Beim Zufall ...
... fehlt schlicht und ergreifend die Kausalität. Wenn zwei Menschen sich
zufällig begegnen dann deshalb, weil ihre jeweils
eigenen Entscheidungen, egal ob nun bewusst oder unbewusst, sowie andere äußere Einflüsse, beispielsweise dass der Wagen nicht ansprang, dazu führten, zu einer bestimmten Zeit an ein und demselben Ort zu sein wie der andere. Verpasse ich den Bus, weil meine Uhr ein paar Minuten nachgeht und lerne deshalb jemanden an der Haltestelle kennen der denselben Bus verpasst, weil er seine Schuhe nicht schnell genug finden konnte, dann haben meine Schlampigkeit in Sachen Zeit und seine Schlampigkeit in Sachen Ordnung keine konkrete gemeinsame Ursache, führen aber zu dem zufällig selben Ergebnis.
Gesteuert haben unsere Gehirne diese Begegnung allerdings nicht.
Entscheidungen, die du zu fällen glaubst, hast du schon - unwissentlich- gefällt, nämlich einige Millisekunden vorher.
Gemeint war vielleicht, dass wissenschaftlich anerkannte Untersuchungen (ich erwähne das jetzt mal ganz bewusst
hier) zeigen, wie "bewusst" wir letztlich etwas tun oder auch nicht tun.
Ende letzten Jahres lief die zweiteilige Dokumentation „Das automatische Gehirn“ auf „arte“, worin der aktuelle Stand der Hirnforschung sehr schön veranschaulicht wurde. Demnach gehen Neurologen aufgrund ihrer Forschungsergebnisse davon aus, dass wir etwa 90 % unserer (vermeintlich bewussten) Entscheidungen unbewusst treffen, auch wenn wir selbst der Meinung sind, diese Entscheidung ganz bewusst zu treffen. Das ist von Natur aus so gewollt, denn sonst würden die Entscheidungsfindungen unseren Tagesablauf (und darüber hinaus) komplett bestimmen und man bekäme längst nicht alles geregelt, was an einem Tag normalerweise so anfällt.
Unsere Supermärkte sind längst voll von der Umsetzung dieser Erkenntnis!
Provokant klingen mögen nun vielleicht meine Fragen, um was für eine höhere Macht es sich handelt,
wenn es sie denn gibt. Ist es "nur" DIE EINE MACHT, die alles steuert oder sind es mehrere Mächte? Die Frage ist aber durchaus ernst gemeint und interessiert mich tatsächlich. Wenn es die eine Macht gibt, warum verschont sie mich vor einem Unglück und nicht die anderen, die dabei schwer verletzt werden, zu Tode kommen oder einen lieben Menschen verlieren? Wenn es mehrere Mächte gibt stellt sich die gleiche Frage. Warum ich und nicht er oder umgekehrt? Sind die Mächte unterschiedlich stark, haben sie unterschiedliche Interessen? Stellt die eine Macht meine Existenz höher als die Existenz anderer dass sie ausgerechnet mich verschont?
Für mich finde ich da keine auch nur annähernd schlüssige Erklärung, sodass der Zufallsvariante eindeutig meine Sympathie gehört.
Dinge für die ich keine Erklärung finde erkläre ich mir für gewöhnlich nicht mit Dingen, die sich nicht erklären lassen. Das ist meine Meinung und soll nun in keiner Weise angreifend auf diejenigen wirken, die eine andere vertreten.
Die Möglichkeit, dass es irgendwann eine
andere, schlüssige weil belegbare Erklärung für diverse Geschehnisse gibt, schließe ich grundsätzlich ja nicht aus ...
http://www.arte.tv/de/Progra … day=1,week=51,year=2011.html
Die Videos findet man sicher problemlos im Netz ...