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BDSM-Kultur; Intimität vs. Öffentlichkeit (Achtung, episch)

*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Es geht
wirklich total alleine zu zweit. Vorführung muss in keiner Weise sein, wenn dann wirklich erst, wenn ihr eingespielt seid. Und dann kann man sich langsam der Sache annähern, häppchenweise sozusagen.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, Zuschauer auszublenden, überhaupt nicht wahrzunehmen. Das kann sogar je nach Person sehr leicht machbar sein.
Ich sehe die Dinge mal wieder etwas differenzierter. *floet*

Es ist so: Eigentlich gilt innerhalb von SM-Clubs die Regel "Tür zu heißt Tür zu". Das bedeutet: Wenn es abschließbare oder auch nur abschottbare Räume gibt, dann geht auch niemand hinein wenn die Tür zu ist oder irgendwie anders dichtgemacht geworden ist.

Das Problem ist das Wörtchen "eigentlich". *zwinker*

Es ist von Club zu Club schlicht unterschiedlich: In manchen wird da sehr streng drauf geachtet (und dann auch mal jemand vor die Tür gesetzt, wenn er diese Regel nicht beachtet!), in anderen wird es nicht so eng gesehen und wiederum anderen existiert dieses ungeschriebene Gesetz schlicht nicht (meist in Swinger-Clubs mit SM-Räumen der Fall).

Insofern bleibt euch nur, mal mehrere Clubs anzutesten und durch eigene Beobachtung festzustellen, wie es dort läuft.
Das lässt sich auch recht einfach herausfinden: Seht ihr ein Paar in einen der "abgeschlossenen" Räume hineingehen, einfach mal n Weilchen sich in der Nähe aufhalten und sehen, ob Neugierige da hineingehen (wollen) oder ob alle vorbeigehen, weil nun einmal die Tür / der Vorhang zugezogen sind.

Gibt offenbar nicht mehr viele Clubs in denen es korrekt zugeht, aber vielleicht ist ja einer der "Guten" in eurer Nähe. *g*

---

Zum Zweiten: Um die Scheu vor der Halböffentlichkeit zu verlieren, empfiehlt sich in der Tat die Augenbinde.
Denn bei allem Rumgeschimpfe über verlorengegangene Regeln und so von mir eben: Eins habe ich bislang nahezu immer erlebt - dass die Zuschauer sich außerordentlich still verhalten!
Solange du also nicht eine quietschende Tür am Start hast durch die du weißt dass da jetzt jemand hereingekommen ist, wirst du mit einer blickdichten Augenbinde im Zweifel nicht einmal bemerken, dass jemand zusieht.

Mir ging das passiv auch einmal so: Selbst ganz klar mit der Angabe "Zuschauer? Neeee du ... was denken die bloß von mir?"
Dann bekam ich in einem Raum die Augen verbunden, es ging los ... und ich war ganz schnell gaaaanz weit weg, es wurde eine absolut grandiose Session!
Als mir dann die Augenbinde abgenommen wurde, sah ich: Huch, es gab ja vier Zuschauer, die am Rand standen.

Statt davon peinlich berührt zu sein, machte mich das eher komischerweise etwas stolz: Es gab also Menschen die bewundert haben, was wir so miteinander teilten (also, sie und ich), denn sonst wären sie wohl kaum bis zum Schluss geblieben.

Denn das kann ich zum Glück auch durch Beobachtung bestätigen: Wenn es nicht gerade ein Swingerclub ist (da hörte ich andere Stories drüber *zwinker* ), dann wird im Beisein einer Session nahezu nie noch nebenher sich einen runtergeholt. *g* Meist ist es wirklich reines Interesse und eine Art Ehrgefühl, diese Nähe von zwei Menschen "live" erleben zu können und zu dürfen.

Ach ja, last but not least: Obwohl ich wirklich definitiv üüberhaupt nicht exhibitionistisch veranlagt bin, habe ich auch schon mal eine Hängebondage im Catonium an relativ exponierter Stelle als Passiver miterlebt. Da es die erste Bondageaktion überhaupt an jenem Abend war, hatten wir (die Fesslerin und ich) so um die 20-30 Zuschauer, die sich um uns im "Sicherheitsabstand" drängten.

Und ich? Bekam davon einfach mal rein gar nichts mit *lach*
Ich war ziemlich schnell gleich mittendrin im Abheben, schloss die Augen, genoss die Ruhe wie die Dynamik dadurch, spielte selbst in und mit den Seilen in denen ich hing, genoss es einfach.

