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Unverbindlichkeit läßt grüßen

Die Tatsache, daß überhaupt über Modelle wie Casual Sex nachgedacht und sie auch gelebt werden, bedeutet doch daß ein Wandel in den Werten stattfindet. Sicher gibt es immer noch Einige, die an den traditionellen Beziehungsmodellen festhalten, aber das allein kann einer neuen Idee nicht die Wurzel ausreißen.
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
Werte sind im Wandel, aber Werte sind nichts lineares. Es gab in der Geschichte schon etliche Richtungswechsel. Wenn eine Generation, dass Modell lebt, dann können die folgenden wieder in die Gegenrichtung umschwenken. Richtungswechsel sind immer wieder möglich. Wenn dem nicht so wäre, müssten wir längst in einer ganz anderen Welt leben. Der Wert Treue erlebt gerade in der Jugend ein Revival. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Wenn Eltern Kindern keine Beständigkeit liefern, die Kinder durchaus brauchen, dann schlägt das Pendel wieder zurück.

Es steckt so eine gewisse Arroganz darin zu glauben unsere Generation habe den Stein der Weisen entdeckt und es wird jetzt in diese Richtung weiter gehen. Das haben schon Generationen vor uns geglaubt und wir leben trotzdem ganz anders als diese. Casual Sex wird mit Sicherheit eine Richtung bleiben, die immer wieder auftaucht. Als neues Beziehungsmodell wird sie sich nicht durchsetzen. Das ist biologisch schlicht nicht möglich. Schließlich muss bei allem Wunsch nach zwanglosen Sex, den Menschen mal mehr und mal weniger verspüren, auch der Fortpflanzungsgedanke beachtet werden. Sex ist nicht nur Spaß und auch wenn er nicht nur der Fortpflanzung dient, so ist die Fortpflanzung ein wichtiger Grund für Sex, sonst gibt es schließlich irgendwann niemanden mehr der Casual Sex leben könnte.

Auch gibt es ein Geschlechtergefälle. Es gibt deutlich mehr Männer, die dieses Modell leben möchten als Frauen. Und Frauen, die dieses Modell leben, wollen es oftmals dann doch anders leben als Männer. Das sich Casual Sex als Beziehungsmodell durchsetzt ist eh nicht zu beobachten. Ehr gibt es eine serielle Ausrichtung in den Singlezeiten und für eine Minderheit eine Ausrichtung die neben einer existierenden verbindlichen Beziehung stattfindet.

Der Wunsch nach Verbindlichkeit ist mitnichten ein aufgesetztes Konstrukt, wie einige Menschen es vermitteln wollen. Es ist weder eine kulturelle noch eine religiöse Zwangsvariante. Der Wunsch nach Verbindlichkeit ist tief im menschlichen Wesen verwurzelt.

Die Wurzel werden diese Variante sicher nicht ausgerissen, aber neu ist die Idee auch nicht. Sie wird immer wieder auftauchen, aber mit Sicherheit nicht die Beziehungsvariante schlechthin werden.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Danke @*********Touch

Ähnlich hätte ich jetzt auch geantwortet.

Casual Sex, nur weil das Kind einen neuen Namen bekommen hat, ist es trotzdem letztlich ein alter Hut.
Affaire, Liäson, heute eben Casual Sex.
Der Unterschied ist einfach, das sich die Sichtweise verändert hat, diese Form aus der gesellschaftlich geächteten Form, zu einer akzeptierten Form wurde.

Und offenbar sehen wir immer nur die Generation, aus der wir kommen, ohne die anderen einzubeziehen.
Wäre aber wichtig, um Trends ablesen zu wollen, auch die Sichtweisen anderer Generationen einzubeziehen.

Und wenn ich mir die letzten Beiträge anschaue, dann scheint es auch ein sehr ausschließliches Bild von Beziehung zu geben, das sich an den hiesigen Gepflogenheiten, besser der der westlichen Welt, orientiert.

Aber wir sind nicht der Nabel der Welt, die Menschheit wird nicht untergehen, nur weil ein Volk oder eine Gesellschaftsform (Europa, westliche Welt, wie auch immer wir es benennen) unverbindliche Beziehungen eingeht.
Kinder werden geboren oder eben nicht, das erscheint mir eher unabhängig davon zu sein und wenn überhaupt nur ein Anteil eienr Erklärung für weniger Kinder in diesem Land.

