Achje... bei mir ging es damals auch so los. Ich lernte sie im Netz kennen. Nach ein paar Telefonaten sagte sie mir, sie sei Sub und würde mit Vanilla nichts anfangen können. Und ich hatte überhaupt keine Ahnung. Also gab sie mir ein paar Internetadressen und ich las mich schlau. Dumm nur, dass ich anschließend noch mehr Fragen hatte als vorher. Also habe ich sie gestellt und wir haben stundenlang, naja, eigentlich sogar tagelang darüber gesprochen.
Ein guter Sub erwartet keine halsbrecherischen Aktionen am Anfang einer solchen Beziehung. Eine Vanilla-Beziehung fängt doch auch nicht gleich mit Analsex an.
Ich denke, dass es am besten ist, sich vorher sagen zu lassen, was sie möchte. Aus mehreren Varianten suchst du dir eine aus oder bastelst eine neue daraus. Aber es muss ja auch nicht gleich eine perfekte Session sein.
Ich hatte mir ein paar Knoten zeigen lassen und sie gemeinsam mit ihr geübt. Anschließend habe ich mir zeigen lassen, wie man mit einem Rohrstock schlägt und dann unter ihrer Anleitung ein Sofakissen verprügelt. Schnell verschwand das Sofakissen und... naja....
Man kann es nicht oft genug sagen: Reden, reden, reden. Lass dir erklären was sie fühlt, was sie gerne anders gehabt hätte, was ihr gefiel. Manöverkritik ist unglaublich wichtig. Nimm ihre Kritik ernst. Denn in einer Session trägst du die Verantwortung für sie.
Bei mir ist es so, dass es ein paar Dinge gibt, die ich als Top nicht mache, weil ich sie mir nicht zutraue. Also lasse ich die Finger davon. Die evtl. vorhandene Unsicherheit des Tops überträgt sich auf Sub. Und Unsicherheiten haben im Bereich BDSM nichts zu suchen. Dein Sub vertraut dir. D.h., dass Sub auch besser weiß, was sie Top zumuten kann. Erzähl ihr also von den Dingen, die dich beunruhigen. Gemeinsam findet man schnell eine Lösung.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, viel Zeit zu haben und wirklich ungestört zu sein. Das Telefon ausschalten ist wahrscheinlich nicht schlecht. Mir war es wichtig, meine Sub gut beobachten zu können. Ich musste sie gut sehen, hören und fühlen können. Also hatten wir das Licht an, die Musik war aus und ich habe beim Schlagen einen Finger in ihren Mund gesteckt bzw. auf ihren Lippen liegen gehabt. Die Striemen auf dem Po sagen oft nichts über den empfundenen Schmerz aus.
Ganz wichtig ist, dass man sich darüber im Klaren ist, dass die Session nicht zu Ende ist, wenn einer oder alle einen Orgasmus hatten. Wir haben uns damals lange im Arm gehalten, ich habe sie gestreichelt und ich war einfach für sie da. Und dann haben wir wieder geredet.
Mit wachsender Erfahrung werden auch die Techniken ausgefeilter. Mach dir davor keine Sorgen, man wächst dort einfach hinein.
Dass Sub Top erzieht, sehe ich nicht so. In einer 24/7-Beziehung mag das vielleicht so sein. In einer "normalen" Session sollen ja aber alle Beteiligten ihren Spaß haben. Mit tatsächlicher Unterdrückung hat BDSM nichts zu tun.
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Tauscht einfach einmal die Rollen. Ich denke, dass es von Vorteil ist, wenn Top einmal ausprobiert hat, wie man sich als Sub fühlt. Wie es ist, gefesselt und abhängig zu sein, wie sich eine Peitsche oder ein Rohrstock anfühlt oder... naja.... eben alles andere ist.
Ich wünsche dir viel Erfolg... ragazzo (der noch immer neu in diesem Forum ist)