Durch diverse Menschen, auch selbsternannte Emanzipations-Befürworter, bekam der Begriff "Empanzipation" grade in den letzten Jahren einen sehr negativen Beigeschmack.
Eine "Emanze" ist heute zumeist eine Frau, welche Männer regelrecht hasst und sich gleichzeitig bewusst "unweiblich" gibt. Als Frau "nur" Mutter und Hausfrau sein? Niemals! Kurze Röcke tragen? Wie kann man nur! Pornos schauen, in denen Frauen in der devoten Position sind? Das machen doch nur diese egoistischen männlichen Arschlöcher mit kleinem Schwanz!
Eine meines Erachtens sehr traurige und fade Entwicklung. Letztendlich gibt es Emanzipation nicht erst seit gestern, sondern schon seit langer Zeit und nach der ursprünglichen Bedeutung ist dies der Prozess, aus einem unfreien Verhältnis frei zu kommen.
Natürlich gab es da auch in diesem Sinne im Zusammenhang mit Frauen einige wichtige Ergebnisse, wie schon angesprochen das Wahlrecht, freie Berufswahl, usw.
Problematisch wird es dann, wenn zwar gleiche Rechte gefordert werden ("Ich will auch Soldatin werden können!"), gleiche Pflichten ("Zwingend Wehrdienst oder Ersatz? Für mich als Frau? Niemals!") aber ausgeschlagen werden. Dies wirft dann wieder einen negativen Schatten auf die ganze bewegung.
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Zum Thema Sexualität und Emanzipation:
Was früher einen guten Anfang hatte, geriet meiner Meinung nach in problematische Bahnen.
Denn oberflächlich betrachtet ist natürlich Monogamie zwischen Mann und Frau immernoch das Nonplusultra in der Beziehungführung, aber andererseits gibt es nicht wenige Kreise, in denen diese "klassische" Beziehungsform regelrecht geächetet wird.
Monogam lebende Menschen, die ein gut eingespieltes Programm beim Sex haben sind "langweilige Stinos". Wer nur auf ein Geschlecht steht, ist verklemmt und nicht experimentierfreudig.
Ich halte es deshalb für wichtig, dass man sich auch davon emanzipiert und problemlos zB im Joyclub dazu stehen kann, dass man den Partner nicht teilen will, ohne dass 20 Menschen ankommen und einwerfen, was man dann hier will.
Oder dass Diskussionen im Freundeskreis über Sexualität nicht in "höher, schneller, weiter, besser" ausarten, sondern auch Menschen, welche keinen BDSM mögen und nur wenige Sexpartner haben, sich problemlos beteiligen können, ohne dass sie prüde werden.
Von den "alten" Problemen ist sicherlich noch ein gewisses Ungleichgewicht vorhanden, wenn es um die moralische Trennung bei vielen Sexpartnern zwischen Mann und Frau gibt. Dass Frauen als Schlampen gelten, wenn sie einige ONS haben, aber Männer als toller Hecht (wobei auch gerne der Vergleich zwischen Masterschlüssel und billigem Schloss gezogen wird), ist zwar ein Klischee - aber es wird oft bestätigt.
Ich halte es insgesamt gesehen für sehr wichtig, dass es in keine Richtung gesellschaftliche Zwänge gibt und sich jeder in Punkto Sexualität frei entfalten kann (solange keine anderen Menschen gegen ihren Willen geschädigt werden). Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.
(Sie)