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Männer und die Treue

****un Paar
14.760 Beiträge
Menschen verändern sich, auch Menschen innerhalb von Beziehungen.

Wir können jedoch nicht von unserem Partner verlangen, dass dieser sich nur nach unseren Wünschen verändert und immer mit unserer Entwicklung Schritt hält.

Wer von Euch hat, als ihr mit Eurem Partner zusammengekommen ist, sich das Leben genau so vorgestellt wie es heute ist?
Wohl die wenigsten. Warum wird dann aber bei den wichtigen Beziehungsfragen nach den Spielregeln der ersten Tagen der Beziehung gerichtet und nicht nach dem momentanen Stand gefragt und neu verhandelt?

das ist vollkommen richtig !

Wie sehr man seinen Partner liebt, wie sehr man geliebt wird, dass erfährt man nicht in den Momenten, wenn alles einfach, sonnig und bequem ist. Echte Partnerschaften schaffen es Probleme gemeinsam zu meistern und zu überwinden.

Wer glaubt es gäbe Liebe ohne Leiden, der trennt sich beim ersten Anzeichen von Problemen vom Partner.


Ich finde Untreue nicht gut, sie verletzt, sie zerstört Gefühle und Träume. Aber sie ist menschlich und überwindbar.

untreue liegt nicht nur an einem der partner allein. dazu gehören immer beide, ausgenommen wenn es pathologisch ist.

untreue jedoch als tagesordnung geht einfach nicht für den anderen. irgendwo muss dann eine vernünftige regelung getroffen werden als beziehungsarbeit.
untreue heißt verletzung und trauer und muss dann eben auf einen anderen weg gebracht werden, sollte als klassische untreue nicht bestehen bleiben dürfen.
Das was zum beginn einer Beziehung als beiderseitige Grundlage angenommen und angeführt wird, dass bleibt in dieser Konstellation in den wenigsten Beziehungen konstant.
Menschen verändern sich, auch Menschen innerhalb von Beziehungen.

Wir können jedoch nicht von unserem Partner verlangen, dass dieser sich nur nach unseren Wünschen verändert und immer mit unserer Entwicklung Schritt hält.


Da hast Du vollkommen recht !

Aber ... dann erwarte ich von dem Menschen, der behauptet mich zu lieben, denn sonst müsste er nicht mit mir zusammen leben ... dass er mir seine veränderten Ansichten und Bedürfnisse mitteilt.

Dann kann ich diese neuen Beziehungsgrundlagen fühlen, für mich als lebbar annehmen oder als unlebbar ablehnen und folglich auch als Konsequenz entweder zusammen bleiben oder mich trennen.

Aber ich möchte nicht ungefragt immer wieder vor Tatsachen gestellt werden, die ich so ablehne und die mich, wenn ich sie fühle sehr verletzen ... und das Deine Frau Deine sexuellen Erlebnisse mit anderen Frauen als Fremdgehen und Betrug wertet, dass hast Du ja selber schon oft genug geschrieben.

Wobei mich persönlich nur der emotionale Betrug ganz hart trifft, der körperliche Teil wäre unter Umständen tatsächlich eine Frage der Abmachungen.
****un Paar
14.760 Beiträge
es gibt ja so typen die regelmässig ihre eier aufpusten indem sie bei jeder sich bietenden gelegenheit kurz mal "einen wegstecken". auf jeder betriebs- oder weihnachtsfeier drücken die sich irgendwo auf dem klo oder im gebüsch herum weil sie angesoffen sind und meinen z.b. eine kollegin körperlich beglücken zu müssen. egal aus welcher gesellschaftsschicht und kommen sich gern dann auch mal wie ein toller hecht vor den kumpels vor.
also wenn solche männer bei ihrer ehefrau - die kriegt das garantiert irgendwie mit - wenn sie nicht bewusst das hirn ausschaltet - ungeschoren bleibt, dann hat die frau selbst schuld.
für solche form von untreue gibt es keine entschuldigung oder erklärung. solche beziehungen sind gescheitert .
also wenn solche männer bei ihrer ehefrau - die kriegt das garantiert irgendwie mit - wenn sie nicht bewusst das hirn ausschaltet - ungeschoren bleibt, dann hat die frau selbst schuld.
für solche form von untreue gibt es keine entschuldigung oder erklärung. solche beziehungen sind gescheitert

wieso gescheitert ? ich denk das ist doch der normale Alltag bei vielen Ehen *g*
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Wie sehr man geliebt wird, erfährt man leider auch nicht in den Momenten, wo der Partner in einer anderen steckt.

