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Unverbindlichkeit läßt grüßen

@Versuchender
... aber wie soll ich mich denn wohl fühlen, wenn der andere sich bei mir nicht gut fühlt. Man muß in einer Beziehung Kompromisse eingehen können, denke ich. Dazu gehört es meiner Meinung nach, sich auf den Anderen einstellen zu können und eben auch zu versuchen, dafür zu sorgen, daß es ihm gut geht. Das ist für mich wichtig.
@Versuchender
Bedingt stimmen wir Dir zu und sagen auch, dass man nicht selbst für das Wohlbefinden des Partners verantwortlich ist und alles unternimmt, damit der Partner rund herum glücklich ist. Aber das Geben und Nehmen sollte in einer Beziehung schon darauf ausgerichtet sein, dass man selbst auch seinen Beitrag leistet und den Partner glücklich macht. Natürlich nur im diesem Umfang, ohne sich selbst zu vernachlässigen.
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
@*******rlin

Ich bezog und beziehe das nicht auf dich. Ich behaupte nur, dass nicht jeder, der behauptet zufriedener Single zu sein, es auch ist. Es gibt schon einen gesellschaftlichen Druck sich als Single wohl zu fühlen.

Gesellschaftlich gesehen entsteht ein sehr widersprüchliches Bild. Einerseits werden immer wieder die Vorzüge des Singledaseins hervorgehoben, andererseits werden mit dem Versuch diesen zustand zu beenden extrem gute Geschäfte gemacht. Die meisten Singles haben dann eben doch ein Interesse daran diesen Zustand zu beenden.
... aber wie soll ich mich denn wohl fühlen, wenn der andere sich bei mir nicht gut fühlt.

Gute Frage! Aber man muss auch berücksichtigen, was der Andere braucht, um sich gut zu fühlen. Ob dass immer von einem selbst abhängt ist nicht immer sicher. Oft kann man nichts machen, damit sich der Andere bei einem gut fühlt. Da muss derjenige schon selbst auch seinen Beitrag leisten und mit Dir als Person im Grossen und Ganzen zufrieden sein. Keiner sollte der Erfüller für den Anderen hauptsächlich sein.
andererseits werden mit dem Versuch diesen zustand zu beenden extrem gute Geschäfte gemacht.


Kein Angebot ohne Nachfrage - ergo bei extrem gutem Geschäft, auch eine extrem gute Nachfrage *zwinker*
********nder Mann
2.896 Beiträge
****ra:
Aber das Geben und Nehmen sollte in einer Beziehung schon darauf ausgerichtet sein, dass man selbst auch seinen Beitrag leistet und den Partner glücklich macht. Natürlich nur im diesem Umfang, ohne sich selbst zu vernachlässigen.

Zweifelsohne. Ich meine wenn beide Interesse daran haben den anderen/einander glücklich zu machen, ist aus meiner Sicht alles in Ordnung. Ich hatte allerdings genug (zwischenmenschliche) Beziehungen, in denen das Spiel einseitig war und ich "froh sein konnte", dass ich meinen Gegenüber glücklich machen durfte.

Die Aussage

******e67:
Nur wenn er zufrieden ist und sich mit mir und bei mir wohl fühlt, kann es mir auch so gehen.

klingt für mich in der Form nach "Ich bin dafür verantwortlich, dass es ihm gut geht. Wenn es ihm nicht gut geht, habe ich meine Aufgabe nicht erfüllt/bin ich ein schlechter Mensch und nicht liebenswert". Vielleicht ist das aber auch nur meine Geschichte.
Und eine derartige Haltung ist immens anstrengend. Erinnert mich spontan an "Wenn du mich liebst, dann..."-Aussagen, und schüttelt es mich mittlerweile bei dem Gedanken.

Wenn die Gegenseite es ebenso sieht, mag es möglicherweise funktionieren, aber selbst dann hört es sich für mich anstrengend an. Ständig zu gucken, ob der andere gerade was braucht, oder ob ich noch zufrieden sein darf. Der Spruch "Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht." ist möglicherweise gar nicht so blöd. Nur weil jemand an sich denkt, heißt es ja nicht, dass er nicht an andere denkt. Mir zumindest geht es so, dass, seitdem ich mehr auf mich gucke auch schaue, welche Menschen ich gerne um mich herum habe. Weil ich sie mag, sie mir (/der Austausch mit ihnen) gut tun.
@rubinie67
.".. aber wie soll ich mich denn wohl fühlen, wenn der andere sich bei mir nicht gut fühlt. Man muß in einer Beziehung Kompromisse eingehen können, denke ich. Dazu gehört es meiner Meinung nach, sich auf den Anderen einstellen zu können und eben auch zu versuchen, dafür zu sorgen, daß es ihm gut geht. Das ist für mich wichtig."




