Hallo Masculor,
erst blendete mich die Anrede „Liebe Maria Magdalena“ (ja, ja, die Eitelkeit :-)) ...
Natürlich weiß ich, dass die hysterische Persönlichkeitsstörung in der Theorie als Begriff nicht mehr geführt wird (deshalb „historisch“) – wie das in der Praxis (u.a. des fachlichen psychologischen/psychiatrischen Frauenbildes) aussieht, wäre zwar interessant zu beleuchten, ist hier aber nicht Thema und wohl auch nicht der passende Rahmen ...
Abgesehen davon, dass es inzwischen auch männliche Diven gibt (auch das ein spannendes Thema, zu dem Christina von Braun lesenswerte Ideen vermittelt) und diese die von mir unterstellte Ähnlichkeit mit der Hysterikerin sicherlich nicht leicht begrüßen können, verkörpern die Diva und die Hysterikerin – historisch/zeitlich eng beieinander liegend
– für mich ! nach wie vor ein ! sehr ähnliches ! Bild ! von ‚künstlicher’ Weiblichkeit.
Dieses Bild drückt sich in Überzeichnung und/oder Ablehnung aus - m.E. zwei Seiten der gleichen !! Medaille. Gleichzeitig werden von ihnen und in der Rezeption andere Aspekte von Weiblichkeit (z.B. das Bild der ‚Mutter’ – nebenbei bemerkt ist auch das ein ‚künstliches’) ausgeblendet. Der Anspruch/Wille/Zwang, diesem einen Bild/Ausschnitt von ‚Weiblichkeit’ entsprechen zu müssen/zu wollen, geht relativ häufig einher mit einem selbstschädigendem (vgl. z.B. die Hinweise auf diverse Süchte in den Biografien) und mit der Unterstellung eines auf männliche Reaktion fixierten Verhaltens. Zumindest in der medialen Darstellung einer Diva wird eine vorrangig (?) auf männliche Resonanz basierende Identität suggeriert – oder Wert darauf gelegt, dass sich der! Betrachter diese so einbilden kann (darf?). Auch der häufige Hinweis auf die zentrale Bedeutung männlicher Mentoren/Mäzene o.Ä. bestätigt diese Vermutung. Weil die Diva ebenso wie die (historisch!) pathologisch definierte Hysterikerin auf ihre Art ‚unnahbar’ ist, eignet sie sich hervorragend für Fantasien/Projektionen jedweder, aber vor allem auch erotisch/sexueller Art. Dem entspricht die beliebteste ‚Rolle’ einer Diva als ‚femme fatale’ – professionell gefordert oder biografisch konstruiert.
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An dieser Stelle müssten wir wohl einzelne Biografien von Diven heranziehen und uns detaillierter dem Fachbegriff der historischen hysterischen Persönlichkeit zuwenden – zu beidem fehlt mir jedoch im Moment die Zeit und die Muße. Leider.
Gruß von
MM,
einer vehementen Anhängerin von Schachtelsätzen ...,
heute dem Biere zusprechend (Potts Landbier) ...,
nahezu hysterisch auf die immer in die Geschichte eingehende Reaktion eines gewissen Masc wartend ...
zwischenzeitlich völlig manisch auf ihr neues Handy schauend, das ihr auf Dauer den sehn-süchtig erwarteten Zustand einer 'Geprüften' bescheren soll, damit sie - endlich - aus der klassisch weiblichen Rolle der Passivität erlöst werde ...