Und damit gleichzeitig auch ganz gewiss NICHT für mich da ist, wenn ich ihn sehr brauche.

Sondern mich allein lässt mit all den Ängsten und Befürchtungen und mir folglich allein auch die Entscheidung über die Zukunft dieser "Beziehung" überlässt.

Welche Entscheidung ich mir dann aber auch nicht nehmen lassen würde.

Wer der Meinung ist, dass ein Partner "echte Beziehungsarbeitet" leistet, wenn er fremdgeht bzw. dass nur ein Partner der mit diesem Fremdgehen sich arrangiert, also resigniert und sich damit abfindet, seinen Partner immer wieder mit anderen teilen zu müssen, zu einer "echten Beziehung" oder gar zur "wahren Liebe" fähig ist, der macht es sich sehr einfach.
Um den Versuchungen zu wiederstehen muss man schon stark sein!
Hat man eine intakte Beziehung und ist man als Mensch gefestigt, jemand der weiß was er will und was ihm wichtig ist dann ist man STARK um eine gesunde und treue Beziehung zu führen.
Warum sollte ich dann Beziehung und Gesundheit auf Spiel setzten? Nur um mal einen zu verstecken!
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
@seeleverschenkt
Ich habe mich wahrscheinlich etwas unklar ausgedrückt.

Ich bin nicht der Ansicht, dass Fremdgehen etwas mit Beziehungsarbeit zu tun hat. ich kann mich auch nicht entsinnen etwas derartiges geschrieben zu haben.

Auch habe ich nicht geschrieben, dass eine Frau (ein Mann) sich mit etwas arrangieren oder abfinden muss. Vielmehr fordere ich eben dazu auf, sich nicht einfach mit der Situation abzufinden.

Nicht mit der Situation des Fremdgehens und auch nicht mit der Situation, dass die Beziehung einfach so als gescheitert betrachtet wird.

Ich fordere, dass wenn es Probleme in der Beziehung gibt, oder der Partner einen fehler gemacht hat, dass man dann grundsätzlich sich dazu verpflichtet fühlen sollte Beziehungsarbeit zu leisten.
Die Trennung als Option schließe ich dabei nicht aus, jedoch sehe ich in einer Trennung nicht die alleinige Option.


Einen interessanten satz hast du jedoch noch geschrieben:
Mein Partner lässt mich allein mit all den Ängsten und Befürchtungen...

Wozu hat mein einen Partner? Damit er einem das Leben erleichtert und einem die Ängste nimmt?

Jeder Mensch muss lernen alleine mit seinen Ängsten fertig zu werden, es kann nicht die Aufgabe eines Partners sein, eine heile Welt zu erschaffen in dem der Partner sich Einmurmel kann.
Denn genau dieses Verhalten ist das was mich ärgert.

Wenn ich vom meinem Partner eine Welt ohne Ängste forder, dann hat jeder Fehler den er begeht die Zerstörung meiner Fantasiewelt zur Folge. Somit muss ich meinen Partner ständig belauern und überprüfen um sicher zu gehen, dass er so funktioniert wie ich es zur Unterdrückung meiner Befürchtungen brauche.
Es ist ein Abhängigkeitsverhältnis, keine Partnerschaft.

LG
Brian
Das was zum beginn einer Beziehung als beiderseitige Grundlage angenommen und angeführt wird, dass bleibt in dieser Konstellation in den wenigsten Beziehungen konstant.

Vollkommen richtig!