Das ist genau diese Haltung, die so frauentypisch ist und in diesem Muster habe ich mich auch immer wieder verstrickt.
Warum muss immer ich mich auf den anderen einstellen....das klappt doch nur, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht.
"Liebe dich selbst, dann können auch andere dich lieben" ich denke das funktioniert immer noch am besten....auch wenn es ungewohnt und egoistisch klingt. Mit allen anderen Haltungen bin ich immer wieder auf die Nase gefallen und am Ende auf der Strecke geblieben.
Das funktioniert aber NUR, wenn der Partner dann GENAU so ist, wie ICH es haben will.......und dann auch nur, wenn der Partner MICH genauso haben will, wie ICH bin...

Warum macht man sich das Leben so schwer?
Das ist doch nur ein Anzeichen dafür, das man in der "Ich, Ich, Ich" Phase hängengeblieben ist-das ganze Leben besteht doch aus Kompromissen.......oder nicht?

Ich kann dem Chef auch nicht sagen "Nö, die Arbeit mach mal selber....da habe ich kein Bock drauf"......
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ich bin nicht dafür verantwortlich, das es meinem Partner gut geht.

das habe ich mit ziemlich viel Seelenschmerz lernen müssen, weil ich es bereits als Kind lernte, ICH bin für das Wohl und Wehe eines anderen in erster Linie zuständig, erst danach irgendwann komme ich und mein eigenes Wohlergehen.

Habe ich in meiner langhährigen Ehe auch so gelebt, interssanter Weise mit einem Mann, der das ähnlich verinnerlicht hatte. Und komischer Weise hat das auch nicht geklappt, obwohl wir doch ähnlich dachten und handelten. Aber es war immer die Konkurrenz da, wer ist der bessere Kümmerer. Wir sind aber auch nie auf die Idee gekommen, das zu hinterfragen.

Das kam erst viel später und nach ner langen Zeit des über mich selbst lernen, bin ich heute der Meinung, ein Paar ist als Paar immer nur für das verantwortlich, was die Paarbeziehung betrifft.

Davor steht unbedingt, die Verantwortung für das eigene Wohlergehen.
Das ist auch nicht egoistisch gemeint. Es ist einfach so, das ich nicht der andere sein kann, ich bin ich und mein Partner ist ein völlig anderer Mensch und beide haben wir völlig unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse.

Unsere Beziehung verbindet uns, aber eben nur in sehr bestimmten Teilen.

Mich gruseln, so aus eigener Erfahrung, diese Paare, die ihr gesamtes Wünschen und Wollen auf die Zweisamkeit legen und nicht mehr erkennen, das sie eigenständige Wesen sind.

Nur weil ich mich auf Beziehung einlasse, bedeutet das doch nicht, das ich mich als Individuum aufgeben muss.
********nner Mann
4.902 Beiträge
bezogen auf die Aussage von hart: So ist es!
Wobei ich noch unterscheiden würde zwischen "so sein wie es jemand haben will" und "sich so zu verhalten, dass er sich mit mir gut fühlen kann".
Wenn es so weit geht, dass ich etwas tue, was nicht meiner Natur entspricht, also mein "so sein" verändern muss, dann passt es nicht.

Aber immer nur das zu machen, worauf man gerade Bock hat und zu hoffen, dass der Partner einen ja wohl gut finden werde, weil er ja liebt, dann kann man wahrscheinlich lange nach der Nadel im Heuhaufen stöbern. Rücksicht zu nehmen gehört einfach dazu.

Und solange der Partner das schätzt und von ihm dann auch die Dinge zurückkommen, die einen glücklich machen, dann finde ich es prima, sich an der Freude des Partners zu erfreuen.
Die reine Egonummer "friss oder stirb!" klappt in Partnerschaften fast nie. Weil es meist keine derart deckungsgleichen Interessen, Ansichten etc. gibt, dass man dem Partner mit der Haltung "erstmal geht es hier um mein Wohlbefinden!" nicht dauernd vors Schienbein tritt.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Das funktioniert aber NUR, wenn der Partner dann GENAU so ist, wie ICH es haben will.......und dann auch nur, wenn der Partner MICH genauso haben will, wie ICH bin...

