Ich kann meine Freude ...
... über diese rege Beteiligung der Diskussion kaum in Worte fassen - vielen Dank nochmals an ALLE!Für mich wurden viele interessante Aspekte geschrieben. Ich glaube, das sich zu meinem eigenen Bedauern, sich in mir, als inneres Bild, verankert hat, als Frau in Punkto Sex sich das "funktionieren" eingeschlichen hat. Daher hat mir die Sichtweise/ Beschreibung "sich zu verschenken" sehr gefallen und berührt.
Die Frage kam zum Schluss auf, was eigentlich mit Verbindlichkeit bzw. mit Unverbindlichkeit gemeint ist?
In meinem Artikel, oder besser gesagt als ich ihn verfasste, steckte noch dahinter: das meine Beobachtungen dahin gehen, das die Menschen sich nicht mehr bewusst für einen anderen Menschen entscheiden wollen. Mit diesem Menschen bewusst in Verbindung zu gehen, worin ich dann eine Verbindlichkeit im Kontakt sehe ohne jetzt damit "Ansprüche" zu stellen zu meinen.
Viele leben in an sich geklärten Sexbeziehungen (die oftmals monogam für selbstverständlich gehalten werden) oder anderen Beziehungsmodellen, wo alle Freiheiten erhalten bleiben und meistens sind es sexuelle Freiheiten die damit gemeint sind.
Wenn ich hier aus meinem Nähkästchen plaudere, führe ich seit nun mehr als drei Jahren mit zwei verheirateten Männern "Beziehung". Beide dieser Männer wissen vom anderen. Ich setzte bewusst Beziehung in Anführungsstrichen, weil ich mittlerweile keine wirklich passende Bezeichnung für diese Begegnungsgeflechte habe, da die Form sich wandelte, wieder veränderte und wie sich einfach ein sich immer mehr Kennlernprozess über die Zeit entwickelt, mit Höhen und Tiefen.
Seit einigen Monaten verspüre ich Veränderungswünsche. Ich möchte nicht mehr "nur" eine Gespielin für schöne Augenblicke sein, obwohl ich weiß, das ich sehr viel mehr als nur das für beide bin. Entschieden haben diese zwei Männer sich jeweils vor langer Zeit für eine andere Frau, was auch ganz und gar richtig ist.
Für mich waren diese Männer sehr richtig, weil ich wollte mich nicht für einen Mann entscheiden aus vielen Gründen. Daher kamen mir Männer in bereits vorhandenen Beziehungen genau richtig.
Jetzt spüre ich, das ich gern das Abenteuer mich bewusst für jemanden zu entscheiden eingehen möchte, mich in der Lage dazu fühle, in der Lage mich einzulassen zu wollen mit allen schönen und auch anstrengenden Seiten, die es mitbringen kann.
Deshalb empfinde ich mich nicht auf der Suche nach Mister Right oder fühle mich minderwertiger gesellschaftlich gesehen, sondern ich merke, das es ja, vielleicht ein Bedürfnis ist, mich mit jemanden gemeinsam zu erfahren und auch auszuhalten.
Vor fast zwei Jahren entschied ich mich, nach zehnwöchiger Trauerzeit meiner alten geliebten Katze, mir eine neue samptpfötige Lebensbegleiterin ins Haus zu holen. Ich bin mit zwei Katzenladies nach Hause gekommen, geliebt habe ich sie da noch nicht, und dennoch habe ich mich für sie entschieden, ihnen ein schönes Zuhause zu geben ohne zu wissen wie sie ticken, ob sie Ärger machen oder, oder, oder.
Der Vergleich mag hinken, Menschen und Tiere in einen Topf zu werfen. Vielmehr möchte ich darauf hinaus, das ich mich entschieden habe ohne anfänglicher Liebe, die heute nicht mehr wegzudenken ist.
Warum bringe ich überhaupt den Vergleich, weil ich eigentlich nur deutlich machen möchte, das vielleicht mit der Entscheidung auch Liebe, ein warmes Gefühl oder auch jeder wie er oder sie es nennen möchte wachsen kann.