Jetzt entfernt sich die Diskussion aber gewaltig
von dem Ausgangspunkt... bjutifool hat es eigentlich ganz gut dargestellt. Es geht weder um die tatsächlichen Möglichkeiten, Partner zu beeinflussen, noch um die Frage, wie das möglichst effizient geht oder darum, ob solch ein Apparat böse Folgen für die Menschheit hätte.
Nochmals: es ist ein Gedankenspiel!! Es geht darum, mittels der Vorstellung "was würde ich ändern, wenn das ganz einfach ginge?" Baustellen in der Beziehung und im Leben als Paar zu entdecken. Das schließt letztlich auch Änderungen an einem selbst mit ein.
Ich würde mich freuen, wenn man sich hier und da auf diesen Gedanken einfach mal einließe, so wie es Lucy so erfrischend getan hat. DANACH kann man dann immer noch konstatieren, dass es wahrscheinlich reizlos wäre, wenn es keinen Grund für Versöhnungssex mehr gäbe o.ä.
Mich wundert bisweilen die totale Verweigerungshaltung etlicher Mitdiskutierer gegenüber diesem Gedankenexperiment. Und mittlerweile beschleicht mich der Verdacht, dass einige da schlicht Angst vor haben. Angst davor, dass evtl. am Ende die Erkenntnis stünde, dass die Partnerschaft ne Großbaustelle hat. Oder dass man auf dem Fundament eigentlich gar nicht bauen kann... und man schon länger ein neues Grundstück hätte kaufen sollen. Anders erklärt sich das eigentlich nicht.
Ich für meinen Teil habe ein, zwei Dinge ausgemacht, bei denen es schon toll wäre, wenn meine Gattin sich da ändern würde. Aber dann gäbs wohl wirklich keine Reibungspunkte mehr. Und trotz all der Aufwallung, trotz der Streitereien (gerade heute abend haben wir wieder eine recht hitzige Szene hingezaubert) gibt mir persönlich auch der Groll oder die Enttäuschung und das Gemaule darüber letztlich immer wieder auch ein gutes Gefühl. So bekloppt es vielleicht klingt. Weil man sich ja trotzdem immer noch klasse findet. Das ist wohl der Rest an Tanz auf der Klinge, den man braucht, um sich nicht überdrüssig zu werden.
Was die Knöpfe im Hinblick auf Sexualität angeht: zum einen habe ich mit zunehmender Verwunderung festgestellt, dass wir uns da immer weiter aufeinander zu bewegen und zum andern muss ich gestehen, dass es gerade der Kick ist, dass jemand mal über seinen Schatten springt und Grenzen überschreitet, der am meisten antörnt. Wäre Motorradfahren wirklich so geil, wenn man dabei niemals stürzen könnte?
Wäre man zu sehr auf einer Linie, gäbe es da gar keinen Spielraum fürs Knöpfedrücken mehr. Dann ginge wohl der herrliche Reiz des Vortastens über viele Jahre hin komplett verloren. Und da bin ich unschlüssig, ob ich mir die absolute Erfüllung lieber gleich wünschen mag oder ob gerade die Frage, ob ich diese Erfüllung jemals erleben kann, einen Großteil des Reizes ausmacht.