In anderen Teilen dieser Erde leben Menschen in völlig anderen Beziehungsgeflechten. Und ich glaube eher nicht, das sich unsere Form der Unverbindlichkeit wirklich durchsetzen wird.

Auch wenn wir dem Kind nen netteren Namen geben, Unverbindlichkeit bedeutet für mich immer noch Beziehungsunfähigkeit.
Es gibt einige Modelle oder Lebensentwürfe in großer Zahl, und die meisten werden gar nicht unter einer Bezeichnung zusammengefasst. Bei denen, die unter einem Namen bekannt gemacht werden, gibt es interessante Aspekte, wie beispielsweise das schon angesprochene alten-Wein-in-neue-Schläuche-Füllen.

Man hat es aber auch mit Erscheinungen zu tun, die bisweilen wie eine politische Bewegung auftreten und eine eigene Lehre entwickeln wollen; die Polys, die sicher einen besonderen Wert auf Verbindlichkeit legen.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Eine eigene Lehre...
... aber man sollte sie nicht zur "Religion" machen. Da, wo es um erwachsene Menschen geht, sollte jeder/e so leben können, wie es ihm/ihr gefällt. Und das kann sich im Laufe des Lebens ja auch ändern.

Unverbindlichkeit bedeutet für mich immer noch Beziehungsunfähigkeit
..oder "Beziehungsunwilligkeit", das Wort würde mir besser gefallen.
Aber was willst Du dagegen tun? Jemanden gegen seinen Willen zur Beziehungsfähigkeit zwingen ?

Im Großen und Ganzen sehe ich es wie Romantic_Touch, dass die verbindliche Zweierbeziehung in unserer Kultur überleben wird. Allerdings braucht man zur Fortpflanzung und zur Sorge um kleine Kinder nicht nur ein Paar, eigentlich ist dafür ein Geflecht von Menschen sogar besser. Ob sich das auf die Dauer in den Beziehungen zwischen Männern und Frauen zeigen wird, wird man sehen. Unverbindlichkeit ist jedenfalls im Zusammenhang mit Kindern eine ganz schlechte Idee, aber die Formen der Verbindlichkeit können doch auch unterschiedlich sein.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Unverbindlich ist meines Wissens u. a. auch ein Synonym für freibleibend.

Demzufolge müssen Unverbindlichkeit und Verantwortung nicht zwangsläufig einander ausschließen. Ja, es ist leider oft so, dass beides miteinander verknüpft ist, dass viele unter Unverbindlichkeit auch Verantwortungslosigkeit verstehen.

Ich will auch nur im Rahmen dieser Diskussion höflich darauf hinweisen, dass beides durchaus Hand in Hand gehen kann: Frei zu bleiben, also nicht verbindlich - und dennoch Verantwortung zu übernehmen.

Freie Mitarbeiter z. B. können durchaus sehr verantwortungsvoll und gut arbeiten, manchmal besser und zuverlässiger als die festen, verbindlichen Mitarbeiter ...

*g*

(Der Antaghar)
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Auch wenn mir durchaus klar ist, dass Unverbindlichkeit und Freibleibend einander ersetzen können - bei einem Preisangebot beispielsweise, ist es dann aber tatsächlich so, dass eben die Verantwortung mit dieser Formulierung abgelehnt wird. Es wird keine Verantwortung dafür übernommen, dass im Angebot möglicherweise eine falsche Angabe gemacht wird.

Und so wird auch diese Bezeichnung Unverbindlich in einer Beziehung angewendet. Wie anders sollte Unverbindlich denn gemeint sein, wenn Menschen eine unverbindliche Beziehung eingehen?

Nicht gebunden, an Nichts gebunden - freibleibend, zu tun, was jeder will, sofern sich etwas Anderes, Besseres anbietet.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ seeleverschenkt
Ich schrieb ja auch, dass der Sprachgebrauch leider da etwas verwässert ist und viele mit "unverbindlich" so etwas wie "verantwortungslos" oder "an nichts gebunden" meinen.

Andererseits will ich nur darauf aufmerksam machen, dass man manchmal sich durchaus frei fühlen kann - und dennoch Verantwortung übernimmt. Ich kann mir auch gut vorstellen, wenn Du z. B. mal einen Tag lang das Kind einer Nachbarin betreust, dass Du trotzdem sehr verantwortungsvoll mit diesem Kind an diesem Tag umgehst - auch wenn es nicht Dein Kind ist und Du im Grunde zu nicht verbindlich verpflichtet bist. Am nächsten Tag wird es wieder bei seiner Mutter sein, es ist also im Grunde "unverbindlich", dass Du es betreust (mal abgesehen von der gesetzlichen Aufsichtspflicht), Du bist zu keinerlei weiteren Bemühungen verpflichtet - aber solange es bei Dir ist, wirst Du sicher die volle Verantwortung übernehmen und nicht leichtfertig mit dem Kind umgehen.

