Die Ansicht vom Granatapfel
möchte ich im Hinblick auf die entgangene Freude durchaus teilen.Die Frage ist für mich aber, ob das in der Persönlichkeit angelegt ist oder nicht. Ob also allen Menschen dieser Zug zu eigen ist und man sich den abgewöhnt oder ob er schlicht fehlt. Ich war zum Beispiel nie jemand, der sich für Spiele länger interessieren konnte, ich empfand sie oft als Zeitverschwendung. Leute, die sich zweimal die Woche voller Freude zum Siedlerabend trafen, waren mir genauso fremd wie die Menschen, die tagelang am Rechner gespielt haben. Natürlich hab ich auch mal ein paar Moorhühner erlegt, aber es kam nie diese Vorstufe von Sucht auf, die sich aus dem großen Lustgewinn durch das Spiel begründen lässt.
Kann es nicht auch so sein, dass auch inneren Kindern der starke Zug zum Spiel fehlen kann? Ich war immer schon kreativ. Habe gern gezeichnet und auch mal was aufgeschrieben. Das war aber nie naiv und verträumt. Sondern immer darauf gerichtet, irgendetwas darzustellen, mich auszudrücken (und das auch meist eher nicht grad voller Überschwang) oder etwas praktisch nutzbares zu entwickeln. Ideenlos oder angepasst war ich nach meiner Einschätzung höchst selten. Aber genauso selten würde ich meinen Geisteszustand als verträumt ansehen. Weil ich immer überall auch die negativen Dinge entdeckte und entdecke. Kann das nicht auch ein Wesenszug des inneren Kindes sein?
Der kleine Wüterich in mir kommt für meinen Geschmack aber noch viel zu häufig raus und ich könnt ab und an ganz gut auf den Drang verzichten, einem das Auto anzuzünden. Insofern ja meine Bedenken im Hinblick auf das innere Kind und dessen evtl. unangenehme Wesenszüge.