Das sehe ich gerade dann als Bestätigung wenn ein Partner sich nur darüber deviniert, dasw es ihm gut geht, wenns dem anderen gut geht, er also sich völlig in seinen eigenen wünschen zurücknimmt. DANN funktioniert das, weil einer gibt und einer nimmt.

Und ich glaube, das Zitat "liebe dich selbst, dann können auch andere dich lieben..."wird offenbar nicht wirklich verstanden.

Es bedeutet keineswegs Egoismus.

Denn erst wenn ich mir meiner selbst bewusst bin, weiss, was meine eigenen Wünsche sind, was ich von einer Partnerschaft erwarte, kann ich überhaupt eine gleichberechtigte und autonome Beziehung führen.
Erst wenn ich mich selbst so annehme wie ich bin, kann ich auch das Sein eines anderen annehmen, ohne ihn verändern zu wollen.
Den anderen "verändern zu wollen" hat doch nichts damit zu tun, seine eigenen Ansprüche herunterzuschrauben, um dem Partner "etwas gutes zu tun"?



Ein (fiktives) Beispiel:

In der Beziehung hat ER einen speziellen Wunsch, den SIE ihm nicht erfüllen kann (warum auch immer)-trotz aller Bemühungen.

Nun kann ER sagen "Egal...ich such mir halt ne andere".....

Oder er sagt "Ok...ich liebe dich....und kann sehr gut ohne das Ausleben meines Wunsches leben....weil du mir eben noch viel mehr gibst"..


Verständlicher, was ich meine?

ER hat sich hier zurückgenommen....und hat dadurch doch auch nichts verloren....?!
********nner Mann
4.902 Beiträge
Und wenn sie ihn dann wirklich liebt,
dann freut sie sich so arg über diese Entscheidung, dass sie vielleicht übern Schatten springt und ihm hilft jemanden zu finden, mit dem er das erleben kann. So muss er nicht auf seine Erfüllung verzichten und sie nicht auf das Gefühl, ihm ein glückliches Leben zu bieten.
*g*
Das meine ich mit Kompromiss. Jeder sieht zu, dass er dem Partner möglichst viel Glück ermöglicht, ohne dabei sich selbst zu verleugnen. Man kann seinem Gegenüber in einer Partnerschaft schon recht weit entgegengehen, ohne sich selbst aufgeben zu müssen. Auch wenn es beispielsweise natürlich nicht einfach ist, auch Freiräume zu gewähren.

Soll ein begeisterter Skifahrer nur noch ans Meer fahren, weil die Partnerin Höhenangst hat und auf keinen Berg gehen/fahren kann? Es gibt meist immer noch ne Alternative, bei der beide irgendwie nicht völlig leer ausgehen.
*******_bw Mann
4.717 Beiträge
richtig! und wenn du jemand liebst machst du das auch gerne!
vielleicht
Vergaß ich in meinem Beitrag zu erwähnen, dass sich das"sich-selbst-lieben" und "Kompromisse-eingehen" nicht grundsätzlich ausschließen.

Aber zu viele Kompromisse bedeuten ein Sich-Verbiegen.

Wenn ich jemanden kennelerne und es entwickelt sich etwas, dann will der künftige Partner im Idealfall mich doch so, wie er mich kennengelernt hat und nicht, wie ich sein könnte, wenn er nur lange genug an mir rumbastelt, denn dann bin ich jemand anders...ein Schatten meinerselbst.

In einer Beziehung auch eigene Wege zu gehen, bringt neue Impulse mit sich, die dann wieder anregend sein können...auf welchem Gebiet auch immer.
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
Kompromiss heißt nicht sich zu verbiegen. Das verbiegen fängt erst an, wenn ein Partner dem anderen "formen" will. Es macht den Kompromiss schließlich aus, dass er beide Ansichten vereint. Manchmal kann es auch mehr zur einen oder anderen Seite tendieren. Ein Kompromiss ist das Gegenteil von sich verbiegen.