Als sie mich dann wieder "abgehängt" hatte, sah ich dann überhaupt erst in die Runde und dachte dann "huch! Wir waren jetzt wohl die erste Hauptattraktion des Abends ..." - und es machte mir merkwürdigerweise rein gar nichts aus.
Weil die "Session" selbst einfach nur toll war.

So können sich im Lauf der Zeit die eigenen Hemmungen gegenüber fremden Menschen abschleifen.
Ich find's gut. *g*
*********hmerz Paar
454 Beiträge
Man muß nicht...
..öffentlich spielen. Schnöde F*ckerei spielt sich ja gemeinhin auch meistens eher in einem privaten Rahmen ab. Sicher gibt es öfters einen Extra Kick, wenn jemand zusehen kann oder könnte, aber als zwingend sehe ich für mich das nicht.

Bei der einer Playparty allerdings dürften ja mehrere beschäftigt sein, ob mal da als Spieler überhaupt noch so auffällt, selbst wenn man sich nicht in einen Extraraum zurückzieht? Ich glaube eher nicht, es sei denn, man macht wirklich extravagantes *g* - wobei dann das 'auffallen wollen' wahrscheinlich ja dann gewollt ist. Davon abgesehen gibt es meistens in solchen Locations ja durchaus abschließbare Orte, eine gewisse Intimität kann man da also auch erreichen.

-satom
*****din Mann
737 Beiträge
@ leigh

wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, geht es in sachen bdsm derzeit nicht so richtig vorwärts, zumindest nicht so wie du es dir wünschen würdest?

du siehst einen haufen an dingen, fast alles fremd und manches befremdlich?

läuft doch so ganz gut. die zugangsgeschwindigkeit von newbi´s ist vollkommen unterschiedlich. manche tasten sich langsam rein, andere kommen in 3 tagen von null auf hundert. aber im prinzip gilt: besser mit bedacht als zu schnell. von daher handelt dein freund eher umsichtig.

nimms doch also genau so wie es läuft, schau dir an was so alles geschieht, stimm dich ab mit deinem freund was denn zusammenpasst.
mach dich nicht verrückt, sub muss erstens nicht alles und zweitens schon gar nicht sofort.

Odin
**********esign Mann
2.938 Beiträge
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, muss ich jetzt mal feststellen, dass Du mit 34 Jahren nicht mehr die jüngste bist. D.h. man kann davon ausgehen, dass Du Dir schon "die Hörner abgestoßen hast". Nun kannst Du es ruhig angehen lassen...

Viel "schlimmer" finde ich die gegenteilige Variante: 19-20 Jahre alt, den "normalen BDSM" schon vorwärts und rückwärts durchgetestet und nur noch auf der Jagd nach der nächsten noch härteren Praktik.

Da frage ich mich: Was soll solche Menschen noch kicken wenn sie erst 25 oder gar 30 sind?


Also mach es wie Du es für richtig empfindest. Wenn Du Dich jetzt (theoretisch) mit BDSM in der Öffentlichkeit auseinandersetzt und zu dem Schluss kommst, dass es für Dich reizvoll sein könnte - dann sprech mit Deinem Partner oder informiere Dich über entsprechende Angebote (Partys, Clubs,...) in Deiner Umgebung und Überrasche ihn mit einer Einladung dorthin.
Wie oben schon beschrieben könnt Ihr erstmal zusehen und Euch dann irgendwann irgendwo "einschließen" um unter Euch zu spielen.

Vielleicht kommst Du ja auf den Geschmack. Vielleicht lässt Du Dich ja auch wei einem der (möglicher Weise) weiteren Besuche gefesselt aus dem Separee herausführen. Manchmal hilft es einfach, wenn man sich nicht wehren kann, und wenn Du früher schon FKK gemacht hast, kann dies einfach der Schritt sein, der Dir die Überwindung abnimmt...
*****lva Frau
960 Beiträge
In einem Club unter den Augen von Zuschauern zu spielen, kann schon kicken und birgt sicherlich seine Reize!

Wichtig ist aber: Steh du zu dir und deinem Körper und sei mit dir im Reinen! Hört auf euren Bauch! Vertraut auf euer Gefühl! Es muß nicht immer schneller, weiter, höher sein! Geht Schritt für Schritt! Lebt euren SM!

Und wenn du/ihr merkt es ist nichts in der Öffentlichkeit für euch....auch gut!

