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Emanzipation und Sexualität !

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*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
Emanzipation und Sexualität !
Mich interessiert Eure Einstellung zu diesem Thema.

Was hat Eurer Meinung nach die Emanzipation an unserer Einstellung zur Sexualität verändert?

Hat uns die Emanzipation generell den Umgang mit der Sexualität erleichtert oder sogar noch erschwert? Ich bin mir da manchmal nicht so sicher in der Einschätzung und deshalb dachte ich, wir könnten mal darüber diskutieren.

Dann natürlich auch die Frage, in welchen Bereichen der Sexualität noch mehr Emanzipation nötig wäre? Vielleicht auch männliche Emanzipation, bzw. was ist das überhaupt?

Mir ist aufgefallen, dass der eigentliche Begriff Emanzipation nie in direkter Verbindung mit Sexualität gefallen ist, sondern meist im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Gleichberechtigung, wie Wahlrecht, gleicher Lohn, familiäre Besserstellung, usw. Täusche ich mich da?

Ich hoffe das Thema interessiert Euch auch und wir können es, auch über meine Fragen hinaus, diskutieren.

Liebe Grüße !

Ishta

*blumenschenk*
stern
zu diesem thema steht im aktuellen stern (ausgabe 20) ein unheimlich spannender artikel. er lautet "mach mit mir, was ich will.
warum selbstbewusste frauen von einer anderen sexualität träumen."
mit immermehr emanzipation sehnen sich viele frau (so der artikel) wieder auf ihre werte/ funktion/ nutzen "reduziert" zu werden.
einfach genommen zu werden; im bett benutzt zu werden, wenn der "ernährer" nach hause kommt und gelüste hat.

ich würde ja gern den link hier einfügen, dass ist aber glaub ich nicht gestattet. schade.

ich persönlich fand den artikel sehr gut und kann dem beipflichten.
hab ich nicht den ganzen tag genug zu tun und muss meinen "mann" stehen? ist es da nicht klasse das mein mann mich wie ein weibchen behandelt und mich "frau" sein lässt? für UUNNSS(!!!!!!!!!!) genau das richtige. es fühlt sich gut an, sich für ihn aufzumiedern; kleidchen anziehen, hohe schuhe,make up (mehr als im büro erwünscht), schweres parfum... ihm die führung zu überlassen, die entscheidungen. einfach nur darauf konzentriert zu sein, "seine" frau zu sein.
das ist ein teil unserer sexualität und ohne dieses; nennen wir es vorspiel, wäre der sex lange nicht so toll.

die uli
*******dess Frau
950 Beiträge
Durch diverse Menschen, auch selbsternannte Emanzipations-Befürworter, bekam der Begriff "Empanzipation" grade in den letzten Jahren einen sehr negativen Beigeschmack.
Eine "Emanze" ist heute zumeist eine Frau, welche Männer regelrecht hasst und sich gleichzeitig bewusst "unweiblich" gibt. Als Frau "nur" Mutter und Hausfrau sein? Niemals! Kurze Röcke tragen? Wie kann man nur! Pornos schauen, in denen Frauen in der devoten Position sind? Das machen doch nur diese egoistischen männlichen Arschlöcher mit kleinem Schwanz!

Eine meines Erachtens sehr traurige und fade Entwicklung. Letztendlich gibt es Emanzipation nicht erst seit gestern, sondern schon seit langer Zeit und nach der ursprünglichen Bedeutung ist dies der Prozess, aus einem unfreien Verhältnis frei zu kommen.
Natürlich gab es da auch in diesem Sinne im Zusammenhang mit Frauen einige wichtige Ergebnisse, wie schon angesprochen das Wahlrecht, freie Berufswahl, usw.

Problematisch wird es dann, wenn zwar gleiche Rechte gefordert werden ("Ich will auch Soldatin werden können!"), gleiche Pflichten ("Zwingend Wehrdienst oder Ersatz? Für mich als Frau? Niemals!") aber ausgeschlagen werden. Dies wirft dann wieder einen negativen Schatten auf die ganze bewegung.

