Unverbindlichkeit läßt grüßen

... wenn jemand für mich auf den ersten Eindruck interessant scheint, dann schlage ich recht schnell ein reales Treffen vor.

Ein E-Mailgeplänkel von diversen Wochen, Monaten und sogar Jahren halte ich für reine Zeitverschwendung. Einem Freund von mir ist das hier erst kürzlich wiederfahren, dass die Madame ihn für ihr, so meine Interpretation, Selbstwertgefühlaufwertung "benutzt" hat.
Über sowas kann ich mich aufregen, aber nunja.

halt auch nicht ganz einfach. Gerade das Kennen ist doch kein Fundament für eine Beziehung. Ich würde nie eine Beziehung ohne Liebe eingehen. Wenn man jemand zwar nett oder sogar schön findet, reicht das einfach nicht, um mehr daraus zu machen.

So würde ich es an deiner Stelle sehen: netten Abend gehabt, gut gegessen, abgehakt.

Ich war zwar hier angemeldet, aber meine Partnerin habe ich vor fünf Jahren woanders, ohne sexuellen Hintergrund, kennengelernt, was diesen aber überhaupt nicht verhinderte.

deswegen, weil wir uns aus den Augen verloren....
Und auch mal so bissl angezickt hatten.
Aber ehrlich? Damals war mein Eindruck schon eher der, dass er das alles hier sehr locker und flockig nimmt. Ich soll doch lieber immer auf meine weibliche Intuition hören.

Ich denke, die Begegnungen im wahren Leben sind die, die dann auch Verbindlichkeit wachsen läßt. Das zeigt dein Beitrag ja auch sehr schön.

Auch wird schon recht schnell klar, wohin der Wind weht. Ich bin mir sicher, dass ein zärtliches Gefühl für jemanden auch eine bewusste Entscheidung sein kann oder auch nicht.

Sicher. Ich glaube, dass sehr viele Ehen nicht im Himmel geschlossen werden, sondern auf Annahmen basieren. ich habe zum Beispiel auch geglaubt, meine Frau liebt mich so wie ich sie. Es stellte sich heraus mit der Zeit, dass sie zwar positive, zärtliche Gefühle für mich hegte, die Grund genug für sie waren, zu heiraten, aber in Wirklichkeit mit ihrer Liebe einem Mann nachtrauerte, der sie im Stich gelassen hatte.

Ich sehe in dieser Ehe trotzdem einen Sinn, weil wir zwei patente Töchter haben und auch sonst ganz gut miteinander klarkommen. Es sollte also wohl so sein.

@******963
schon klar... aber was so schlimm daran?
wenn ich für dieses "stück weit aufgeben" eine (im idealfall funktionierende) beziehung bekomme, klingt das für mich nach einem richtig fantastischen deal!

selbst die geliebte freiheit (wenn man sie gelebt hat) kann auch irgendwann mal langweilig werden. und dann?
stellt man plötzlich fest, daß begriffe wie vertrauen, loyalität, sich-fallen-lassen-können und VERBINDLICHKEIT mehr bedeuten als grenzenlose freiheit, abenteuer und abhaken-die/der-nächste-bitte...

selbst wenn ich mir einen hund zulege, gebe ich ein stück meiner ach so geliebten freiheit auf...
(verdammt, ich hab gleich 2 solche rübennasen = doppelter freiheitsverlust)
aber... ich hab´s keine sekunde bereut!

@*********phia
genau das ist die schlimmste folge dieser unverbindlichkeit...
wenn man feststellt, benutzt zu werden.
egal aus welcher motivation heraus... die einen tun es, um ihr selbstwertgefühl aufzuwerten, andere um ihre chaotische, desolate wirtschaftliche situation vorübergehend aufzubessern.

aber benutzt bleibt benutzt...
und hinterläßt einen negativen nachgeschmack!

