DAS ist doch der Punkt!
Wenn jemand Dinge findet, die er gern wegklicken würde, kann er sich danach Gedanken machen, ob es sich etwa um lästigen Angewohnheiten oder ne störende Intimfrisur oder aber auch um eine Charaktereigenschaft, die das Wesen des Partners ausmacht, handelt.
Es gibt doch oft Dinge, an denen man evtl. zu knabbern hat. Die sich der Partner abgewöhnen könnte, ohne sich dabei selbst verleugnen zu müssen. Macht es mein Wesen aus, nicht im Sitzen zu pinkeln?
Wenn man dann erkennt, dass man mit einer Verhaltensweise Probleme hat, die sich der Partner abgewöhnen könnte, ohne in eine Sinnkrise zu stolpern, dann kann ich ihm doch durch eine entsprechende Ansage deutlich machen, wie sehr er mir eine Freude machen würde, bei Tisch nicht mehr lauthals aufzustoßen.
Wenn es sich um eine störende Eigenschaft handelt, die einfach "systemimmanent" ist, also einfach Ausfluss seiner Persönlichkeit, dann muss man sich evtl. damit arrangieren. Und feststellen, dass man eben einen Heißsporn liebt und daher auch seine Wutausbrüche beim Heimwerken oder seine Eifersucht oder... einfach zu ihm gehören. Oder dass man eben einen sehr bedächtigen Partner gewählt hat. Der ruhig und sachlich und verlässlich ist, auf den man ein gemeinsames Leben ohne weiteres Bauen kann. Aus dem aber nun mal kein Feierbiest und Partyanimal werden wird...
Oder man muss erkennen, dass man einfach den falschen Partner gewählt hat. Und dann stellt sich die Frage, ob man aus dieser Erkenntnis dann beginnt, sein Leben umzustellen.
Ich finde den Aufhänger, seine Situation mal zu überdenken einfach interessant.