Es gibt doch aber sicher auch Möglichkeiten es sich ein stückweit leichter zu machen, oder nicht?
Ich hab solche Probleme gelöst, indem ich -nachdem ich mir klargemacht hatte, dass man nicht immer kommunizieren MUSS und außerdem jeder ein anderes Kommunikationsbedürfnis hat- mir einfach den Tag vollgepackt habe. Ihr glaubt gar nicht, wie blitzblank die Bude dann aussah.
Klappt sicher nicht immer, auch ich habe schon des Öfteren Löcher in die Schreibtischplatte, den Computerbildschirm oder das Handy gestarrt, weil ich nicht anders konnte, aber Ablenkung hilft in der Regel schon ganz gut. Die Ablenkung hilft einem auch dabei, etwas Abstand zu gewinnen. Nach einiger Zeit relativiert sich der kalte Entzug, dieses unbändige, schmerzende Verlangen wieder, hab ich festgestellt.
Vielleicht, weil man dann selber beginnt, etwas Abstand zu nehmen und wieder klarer sehen kann. Weil man selbst etwas aktiv tut und nicht drauf wartet, dass da endlich ein Zeichen kommt.
Wenn man schon die Ursache nicht ändern kann oder möchte, sollte man einen Weg finden, damit umzugehen oder sich eben trennen. Die Erwartungen runterschrauben und sich über das freuen, was man bekommt, ist da sicher nicht der verkehrteste Weg. Ständig zu denken "Da muss jetzt aber was kommen!" tut einem selbst, wie auch dem Gegenüber, welches das manchmal wohl auch mitbekommt, auch nicht gut, erzeugt nur Druck und trübt das Glück, was ja eigentlich vorhanden ist.
UND man muss vielleicht auch manchmal lernen etwas zwischen den Zeilen zu lesen und die Zuneigung auch abzuleiten, wenn nicht explizit "Ich vermisse dich", "Ich denk an dich" etc. dasteht.
Mir hat mal ein Mann ein wohlig warmes Gefühl damit verschafft, indem er mir geschrieben hat, dass da heute so eine XY in Stern TV gewesen wäre, die so ähnlich wie ich gesprochen hätte und ihn dadurch an mich erinnert hätte. Dass er meine Art zu sprechen mögen würde.
Eigentlich voll unromantisch, oder? Aber zeigt trotzdem sehr viel...
Wenn man es eigentlich immer wieder will und evtl. auch fordert, bringt das niemanden weiter. Wenn er nicht der Typ der großen und vielen Liebesbekundungen ist, dann kann man ihn dazu auch nicht zwingen. Natürlich ist es Rahmen immer möglich etwas zu ändern, wenn sich dabei niemand einen Zacken aus der Krone bricht. Auch wenn das bei so natürlichen Bedürfnissen wohl nicht immer so einfach ist, könnte er doch einfach mal dran denken, einen Gedanken oder eine Nettigkeit zu kommunizieren und du dich im Gegenzug etwas zurücknehmen?
Ich denke nämlich nicht, dass Männer nicht auch an das, was ihnen lieb ist, denken. Das tun sie. In bestimmten Einkaufsläden, bei einem Buch oder Film, was sie an die Partnerin erinnert, bei einer Frau, die ihnen in der Stadt über den Weg läuft und so ähnlich lächelt... etc. pp. Es gibt doch immer Momente, selbst im stressigsten Alltag, wo man an den anderen denkt. Man muss nur auch ein bisschen das Herz auf die Zunge legen oder in die Finger fließen lassen. Das gilt für Männer sowie für Frauen. Soll ja auch Exemplare des weiblichen Geschlechts geben, die dies nicht so richtig schaffen...