So wie du schreibst, denke ich eher, das er verheiratet/in einer Beziehung ist.....

wenn man das schon spürt, warum


fährt man dann am nächsten tag so ein geschütz auf?

sofort etwas fordern, wenn auch indirekt. das riecht verdammt nach krampfhafter suche und verzweiflung.....das will kein mensch!

selbst wenn ich jemanden beim ersten date sehr sympathisch und anziehend finde, der mich aber am nächsten tag schon dingfest machen will, würde mich sofort in die flucht schlagen!

kennenlernen braucht zeit, lieben lernen noch viel mehr.

wie der andere die zeit des kennenlernens verbringt ist sein ding, wenns "ping" macht, wird er schon das richtige tun und wenn nicht, wars eh der falsche!

ein bisschen mehr gelassenheit könnte von vorteil sein!

Ich fände das folgende bemerkenswerter und habe die Reihenfolge mal dem zeitlichen Ablauf angepaßt.
Weshalb sollte man am Beginn des gemeinsamen Dates schon die nächsten festzurren müssen und wenn ich schon ein ungutes Gefühl habe trotzdem eine solche Abschiedsszene hinlegen?

@******963

Ich kann deine Gedankengänge gut nachvollziehen und denke du solltest auf deinen Bauch hören.

Allerdings sehe ich es grundsätzlich wie Neurose.

Wenn mich jemand nach einem Abendessen schon so "vereinnahmen" wollte, würde ich wohl trotz Interesse die Flucht ergreifen.

Ich finde Verbindlichkeit gut und wichtig, aber in dem Fall würde es mir einfach zu schnell gehen und ich wäre nicht bereit, sofort jeglichen Kontakt abzubrechen.


Du hast ihm einen Vorschlag gemacht und er hat offen und ehrlich gesagt das er davon nichts hält - ich finde das toll - oder war es eine Forderung?

auf die Antwort bin ich gespannt, denn für mich liest es sich so.


Und für mich hat diese Situation auch nichts mit Unverbindlichkeit zu tun, sondern eher mit mangelndem Interesse seinerseits.

Unter Unverbindlichkeit verstehe ich etwas ganz anderes. Wenn sich jemand trotz gelebter Affäre nicht auf "mehr" einlassen möchte, wenn emotionale und seelische Nähe vermieden wird und man eigentlich nur die paar Stunden Sex miteinander teilt, obwohl vielleicht sogar Gefühle vorhanden wären, wenn man sie den zulassen würde ...

Die Unverbindlichkeit - der Konjunktiv

Ich bin eben so, wie ich bin.
Der Vorschlag, keine weiteren Dates einzugehen mit Frauen die ebenso ein sexuelles Interesse an ihm haben, kam vor unserem Treffen von ihm. Ich habe ihn lediglich nun auch nach dem Abendessen aufgegriffen und bot ihm an, das weiterhin so zu handhaben.
Wenn ich ihm beim essen erzähle, dass am 14.09. endlich wieder meine Lieblingsparty in Köln statt findet und ich ihm damit auch sage, dass ich es toll fände, wenn wir da vielleicht gemeinsam hin gehen können, was bitteschön ist da dabei? Es kann genauso bis dahin immernoch was dazwischen kommen.
Und meine Denke ist die, da der innige Kuss von ihm aus ging und dieser Kuss auch absolut klasse war, war bei ihm durchaus Interesse für mehr vorhanden. Gut ich habe mich anscheinend geirrt, ein Kuß bzw sogar mehrere hintereinander sind eben bei manchen Leuten nichts wert. Nur mal eben so hin geschmatzt...ist nichts, nur sowas wie ein feuchter "Händedruck" zum Abschied.
Tja und ich dachte immer, für die meisten Menschen ist ein inniger Zungenkuß mehr wert als Sex.
Ich bin nach wie vor der Meinung, die meisten von Euch nicht, ok, akzeptiere ich so auch, dass wenn ich mit jemandem einen tollen Abend verbracht hat, der augenschenlich auch Single ist, man sich sympathisch ist und Gefallen aneinander findet, werde ich doch keine weiteren Männer treffen um zu schauen, gibts noch was besseres, als diesen hier?
Ich werde meine nächsten Aktivitäten, was den Aufbau eines intensiveren Kontaktes anbelangt, mich auf ihn konzentrieren wollen.
Wie soll ich ihn besser kennen lernen, wenn ich auf mehreren Hochzeiten tanze? Ich kann das nicht und das verstehe ich unter etwas Verbindlichkeit...
So und nun könnt ihr wieder auf mich eindreschen...
Jeder Jeck ist anders, deswegen muss man keinen verurteilen, ich kann von niemandem erwarten, dass er so denkt wie ich, aber Toleranz heisst für mich zu akzeptieren, dass eben das Verhalten der Menschen sowas von unterschiedlich ist....
Tja und mit ihm war ich nicht kompatibel, weil er eben erstmal wieter seine Lockerheit beibehalten will und sich nicht auf mich konzentrieren mag...
Ok, da ziehe ich meien Konsequenzen draus und werde den Kontakt wieder einstellen....andere Mütter haben auch nette Söhne ....