Der Grundsatz "sich selbst lieben" wird oft missverstanden. Weder bedeutet er, dass man sich wirklich selbst wirklich lieben sollte, noch ruft er zum Egoismus auf. Es geht doch vielmehr darum, dass man sich selbst als Mensch mit seinen eigenen Bedürfnissen ernst nimmt. Erst dadurch wird man fähig sich selbst und dem Menschen gegenüber ernst zu nehmen. So wird dann der Kompromiss möglich, der es schafft dem anderen entgegenzukommen, ohne sich dabei selbst zu verleugnen.
Kompromiss
..bedeutet für mich, ich nehme mich selbst zurück, um der Meinung oder dem Bedürfnis des anderen mehr Raum zu geben. Geschieht dies häufig oder immer nur von der einen Seite, so kann man sehr wohl davon ausgehen, dass sich da jemand verbiegt...um dem anderen zu gefallen, ihn nicht zu verlieren oder was auch immer.
In einer Beziehung...
...geht man doch täglich irgendwelche Kompromisse ein. Ohne diese Kompromisse wäre so eine Lebensgemeinschaft kaum möglich. Die meisten Kompromisse merkt man kaum und geht man gerne ein, wenn einem eine harmonische Partnerschaft etwas bedeutet. Kompromisse sind auch nicht immer dahingehend, dass man sich verbiegen muss.

Es spricht auch nichts dagegen, wenn man wegen der Beziehung sich dem Partner in gewisser Weise anpasst. Es bedarf ja auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit, um eine verbindliche Beziehung führen zu können. In einer Beziehung geht es auch darum, den gemeinsamen Nenner finden zu können und genau da liegt unserer Meinung nach oft das Problem bei der Auswahl des Partners. Viele schauen auf Nebensächlichkeiten, die zwar auch von Bedeutung sind, aber nicht das Wesentliche einer Beziehung ausmachen. Einige denken dann, na ja, Dies und Jenes kann ich im Laufe der Zeit beim Partner schon noch ändern, oder er wird es dann schon ändern, wenn er mich liebt.

Grundsätzlich ist es völlig in Ordnung, wenn man sich anpassen bzw. Kompromisse eingehen kann, solange man sich dabei nicht selbst verleugnet und sich selbst völlig aufgibt.
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
Wenn es nur von einer Seite aus geschieht, dann kann man es nicht mehr als Kompromiss bezeichnen. Ein Kompromiss kommt immer nur dann Zustande wenn beide Seiten sich zurücknehmen, um eine Übereinkunft zu finden. Wenn nur einer sich zurücknimmt, ist es ein nachgeben. Ein Kompromiss ist das Ergebnis gelungener Kommunikation und sollte beide Seiten zufrieden stellen.

Warum sollte man nicht zu viele Kompromisse eingehen? Das ganze Leben besteht aus Kompromissen.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich habe mich aus gegebenem Anlass auch gerade gefragt, ob es falsch ist, zu schnell Sex zu haben.

Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht. Wenn ich nur davon ausgehe, wie ich es empfinde, dann ist es nicht falsch. Es ist dann nicht falsch, wenn ich Lust darauf habe.

Wenn jemand mir am ersten Abend einer Begegnung so gut gefällt, dass es sich ganz selbstverständlich anfühlt, sich näher zu kommen, warum sollte man es nicht tun? Warum sollte man da künstlich eine Grenze ziehen, die man in diesem Moment nicht empfindet?

Dafür gibt es doch nur den einen Grund: die Befürchtung, das Gegenüber könnte sofort das Interesse an einem verlieren, wenn man zu schnell aufs Ganze geht...

Oft ist das leider auch so. Für mich persönlich war es noch nie so. Im Gegenteil. Wenn ich mit jemandem eine tolle Zeit hatte, inklusive schönem Sex, dann habe ich eigentlich grundsätzlich das Bedürfnis, es nicht bei einer Begegnung zu belassen.

Ich finde es schwierig, für jemanden gerade genug zu empfinden, um Spaß an einer einzigen Nummer zu haben. Für einmal reicht die Neugier, die Lust, der Spaß, aber für öfter nicht? Wie geht das? Das bedeutet doch, dass alles im Grunde nur so mitteltoll war. Und wenn ich jemanden nur so mitteltoll finde, dann mach ich mich gar nicht erst nackig.