----

Zum Thema Sexualität und Emanzipation:

Was früher einen guten Anfang hatte, geriet meiner Meinung nach in problematische Bahnen.
Denn oberflächlich betrachtet ist natürlich Monogamie zwischen Mann und Frau immernoch das Nonplusultra in der Beziehungführung, aber andererseits gibt es nicht wenige Kreise, in denen diese "klassische" Beziehungsform regelrecht geächetet wird.
Monogam lebende Menschen, die ein gut eingespieltes Programm beim Sex haben sind "langweilige Stinos". Wer nur auf ein Geschlecht steht, ist verklemmt und nicht experimentierfreudig.

Ich halte es deshalb für wichtig, dass man sich auch davon emanzipiert und problemlos zB im Joyclub dazu stehen kann, dass man den Partner nicht teilen will, ohne dass 20 Menschen ankommen und einwerfen, was man dann hier will.
Oder dass Diskussionen im Freundeskreis über Sexualität nicht in "höher, schneller, weiter, besser" ausarten, sondern auch Menschen, welche keinen BDSM mögen und nur wenige Sexpartner haben, sich problemlos beteiligen können, ohne dass sie prüde werden.

Von den "alten" Problemen ist sicherlich noch ein gewisses Ungleichgewicht vorhanden, wenn es um die moralische Trennung bei vielen Sexpartnern zwischen Mann und Frau gibt. Dass Frauen als Schlampen gelten, wenn sie einige ONS haben, aber Männer als toller Hecht (wobei auch gerne der Vergleich zwischen Masterschlüssel und billigem Schloss gezogen wird), ist zwar ein Klischee - aber es wird oft bestätigt.

Ich halte es insgesamt gesehen für sehr wichtig, dass es in keine Richtung gesellschaftliche Zwänge gibt und sich jeder in Punkto Sexualität frei entfalten kann (solange keine anderen Menschen gegen ihren Willen geschädigt werden). Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.

(Sie)
Eine "Emanze" ist heute zumeist eine Frau, welche Männer regelrecht hasst und sich gleichzeitig bewusst "unweiblich" gibt.

Ich denke diese Phase ist eigentlich vorbei - selbst Alice Schwarzer hat ja Charlotte Roche gelobt.

Die Männer- und Frauenrollen sind zurzeit nicht geklärt, aber ich denke wir sind inzwischen soweit, dass eine Frau auch sagen kann "Nimm mich" und trotzdem eine eigenständige Person bleibt.

PS: den Artikel im Stern habe ich auch gelesen, fand ihn aber eher "konstruiert".
********nner Mann
4.902 Beiträge
Da die Emanzipationsbewegung
mittlerweile keine Gleichberechtigung mehr fordert, sondern eine Gleichstellung postuliert, kann sie auch im Bett eigentlich nichts positives mehr bewirken.

Solange Frauen bei der Feuerwehr hier z.B. nicht die zehn Klimmzüge des normalen Fitnesstests schaffen müssen, weil es sonst ja zu wenig Feuerwehrfrauen geben würde, solange hat jemand die von der Natur gegebenen Unterschiede nicht verstanden und will sie einfach nicht wahrhaben. Indem ich unterschiedliche Messlatten ansetze, schaffe ich nicht wirklich Gleichheit der Geschlechter.

Nichts anderes kann für die Zweisamkeit gelten. Sollen Frauen jetzt etwa nicht mehr gevögelt werden, weil sie selber ja auch nicht vögeln können? Oder ist zweimal die Woche die Strapon-Pflichtübung durchzuziehen, damit Mann sich nicht zu überlegen fühlt?
Ich persönlich hatte noch nie Spaß daran, Sex zu erleben, der fürs Gegenüber nicht erfüllend war. Ich brauchte noch nie die Ratschläge eines frustrierten Weibs mit offenkundig grenzwertig hohem Testosteronspiegel, um meine Lust vor allem auch aus der Lust der Partnerin zu schöpfen. Trotzdem muss ich keine Kopfstände machen, um einer neuen Männlichkeit gerecht zu werden oder gender fucking zu betreiben.

