Ich bin ein wenig erstaunt,daß dich die Geschichte so kickt.
Mich kickt die Geschichte nicht, arbeite nur gerade mit ihr, weil Antaghar sie als Beispiel brachte und ich denke, sie kann helfen, sich gegenseitig besser zu verstehen.
Ich sehe das nicht verbissen und schmunzel hier vor mich hin.
Du bewertest diese eben aus deiner Sicht, ich aus meiner.
Tatsache ist doch,daß die ganze selbstmordgefärdende Krise komplett in ihrem Kopf stattfand.
Also einen Selbstmordgedanken hab ich nicht nicht gelesen.
In einem Moment zu denken, wenn er geht, habe ihr Leben keinen Sinn mehr, heißt nicht, dass sie sich als nächste Handlung das Leben nimmt.
Frauen denken evtl oft im ersten Moment tragisch und können dann viel mehr tragen und ertragen als mancher Mann.
Woher sollte er wissen,daß sie ihre Medikamente abgesetzt hat und droht ,sich die Pulsadern aufzuschlitzen,weil er mal ne halbe Stunde schweigt.
Auch das habe ich nicht gelesen in dem Text.
Evtl kickt dich da aber gerade etwas.
Sie wollte wissen,ob mit ihnen alles OK ist.Er hat es ihr bestätigt und sogar verlauten lassen,daß es an etwas anderem liegt.
Nein, das wollte sie nicht. Nicht ausschließlich. Sie wollte an sich wissen, was überhaupt los sei.
Seine Antwort: Nichts!
Was nicht korrekt war.
Das hat sie eindeutig bemerkt! War ja auch so, wie man an seinem Tagebucheintrag deutlich erkennen konnte.
Dass er aber nun den ganzen Abend nicht geredet hat, hat sie sich also eingebildet? Da konnte sie nicht hinspüren?
Machst du es dir an der Stelle nicht ein bisschen einfach und interpretiertst etwas sehr frei?
Ihr plötzlicher Themenwechsel hätte mich vernlaßt zu denken,daß sie nicht interessiert zu erfahren,was mich ärgert.
Mag daran liegen, dass Frauen mit der Zeit lernen, wenn sie weiter nachfragen (und hier wäre es ja das dritte Mal gewesen), dass Männer dann ausgesprochen aggressiv reagieren.
"Herrje... Ich sagte doch bereits, dass nichts ist und jetzt muss ich mich (Achtung!
)
auch noch (!) mit deinen Fragen rumärgern!" (Das auch impliziert ja schon, das etwas ist und nicht, dass nichts ist.)
Vielleicht hat sie ja einfach deswegen den Mund gehalten.
Dennoch bin ich ganz bei dir. Ich selber hätte mich mit dem
Nichts gar nicht erst zufrieden gegeben, das alles aber auch nicht auf mich bezogen.
Meine Reaktion stand weiter oben und ich bin bislang damit ganz gut gefahren.
Aber das ist wohl etwas, was die Protagonistin dieses Stücks noch zu lernen hat.
Genauso wie er zu sagen: Mein Verein hat beschissen gespielt und ich hab deswegen schlechte Laune!
Ja, auch er kann noch dazulernen. Nicht ausschließlich sie!
Wobei "nicht ausschließlich sie" ein
beide impliziert.
nicht, dass es heißt, ich würde ihr Verhalten für perfekt halten oder gänzlich entschuldigen.
Und wenn er Angst hat (was ja auch ein Gefühl ist und diese Gefühle auszudrücken soll ja in dem Thread "gelernt" werden
) sie würde dann bohren, nachfragen, nicht verstehen und auch noch trösten, was von Männern ja als ungemein nervig in so einer Situation empfunden wird (was auch ok ist, ist halt so, weiß die Protagonistin evtl auch noch nicht), kann er noch ein: "Ich möchte aber nicht weiter darüber reden!" , hinten dranhängen.