Und deshalb kann man als Paar auch in den Jahren gemeinsam daran arbeiten, dass trotz den Veränderungen weiterhin alles gut verläuft und die Beziehung intakt bleibt!

Wie sehr man geliebt wird, erfährt man leider auch nicht in den Momenten, wo der Partner in einer anderen steckt.

Generell oder nur beim sexuellen Betrug?

Mr. Sunfra
@*******ier

Warum sollte ich dann Beziehung und Gesundheit auf Spiel setzten? Nur um mal einen zu verstecken!

So pauschal lässt sich das nie sagen. *nein*

Es geht doch nicht nur um's wegstecken.
Untreue oder Seitensprünge (solange die Liebe zum Partner noch nicht ausgelöscht wurde) kann viele Fragen hervorbringen die auch mal wehtun können, aber bringt in die Beziehung frischen Win.
Und evtl. beschleissen beide dann neue Wege zu gehen.
Ich kenne ein Paar "die sich auch immer treu waren" sie war untreu er war untreu beide haben es verkraftet nun haben beide eine neue Seite entdeckt und die Nähe zum Partner ist noch um einiges gestärkt worden und gewachsen.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Auch habe ich nicht geschrieben, dass eine Frau (ein Mann) sich mit etwas arrangieren oder abfinden muss. Vielmehr fordere ich eben dazu auf, sich nicht einfach mit der Situation abzufinden.

Du forderst auf, sich nicht einfach mit der Situation abzufinden????


Ok, dann findet Frau sich nicht damit ab und trennt sich.

Oder sie fickt sich auch mal quer durch alle Betten. Kann ja sein, dass sie sich danach besser fühlt.
Kann aber auch sein, dass nicht.


Ich kann jetzt echt nicht verstehen, welche Reaktion du mit "sich nicht mit der Situation abfinden" forderst?
Warum geht man fremd wenn man keinen Wegstecken will!
Weil man seine Partnerin bessen kennenlernen will!
Weil man ein toller Typ ist, weil sich gerade die Gelegenheit geboten hat,
weil es zuhause im Bett langweilig ist.....

Wer liebt der Redet mit seiner Partnerin und braucht nicht fremdzugehen.
Wer von Euch hat, als ihr mit Eurem Partner zusammengekommen ist, sich das Leben genau so vorgestellt wie es heute ist?
Wohl die wenigsten. Warum wird dann aber bei den wichtigen Beziehungsfragen nach den Spielregeln der ersten Tagen der Beziehung gerichtet und nicht nach dem momentanen Stand gefragt und neu verhandelt?

Würde tatsächlich erfolgreich neu verhandelt,was ja legitim ist,dann wäre es kein Fremdgehen.

Das müßte vor dem Fremdgang kommen wodurch es dann eben nur noch aushäusiger Beischlaf wär,oder eben ersatzlos gestrichen würde.

Das Risiko bei der Neuverhandlung ist allerdíngs,daß die neuen Wunschbedingungen nicht durchzusetzen sind und schon der Wunsch selbst das Bild des Partners auf die Beziehung verändert.

Der beim Fremdgang die menschliche Größe des wahrhaft liebenden Partners erwartende hätte an diesem Punkt seinerseits die Gelegenheit, Größe und wahre Liebe zu beweisen.
Unter Umständen,in dem er verzichtet.
Neuverhandlung also?!
*skeptisch*

Ich bin ja immer wieder überrascht, mit welchen schwammigen Argumenten versucht wird, die im partnerschaftlichen Kontext wohl absolut destruktivste Power
• genannt Betrug -
zu legitimieren und hübsch zu reden.

Ich als mit Sicherheit nicht unfehlbarer Mensch samt Schwächen, der nicht selten fremdgegangen ist (bin nicht stolz drauf) und auch selbst schon betrogen wurde, kann mich an nicht einen einzigen Fremdunfall erinnern, der ewa
• ''frischen Wind'' in die Beziehung gebracht,
• ''erfreulich'' neue Wege aufgezeigt,
• die Nähe zu meiner Partnerin ''verstärkt''
hätte etc. etc.