Ich stelle aber fest, dass das nicht viele Menschen so sehen. Vor allem sehen ganz offenbar viele Männer das nicht so. Das beweist für mich, dass Männer und Frauen doch irgendwo eine unterschiedliche Sichtweise auf und Herangegensweise an Sex haben.

Ich schlafe nur mit jemandem, den ich toll finde. Und wenn ich jemanden toll finde, möchte ich dringend mehr über ihn wissen und öfter mit ihm zusammen sein. Das geht für mich Hand in Hand. Und wenn ich jemanden toll finde, dann habe ich auch kein Problem damit, ihm das gleich am ersten Abend Haut an Haut zu beweisen. Ich persönlich fühle mich dadurch nicht abgewertet.

Dieses Spielchen á la "Wer am ersten Abend in die Kiste geht, der meint es nicht ernst, der ist sich nichts wert, der will nur die schnelle Freude" finde ich für mich nicht schlüssig. Sexuelle Anziehungskraft hat immer eine gewisse Dynamik. Und wenn zwei Leute sich am ersten Abend gegenüberstehen und es passt, wieso soll man es nicht tun? Und vor allem: wieso soll man es nicht tun OHNE dabei dann schon klar zu machen, dass außer einem schnellen Abschuss nix weiter sein wird?

Ich bin so vermessen, zu sagen, dass Sex mit mir ein Geschenk ist. Ein Geschenk, dass Menschen vorbehalten ist, die ich für etwas Besonderes halte. Und wen ich besonders finde, den finde ich auch am nächsten Morgen noch besonders. Und am Tag danach und in der Woche danach.

Ich hatte auch schon One-Night-Stands und ich mochte das Gefühl danach nie. Es ist so... schal. Selbst wenn der Sex an sich gut war... wenn jemand danach keine Lust hat, ihn jemals zu wiederholen, dann war die ganze Nummer nichts wert. Einmal drüber und abspritzen... man hat sich entblöst, man hat sich nackt gesehen, man hat sich berührt auf eine Weise, die ungeheuer intim ist, man ist für ein paar Stunden ineinander versunken. Das ist für mich... es ist alles mögliche, aber kein Konsumgut und schon gar keine Fast-Food-Veranstaltung. Wenn ich Sex habe, dann ist daran grundsätzlich nicht nur mein Unterleib beteiligt. Der Kopf und das Herz müssen auch zustimmen. Es muss eine Verbindung da sein. Es muss der dringende Wunsch da sein, jemandem so nah wie möglich kommen zu wollen.

Und das verschwindet nicht einfach so mit einem großen "Puff", nur weil am nächsten Morgen die Sonne wieder aufgeht.

Warum ich das alles schreibe?

Weil es mir Angst macht, wie ein Burger konsumiert zu werden. Und weil es mir irgendwie ans Herz und ans Gefühl geht, wenn jemand hier schreibt - so wie die TE - dass sie beschlossen hat, für "schnellen Sex" nicht mehr zur Verfügung zu stehen, weil sie jetzt "echte Liebe" möchte.

Wieso sind das Gegensätze? Wenn ich Sex habe, ist es natürlich nicht immer gleich echte Liebe. Echte Liebe fußt auf sehr viel mehr Dingen als auf Sex allein.

Aber was ist "schneller Sex"? Ist der so schnell, dass er "Zapp" an einem vorbeirauscht, ohne dass da Zeit war, eine Verbindung zueinander zu spüren? Ist dass nur die spontane Reibung zweier Geschlechtsteile aneinander? Bonobos haben schnellen Sex. Mal gesehen im Fernsehen? Der Bonobomann packt sich seine Bonobofrau, schmeißt sie unvermittelt auf dem Rücken, hoppelt ein wenig auf ihr herum und das war's. Ist das schneller Sex?

Sex als Konsumgut, ist das schneller Sex? Sich treffen, pro forma ein wenig Konversation, dann ab ins Hotelzimmer, danach ein verschämtes "Ja, war schön, mach's gut", Sachen zusammensuchen, wieder raus in die Wirklichkeit?

Puh.

Nein, das will ich so auch nicht. Und das sage ich, obwohl ich NICHT mehr auf der Suche bin nach der echten Liebe. Ich bin in dieser Hinsicht gut versorgt, aber weil ich offen lebe, habe ich eben auch manchmal Sex mit anderen Menschen als meinem Partner. Aber auch in diesen Situationen binde ich mich stets und aus Überzeugung jedes Mal über den puren Konsum hinaus. Wenn ich jemanden so nah kommen lasse, dann immer weil ich in diesem jemand mehr sehe als eine schnell konsumierte Bulette zwischen zwei Brötchenhälften.

