Liebe Threadstarterin,
ich kann sehr gut verstehen, dass man manchmal auch einfach Frust abbauen möchte, indem man sich über ein Thema auslässt. Das ist doch völlig normal. Und ja, manchmal muss man auch all die Zweifel aussprechen, all die bösen Gedanken, die man bekommt. Und ja, ich finde, du darfst auch negativ über deinen Mann denken, gefrustet sein, abgeschreckt sein, was auch immer. Du hast ein Recht auf deine Gefühle und wenn sie aufkommen, müssen sie auch raus. Gerade wenn man eine Situation jahrelang erträgt, staut es sich ohne Ende auf und man entwickelt mehr negative Gedanken, als wenn man von Anfang an darüber geredet hätte. Frust muss raus und manchmal muss man einfach Sachen loswerden, die den Partner auch verletzen würden. Aber dann hat man es mal rausgelassen, hat darüber geredet und merkt, dass man es eigentlich dem Partner gar nicht sagen möchte und gar nicht so empfindet, man hatte einfach nur Frust aufgebaut oder war gerade in einer Denkschiene. Dafür sind doch solche Foren da, dafür setzt mal sich mal mit Gleichgesinnten oder Freunden zusammen und quatscht.
Und wenn dann der Kopf frei ist, man weiß, wie man sich möglichst kontruktiv dem Partner mitteilen kann, dann geht man hin und redet.
Eine Gleichgesinnte kann ich dir nicht bieten, aber ich möchte dir sagen, dass ich dein Anleigen gut und richtig finde und hoffe, dass du fündig wirst. Du brauchst jemandem zum reden, bei dem du auch mal offen und ehrlich all deine Gefühle rauslassen kannst.
Und ja, ich finde auch den Frust verständlich, wenn ein partnerschaftliches Leben nicht mehr möglich ist.
Habt ihr denn schonmal über ein Beratungsgespräch nachgedacht? Was ist mit einer Therapie? Ihr seid ja offensichtlich beide unglücklich und das auch schon sehr lange. Und du hast den festen Willen, an dieser Situation festzuhalten. Da wird sich ja zwangsläufig nur der Frust aufschieben - und es tut niemanden gut, Handlungsbedarf zu verspüren, aber nicht zu handeln.
Ja, vielleicht gehört dein Mann in ärztliche Behandlung. Aber vor allem gehört eure Beziehung in Behandlung. Deine Bedenken müssen gehört werden. Bei euch in der Beziehung ist ja ganz schön was im Argen, auch wenn ihr das in eine körperliche oder sexuelle Ecke stellt und du sagst "Ich mag ihn ja." Aber das ist nicht sein Problem, das ist euer Problem, ihr leidet da beide sehr darunter. Also tut etwas. Und zwar nicht, indem er Druck kriegt, dass er jetzt ab morgen nur noch die Hälfte isst. Sondern dass ihr gemeinsam mal zu Pro Familia geht und eine Familienberatung macht. Dass ihr Beide gehört werdet, reden könnt und mal schaut, wie geht es weiter? Kommt eine Therapie in Frage? Für euch gemeinsam, für dich, für ihn? Muss er ärztlich behandelt werden? Usw usf. Warts mal ab, wenn man merkt, man kümmert sich wieder umeinander, man arbeitet an den persönlichen Problemen, dann kriegt man automatisch wieder mehr Lebenslust und man verliert auch an Gewicht.
Nur: tu was. Steh zu deinen Gefühlen und handel dementsprechend.