Nein, ganz im Gegenteil. Was blieb, waren
• verletzte Herzen,
• gekränkte Seelen,
• vergossene Tränen,
• schleichende Entfremdung,
• Momente voller Wut und Unverständnis.

Für den Betrogenen im Moment schwer (bis vielleicht gar nicht) zu verzeihen und eine auf gegenseitiger Exclusivität gebaute Beziehung wohl zu allerschwerst gefährdend.

Und da wird einem verliebten und hintergangenem Menschen auch dieses oberflächliche Argument, doch ''nur'' körperlich zur Seite gesprungen zu sein, wohl herzlich wenig helfen.

Aktiv zu betrügen schafft schlechtes Gewissen (mir zumindest),
passiv betrogen zu werden verletzt einen verliebten Partner.

Wer sich aber von solchen und für mich absolut nachvollziehbaren Gefühlsregungen gänzlich freimachen kann, der ist wohl auf ''erfolgreichem'' Wege, latent emotional zu erkalten oder gar verkrüppeln.
Ich bin noch relativ jung...vielleicht sogar zu jung, um mich zu diesem Thema zu äußern. Dennoch möchte ich meine Gedanken dazu darlegen. Ich habe in meinen Beziehungen bisher nie schlechten Sex gehabt. Aber immer hat mich das Gefühl beschlichen, dass ich zu meiner Partnerin nie 100% sexuell kompatibel bin. Es gab eben Sachen, die ich gerne ausprobiert hätte, aber nicht konnte, weil eben meine jeweilige Partnerin das nicht wollte. Irgendwann sind die Beziehungen in die Brüche gegangen und ich konnte manche Dinge mit anderen Frauen ausleben. Die Frage, die sich mir aber immer stellte: Was wäre passiert, wenn ich eine dieser Partnerinnen geheiratet hätte? Hätte ich dann eventuell auf die ein oder andere Fantasie verzichten müssen? Was wäre in 10 Jahren passiert? Wäre ich irgendwann mit dem Sex unzufrieden geworden? Die Frage, die daraus resultiert, ist: Könnte sich daraus eine gewisse Unzufriedenheit ergeben, die mich zum Fremdgehen verleiten könnte? Ich denke ja und darum habe ich für mich persönlich die Konsequenz gezogen, dass eine Partnerin mit der ich mein Leben verbringen möchte zu 100% kompatibel zu meinen sexuellen Vorstellungen sein muss bzw. eine sehr große Schnittmenge existieren muss. Ich denke nur dann ist aus sexueller Sicht kein Nährboden fürs Fremdgehen gegeben.

Interessant wäre nun die Meinung von Älteren zu meiner Hypothese:-)

P.S.: Großes Kompliment an purple_sky. Der Beitrag hat mir sehr gut gefallen:-)
Der Ein oder Andere erlangt möglicherweise mit diesem Betrug auch nur eine kurzfristige Beruhigung der quälenden (Selbst)Zweifel, oder man steigert sich mit der Verbindung der Körper einfach nur in eine gegenseitige Grandiosität hinein, um die tatsächlichen Hintergründe einfach zu verdecken *floet*

Persönlich erging es mir da wie purple-sky, es blieb nichts weiter wie ein fader Beigeschmack, gebrochene Herzen und verletzte Seelen, bzw. führte es auch einmal dazu, dass ich wach wurde, spürte, das mir dieses symbiotisch zusammen wachsen und voneinander abhängig werden nicht liegt, bzw. ich im Gegenteil einen gigantischen Selbstbetrug begangen habe und meine Eigenständigkeit von Tag zu Tag mehr verloren ging. Man braucht halt auch mal so ein Erlebnis, um die ganze Tragik und das Fehlverhalten zu erkennen, den fremdbestimmenden Einfluss konkret zu spüren und wieder Kraft und Mut zu sammeln, um mein autonomes Selbst und neues Vertrauen in die eigene Stärke wieder zu finden.
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
@AgtMassey
Interessant wäre nun die Meinung von Älteren zu meiner Hypothese:-)