Ob Sex Konsumgut ist, wie "schnell" und wie unbedeutend Sex ist, das entscheidet man selbst, glaube ich. Ich sehe Sex auch außerhalb meiner festen Beziehung nicht als Konsumgut, ich benutze Menschen nicht, um mich an ihnen abzureagieren oder mein Ego zu pflegen. Wenn das bedeutet, dass ich immer auch ein wenig mein Herz in den Ring werfe, immer ein wenig zulasse, mich zumindest spontan zu verknallen, dann ist das so. Ich konsumiere nicht, ich schenke mich. Ich feiere den Moment und ich will, dass der Moment sich wiederholt. Ich will tief in Menschen dringen, nicht nur körperlich. Und weil das so ist und grundsätzlich so ist, gibt es für mich keinen "schnellen Sex". Selbst dann, wenn er am ersten Abend stattfindet, ist er für mich nie oberflächlich.

Ich wünsche der TE, dass sie zu einer Einstellung kommt, die keinen tiefen Graben sieht zwischen "schnellem Sex" und "wahrer Liebe". Auch wahre Liebe begann irgendwann einmal mit Sex. Sex ist, wenn zwei Menschen sich berühren. Man sollte nicht aufhören, das wertzuschätzen. Man sollte es nicht hinunterschlingen wie schlecht zubereitetes Industrieessen. Man sollte sich nicht verschwenden. Man sollte sich verschenken. Jedes Mal.
..also ich denke sicher altmodisch, aber für mich ist Harmonie in der Beziehung wichtig. Ich gehe Kompromisse ein... das Beispiel von Hard mit dem Wunsch ... so meine ich das, so soll eine Beziehung für mich sein. Das heißt nicht, daß ich mich verbiege, oder daß nur ein Partner Kompromisse eingeht. Wenn nur einer gibt und bereit ist auf etwas zu verzichten, dann kann nichts funktionieren.
Ich glaube nicht, daß meine Ansicht etwas mit Besitzdenken oder so zu tun hat, ich möchte das für mich einfach so haben. Aber alle Menschen sind anders und von daher hat auch jeder eine andere Vorstellung..... zum Glück, denn wie armselig und langweilig wäre das Leben wohl sonst... *hm*
Ich denke recht häufig über den hier angestoßenen Zusammenhang nach und stelle immer wieder fest, daß die ganze Sache – wie könnte es auch anders sein – sehr komplex ist. Man ist selbst in irgendeiner Weise verstrickt, und zwar als Jemand, der sich auf seine ganz eigene Weise verhält; mehr oder weniger verbindlich. Dabei halte ich das „mehr oder weniger“ für entscheidend.

Es gibt Leute, die sind für eine lange, sexuell ausschließliche Beziehung geschaffen. Man könnte auch sagen: Sie sind zu solchen Individuen geworden. Und zwar vor dem Hintergrund ihrer unvergleichbaren Geschichte. Aus demselben Grund – einer unvergleichbaren Geschichte – werden Menschen zu Individuen, die eine Beziehung nicht über einen gewissen Zeitraum hinaus führen.

Nun kann man in beiden Fällen mit Angst argumentieren und sagen, daß Menschen aus Angst (beispielsweise vor Veränderung und Unsicherheit) nachhaltig, also möglichst nicht kurzzeitig und seriell monoamor leben wollen, andere wiederum aus Angst (beispielsweise vor Stillstand und Lähmung) eben nicht so leben wollen. Das hielte ich allerdings für vermessen, auch wenn es bei einem bestimmten Prozentsatz so sein mag. Mit derselben Stichhaltigkeit könnte man ja auch sagen, sie lebten aus r einer Freude so, wie sie es eben tun.

Viel richtiger fände ich es, wenn davon ausgegangen würde, daß ein Mensch so lebt, wie er es gelernt hat, und daß er so lange in seiner Art und Weise lebt, wie er keinen Grund sieht, diese Art und Weise zu ändern. So bleibt im Grunde nur das eigene Seelenheil, für das man zum größten Teil selbst verantwortlich ist. Und um für eben dieses Seelenheil jemanden zu finden, kann man schon viel Wasser den Rhein hinunterfließen sehen.