Ich will damit nur betonen, dass Unverbindlichkeit nicht unbedingt mit Leichtfertigkeit und Verantwortungslosigkeit einhergehen muss, auch wenn es natürlich - leider! - häufig so ist. Es kommt wohl immer auch auf den Charakter und die Persönlichkeit desjenigen an, der etwas gerne unverbindlich handhaben will, aber dennoch sehr verantwortungsvoll mit den Dingen oder auch einer Beziehung umgeht.

(Der Antaghar)
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Aber auch
frei zu sein, zu bleiben und nicht dem vermeintlich Besseren nachzugeben.

Eigentlich ist das schwerer, als die "erzwungene" Verbindlichkeit der traditionellen Vorstellungen. Da kam man ja auch in Versuchung, manchmal gab man ihr nach, manchmal nicht - und nicht immer aus Liebe, sondern vielleicht eher aus Pflichtgefühl oder Angst vor Sanktionen.

Aber das ist ein anderes Thema.

Wenn ich mir so angucke, wie viele Männer und Frauen nach der verbindlichen Zweierbeziehung suchen, entweder hier oder auf Partnerbörsen (in den letzten Wochen habe ich zwei Berichte im TV darüber gesehen, wie Leute im Internet suchen), dann frage ich mich, warum dann alle so klagen, dass es niemanden gibt, der Verbindlichkeit will... *nixweiss*
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*******na57 wo hört Beziehungsunwilligkeit auf und fängt Beziehungsunfähigkeit an?

ich habe eine der Sendungen auch gesehen und was ich da gesehen und gehört habe, bestätigt mir meine Vermutung.

Da haben mehrere Männer gesucht, teilsweise schon sehr lange.
Das, was sie als Kriterienkatalog hatten, um in eine Beziehung zu gehen, was gesucht wurde und eben nicht gefunden, fand ich erschreckend und bezeichnend.
Wie oft lese ich auch hier, das wenige Menschen bereit sind, letztlich von ihren sehr hohen (für mich überhöhten) Anforderungen an einen Partner Abstand zu nehmen, wenn nicht 100% übereinstimmen, sondern vielleicht nur 80%. 80% (setze ich jetzt mal so piemaldaumenmalfensterkreuz einfach so in den Raum), die ausbaufähig wären, wenn sich zwei auf einander einlassen und sich dem hingeben, was da möglich ist, gemeinsam.
So aber wird eben weiter gesucht und zwischendurch eben mal so ganz unverbindlich was mit irgendjemandem angefangen, ohne die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, das auch daraus sich etwas Verbindliches entwickeln könnte, wenn man es zuläßt, ohne dadurch weniger eigene Bedürfnisse und Wünsche realisiert zu bekommen.
Das ist für mich auch eine Art von Beziehungsunfähigkeit, wenn die Anforderungen an den Anderen so hoch sind, das sie eigentlich kaum erfüllbar sind.
Verbindlichkeit /Unverbindlichkeit
Wir sind auch der Auffassung, dass man in einer Beziehung eine gewisse Verbindlichkeit an den Tag legen muss, wenn es dabei um eine feste Beziehung geht.

Aber man muss auch verstehen, dass die Verbindlichkeit kein Vertrag ist, der in Beton gegossen wurde und völlig statisch ist. Verbindlichkeit ist immer sehr dynamisch. Besonders zu Beginn einer Beziehung. Ausserdem kann durchaus eine Unverbindlichkeit eine Mutation durchleben und zur Verbindlichkeit werden. In einer festen Beziehung wächst auch die Verbindlichkeit, wenn sie intakt ist und unterliegt einer Wechselwirkung, die von der Beziehung abhängig ist. Verbindlichkeit kann also kaum gleichbleibend in einer zwischenmenschlichen Beziehung sein und unterliegt den Schwankungen. Verbindlichkeit, wenn man es im übertragenen Sinne als Vertrag sieht, ist keine einseitige Willenserklärung, sondern wird von mindestens zwei Menschen im gegenseitigen einvernehmen geschlossen. Somit erfüllt sich die Verbindlichkeit auch nur dann, wenn beide gleichermassen für die Erfüllung sorgen.