Eine interessante Hypothese, wenn die Gründe für ein Fremdgehen allein sexueller Natur wären. Sind sie aber nicht.
Hinzu kommt, dass die meisten Menschen sich im Laufe Ihres Lebens verändern und eine derzeitige 100% Kompatibilität in sexuellen Fragen nicht bedeutet, dass dies in 10 Jahren auch noch so sein wird.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sexuelle Zufriedenheit keine Garantie für Treue ist, da es für meinen Sex nicht gleichgültig ist mit welcher Frau ich schlafe.

Nur weil es mit der einen toll ist bedeutet dies doch nicht, dass es mit einer anderen nicht ganz anderes toll sein kann.

LG
Brian
******ack Paar
1.376 Beiträge
Männer....
lest ihr hier mal alles quer und ihr werdet lesen, dass viele männer hier so vor sich her schwadronieren.

reden sie mit ihren frauen auch so? DANN denke ich mal, dass sie die betrogenen sind und es nicht mal mehr merken. eine vielzahl der männer sind hier damit beschäftigt sich und uns zu erklären, dass untreue doch nur eine form der beziehung ist. Und eure frauen? die sitzen zu hause und warten daruf, dass der große zampano wieder zu hause erscheint, egal von wo er kommt? fremgegangen könnte er ja sein... na und? wir haben unser lebensmodell umgestellt, schatz......

wie bereits vielfach hier erwähnt, ICH bin fast 30 jahre eine notorische fremdgängerin gewesen, ABER diese erklärung, die ist mir nicht in den sinn gekommen. ich habe viel unheil angerichtet in meiner ehe und merke jetzt erst, dass es auch anders geht.

lasst alle so leben, wie sie wollen oder denken, leben zu müssen.

caro
@******ack
Untreue eine Form der Beziehung? An welcher Aussage hast du das denn konkret festgemacht bzw. erkennen können?

@******sey
Eine 100% sexuelle Kompatibilität wirst du sehr schwer finden, aber ich sehe es ähnlich, Sex ist ein zu wichtiges Grundbedürfnis, da kann man auf Dauer nur mit sehr wenigen Kompromissen leben. Wobei man das auch nicht innerhalb weniger Tage oder gar Wochen herausfindet, zumindest ich brauche da schon etwas mehr Zeit, selbst bei sich täglich neu ergebenden Korpulationsmöglichkeiten.
Das ein oder andere kann man relativieren bzw. kommt mir dem Verzicht klar, solange man zumindest intellektuell auf Augenhöhe ist und sowohl IQ als auch EQ recht ähnlich ausgeprägt sind. Die Variante, super Sex nerviger Alltag empfinde ich generell viel zu anstrengend, es sind am Ende so viele Komponenten die es beeinflussen, dass man es sinnvoll nur im Ganzen für sich bewerten kann.
Sofern das Miteinander super ist und die Vertrauensbasis stimmt, kann man auch viel ausprobieren, sich gemeinsam neu finden, die Abwechslung zusammen suchen. Auch halte ich es immer sinnvoll, alles anzusprechen, unterdrückte Wünsche und gespürte Zurückweisung lassen sexuelle Inkompatibilität erst entstehen. Das es mit verschiedenen Frauen auf sexueller Ebene auf die ein oder andere Art unterschiedlich geil sein kann, hast du sicher selbst schon erfahren, daraus resultiert aber nicht mein Verständnis von Treue, welches viel mit dem Respekt der Frau gegenüber zusammenhängt *zwinker*
Ich weiß was ich will: diese eine Frau.
Deshalb werde ich ihr immer Treu sein.
Interessant wäre doch mal die Frage, weshalb man überhaupt fremd gehen muss bzw. fremd geht? Ist es denn wirklich so, dass der Sex in einer Beziehung derart schlecht ist, dass man vor lauter schlechten Sex kaum noch in den Schlaf kommt? Oder muss man unbedingt alles kompromisslos in sexueller Hinsicht ausleben, da ein Partner dies allein nicht erfüllen kann?