Die Art und Weise, wie die Emanzipationsbewegung sich erdreistet, sogar in Bezug auf sexuelle Vorlieben und Praktiken den Menschen Vorschriften zu machen, das ist für mich ein Beweis genug dafür, dass es offenbar für diese Herrschaften nicht mehr genug wirklich wichtige Projekte gibt.
**********no123 Mann
39 Beiträge
Ich glaube, hier wird ein Popanz aufgebaut, auf den dann genüsslich eingedroschen werden kann. Der User hombredelfuego hatte es ja bereits angedeutet: Die "Emanzen", wie sie hier beispielsweise von CadillacCouple charakterisiert werden, haben heutzutage keinerlei politische Relevanz mehr sondern sind vor allem eine willkommene Projektionsfläche für Männer, die sich durch selbstbewusste Frauen in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen.

Eine selbstbewusste, intelligente Frau, die weiß was sie will ... es gibt doch nichts Schöneres!

Das Einzige, was ich (Teilen der) Bewegung vorwerfe ist, dass sie mit ihren Forderungen nicht weit genug geht. Statt lediglich zu kritisieren, dass die Rolle der Frau sich für viele immer noch auf Kinder-Küche-Kirche reduziert, sollte vielmehr auch generell die Existenz von Geschlechterrollen hinterfragt werden. Das wäre dann konsequenter Antisexismus.
*******dess Frau
950 Beiträge
Statt lediglich zu kritisieren, dass die Rolle der Frau sich für viele immer noch auf Kinder-Küche-Kirche reduziert, sollte vielmehr auch generell die Existenz von Geschlechterrollen hinterfragt werden. Das wäre dann konsequenter Antisexismus.

Also die Existenz von Geschlechterrollen zu hinterfragen ist ein ganzes Stück weltfremd. Die Existenz ist da doch schon recht gut bewiesen.
Aber über den Sinn solcher Geschlechtsrollen lässt sich dann durchaus streiten. *g*

Es würde sicher einiges einfacher machen, wenn die Geschlechterrollen dahingehend nahezu aufgelöst werden würde. Ich stelle mir nur mal vor, die eventuelle Entlastung vieler Transsexuellen und Interesexuellen Menschen, die dadurch eventuell eher mit ihrem Körper zufrieden sein können, da die Propaganda der Gesellschaft anderst aussieht.
Merke aber, dies ist eine reine Hypothese.


Die Sexualität hat andere Probleme als die klassische Emanzipation der Frauen. Die Sexualität befindet sich aktuell in der Emanzipation von der Psychologie, Psychiatrie, Obrigkeit und Religion. Dies wird noch einige Jahre gehen und wenn man so nach Russland oder den USA schaut, gibt es da durchaus starke Bewegungen die diese teilweise Emanzipation schon wieder kaputt machen möchte.



Der Herr.
Emanzipation und Sexualität habe ich noch nie im Zusammenhang betrachtet.
In so einem privaten Bereich kann ich gleichberechtigt sein, wenn ich es bin!
Mir gefällt darum der Begriff SELBSTBESTIMMT viel besser.
Und das hängt nicht davon ab, wie oft ich oben bin...

Jede Frau kann eine selbstbestimmte Sexualität haben, wenn sie es möchte und auf die Normen pfeift und die Frauen, die schreien:
"Ich will im Bett emanzipiert sein", sind es noch sehr lange nicht!
Geschlechterrollen entstehen doch selbst nur dann schon, wenn man das Gegenstück des Hausherrn als Hausfrau und nicht wie semantisch korrekt als Hausherrin benennt.

Unattraktive Feministinnen streuten in der Vergangenheit gern das Klischee, dass Sex mit einem Mann ein Art Unterwerfung ist, in der Folge wurde Penetration als Unterdrückung eingestuft, infolge dessen der Verzicht als eine Überlegenheit dargestellt, wobei nicht nur Letzteres für mich auf geistige Umnachtung hindeutet. Kurz gesagt, Emanzipation hat oft zu einer engsichtigen Gesamtsicht geführt, allerdings hat sich das gerade in den letzten Jahren elementar verändert.