Wie Antaghar es schon erwähnt hat, geht es bei der Verbindlichkeit in einer Beziehung nicht um imaginäre Paragraphen, die erfüllt werden müssen. Unverbindlichkeit ist auch kein Synonym für Verantwortungslosigkeit, Gleichgültigkeit usw. Unverbindlichkeit kann auch bedeuten, dass man es zwar ernst meint, aber keine falschen Versprechungen machen möchte, keine Hoffnungen auf etwas machen will, was nicht erfüllt werden kann. Unverbindlichkeit kann auch ein Ausdruck dafür sein, dass man nicht klammern möchte und für eine entspannte Atmosphäre sorgen.

Grundsätzlich ist es sowieso schwer, denn in Bezug auf eine zwischenmenschliche Beziehung ist die Empfindung von Verbindlichkeit bzw. Unverbindlichkeit immer sehr subjektiv.
*********nd_69 Frau
7.522 Beiträge
*nachdenk*

Eigentlich sind die Paare, die seit 20 Jahren unverheiratet zusammenleben, doch auch nicht in der Lage, Verbindlichkeit herzustellen - und somit beziehungsunfähig. Denn wenn sie verbindlich wären, könnten sie doch den Trauschein unterschreiben?!

Will meinen: Ab wann ist man denn verbindlich? Und was folgt daraus? Dass sich das Leben und meine Einstellungen nicht mehr ändern dürfen? Weiß ich denn, wie ich in 10 Jahren über Dinge denke, die mich heute bewegen? Was ich in 2 Jahren für unliebsame Eigenschaften an dem Menschen entdecke, den ich heute als potenziellen Lebenspartner betrachte? Umgekehrt natürlich genauso... wie kann ich von einem Partner erwarten, dass er verbindlich ist und bleibt, wenn sich die Umstände grundlegend ändern?
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
@Granatapfel
Da ist was dran. Bei den Männern in dem TV Beitrag hatte ich den Eindruck, dass sie die ideale Frau nach denselben Kriterien suchten, wie das richtige Auto. So wurden früher auch Ehen "gemacht", aber da hat dann keiner Liebe erwartet. Heutzutage soll es alles sein: der ideale Partner, die große Liebe, die ewigen Schmetterlinge.... und das kann nicht funktionieren.

Was das mit der Beziehungsunfähigkeit angeht, muss ich Dir Recht geben. Da muss man auch unterscheiden, ob jemand mit Absicht eine "freie" Form des Lebens wählt, die dann nicht verantwortungslos und lieblos sein muss, oder ob es nicht möglich ist, echte Menschen als solche zu akzeptieren und mit ihnen in Beziehung zu treten.

Jetzt ist die Frage, woher das kommt - und da sehe ich sehr komplexe Ursachen...
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Füreinander Einstehen ist nicht an einen Trauschein gebunden, nicht an ein Zusammenleben. Selbst in einer "Affaire" kann es diese Verbindlichkeit im Rahmen der Beziehungskonstellation geben, aus meiner Sicht. Verbindlichkeit ist nicht an die Form der Beziehung gekoppelt, für mich ist es eine Haltung, die ich meinem Partner gegenüber einnehme.

Klar, ich kann auch nur die schönen Seiten des Lebens miteinander teilen und dann wenns mal schwieriger wird, eben gehen. Dann muss ich mich aber auch nicht wundern, wenn es mir anders herum genauso passiert.

Das Leben hat nunmal immer mehrere Seiten, diese vollkommen auszublenden hieße für mich Unverbindlichkeit.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*******na57

Da muss man auch unterscheiden, ob jemand mit Absicht eine "freie" Form des Lebens wählt, die dann nicht verantwortungslos und lieblos sein muss, oder ob es nicht möglich ist, echte Menschen als solche zu akzeptieren und mit ihnen in Beziehung zu treten.

Ja, das sehe ich genauso.

Ich habe derzeit diese freie Form für meine Beziehungen gewählt, aber ich bin auch génerell bereit, Verantwortung in dem Rahmen zu übernehmen, wie sie vom anderen gewollt und angenommen wird.

Ich denke auch, das es sehr komplexe ursachen gibt, warum Menschen nicht bereit sind, sich wirklich auf den anderen einzulassen, so wie er ist.
Ich hab vor gut nem Jahr das Buch von Sven Hillenkamp "Vom Ende der Liebe" gelesen. Danach war ich dermassen frustriert und desillusioniert.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Klingt interessant
... und ist sicher nicht als die absolute Wahrheit zu lesen, sondern als Diskussionsanstoß.