Wir lesen hier von 100 %, was in Sachen Sex erfüllt sein sollte. Wer kann 100 % erfüllen? Heute vielleicht, aber was ist mit morgen, oder übermorgen? Geht man dann fremd, wenn die 100 % nicht mehr erfüllt werden? Und ab welchem Prozentsatz hintergeht man seinen Partner?

Ich glaube nicht, dass es an der Erfüllung von 100 % sexueller Zufriedenheit liegt. Es liegt schlicht und ergreifend daran, dass wir im Grunde genommen für eine monogame Beziehung gar nicht geschaffen sind. Und je länger man mit einem Menschen zusammen ist, desto mehr reizt es einen mit den Jahren, auch mal wieder den Sex mit einem anderen Menschen erleben zu können. Und wenn wir allesamt ehrlich mit uns selbst sind, wird ganz sicher jede noch so treue Seele einmal diesen Gedanken gehabt haben, Sex auch mal mit einer anderen Person haben zu wollen, auch wenn Diejenigen es dann doch nicht machen, weil sie den Partner nicht hintergehen möchten. Manche Paare sind zueinander so ehrlich und können miteinander darüber reden. Und einigen Paaren gelingt es sogar sehr gut, sich einen sexuellen Freiraum gegenseitig einzuräumen, was wir in einer Beziehung am ehrlichsten finden, wenn beide damit umgehen können und in ihrer intakten Beziehung aufgeschlossen sind.

Mr. Sunfra
Die monogame Lebensform ist sicherlich auch irgendwann aus einem früheren Zustand völliger Zügellosigkeit entsprungen, die Gnade der späteren Geburt hat uns diese Zeit gekostet, wie die Entwicklung konkret vorstatten ging, wurde leider nicht überliefert, aber man sollte sich nur vor Augen halten, dass die monogame Lebensform lediglich eine Minimalform aller polygamen ist.
Möglich auch, dass es die Natur einfach so eingerichtet hat, man also teilen muss, der Tatsache geschuldet, dass die Anzahl der auf unserer Erde lebenden Frauen und Männer relativ gleich ist, so dass zumindest das gleichzeitige und alleinige Beiwohnen mehrerer Frauen sich als schwierig gestaltet und in der Vergangenheit oder auch aktuell eher das Privileg eine bestimmten gesellschaftlichen Schicht war - kurzer Verweis auf Mr. Bunga Bunga *ggg*

Simmel hat z.B. die Entwicklung der Ehe aus einer gewissen Regellosigkeit heraus gesehen und dabei strebte man dann aus polygamischen und polyandrischen Formen zur Monogamie. In der Folge hat man dann einfach die Ehefrau auf eine gewisse Art und Weise glorifiziert und alle daneben stehenden sexuellen Beziehungen zu anderen Frauen als illegitim oder verboten dargestellt im Gegenzug hat man damit ein innerliches, moralisches Gebot für Alle kreiert.

Ich finde es völlig normal, dass neben monogamen, polygam veranlagte Menschen existieren und mich in der Folge selbst und aus eigener Überzeugung heraus zu einer dieser Lebensform bekennen *zwinker*
******269 Paar
454 Beiträge
Ein höchst komplexes und interessantes Thema, wie ich finde.

Vorausschickend: Ich lebe in einer Partnerschaft, in der – zum Glück – über alles geredet werden kann, was einen in sexueller Hinsicht interessiert. Man kann auch durchaus sagen, dass wir sexuell gesehen doch schon offen sind. Verglichen allerdings mit anderen Personen, die sich hier im Forum beteiligen, können wir allerdings mit unseren Vorstellungen nicht mithalten (wollen wir das überhaupt?).