Wenn man die Emanzipation allerdings als Befreiung sieht, die ganzen Klischees über Board wirft, hat sie ohne Zweifel zu einer neuen sexuellen Lust beigetragen.

Ehrlich gesagt, wäre mir eine Weiterführung der sexuellen Revolution der 60er lieber, als die gesamte Emanzipationsbewegung insbesondere hinsichtlich der Sexualität, um die Gesellschaft zu bewegen endlich auch hier von dogmatischen Sichtweisen und Regeln zu lassen, also wie es meine Vorrednerin schon auf den Punkt gebracht, weg von der Fremdbestimmung hin zur Selbstbestimmung.
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
@mad_and_lucky
Jede Frau kann eine selbstbestimmte Sexualität haben, wenn sie es möchte und auf die Normen pfeift und die Frauen, die schreien:


Hier sagst du was ganz interessantes:

"...wenn sie auf die Normen pfeift..."

Warum ist das denn so???

Warum gibt es immer noch für Frauen offensichtlich mehr sexuelle Normen auf die sie pfeifen muss, damit sie sie selbst sein kann und sich auch sexuell emanzipiert verhalten kann?

Im sexuellen Bereich hat die Emanzipation also so gut wie keine Veränderung gebracht.

*roll*
Das beziehe ich überhaupt nicht auf die Frauen allein, sondern auf alle Menschen!!!
Jeder Mensch kann auf die Normen pfeifen, wenn er es möchte.

Und die Männer, die es tun, haben kein besseres oder negativeres Image als die Frauen!
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
@mad_and_lucky
Und die Männer, die es tun, haben kein besseres oder negativeres Image als die Frauen!


Das ist jetzt DEINE persönliche Meinung. Gesellschaftlich gesehen, ist das mit Sicherheit nicht so.

Jeder kennt das Ding:

Ein Mann der 20 Frauen vernascht ist ein Held.
Eine Frau die 20 Männer vernascht ist eine Nutte.

Das ist immer noch in den Köpfen der meisten Menschen drin.

*zwinker*
*******dess Frau
950 Beiträge
Wobei man auch erwähnen sollte, dass es dahingehend auch die andere Richtung gibt. Meiner Meinung und v.a. Erfahrung nach, ist es als Frau deutlich einfacher und unproblematischer sich als bi- oder homosexuell zu bekennen, als für Männer.

(Sie)
****24 Frau
162 Beiträge
Ich habe dem Thema Emanzipation immer kritisch gegenübergestanden, weil ich dabei immer die typischen Kurzhaaremanzen und Frau Schwarzer vor Augen hatte, die natürlich damals viel gutes erreicht hat das Frauen auch heute noch zugute kommt, dann aber irgendwann völlig ausgeflippt ist.
Eine Gleichberechtigung beführworte ich natürlich eine Gleichmachung aber nicht. Mann ist Mann und Frau ist Frau und um ehrlich zu sein mag ich es wenn beide Geschlechter ihre klassische Rolle (in Teilen) auch ausleben können ohne sich deswegen benachteiligt zu fühlen.

Ich trage gerne Makeup, auch schonmal kurze Röcke, ich koche gerne und ich finde dieses "Mitbürger und Mitbürgerinnen" Gequatsche nervtötend. Erst wenn jemand "Bürger" sagt und alle wissen dass Männer und Frauen gemeint sind ist meiner Meinung nach ein natürlicher Umgang damit eingekehrt.

Was ich allerdings mit fortgeschrittenem Alter immer ätzender finde ist gerade die Erwartungshaltung an Frauen im Sexuellen und LivestyleBereich.
Frauen SOLLEN möglichst sexy aussehen müssen sich aber damit abfinden dann nicht ernst genommen zu werden. (Das fängt damit an dass man den Rat bekommt bei einer Bewerbung kein Foto mit offenen Haaren zu zeigen weil man dann "dümmer" wirkt als mit strengem Dutt...)