*danke* für den Buchtipp. *blumenschenk*
Jetzt ist die Frage, woher das kommt - und da sehe ich sehr komplexe Ursachen...

Ja, und welche sind die Ursachen, wäre mal spannend das im Kontext zu beleuchten!

@**l

Stimmt, der Trauschein ist kein Garant für die ewige Beziehung und den Zusammenhalt.

Zwischen den Zeilen kann man in einigen Beiträgen schon deutlich herauslesen, dass mit der Verbindlichkeit nach einer gewissen Garantie gesucht bzw. das damit im Kontext gesehen wird. Das Leben unterliegt immer einer Entwicklung und ist im ständigen Fluss. Von daher kann es immer nur aus dem Moment heraus betrachtet werden, wenn es um die Verbindlichkeit geht. Was heute als Verbindlich betrachtet wird, kann morgen schon der Schnee von gestern bedeuten. Das hat nicht immer was mit der Wankelmütigkeit einer Person zu tun, sondern ist abhängig vom Staus Quo der Beziehung und den Lebensumständen, aber auch von der Person selbst, welche die Forderung stellt und wie sie sich einen Partner wünscht.
Unverbindlichkeit UND Egoismus
Natürlich ist es IN Single zu sein.
Keiner will sich mehr festlegen, keiner hat "Zeit", man hällt sich immer andere Optionen offen und fährt parallel.

Das ist wie wenn man Leute auf eine Party einlädt.
Ein Teil kann nicht mal paar Tage voraus sagen, ob man kommen kann/will/möchte/darf und entscheidet dass dan ganz kurzfristig aus dem Bauch heraus.


So ist es teilweise schon bei der Partnerwahl.
Die Leute haben den Esprit und die Leichtigkeit verloren, schon beim ersten Date wird nach den Hardfacts Ausschau gehalten und bei den kleinsten Unstimmigkeiten......Adios!

Wozu auch was riskieren? Abgesehen davon, dass der Deutsche an sich ein very low level risiko Typ ist. Lieber doch den anderen/die andere daten treffen oder schauen , ob und wie es sich weiterentwickelt. Und bei den ersten Anzeichen von Problemen hat man eben Wenig "Zeit", viel "Arbeit", muss sich jetzt um die "Karriere" kümmern usw...

Und das Spiel beginnt von vorne.

Also ich finde es total lustig sich diese Sinnlosigkeiten anzuschauen.
Einfach schon deswegen, weil man nur paar Kilometer zu unseren Nachbarländern fahren muss und ein ganz anderes Verhalten sich offenbart.
Ja, da wird sogar auf der Strasse genknutscht, Händchen gehalten und man geht Arm in Arm.

Nur so zur Info an alle Münchner:
Geht mal an einem Wochenende in den Englischen Garten und zählt mal die "Pärchen" ! Ist ein Heidenspaß, oder Armutszeugniss-je nach Standpunkt. Schaut euch das ganze mal dann in Prag, Rom oder Barcelona an.
Der Unterschied ist sehr offensichtlich. Abgesehen davon, dass die Frauen da nicht wie Männer rumlaufen und mit einer Gesichtsmimik, die Lust auf Torte werfen assoziiert.

Das liegt sicherlich daran, dass in anderen Ländern der Egoismus noch nicht so weit vorangeschritten ist. Die Leute dort schätzen eher Familie, körperliche Nähe, Freundschaft, Party mit Freunden und neuen Leuten anstatt einsames Gezappel in der Disse (wichtigste Voraussetzung: Ja niemanden anschauen, nicht lächeln und schon gar nicht so etwas wie Interesse ausstrahlen), Totesstimmung in der S-Bahn jeden Tag zwischen 8.00 und 9.00 (ok....es sind ja auch nur 80% der Deutschen mit ihrem Job unzufrieden) und am Abend Grüpchenbildungen (Männlein mit Männlein, Weiblein mit Weiblein).

Oder wie es ein guter Freund und Ausländer so schön gesagt hat:

Gibts hier nur Schwule,Lesben und unfreundliche Leute, die nicht flirten, sondern Arbeitsgeil sind??


Tja....für manche ist Arbeit der neue Sex.
Aber es gibt sicherlich noch viele unzähliche Faktoren. Aber das würde das hier noch mehr ausufern lassen.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Und dann
gibt es in anderen Ländern keine Ehescheidungen, keine unglücklichen Menschen, keine Menschen auf der Suche nach ihrem Leben... ?

