Impotent
Meine Träume sind Dir fernSind ein lang verglühter Stern
Sie erzählen von der Zeit
Als die Welt für mich noch weit
Als mein Körper mich gelehrt
Wie man eine Frau begehrt
Mein Gefühl war leicht und warm
Als ich lag in ihrem Arm
Als ich küsste ihre Brust
Als ich lebte für die Lust
Ohne Scham und ohne Pein
Durfte ich ihr König sein
War es ein verkehrtes Wort
Das mich führte an den Ort
Wo der alte Zweifel wohnt
Dass mein Lieben unbelohnt?
Oder war es jene Nacht
Als ich hörte, wie sie lacht
Über meine Manneskraft
Die versiegt war dauerhaft?
Irgendwann erlosch die Glut
Die mir wärmte lang das Blut
Ich zog mich von ihr zurück
Blickte traurig auf mein Glück
Lebe seither meist allein
Trinke Bier und sauren Wein
Keine Hand darf mich berühren
Zärtlichkeit will ich nicht spüren
Träume nicht vom wilden Leben
Denn ich weiß, ich kann nicht geben
Was die Frauen lässt laut stöhnen
Will nicht, dass sie mich verhöhnen
Es war ein verkehrtes Wort
Das mich führte an den Ort
Wo das alte Wissen wohnt
Dass mein Lieben unbelohnt
Es war eine Winternacht
Als ich hörte, wie sie lacht
Über meine Manneskraft
Die versiegt war dauerhaft
© Dieter Müller, 19.05.2012