ps,das risiko einer sectio steht in keinem verhältniss zu den schäden die
eine traumatische entbindung mitbringen kann.wie ich schon anmerkte bin ich seit über 2 jahrzehnten in der anästhesie und habe alles, wirklich alles gesehen und erleben müssen.
Also wenn man danach ginge, dann dürfte ja überhaupt gar keine Frau mehr spontan entbinden, sondern soll doch bitte gleich einen Kaiserschnitt machen lassen. Denn wirklich jede Geburt, auch wenn sie noch so unscheinbar anfängt, kann ja in Komplikationen und einem Trauma enden. Und ob eine Geburt als traumatisch empfunden wird hängt ja immer von der jeweiligen Frau ab.
Beispiel: Meine Schwester und eine Freundin hatten ähnlich ablaufende Geburten. Beide hatten eine PDA und die Kinder wollten nicht so recht raus kommen. Bei beiden wurde dann ein Schnitt gesetzt und mit der Saugglocke nachgeholfen und gleichzeitig von oben auf den Bauch gedrückt. Während meine Schwester die Geburt dennoch als schön empfindet war sie für meine Freundin total traumatisch.
Außerdem ist nicht gesagt, dass ein Kaiserschnitt eine Frau vor irgendwelchen traumatisierenden Folgen bewahrt. Ein Kaiserschnitt kann genau so ein Trauma auslösen. Wenn eine Frau, die absolut keine OP möchte dann doch einen Kaiserschnitt bekommt, dann denke ich nicht, dass sie sich darüber freut.
Meine beiden ersten Geburten waren alles andere als traumatisch. Ich empfand sie als sehr schön. Ich hatte eine völlig schmerzfreie Eröffnungsphase (ohne PDA oder Schmerzmittel) und hatte lediglich bei der Austreibungsphase eben dieses Brennen.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass diese Geburt sonderlich traumatisch wird. Das größte "Risiko", das ich im Moment kalkuliere ist eben, dass ich bei der Geburt reiße oder ggf. wieder geschnitten werden muss, was ich ja durch den Ballon zu verhindern versuche.
Aber wenn es doch passiert, dann bin ich sicherlich nicht traumatisiert.
Außerdem bin ich nach beiden Geburten jeweils nach 10 Minuten wieder aufgestanden um aufs Klo zu gehen. Das hätte ich nach einem KS (und wäre er noch so gut verlaufen) NIE geschafft.
Ich erreiche mittlerweile beim Training einen Ballondurchmesser von 9,5 - 10 cm ohne Schmerzen. Auch dieses "ich muss ganz dringend groß auf Klo" Gefühl ist besser geworden.
Eine weitere Steigerung des Durchmessers strebe ich aber auch nicht an, da in der Anleitung des Epi-No auch steht, dass 8-10 cm Durchmesser ausreichend sind und als "Zielgröße" anzustreben sind.
Und um das Gewebe noch geschmeidiger zu machen massiere ich jeden Abend zusätzlich mit Dammmassageöl.
Ich weiß, dass meine Hebamme nicht leichtfertig schneidet und lieber reißen lässt. Denn ein Riss heilt meist doch besser als ein Schnitt. Auch wenn von Ärzten gern was anderes behauptet wird, weil es natürlich viel aufwändiger und langwieriger zu nähen ist.
Sollte trotz allem ein Schnitt WIRKLICH nötig werden (und ich weiß, sie schneidet nur im allergrößten Notfall, was für mich auch ok ist), dann ist das so.
Aber ich weiß dann, dass ich alles mir mögliche getan habe um den Damm vorzubereiten.
Und alleine, dass ich mich mit diesem Gefühl des ausgefüllt seins schon vor der Geburt und abseits der Wehen auseinander setzen kann hilft ungemein. Sonst wird man urplötzlich von diesem Gefühl unter der Geburt "übermannt" und weiß gar nicht recht, wie man damit umgehen soll. Durch das üben vor der Geburt kann man sich darauf einstellen und eben ganz anders reagieren.
Bei den ersten zwei Geburten habe ich mich ja gar nicht vorbereitet. Weder durch Massage noch sonst etwas. Und unter den Presswehen habe ich dann einfach dem Drang nachgegeben und gedrückt was das Zeug hielt. Hatte zwar eine Austreibungsphase von nur 30 Minuten, aber das war eben für den Damm zu schnell.
Wobei ich der festen Überzeugung bin, dass der erste Schnitt nicht nötig gewesen wäre. Aber das war das erste Kind, ich war unerfahren und habe mich auf das verlassen, was die Hebamme aus dem Krankenhaus für richtig hält.
("Musste" beim ersten Kind auf dem Rücken liegend entbinden, was den Damm ja nochmal zusätzlich belastet).
Wäre der erste Schnitt nicht gewesen, dann hätte ich den zweiten sicherlich auch umgehen können.
Aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei und ich gebe die Hoffnung nicht auf.