Treue ist für mich selbstverständlich. Warum denn auch nicht? Auch heutzutage, in einer Zeit, in welcher sexuell gesehen doch einiges mehr möglich ist, als früher, habe ich für mich festgelegt, dass man schon von mir voraussetzen kann, dass ich innerhalb einer Beziehung treu bin. Diesen Maßstab lege ich natürlich dann auch an meine Partnerin an. Ab wann ich diesen Maßstab anlege? Gute Frage, ich schätze, das war von Anfang an in der jetzigen Beziehung so.
Wieso sollte es mir schwer fallen, meiner Partnerin treu zu sein? Ganz einfach, weil ich sie liebe und als Partnerin schätze. Ich gehe einfach einmal davon aus, dass wenn sich schon einmal jemand annähernd damit beschäftigt hat, wie demütigend es eigentlich ist, sich in der Situation eines Gehörnten/einer Gehörnten zu befinden, wird dies nicht ohne Weiteres dem Partner zumuten. So sehe ich das jedenfalls – ganz nach dem (veralteten?) Motto: Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg auch keinem Anderen zu.“ Und nein, ich selbst war bisher noch nie in einer solchen Situation.

Nach diesen grundsätzlichen Überlegungen jetzt folgendes:

Da wir in unserer Beziehung über sexuelle Phantasien und Wünsche offen sprechen können – und dies ist vielleicht auch der Knackpunkt – haben wir auch schon zusammen 3-er (MMF) ausgelebt, also durchaus Situationen, wo sexuell gesehen doch der Partner geteilt wird. Hier kann dann schon hinsichtlich der „eigen aufgestellten Treue“ eine Ausnahme erfolgen.

Andererseits: einen 3-er in Form von FFM wird es nicht geben. Und damit kann ich mich durchaus abfinden.

@ Sunfra u. a.:

Auch wenn diese Einschränkung – das Warum spielt jetzt eine untergeordnete Rolle – existiert, ich komme jedenfalls nicht auf den Gedanken, dieses Erlebnis auf Biegen und Brechen zu erleben, koste es, was es wolle. Diese – sagen wir mal – ein, zwei Stunden Erfahrung wiegen einfach nicht die Partnerschaft, die womöglich darunter leiden würde, auf. Darüber hinaus kann ich auch durchaus damit leben, es nicht erlebt zu haben. Mit anderen Worten: Auch wenn es viele suggerieren und auch leben: Ganz ehrlich, ich muss nicht alle meine Phantasien ausleben und das ist vielleicht auch gut so. Und leben kann ich damit auch, ganz gut sogar. Jeder kann das tun, womit er glücklich ist. Wenn sich andere ihre Bestätigung, Reizbefriedigung oder Erfüllung ihrer sexuellen Träume mit oder bei anderen holen, das ist völlig ok. Andersherum sollte es aber auch möglich sein, dass Paare auch ein leben Lang glücklich mit Blümchensex und ohne Swingerdasein ihre Erfüllung in einer glücklichen (und vielleicht auch sexuell) Beziehung sind.

Meines Erachtens kann niemand 100%-ige sexuelle Erfüllung leisten. Einfaches Beispiel. In einem anderen Thread hatte ich bereits einmal geschrieben, dass wir uns in sexueller Hinsicht fortentwickelt haben. Als ich meine Frau kennenlernte war ich in sexueller Hinsicht lange nicht so weit wie sie. Dadurch dass ich in früheren Beziehungen es nie kennenlernte, dass man über seine Wünsche und Vorstellungen durchaus offen reden kann, hat das es mir möglich gemacht, mich doch weiter zu entfalten. Anfänglich sah ich FKK allein schon kritisch und war von der meiner Frau geäußerten Phantasie, einen 3-er (MMF) auszuleben, absolut nicht begeistert. Mit der Zeit hat sich genau das gewandelt, wir machen gelegentlich FKK, ich selbst habe ihr irgendwann vorgeschlagen, ihre Phantasie eines 3-ers umzusetzen und wir haben das – wenn auch unter Einschränkungen – ausgelebt. Ich gönne ihr diese Erfahrung sehr, habe selbst meinen Spaß damit, auch wenn ich weiß, dass ich selbst eben keine solch vergleichbare Erfahrung machen werde.