Da ist doch auch völlig legitim und auch kein Fehler .. wenn Du es sich so für Dich richtig anfühlt, das sehe ich nämlich genau gleich

aber .. du kannst es nicht von Deinem Gegenüber verlangen .. erwarten, hoffen, es Dir wünschen .. aber nicht verlangen.

Blond..:
Es drischt ja niemand hier.
Das Unverständnis betrifft eher die Kommunikation.Bei einem ersten Date kame mir gar nicht in den Sinn,Regeln für den weiteren Kontakt festzulegen.
Das ist schlicht zu früh.
Daß Du selbst den Konatkt zu anderen nicht vertiefst,sobald dich jemand besonders interessiert , ist ziemlich normal.
Das gleich zu Begin verbal so in den Vordergrund zu stellen impliziert aber eine Verpflichtung seinerseits.
Warum ihm nicht selbst die Gelegenheit geben,den Zeitpunkt für eine Vertiefung festzulegen.,wenn er sie denn wünscht.
Selbst monogam veranlagte dürften sich da unter Druck gesetzt fühlen.

Verlangen sowieso nicht...würde ich nie. Aber ich wünsche es mir...wenn mir jamand den Wunsch nicht erfüllen mag, dann ist das seine Sache, dann muss er aber auch damit rechnen, dass ich dieses: vielleicht...vielleicht auch nicht...mal sehen ....vielleicht kommt noch was besseres....nicht zu mir passt. Zumindest nicht in diesem Mom., dann soll er weiter seine unverbindlichen Treffen haben, aber eben nicht mit mir. Ich wünsche mir nämlich tatsächlich etwas mehr, als nur das.

Muss ja lange nicht die anderer sein, oder? Wo habe ich denn Regeln aufgestellt? Weil ich ihm sage, ich treffe keine anderen Männer mehr? zumindest für das Ziel, welches ich grad habe? Er kann mit dieser Mitteilung doch machen was er will. Wenn er sich dadurch unter Druck gesetzt fühlt, nun gut, dann hat er anscheinend doch anderes im Sinn, als sich auf mich zu konzentrieren.
Ich kenne es auch anders. Also kann es so verkehrt nicht sein, nur eben mit anderen nicht kompatibel.... so what....

auch das kann ich sehr gut verstehen, aber schon beim 1. Treffen diese Erwartungen zu hegen finde ich verfrüht.

Das ist aber nur meine persönlich Meinung und ich bin eigentlich ein absoluter Verfechter von Verbindlichkeit, denn so sehr ich es auch manchmal bedauere .. ich kann mich auch nicht auf mehrer Menschen gleichzeitig einlassen.

aber so bin ich eben.
Und wenn es anders kommt, als ich zu hoffen gewagt habe, dann war ich eben wieder zu schnell in meinen Erwartungen und Wünschen
Ich lebe und liebe immer oder oft im Eiltempo ...
Kann auch nicht dagegen an, keine Ahnung weshalb, es ist eben so.