LA
Ich wollte mich gern nochmal auch für die neueren Beiträge bedanken! Für mich ist es gerade sehr hilfreich, an den Erfahrungen anderer teilhaben zu dürfen. *g*

Zwei Sätze wollte ich noch eben herauspicken und kommentieren; einmal:

wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, geht es in sachen bdsm derzeit nicht so richtig vorwärts, zumindest nicht so wie du es dir wünschen würdest?

So kann man das nicht sagen. Ich bin mal in mich gegangen und habe darüber nachgedacht, warum ich es so "eilig" habe und musste mir eingestehen, dass es da noch einen anderen Faktor gibt, der möglicherweise eine stärkere Rolle spielt, als gedacht und gewollt. Und dieser Faktor hat gerade eine große zeitliche Bedeutung, daher die "Eile" - völlig irrational. Mag ich nicht näher erklären, da müsste ich bezüglich meines Seelenlebens wohl zu sehr die Hosen runterlassen...

An sich ist es nämlich so, dass es aktuell wunderschön vorangeht und ich denke, dass ich gerade dabei bin, einen großen Teil meiner Hemmungen zu verlieren. Und darüber bin ich wahnsinnig glücklich. Ich finde es eigentlich fürchterlich pathetisch, wenn ich von "Befreiung" oder "Dingen, die in einem schlummerten" usw. lese oder höre - aber gerade lerne ich, erst mal für mich zu formulieren, was mich anmacht yay!!! und dazu auch vor mir selbst stehen zu können. Vor ein paar Wochen hätte ich mir nicht vorstellen können, mich einschnüren zu lassen und meine erste Erfahrung damit war für mich einfach nur schön und entspannend.

Ich schweife schon wieder ab. Also kurz - nein, das Tempo ist eigentlich perfekt und die einzigen Störvariablen existieren in meinem Kopf.

Manchmal hilft es einfach, wenn man sich nicht wehren kann

Ja! Das kann ich mir gut vorstellen! Ich glaube, dass das eine große Rolle spielt - ab dem Moment, wo man nicht gefragt wird, fängt (so in meiner Vorstellung zumindest) das Spiel doch erst richtig an...

@*****lva: Ein sehr schöner Avatar! *top* (Das musste einfach sein :)). Und auch ein sehr schönes Statement, vielen Dank!
********iola Frau
1.021 Beiträge
@**********esign: um auf deine innerliche frage zu kommen:
Ich habe die Erfahrung gemacht, des jeder Nachen einen langen, kurzen, stürmischen oder besinnlichen weg bei der eigenen "Sexualität" angekommen ist.
Natürlich unter der Vorraussetzung das es keine massiven Barrieren gibt.
Es ist also nicht so das "frühreife" sich weiter entwickeln als jemand der sich für jeden Schritt mäßig zeit nimmt.


@********erie: die Szene oder BDSM-Kultur oder wie auch immer ist für mich so groß das wir alle zugehörig sind, ob du nun in die Öffentlichkeit gehst oder nicht.
Die Gruppen, die bdsm'ler die z.b auf eine Party anzutreffen sind.
Da gibt es bestimmt welche die zu euch "passen" aber auch bestimmt welche die garnicht gehen.

Wenn jemand sich seiner selbst bewusst ist, erwirbt er oft eine Leichtigkeit, welche wiederum eine ungeheure Sicherheit gibt.
(soll bei der kindererziehung und in anderen Bereichen ebenfalls so sein)

Im Klartext: sei neugierig und gehe deinen (seinen) weg, alles andere kommt meisstens von selbst.
********chen Frau
3.382 Beiträge
BDSM-Kultur???
Da krieg ich doch im Kopf das Bild nicht weg, wie Dom mit dem Handbuch vor/hinter Sub steht um ja nichts falsch zu machen *zwinker*

Wenn Du nicht exhib. veranlagt bist, wirst Du vermutlich nicht viel Freude daran haben, vor Publikum zu spielen (ich mag den Ausdruck nicht, aber egal). Wenn Du wissen willst, ob Du es magst, kannst Du es natürlich auch einfach mal ausprobieren.

Als Anfänger weiß man nie, was es alles gibt, was Du alles magst oder auch nicht. Also würde ich mir gar nicht so einen großen Kopf deswegen machen, sondern ausprobieren. Sagen, was gefällt und natürlich ganz besonders, was nicht gefällt. Punkt!

Wo ist das Problem?
Problem?

Ich habe keins. Wenn Interesse, Neugier und der Wunsch nach Austausch nicht dazu gemacht werden *zwinker*
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