Am besten sollen wir auch noch alle BI sein und total Spass daran haben eine Pornoshow für andere abzuziehen. Wir sollen bitte Arbeiten, aber die Kinder dann selbst erziehen und aus dem Beruf ausscheiden, denn schließlich ist unser Job bei gleicher Qualifikation oft schlechter bezahlt...

Es hört auf bei Sex-Partys bei denen die Männer im Freizeitlook kommen die Damen aber bitte "sexy und heiss". Ich mach das nicht mehr mit. Klar ziehe ich mich gerne chic und auch heiss an, aber das erwarte ich von meinem Gegenüber dann auch.Werden solche Themen dann mal ganz in Ruhe angesprochen dann ist man als Frau "zickig", das beliebteste aller Totschlagsargumente....

Dennoch: Ich bin froh eine Frau zu sein und das auch ausleben zu können, ich denke nur dass wir noch nicht komplett da angekommen sind wo wir hinwollen. Dazu gehört aber AUCH dass wir die Rechte die WIR einfordern auch den Männern zugestehen, nämlich ihre Rolle zu leben mit all den "Nachteilen" die das in Beziehungen vielleicht auch schon mal mit sich bringt-
Eine Nutte ist immernoch eine Frau, die es sich bezahlen läßt. *zwinker*

Selbstbestimmt bedeutet für mich GAR KEINER gesellschaftlichen Erwartung entsprechen zu müssen.
Viel Sex zu haben, wenn mir danach ist oder gar keinen, wenn mir danach ist.

Denn auch die Erwartung des Umfeldes, daß man(n) viel und Sex in allen Variationen haben und mögen muß, hat nichts mit Selbstbestimmung zu tun!
Da erfüllt man nämlich wieder eine Erwartung von irgend Jemandem.
Nur eine andere.
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
@mad_and_lucky
Eine Nutte ist immernoch eine Frau, die es sich bezahlen läßt. *zwinker*


Sicher. In dem Zusammenhang wie ich es schrieb, wird es aber abwertend benutzt.

Viele Frauen haben gerade vor dieser möglichen Beschimpfung Angst.

*zwinker*
*******dess Frau
950 Beiträge
Ehrlich gesagt, wäre mir eine Weiterführung der sexuellen Revolution der 60er lieber, als die gesamte Emanzipationsbewegung insbesondere hinsichtlich der Sexualität, um die Gesellschaft zu bewegen endlich auch hier von dogmatischen Sichtweisen und Regeln zu lassen, also wie es meine Vorrednerin schon auf den Punkt gebracht, weg von der Fremdbestimmung hin zur Selbstbestimmung.

Nunja die Weiterführung der sexuellen Revolution gab und gibt es durchaus noch. Sie ist einfach nicht so im Mainstream präsent.
Volkmar Sigusch bezeichnet dies als neosexuelle Revolution und wie erwähnt, hält diese immer noch an.

Sigusch hat dazu auch ein Buch veröffentlicht: Neosexualitäten
Sigusch ist übrigens ein weltweit sehr angesehener Sexologe; um seinen Stand hier bisschen zu festigen.

Also ist da durchaus noch was vorhanden, aber eben einfach nicht im Mainstream. Aber sicherlich eine interessante Lektüre.

Der Herr.
Was hat Eurer Meinung nach die Emanzipation an unserer Einstellung zur Sexualität verändert?

vieles würde ich sagen allein schon das die Pille eingeführt wurde ist ein Meilenstein der Sexualität und der Emanzipation für die Frau.

Eigentlich ist es für mich ganz einfach, wenn ich mir meine Generation und die davor anschaue, dann gabs da noch grasse Unterschiede. Die Einstellung vieler Menschen zur Sexualtität hat sich seit der Hippie Ära ständig verändert.
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
@StoriesOfOld
...Unattraktive Feministinnen streuten in der Vergangenheit gern das Klischee, dass Sex mit einem Mann ein Art Unterwerfung ist, in der Folge wurde Penetration als Unterdrückung eingestuft, infolge dessen der Verzicht als eine Überlegenheit dargestellt...