Meine Frau und ich sind jetzt über 10 Jahre zusammen. Ich kann von daher lediglich aus der jetzt-Sicht beurteilen, ob es tatsächlich so ist, dass man mit der Zeit Lust auf Sex mit einer anderen Person bekommt. Das ist vielleicht auch deshalb schwierig, weil wir andere Spielarten für uns entdeckt haben (3-er, BDSM usw.) und immer einem bestimmten Prozess der Weiterentwicklung unterliegen. Ob dieser Prozess der „Fortentwicklung“ dann irgendwann einmal dazu führt, dass wir „wild rumswingen“, kann ich nicht sagen. Aus der jetzigen Sicht nicht.

Im Umkehrschluss: Ist meine Beziehung, gleichwohl ich eben nicht einen FFM ausleben können werde, dadurch nicht intakt?

Aber vielleicht lebe ich mit meinen Ansichten auch hinterm Mond und werde irgendwann ein böses Erwachen haben.

ER von Dragon269
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
Nur Sex im Kopf? ;-)
Warum gehen viele User in diesem Forum davon aus, dass alleine sexuelle Begierde Grund für ein Fremdgehen sein muss.

Die meisten Menschen die fremdgehen werden dies nicht in mit einem zufälligen ONS tun, sondern treiben es mit jemanden aus dem Bekanntenkreis.

Dabei sind Frauen untreuer als Männer...

Die Frauen treiben's schlimmer als die Männer. 55 Prozent gaben an, schon einmal ihren Partner betrogen zu haben. Das sagte bei den Männern nicht mal jeder Zweite (49 Prozent). (Quelle) Münchener „Abendzeitung“ 05.06.2008:Psychotherapeut Dr. Ragnar Beer (Universität Göttingen) Treue-Studie „Theratalk"

@dragon269
Auf biegen und Brechen werden es wohl die Wenigsten machen. Und es geht auch nicht darum, dass man damit etwas aufwiegen möchte. Für die Meisten ist es eine Ergänzung, ein zusätzliches Erlebnis, welches die eigenen Erlebnisse unterstreicht. Aber auch eine Möglichkeit, sexuelle Phantasien ausleben zu können, die man mit dem eigenen Partner so nicht ausleben kann.

Selbstverständlich kann man auch als Paar ein Leben lang ohne die Swingerei glücklich sein. Aber darum geht es ja nicht. Wir finden schon, dass man als Paar zusammen auch den Sex mit anderen Personen geniessen kann, wenn man dieses einvernehmlich als Paar machen möchte. Besser jedenfalls, als wenn man den Partner hintergeht und diesem etwas vorgaukelt. Wenn beide gleichermassen das Bedürfnis haben, auch mal mit einem anderen Menschen 6eln zu können, spricht auch nichts dagegen. Die Beziehung als solches und der Sex sollte dann aber in der Partnerschaft stimmen. Fatal wäre es aus unserer Sicht, wenn man das Swingen als Ersatz für den Beziehungssex nutzt. Denn dann entstehen erst Recht Probleme.

Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man fremd geht, in dem man den Partner hintergeht, oder ob man dies mit dem Einverständnis des Partners macht.

Mr. Sunfra
Für mich stellt Treue zu einem Partner ein Ideal dar.
Zumindestens, wenn sie einer Zufriedenheit enspringt und nicht irgendwelchen gesellschaftlichen/religiösen Vorgaben geschuldet ist, die es zu erfüllen gilt.
Als jemand, der diese (meine) moralische Ansprüche nicht erfüllt, sehe ich mich in dem Bereich schon..hm...defizitär, und daran hatte ich nicht unerheblich zu knabbern.
Auch ich bin ab und zu versucht, es mir schönzureden und nicht die Ursachen bei mir zu suchen, aber es ist wie es ist: Mein Verhalten ist suboptimal.
Das Einzige, womit ich es einigermaßen "glattbügeln" kann ist, dass ich so diskret bin, dass mein Partner nichts davon mitbekommt und dann leidet. Wenigstens das "schulde" ich ihm.
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