Auch ist es schwierig, gegen seinen Charakter und sein Temperament zu leben. Wenn es in Hamburg viel regnet, hat man eben keine Lust, mit dem Liebsten im Gras zu liegen.

Bei der Recherche nach dem Buch, das granatapfel erwähnte, stieß ich auf einen Artikel in der ZEIT , der meinen Verdacht bestätigt: die Vergangenheit wird gerne idealisiert.

http://www.zeit.de/2005/51/Einsamkeit_1/seite-1

Vielleicht gilt das auch für die angeblich besseren Zustände in anderen Ländern.
Sicher...genau DAS ist je das BESONDERE.
Die anderen Länder haben die gleichen Probleme wie wir...teilweise sogar eher mehr.

Wenn man krank ist, keinen Job/Geld hat ist es egal, wo man ist...
Das Problem ist dasselbe.

Umso mehr beachtlich ist es, dass die Menschen woanders damit ganz anders umgehen. Sie schmiedet es eher zusammen, der Deutsche sagt eher "Leckts mich doch..."

Wie gesagt, es geht hier weder um eine "damals, früher war alles besser" noch um eine "Die anderen könnens ja auch nicht besser" Diskussion.

Ich verlasse mich lieber auf das, was ich selber sehe, entdecke und mir aus erster Quelle erzählt wird.

Aber sicherlich gibt es Leute, die ganz andere Eindrücke aus den anderen Ländern gesammelt haben.
Unzählige frigide Brassilianerinnen, deprimierte, nicht lachende Asiaten oder famielenfeindliche Italiener..
Keine Ahnung-ich hab das nicht gesehen. Nur das Gegenteil!
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Garantie gibts keine, das ist klar.

Aber vielleicht ist mit dem Wunsch nach Verbindlichkeit der Wunsch nach einem Partner gemeint, der die Beziehung mit der gleichen "Ernsthaftigkeit" (mir fällt grad kein beserer Begriff ein) sieht und "betreibt" wie man es selbst möchte.

Bringt ja nichts, eine Beziehung mit jemandem einzugehen, der gänzlich andere Vorstellungen davon hat.
Ja, da hast du Recht.
Ich frage mich wieso man dann sich überhaupt auf den anderen eingelassen hat.
So was weiß man/merkt man doch relativ schnell.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Und wer dann auch noch der Meinung ist, hier in Deutschland würden die Frauen wie Männer rumlaufen, der sollte sich dann halt unverbindlich doch lieber ausschließlich im Ausland nach Frauen bemühen... sind da ja auch günstig zu kriegen.

Meine Güte, frag mich wirklich, was dieser Einwand hier in der Thematik zu suchen hat.
Tja...soviel zu dem Thema "Toleranz".
Ich bin mir sicher, es gibt viele deutsche Frauen, die nicht der Meinung sind, dass sie überwiegend ungepflegt und wie Männer rumlaufen. Dazu gehört für mich auch die Körpersprache, Körperhaltung......

Aber das zeigt, dass man eben aus seinem "deutschen Dorf" nicht weit rausgekommen ist und es schlicht und einfach an Auslandserfahrung fehlt.

So...dann schauen wir mal, ob sich jetzt mindestens 10 Frauen melden, die das nicht so sehen oder 10 Männer,die "fishing for copliments" unterwegs sind und auch ganz anderer Meinung sind.

Freu mich jetzt schon, das zu lesen und bedanke mich dafür!

Leute mit einer konträren Meinung gibts hier ja sowieso eher selten!
***an Frau
10.900 Beiträge
@Julian
Ja, da hast du Recht.
Ich frage mich wieso man dann sich überhaupt auf den anderen eingelassen hat.
So was weiß man/merkt man doch relativ schnell.

Täusche ich mich, aber verhälst Du Dich hier mit Deinen Beiträgen nicht genauso wie Du es beklagst?

Sei doch mal ein bisschen weniger "aggressiv" mit Deinen Vorwürfen den Deutschen gegenüber. *zwinker*

Sicher habe ich im Ausland den Umgang der dortigen Allgemeinheit im öffentlichen Raum auch wesentlich freundlicher wahrgenommen. Aber daraus nun soziales Verhalten in Bezug auf Verbindlichkeit für Partnerschaft herauszulesen, kommt eher einer Kaffeesatzleserei gleich.
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