uns kann man gerade in slow motion dabei zusehen, wie wir unsere für offen erklärte Beziehung auch mit Leben füllen...
Als ich - Dani ( "sie" von chridan) - mich vor mehr als einem Jahr in jemanden verliebte, war Eifersucht noch ein sehr großes Thema. Es kam zum Eklat und ich brach das Ganze ab.
Danach "öffneten" wir unsere Ehe- jedenfalls theoretisch...
Praktisch passierte ..... nichts.
Eine Nacht von "ihm" woanders verbracht war für beide sehr aufschlussreich: es waren keine Gefühle im Spiel, es "passierte" nichts Wesentliches.
Nun habe ich Kontakt zu einem alten Freund aufgenommen, um die Offenheit ganz praktisch auszuprobieren.
Die Motivation: es gibt in einer langjährigen Beziehung nur
eines was definitiv nicht wieder reproduzierbar ist:
Das Kribbeln, das Flirten, das Werben umeinander, der Rausch, das Kennenlernen ....
Ich bekomme im Alltag genug Bestätigung, aber das geht eben immer nur bis zu einer Grenze. Und ich bin keine Freundin der Inszenierung: Rollenspiele wie z.B. mein Mann und ich als Fremde im Hotel haben nicht im Mindesten die Wirkung, wie ein Telefonat mit einem Mann, von dem ich nicht weiß, ob er..... was auch immer.
Ganz deutlich möchte ich sagen, dass der Sex in unserer Ehe nicht viel besser sein könnte, das ist für mich eine höchst sekundäre Motivation!
Und so hat es sich entwickelt:
Der alte Freund hat mich 2 Tage nach unserem Wiedersehen, was in Form eines Gesprächs in unserem Haus teilweise zu zweit, teilweise im Kreise der ganzen Familie stattfand ( ohne Umsetzung irgendwelcher Phantasien) gefragt, ob ich ein paar Tage mit ihm in den Urlaub fahren möchte...
Daraufhin gab es eine sehr konstruktive Diskussion mit meinem Mann und wir haben drei bestehenden Regeln, die da lauten:
• es gibt absolut keine Geheimnisse
• es geht nichts zu Lasten der Familienzeit
• jeder hat ein Vetorecht
eine vierte Regel zugefügt
-
es muss zwischen allen Beteilugten offen sein, also auch dem Partner des anderen gegenüber!!!
Das habe ich dem alten Freund so gesagt und daraufhin kühlte die Annäherung seinerseits merklich ab.... Seine Frau weiß nämlich von gar nichts und die Beziehung ist so schlecht, dass er ihr auch nichts sagen würde.
Für uns war das die Erkenntnis, dass über die sexuelle Annäherung ( von Sex mal ganz zu schweigen) wesentliche Dinge zu beachten sind:
• was suche ich?
• warum suche ich es jetzt?
• wie sehen meine Gefühle aus?
• wonach sehne ich mich?
• wie geht es dem Partner damit
Das ist der status quo...
Ende ist offen...
Für uns waren diese Minischritte ( eigentlich ist gar nichts passiert!!!) die Riesenfortschritte in unserer Beziehung und deshalb geht es auch genau in diesem Tempo weiter- wohin?
Das können wir nicht sagen.
Ich finde aber deutlich, dass diese Entwicklung unsere Beziehung stabilisiert hat. Wir sind viel mehr im Austausch, es ist mehr Dynamik in die Beziehung gekommen. Uns ist ganz klar: wir werden es nie so weit kommen lassen, dass jemand anders unsere Beziehung gefährdet. Es ist eher so, dass wir uns so sicher miteinander fühlen, dass es uns eher um das Teilen, die Bereicherung geht.
Das ist bei zwei Vollzeitberufstätige mit Kind, Haus und Garten schon ein echter Spagat!
Praktisch können wir uns alles, was über einen Abend in eher größeren Abständen hinausgeht, gar nicht vorstellen...
Dani