Um nochmal auf das komplexe „mehr oder weniger“ zu sprechen zu kommen; der schnelle Sex, so wie er im Eröffnungstext angesprochen wird, ist genau dann für die Entwicklung einer langjährigen Beziehung schädlich, wenn man davon ausgeht, daß es schädlich ist. Man könnte ja ebensogut davon ausgehen, daß es genau umgekehrt ist. Wie auch immer man darüber denkt; man lenkt die Geschicke selbst zum größten Teil durch seine eigenen Überzeugungen, weshalb es auch heikel ist, die eine oder die andere Denkweise als richtig oder falsch zu beurteilen. Sie ist eben Bestandteil des Charakters, und der gehört zu den eher veränderungsresistenten Dingen.
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******aum:
Ich stelle aber fest, dass das nicht viele Menschen so sehen. Vor allem sehen ganz offenbar viele Männer das nicht so. Das beweist für mich, dass Männer und Frauen doch irgendwo eine unterschiedliche Sichtweise auf und Herangegensweise an Sex haben.

Im Durchschnitt. (Und der ist für den Einzelfall uninteressant.)

*******aum:
Ich finde es schwierig, für jemanden gerade genug zu empfinden, um Spaß an einer einzigen Nummer zu haben. Für einmal reicht die Neugier, die Lust, der Spaß, aber für öfter nicht? Wie geht das? Das bedeutet doch, dass alles im Grunde nur so mitteltoll war. Und wenn ich jemanden nur so mitteltoll finde, dann mach ich mich gar nicht erst nackig.

Ich denke es kommt darauf an, weshalb man Sex praktiziert, siehe Bewusster mit Sex umgehen - meine Erkenntnisse

Sehe ich Sex als Ausdruck höchster Intimität und Verbundenheit, bin ich vollkommen bei deinen Ausführungen. Sehe ich ihn als Erfahrungsraum, gehe ich möglicherweise auch mit Menschen ins Bett, die mich menschlich/seelisch nur bedingt interessieren (Unterschiedsbildung). Geht's mir nur ums Wegstecken, verändert das die Kriterien abermals.

Nicht zuletzt soll es auch genug Frauen geben, die einfach nur mal so vom Erstbesten gebumst werden wollen. Aus welchen Gründen auch immer. Ego, Anerkennung, Spannungsabbau, um sich physisch selbst zu spüren, sonstwas. Solange sich die jeweils passenden finden und vernünftigerweise vorher klären, sehe ich darin kein Problem. (Auch, wenn nicht jede Ausgestaltungsform mein Ding wäre.) Und selbst, wenn es beide Seiten nicht für sich/den anderen klar machen: Lernchance.
Ich will doch, daß es dem Partner mit mir gut geht, wie soll es mir denn sonst gut gehen ? Nur wenn er zufrieden ist und sich mit mir und bei mir wohl fühlt, kann es mir auch so gehen. Daran muß man arbeiten, das kommt nicht von allein.

Auch, wenn das jetzt das Weltbild manch einer Person vollkommen durcheinander bringt: Aber oft genug hat das eigene Wohlbefinden gar nichts mit dem Partner zu tun.

Habt ihr euch noch nie besch*** gefühlt, obwohl eigentlich alles in Ordnung ist?

Hat euch die Arbeit noch nie förmlich erschlagen und sind noch zusätzlich die Kunden und der Chef aufs Dach gestiegen und obendrein nervt die Schwiegermama - während der Partner sich wie der reinste Engel verhält?
War dann nach einer Umarmung wirklich alles wieder gut?
Der Chef ist immer noch zickig, die Kunden nölen immer noch und das Arbeitspensum wird trotzdem nicht weniger.

In dem Fall würde ich aber eindeutig sagen: ICH bin dafür verantwortlich, mich zu entstressen. Der Partner kann dabei bestenfalls Hilfestellung leisten.

Nur: Was, wenn der Partner gerade in genau derselben Situation ist und gerade Null Bock drauf, sich für das Wohlbefinden des anderen aufzuopfern? Was ist dann falsch daran, wenn jeder sich in sein stilles Eckchen zurückzieht und sein Ding macht?

Wart ihr noch nie in der Situation, dass ihr sagen musstet: Ja, Schatz, ich liebe dich ganz unglaublich - aber, himmelarschundzwirn, würdest du mich die nächsten Paar Stunden einfach mal in Ruhe lassen?

