Wir haben einen 14jährigen Sohn mit nunmehr gesicherter AD(H)S.
Schon im Kindergaten war er hyperaktiv, im 1. Gym gabs Juni im diesbezüglich Probleme seitens der Lehrer, da diese auch noch 30 andere Klassenschüler zu betreuen hätten.
Wir nahmen ihn folglich aus dem Unterricht, gaben ihn zu einem Freund auf die Psychosomatik unseres LKH`s, wo er Unterricht bekam und in seinem Gym dann die Prüfungen ablegte. Zusätzlich wurde er komplett kindermedizinisch durchgetestet und ich musste es schriftlich sehen, dass er mathematisch absolut überdurchschnittlich begabt sei. Beim seinem Vortanzen war den Ärzten und Psychologen der Mund offen geblieben.Trotzdem stand noch ein Fragezeichen hinter dem AD(H)S.
Wir wechselten in ein Privatgym in der Hoffnungg, dass weniger Schüler mehr Lehreranteil pro Schüler bedeuten.
Wieder die Beschwerden betreffend Unaufmerksmkeit, Dahintrümen und Unkonzentriertheit. Das Ergebnis waren sechs nicht genügend vor der Notenkonferenz. Wenn ich nicht so positiv denken würde, wäre ich jeden zweiten Tag am Rande des Suicides gewesen.
Folglich wieder Besuch beim Freund, der nach fünf Minuten Beobachtung eindeutig ein AD(H)S diagnostizierte, das eben jetzt durch die fortgeschrittene Pubertät ekennbar war. Er verschrieb ihm Ritalin, damit Söhnchen besser "sortiert" sei. Ritalin wirkt 4 Stunden.
Zwei Wochen später schaffte er dann in einer Woche fünf Jahresqualifikationsprüfungen locker und im nachfolgenden Telefonat erklärten mir seine Profs, dass sie ihn nicht wieder erkannt hätten. Keine Nervosität und in Wirtschaftgeorgraphie hielt er aus dem Stehgreif ein Referat über Leistungsbilanz, Arbeitslosigkeit, Inflationsrate und Sozialpartnerschaft. Er hatte fünf Mal eine Eins bekommen.
In der 7. Stunde war Geschichte, wo wir glaubten, er sei schon positiv. De Prof fragte ihn aus seinem eigenen Referat über den Wiener Konggress und Söhnchen wußte nicht mehr, dass dieser in Wien war..... Ritalin war draußen. Morgen gibts den Nachzipf.
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Mein Gatte erklärte mir das Gehirn bei ADHS als "Gehirn des Jägers" so einfach, dass ich es euch nicht vorenthalten möchte.
"Gehirn des Jägers"
Die Urzeitmenschen waren immer auf der Jagd nach Beute, ununterbrochen in Bewegung, mussten dabei alle Eindrücke gleichzeitig speichern und auf Kämpfe vorbereitet sein. Die Eindrücke speicherten sie überwiegend in Bildern ab, da Sprechen das Wild vertrieben hätte und sie vorausschauend und intelligent handeln mußten.
Diese Bildspeicherung ist verbal schwerer abrufbar, was damals auch nicht notwendig war.
"Gehirn des Bauern":
Mit der Seßhaftigkeit und dem Ackerbau konnten die Menschen gezielt Eindrücke gemütlich abspeichern und jederzeit das Wissen wieder abrufen.
Fast alle berühmten Persönlichkeiten, von Newton über Einstein bis zu Mozart waren "Jäger".