@Deva
Ein Erklärungsversuch:
Es gibt normalen Sex und es gibt speziellen Sex.
Ich denke insoweit sind sich alle einige.
Ein Grundproblem am normalen Sex ist, das nicht jeder welchen bekommt. Das hat viele Gründe. Von ganz banalen wie Schüchternheit bis zu extremen wie Unsauberkeit.
Seit Jahren behaupte ich bissig: "BDSM, der letzte Anlauf für Fickbettler!"
Und das ist glaube ich einer der Schwerpunkte bei den Beschwerden über die Wannabe´s.
Denn viele haben wohl verstanden, das es hier auf beiden Seiten (Doms & Devs) massive Nachfrage gibt. Also liest man schnell ein paar Bücher und parallel in Foren wie im JC oder der anderen Internet Grundinformationen, "schleppt" ein willige "Opfer" (aus beiden Seiten) ab und probiert rum.
Gegen dieses Probieren, hat ja generell niemand was, aber auf diese Weise kommt es in vielerlei Hinsicht zu immer mehr Missverständnissen und teilweise auch zu ungewollten Verletzungen durch Anfängerfehler.
Erst gestern kam eine Frau und fragte, ob eine "Probezeit" zum Subsein dazu gehört.
Es gibt also in diesem Bereich immer mehr Menschen, die behaupten, sie hätten 100 Jahre Erfahrung, können alles und seien sowieso die Creme dela Creme.
Weiterhin ist seit ungefähr zwei Jahren massiv zu beobachten, das durch das öffentliche Verständnis immer mehr "BDSM-Nachwuchs" in die Szene hineinkommt, um die ein regelrechter Wettstreit entbrennt, damit man sie auf die eigene Seite zieht. Vor allem jüngere Frauen, sind da gern Opfer.
Und das Wort Opfer benutze ich hier gern mit Absicht. Denn diese jungen Menschen, werden oftmals schnell überfordert und gern auch mit dem Satz "Ist alles in Ordnung, das muss so sein, vertrau mir, ich hab ja die Erfahrung".
All das und noch einige andere Punkte führen zu einer Art Wettkampf unter Doms..... und sogar devote Menschen "streiten" um das Objekt ihrer Begierde. Dadurch kommt es zu Unstimmigkeiten und auch Neid oder Hass und Beleidigungen.
Außerdem geht auch hier und da auch um wirtschaftliche Interessen. Der Utensilienmarkt ist ebenfalls umkämpft. Ebenso sind Vereine, Clubs, Stammtische hier und da um Vormachtstellung bemüht.
So ist es auch üblich, nicht wertneutral zu informieren.
Du schreibst, sie hindern dich nicht daran, dein BDSM auszuleben. Ich dagegen wage zu behaupten, das immer mehr dieser unerfahrenen Menschen und miteinander im Wettbewerb stehende Organisationen viele anderen Menschen beeinflussen, die vielleicht gerade neu in diese Szene kommen.
Das menschliche Problem, das manche Personen sowieso gern über andere Menschen stehen oder es wollen oder so tun als ob, ist dann auch ein weiteres Erscheinungsbild der Situation.
Und last but not least ist es mittlerweile auch eine Menge Information, die man auf einmal präsentiert bekommt, die davon ablenkt, sich Zeit zum Überlegen zu nehmen.
Es ist ja ein einfaches Rechenbeispiel bei Doms.
Nimm 100 sogenannte Doms, stell sie nebeneinander und du erkennst sofort, das 90% gar nicht dominant sind, sondern sich lediglich darauf konditioniert haben.
Es geht wohl weniger um die Möchtegern Doms, sondern um eine klare Trennung zwischen "unerfahrenen" und "erfahrenen" Dom. So wie ein Jäger sagt, er ist Jäger und die jungen oder frischen sind "Jungjäger".
Es macht vielleicht irgendwo Sinn, zu unterscheiden, was Erfahren ist und was nicht. Damit möchte ich nicht per se behaupten, das ein angeblich erfahrener Dom, nur weil er 10 Jahre in der Szene ist, DIE Erfahrung hat und keine Fehler mehr macht.
Aber ich denke, es macht einen Unterschied, denn diejenigen, die schon lange dabei sind, haben die ernstere Dominanz im Blut und geben zu, wenn sie einen Fehler gemacht haben.
mfg
Cadsu