch bewusster mit Sex um einerseits, andererseits auch wieder nicht *hae*

LG
einfach nur Sex
auch ich stimme Dir durchaus weitgehend zu, @*****har.

Allerdings gehört ein enormer Grad innerer Freiheit dazu, Sex nicht zu überfrachten, sondern ihn als "einfach nur Sex" betrachten zu können.
Diese Freiheit zu erlangen ist allerdings ähnlich "einfach", wie EINsamkeit als "Mit-sich-Eins-sein" zu betrachten.
Und im Grunde hängt beides sehr, sehr eng miteinander zusammen:
Man muss schon mit sich EINs sein, um "einfach nur Sex" zuhaben.

Beides ist alles andere als einfach, aber schaffbar - für mich ist es in längerer Prozeß inneren Wachstums, der Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauert.
Und ich denke, das ist auch gut so.

Ein großer starker Baum wächst ja auch nicht in einem Tag.

lg erwil
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