Was macht Dich so sicher, dass Dein Entschluss, Treue für enorm wichtig für eine Beziehung zu erachten, richtig ist?
Wäre das eine Diskussion um richtig und falsch,was den Wunsch/das Bedürfnis angeht,wär es ja einfach.
Mit "Entschlüssen" hat das sowieso nichts zu tun.Niemand entschließt sich dazu das Essen zu mögen,das ihm schmeckt.
Letztlich hat aber jeder das Recht,zumindest im Privaten,sein Leben so zu organisieren,wie es seinen Wünschen/Bedürfnissen,seiner Sozialisation entspricht.Er hat sogar das Recht,Regeln in Stein zu meißeln,wenn ihm danach ist.Sein Leben,seine Regeln.
Deshalb kann ja auch nicht jeder mit jedem eine funktionierende Beziehung führen.
Es geht immer um Kompatibilität,nicht um richtig und falsch,was Lebenswege angeht.
Wer vorgibt die gleichen Prioritäten und Bedürfnisse zu haben,um sich eine Beziehung mit jemandem zu "erschleichen",der eigentlich gar nicht zu ihm paßt,muß zumindest akzeptieren,daß er damit jemanden verletzt.
Das läßt sich mit keiner noch so geschickten Argumentation um evtl.falsche Normen wegdiskutieren.
Menschen haben sogar das Recht auf unvernünftige Lebensentwürfe.
Das zu akzeptieren ist eine Frage gegenseitigen Respektes.
Wir leben in der Regel ganz bequem in einem Kulturkreis,der Vereinbarungen eine hohe Priorität einräumt.
Dem Besitz von toten Gegenständen,basierend auf Vereinbarungen ,räumen wir höchste Priorität ein,das gleiche gilt für die Bedingungen von Arbeitsverhältnissen usw.
Ausgerechnet im gefühlt wichtigsten Bereich unseres Lebens sollen Vereinbarungen keine Relevanz besitzen?
Das scheint mir unlogisch.
Der Zusammenhang fehlender Abnutzung von Geschlechtsteilen mit einer Diskussion um Integrität ist für mich jetzt nicht erkennbar.