Vielleicht sollten wir uns nicht an einem Einzelfall aufhängen. Es kommt eben vor, dass Menschen unverbindlich bleiben wollen - und dafür kann es viele Gründe geben: "Es hat nicht gepasst", oder "ich habe Angst mich zu binden", oder "Es geht mir zu schnell, ich brauche Zeit, um mich auf dich einzulassen" oder... oder... oder...
Für mich persönlich ist es wichtig, meine innere Stimme wahrzunehmen und mittlerweile gestatte ich mir es auch, sie zu artikulieren, wenn sie mich warnt. Ich möchte es dem Gegenüber mitteilen und nicht verdrängen, wenn ich ein ungutes Gefühl habe. Immer, wenn ich nicht auf die innere Stimme gehört habe - und wenn die rationalen Gründe noch so sehr für eine wie auch immer geartete Bindung gesprochen haben - bin ich damit baden gegangen.
Und da gerät die Frage nach dem "schnellen Sex" eigentlich in den Hintergrund: Denn mal kann es passen, mal nicht.
Zu der Frage mit dem "Ausnutzen" möchte ich auch noch was schreiben: Wenn jemand sich durch den Sex ausgenutzt fühlt, hat er doch seinen eigenen Nutzen nicht erfüllen können. Sonst wäre er nicht aus-genutzt. Das heißt, er hat den Sex instrumentalisiert, um etwas anderes zu bekommen, als das, was ursprünglich vereinbart war. Und ist das in Ordnung? Ich finde nicht... Wenn ich selbst Spaß an dem habe, was ich mit einem anderen tue, kann ich mich nie und nimmer ausgenutzt fühlen.

dann wäre es doch sehr sinnvoll, wenn Du wüßtest wieso das so ist ..


Ich kenne diese Veranlagung selber sehr gut, in allen Lebenslagen - nicht nur in Beziehungen - aber ich weiß dann auch warum und das es für mich besser ist, wenn ich wenigstens versuche mich ein wenig zu bremsen, denn die Mehrheit der Menschen ist wesentlich bedächtiger, überlegter, langsamer und weniger begeisterungsfähig.

Und alles hat seine Berechtigung ... auch wenn nicht alles kompatibel ist

Die Mehrzahl der Leute konzentriert sich auf andere,nachdem(!) sie sie kennengelernt haben,nicht vorher.
Vermutlich war die Küsserei zum Abschied einfach nur seine Art zu sagen"ich würde dich gerne kennenlernen".
Dazu hatte er aber keine Gelegenheit,weil Du davon ausgehst ,daß nach einem Essen dieser Prozeß schon abgeschlossen zu sein hat.

zeigt doch dann auch wieder mal deutlich, dass zwei Menschen eben unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche, Träume und damit einhergehend Vorgehensweisen haben. Das Problem zieht sich durch den ganzen Thread.

Es ist verständlich, aber nicht legitim, jetzt zu behaupten "alle Männer" oder "alle Männer auf dem JC" oder "alle Männer auf Internetplattformen" (es sind selten die Männer, die mehr "Verbindlichkeit" wünschen....) seien schlechte Menschen, nur, weil sie das Ganze anders angehen, als ich.

Oder einfach mehr Zeit brauchen, bis sie die Freiheit aufgeben und sich nur auf eine(n) konzentrieren. Ich bräuchte das auch - zumal meine Erfahrung ist, dass Männer, die sofort von der großen Liebe reden, meistens nicht die Liebe, sondern das Geld meinen (Stichwort: "romance scammer" - die Internet-Heiratsschwindler).

Danke an rueckenwind für den Hinweis mit dem Ausnutzen, das lag mir auch auf der Zunge, äh, Tastatur.

Lächel, dann sind wir schon zu Dritt ...

ich würde Rückewinds Beitrag nämlich auch 1:1 unterschreiben ... solange ich etwas will, werde ich nicht ausgenutzt .. und wenn ich nicht will, dann lass ich es bleiben

Ich habe mir angewöhnt, dass ich recht klar schreibe wen ich für was suche.
Wenn ich schreibe, zum Ausgehen dann erwarte ich von ihr, dass man gemeinsam essen, trinken oder sonstwas machen geht. ABER man kann dann a) nicht erwarten, dass ich sie gleich ins Bett zerren will ( in den SC gehen ausgenommen) oder gleich eine Beziehung will.
Sollte es passen kann man sich gern näher kennenlernen und beschnuppern. Dann wird es sich auch entwickeln.
Hier ist so oder so alles virtuell. Erst beim Persönlichen kennenlernen merkt man ob es passt oder nicht.

Unverbindlich ja aber nur solange bis man gemeinsam feststellt es könnte auch verbindlich werden.
In so einem Fall würde ich auch nie weiter hier nach Partnerinnen suchen. Außer für einen Kaffee oder zum labern.
Nur wer ehrlich ist, kann auch Ehrlichkeit erwarten.