Schiff im Sturm
Schiff im SturmEin Segelschiff im Hafen steht, wie eine Burg so stolz
die Sonne sich im Messing spiegelt, seiden schimmert´s Holz
Matrosen schreiten über´s Deck, polieren seine Planken
ein Wind erfüllt die Segel, leicht beginnt das Schiff zu wanken
Die Leinen sind gelöst und majestätisch nimmt sie fahrt
hinaus auf´s Meer bewegt sie sich, Kielwasser trifft sie hart
Delphine eskortieren sie, das Schiff ist Ihnen bekannt
Matrosen auf dem Ausguck verlieren nun das Land
Der Wind die Hand zur Faust hart ballt, die Wogen werden rau
wo kurz zuvor die Sonne schien ist nun der Himmel grau
Blitze zucken durch das Tal, welches das Schiff durchfährt
Berge allen Wasser´s türmen sich, der Regen sich vermehrt
Die Mannschaft und Ihr Kapitän, zu allem stets bereit
Ihrem Schiff beiseite stehen, nun und zu jeder Zeit
Sie würden mit ihm untergehen, auch jetzt in diesem Sturm
Ein Orkan scheint auf sie zuzukommen, bedrohend wie ein Turm
Wie eine Wand baut sich das Wasser nun vor Ihnen auf
ein Mann begibt sich in Gefahr, klettert zum Mast hinauf
das Schiff sich weit zur Seite legt, Wasser schießt ins Deck
ein Riff erfaßt den Kiel und schlägt es achtlos leck
Ein mancher Kapitän in dieser Not die Segel streichen lässt
und in Sorge um sein Leben sein Schiff, seine Liebe, nun verlässt
dieser Kapitän mehr Segel setzt, um dem Sturme zu missachten
das Steuer selber in die Hände nimmt, um auf sein Schiff zu achten
Der Segel Nähte zum reissen nun gespannt in des Windes blinder Wut
die Männer zueinander stehen mit Ihrer Kraft und Ihrem Mut
voller Entschluß mit Ihrem Schiff diese Odysee zu überstehen
doch würden sie vor lauter Liebe gar mit Ihr untergehen
Der Ausguck meldet Land in Sicht und Kurs wird aufgenommen
dem Mittelpunkt des Sturmes möglichst unbeschadet zu entkommen
zum Ziele es nun sei und die Fahrt im Stolze zu beenden
so würden sie doch jederzeit mit Ihrem Schiff zum Sturme wieder wenden
Dem Hafen nahe reparieren sie und putzen schon ihr Schiff
sie bringen Ordnung auf dem Deck und dichten ab den Schaden durch das Riff
Tränen rinnen über die Gesichter, von Männern die nie weinen
Für diese Männer voll Vertrauen -und Liebe- wird die Sonne wieder scheinen
Das Schiff läuft ein und keiner sieht was den Männern widerfuhr
bewundernde Blicke ziehen längs des Schiff´s, doch nichts zeigt die Tortour
dem Untergang des Schiffes und der Männer -so sei hier genannt-
stehen sie bildend eine Mannschaft an der Reeling, Hand in Hand
Ein Segelschiff im Hafen steht, wie eine Burg so stolz
die Sonne sich im Messing spiegelt, seiden schimmert´s Holz
Matrosen schreiten über´s Deck, polieren seine Planken
Sie streicheln´s voller Liebe, Ihr Schiff will´s ewig danken
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