Die Frage mit dem Kennenlernen:
Das Kennelernen läuft bei mir doch auch nicht anders ab als bei andern. Man lernt Leute überall kennen.
Der witzigste Spruch kam mal von einer Frau in einer Disko: "In Dich war ich schon auf der Schule verknallt!". Auch ne nette Gesprächseröffnung. Und so labert man ein bisschen bis spät nachts und verabredet sich. Man trifft sich bei Gelegenheit und damals kam diese Frau bei uns vorbei, lernte meine jetzige Gattin kennen und ich beiden verstanden sich blendend. Und irgendwann bin ich mit ihr abends nochmal um die Häuser gezogen und später dann im Bett gelandet. Und dennoch staunte ich oft über die Tatsache, dass meine Liebste und die andere Frau sich näher zu stehen schienen als ich und die andere Frau. Verblüffend, nicht? Bisweilen hatte ich das Gefühl, dass ich eine unterdrückte Hingezogenheit meiner Liebsten ausleben sollte. Denn damals musste ich auch recht detailliert von der Zweisamkeit berichten.
Oder man lernt auf ner Feier die Liebste eines Kollegen kennen und die sendet Signale des Interesses aus und irgendwann - Wochen später - fährt man gemeinsam mit einer größeren Gruppe in Skiurlaub und hat viel Zeit zum Reden etc.
Danach haben wir uns dann öfter zu viert getroffen, weil wir uns immer enger angefreundet haben und dann kam es auch eines Tages dazu, dass ich mit der Frau Sex hatte. Und trotz allen Interesses meiner Liebsten an deren Mann und meiner mehrfachen Aufforderung, das Leben mal bei den Hörnern zu packen, hat das bei ihr noch Jahre gedauert, bis der richtige Zeitpunkt für sie gefunden war, sich ebenfalls ein kleines Bonbon zu gönnen...
Oder man kommt auf einer Betriebsfeier einer Kollegin nah und fühlt sich hingezogen. Trifft sich immer mal wieder und irgendwann entscheidet man sich, eine Nacht miteinander zu teilen.
Das läuft prinzipiell ganz normal ab, nur mit dem Unterschied, dass alle interessierten Dritten sofort reinen Wein eingeschenkt bekommen und sich überlegen müssen, ob das so für sie in Ordnung ist.
Dadurch habe ich mir auch schon zwei Körbe eingehandelt. Weil die Damen zumindest eine Option haben wollten, meine Lebenspartnerin verdrängen zu können. Da dies aussichtslos war und auch so mitgeteilt wurde, waren sie klug genug, ihr Interesse zu zügeln. Was ich sehr bedauert aber auch als absolut richtige Entscheidung angesehen habe. Es ist nicht mein Anliegen, Frauen falsche Vorstellungen zu machen und dann für deren Unglück verantwortlich zu sein.
Die letzten sechs Frauen, mit denen es außereheliche Aktivitäten gab, habe ich übrigens über dieses Portal kennengelernt. Wenn man bedenkt, dass ich seit 2005 hier unterwegs bin, zeigt sich auch, dass das kein beständiges Bäumchenwechseldich-Spiel ist und dass da auch nicht ganze Bevölkerungsgruppen umgepflügt werden.
Ich denke, dass das in vielen offenen Beziehungen so läuft. Da man keinen Abschlussdruck hat und das fehlende Verbot auch keinen besonderen Reiz zur Folge hat, wählt man sorgsamer seine Verbindungen aus und kann diese auch besser - weil offen - pflegen.
Eine Hauruck-Kneipen-Abschleppaktion kam bei mir schon ewig nicht mehr vor. Weil ich festgestellt habe, dass Sex zu wertvoll ist, um ihn mit Lokalanästhesie runterzureißen. Und dass es einfach tausendmal mehr kickt, schon einiges über den Menschen zu wissen, den man Haut auf Haut genießt.
Ich zitiere da gern eine kluge Genießerin, die mir vor Jahren auf ner Party sagte: "jetzt haste mir zu viel im Tee, aber wenn Du wieder klar bist, solltest Du Dich mal bei mir melden". So hatten wir unterm Strich deutlich mehr von unserem Vergnügen. Und das hat sich eingeprägt.
Es geht also ziemlich "normal" ab beim Kennenlernen. Wohl kaum anders als bei anderen Konstellationen, bei denen heimlich "nebenraus gegangen" wird. Die Wenigsten springen doch gleich nach den ersten zwei Stunden in die Kiste...