Die Kunst der Entspannung
Mein Körper nach Entspannung lechzt,ganz vorsichtig dein Finger wetzt,
die Konzentration sei ungestört,
der Augenblick ganz mir gehört.
Laß deiner Finger Zärtlichkeit,
erleben mich die Ewigkeit.
"Bleib da mein Liebes, mach mich frei"
"Gib acht , sonst ist es aus, vorbei "
Gleich spür ich wieder deine Hand,
sie führst mich zu der Zeiten Rand,
du holst dir Nässe aus der Quelle,
Genuß, Gewühl in jeder Zelle.
"Mach bitte keinen falschen Schritt,
sonst bin ich wieder aus dem Tritt,
nur mit Müh' komm ich zurück,
zu diesem schönen Augenblick".
"Mach weiter so, ich bitte Dich,
führ weiter über Berge mich,
laß den Gipfel mich erklimmen,
Zeitgefühle mir verschwimmen".
Jetzt sehnt mein Körper sich nach deinem,
ganz nah, strebt er sich zu vereinen,
"Laß mich in dir versinken,
Geruch und Atem von dir trinken".
Genießen deiner Lenden Spiel,
Gefühle richten aus zum Ziel,
"mach daß ich arg nach Atem ring,
glühend werd' zum bebend Ding".
Behutsam rollt die Welle an,
Wohlgefühl begräbt mich dann,
wie im Auge des Zyklon,
gespannte Stille, ohne Ton.
Zuckend, bebend, willenlos,
bricht der Orgasmus tobend los,
Lust- schmerzhaft mein Befinden,
Tremor läßt den Körper winden.
Mein Schoß entzieht sich deiner Hand,
jede Berührung sei verbannt.
"Bitte laß mich das Erleben,
wofür es lohnt sich zu ergeben".
Gelesen in
E. Goldschmidt: "Erotidiaryatikum - Sensitives Beiwerk in Gedanken und Notizen zum menschlich Schönsten", Sonnen-Verlag, Wien, 1972