Kennt ihr die Situation nicht, dass man sich einfach mal gemütlich mit einem Glas Rotwein in die Badewanne zurückziehen oder vor die Glotze knallen will und einfach gerade auf gar niemanden Bock hat?

Das heißt nicht, keine Kompromisse einzugehen.

Denn allein, wenn ich die Verwantwortung für mein Wohlbefinden selbst übernehme, übernehme ich auch die Verantwortung für seins - und damit für das Funktionieren der Beziehung.

Es ist sicherlich niemals falsch daran, zu sagen: Schatz, ich hab grad schlechte Laune, kannst du mich mal eben in den Arm nehmen?

Für fatal dagegen halte ich die Haltung: Schatz, ich hab schlechte Laune. Mach sie gut. Los! (kenne so einen Fall, das ging aber sowas von in die Hose.)

Das hat in meinem Augen nichts mit Egozentrik oder der Ich-ich-ich-Phase zu tun. Ganz im Gegenteil. Es heißt ja nicht, dass man keine Kompromisse eingeht oder dem Partner zuliebe etwas tut. Sondern es geht vielmehr darum, dem anderen, zusätzlich zu dessen eigegen Problenem nicht auch noch die Seinen aufzuhalsen.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@********nder

Natürlich gibt es auch Frauen, die mit Fast-Food-Sex gut klar kommen. Die ihn sogar ausdrücklich wünschen, wohlmöglich.

Das möchte ich meinem Geschlecht auch gern zugestehen. Es hat auch etwas mit sexueller Freiheit zu tun, sich die Art von Sex zu nehmen und die Art von Sex zu erleben, die man möchte und die einem gut tut.

Mir tut es gut, einen Menschen grundsätzlich ganzheitlich zu erfassen. Es tut mir nicht nur gut, ich muss das so machen. Anders schaffe ich es auch gar nicht, jemanden anziehend zu finden. Ich muss mögen, wie seine Stimme klingt, ich muss mögen, was er zu sagen hat, ich muss mögen, wie er sich gibt. Dazu muss ich ihn ganz und gar wahrnehmen, nicht nur sein Geschlechtsteil.

Die Frage, ob Sex generell zu einem viel zu oberflächlichlichen und zu leichtfertig konsumierten Gut mutiert, wird sicher nicht zu Unrecht gestellt. Aber ich bin eben der Auffassung, dass wir selbst es in der Hand haben, was Sex für uns bedeutet. Selbst, wenn wir heute alle ein wenig freiheitlicher leben als früher, wenn wir mehr Wahlmöglichkeiten haben und mehr Gelegenheiten, Menschen kennenzulernen, so ist es doch an uns, uns nicht zu überfressen und nicht überzukonsumieren. Ich selbst entscheide, ob Sex für mich etwas Oberflächliches ist oder ob ich zulasse, dass er mir unter die Haut geht.

Ich weiß von mir, dass ich Sex nur genießen kann, wenn er mich bis tief rein berührt. Nur dann profitiere ich auch davon, dass meine Beziehung mir Freiheiten lässt.

Sex als oberflächliches, beliebiges Gerammel verursacht mir Übelkeit. Und das wäre dann auch der Moment, in dem ich mich herabgewürdigt fühle. Wenn ich zulasse, dass ich konsumiert werde.

Nun kann ich wenig beeinflussen, wie andere Menschen mich wahrnehmen und auch nicht, wie andere Menschen Sex mit mir wahrnehmen. Vielleicht ist es so, dass andere in mir nicht mehr gesehen haben als eine Kerbe im Bettpfosten. Aber ist das schlimm für mich? Wertet mich das automatisch ab? Ich denke: nein. Und zwar dann nicht, wenn ich mir über MEINE Motive im Klaren bin. Wenn ich weiß, was ich gefühlt habe, als ich mit diesem Menschen schlief. Wenn ich weiß, dass es für mich keine schnelle Nummer war, dann wird es keine gewesen sein. Punkt.

Wir sind in diesem Fall die Kreateure unserer eigenen Realität. Ich werde dann benutzt, wenn ich zu zulasse, benutzt zu werden. Zu einem, der sich wie ein Konsument verhält, gehört immer einer, der sich verhält wie ein Konsumgut.

Oder eben auch nicht.
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