Ich glaube weniger, dass es etwas mit Attraktivität zu tun.

Aber es ist ja schon interessant, warum immer wieder der Gesichtspunkt der Attraktivität eine Rolle spielen soll, wenn es um Frauenbelange geht.

Bei Männern kräht kein Hahn danach, egal was die treiben.

*oh*
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Die selbstverständliche Integration der Frauen in das Berufsleben, auch vielfach in sogenannten Männerberufen, in der DDR, hat aus meiner Sicht viel mehr bewegt, als politische Demonstrationen.

Auch wenn bis zum Inkrafttreten des Familiengesetzbuches 1966 und dem Zivilgesetzbuch noch Teile des BGB galten, so waren doch beispielsweise Regelungen, wie das Erfordernis der Zustimmung des Ehemannes zu einer Arbeitsaufnahme (bis 1958 durfte der Ehemann den Arbeitsvertrag der Frau ohne deren Zustimmung kündigen! und erst 1976 kam das Recht der Frau, auch erwerbstätig zu sein ins BGB) oder Kontoeröffnung der Frau 1949 gar nicht erst in Kraft gesetzt worden. Die Zahl der von Frauen in der DDR beantragten Scheidungen lag weit über der in der BRD. Nichteheliche Kinder waren weit verbreiteter.

Es geht mir bei dem Beitrag nicht um DDR-Verklärung, z.B. Finnland hat 1950 ganz ähnliche Reformen im Familienrecht durchgesetzt. Mein Denkanstoß soll nur sein: Die ökonomische Unabhängigkeit erschafft selbstbewusste Frauen (und das wird sich in allen Lebensbereichen auswirken, natürlich auch in der Sexualität).

OT.. zur Attraktivität.. die Frau Schwarzer in den 60ern.. find ich schon sehr gutaussehend.
Aber es ist ja schon interessant, warum immer wieder der Gesichtspunkt der Attraktivität eine Rolle spielen soll, wenn es um Frauenbelange geht.

Ich benutzte das lediglich als Stilmittel, nicht als Gesichtspunkt oder gar Element, genauso gut hätte ich schreiben können, dass Männer dabei als Lustobjekt reduziert wurden, habe ich aber nicht *zwinker*

Ach ja,
hat es auf den Punkt gebracht, die Hähne krähen nicht mehr *smile*
Volkmar Sigusch bezeichnet dies als neosexuelle Revolution und wie erwähnt, hält diese immer noch an.

Sigusch hat dazu auch ein Buch veröffentlicht: Neosexualitäten
Sigusch ist übrigens ein weltweit sehr angesehener Sexologe; um seinen Stand hier bisschen zu festigen.

Danke für den Hinweis, das Buch scheint sehr interessant zu sein!
**********no123 Mann
39 Beiträge
"Man wird nichts als Frau geboren, man wird es"...
... hielt die großartige Simone de Beauvoir schon vor vielen Jahrzehnten fest. Hinter diese eigentlich fast schon triviale Erkenntnis zurückzufallen, halte ich für reaktionär. Wenn einem dann nichts weiter einfällt, als die vermeintlich mangelnde Attraktivität der Feministinnen ins Feld zu führen, kann von einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema nicht mehr die Rede sein. Schade eigentlich.

Interessant finde ich ja immer wieder, dass eine angebliche "Natürlichkeit" der Geschlechterrollen postuliert wird. Dieses "Es ist halt so wie es ist" begegnet einem auch in anderen Kontexten (z.B. Rassismus) und führt letztlich dazu, das Kritisierte als etwas darzustellen, was eigentlich gar nicht diskutiert werden kann.

Zum Thema der Körperlichkeit hat Judith Butler ihr Buch "Körper von Gewicht" verfasst, in dem sie anschaulich argumentiert, dass auch die angenommene Natürlichkeit biologischer Körper und die ihnen zugewiesene politische Relevanz innerhalb gesellschaftlicher Machkonstellationen diskursiv gebildet werden und somit keineswegs "natürlich gegeben" sind. Dekonstruktion ist hier das Zauberwort.

Was mich ja ein wenig erstaunt ist, dass hier der Zusammenhang zwischen Geschlechterrollen auf der einen und den Auswirkungen der mit ihnen unauflöslich verbundenen heteronormativen Matrix auf die Diskriminierung von LGBTs auf der anderen Seite erwähnt wurde...
**********hotel Mann
1.303 Beiträge
...Unattraktive Feministinnen streuten in der Vergangenheit gern das Klischee, dass Sex mit einem Mann ein Art Unterwerfung ist, in der Folge wurde Penetration als Unterdrückung eingestuft, infolge dessen der Verzicht als eine Überlegenheit dargestellt...


mag sein, dass es solche hardcore-feministinnen gegeben hat, vielleicht auch noch welche gibt, die solche ansichten vertreten.... ich jedoch denke, man hat damals - ab ende der 1960er jahre - mit solchen aussagen in erster linie provozieren und auf sich aufmerksam machen wollen, denn ansonsten wäre man von den medien wohl kaum beachtet worden............
die wirkliche sexuelle emanzipation sehe ich darin, dass frauen seit dieser zeit anfingen ihre eigene sexuellen identität zu finden.... nicht einfach nur ihrem oder einem mann zur verfügung zu stehen hatten, weil der gerade geil war........ sondern abfingen, nach und nach immer mehr selbst über ihre sexualität und vor allem das ausleben ihrer sexualität zu bestimmen......... fing damals sicher auch recht provokant mit der forderung nach freier liebe an....... hat sich danach irgendwo zwischen beiden extremen eingepegelt........
und heute gibt es - auch wenn sie gesellschaftlich sicher noch längst nicht entsprechend toleriert werden - offene beziehungen, polyamorie, swingerclubs, pärchenclubs, gleichgeschlechtliche beziehungen..... auch wurde die gesetzgebung in teilen an die veränderte gegebenheiten angepasst......

natürlich weiß ich auch, dass diese entwicklung längst noch nicht alle frauen erreicht hat.... und dass auch z.b. die kirchen hier noch nachholbedarf haben.......

aber, verändert hat sich schon einiges in den letzten 40 jahren, denke ich...........
********nner Mann
4.902 Beiträge
Gerade in Bezug auf Sexualität
halte ich es für verfehlt, davon zu reden, dass es keine angeborenen Unterschiede gibt.

Es gibt leider immer noch viel zu viele Menschen, die nicht wahrhaben wollen, wie groß der Einfluss von Genetik, Hormonen etc. selbst auf die Charakterbildung ist. Es ist nun mal nicht so, dass ein Mensch als weißes Blatt zur Welt kommt. Es gibt welche, die bestehen aus Löschpapier und saugen die Umwelteinflüsse derart auf, dass sie verschwimmen. Andere bestehen aus Plastikfolie und es bleibt nichts drauf haften.
Mich erstaunt immer wieder, dass es bei Tieren Konsens darüber gibt, dass auch das Wesen durch gezielte Zucht beeinflussbar ist. Aber die Menschen sollen alle gleich sein? Solange man mit solchen Prämissen, die mich an eiserne Glaubenssätze in Richtung einer Scheibenerde erinnern, an etwas herangeht, kann kein brauchbares Ergebnis dabei herauskommen.

Und gerade die Sexualität wird insbesondere durch die Geschlechterunterschiede erst so reizvoll... Gleichmacherei führt da nur zu Verkrampfungen.

Natürlich gab es früher völlig verquere Ansichten zur Sexualität der Frau. Aber da haben in meinen Augen Sexualforscher erheblich mehr zur Erhellung beigetragen und Pharmazeuten die Frauen letzlich vom Zwang der Schwangerschaft durch Sex befreit. Das war in meinen Augen nicht der Verdienst von keifenden "PorNo!"- Damen, die eher dafür gesorgt haben, ein Feindbild aufzubauen und Diskussionen zu erschweren.
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