ein thema, das als eines der damoklesschwerter über der letzten beziehung hing und letztlich auf uns herab fiel.
das
warum konnte ich nie in erfahrung bringen, auch weil ich die frage danach lange nicht klar formulieren konnte, weil dieses schwammige gefühl vom
etwas fehlt sich so schwer fassen ließ.
"schmeckt komisch" hat er irgendwann mal gemeint, als mir das ungleichgewicht das erste mal zu bewusstsein kam. wahrscheinlich war das mitten unterm siebentrillionsten blow job.
"woher willst du das wissen?" hab ich gedacht und mal vorsichtshalber heimlich an mir gerochen. aber da war nichts, das mich irritiert hätte, außer dieser satz.
nicht mal seine hände waren da, wo ich seinen mund gern gehabt hätte. das hat mich dann auch irritiert. später, als es mir auffiel.
dann wurde das, war ich nicht vermisst hatte, weil es mir nicht so wichtig ist, als dass es mir gleich aufgefallen wäre, plötzlich zum drama.
dies eine sache, die mir nie essentiell, sondern bloß nice to have gewesen war, wurde zum alles beherrschenden thema in meinem kopf.
alle nur erdenklichen frauenängste wurden plötzlich darauf projeziert -
ich bin zu fett, er liebt mich nicht, ich bin zu fett. und wahrscheinlich bin ich ihm zu fett. er ekelt sich vor mir.
aus einer nebensächlichkeit wurde eine hauptsächlichkeit. ein sich abgelehnt fühlen, von oben bis unten.
in meiner verzweiflung hab ich gedroht. beim siebentrillionsten und ein blow job. dass ich verweigere. nicht mehr will - ich hatte keinen spaß mehr daran, obwohl ein
must have für mich.
wie du mir so ich dir war nicht - ich glaube, auch nur der gedanke daran umgekehrt mal eine frau zu lecken hat für ihn einfach nicht existiert.
das war nicht der geschmack, auch wenn sich das so leicht dahin sagt. genausowenig, wie der mann damals, der keine blow jobs mochte, keine blow jobs mochte, sondern eine geschichte dahinter stand, weshalb und wieso.
die geschichte, weshalb der mann, der keine frauen lecken wollte, keine frauen lecken wollte, habe ich leider nicht mehr erfahren. ich kann nur bruchstücke aneinander fügen. in er erinnerung rekonstruieren, dass es da auch keine forschenden finger gab, kein wie auch immer geartetes interesse frau anderweitig zu erkunden, als schwanz reinstecken möglichst freihändig. kein anecken, kein berühren. geblendet vom reiz des neuen war mir das lange nicht aufgefallen. es gab seinen fetisch, seinen sex, bis ich auch mal meinen sex haben wollte. dazu ist es nie gekommen.
ich hab mich erst in notwehr getrennt und dann er sich. da gab es keinen grünen zweig, an den man sich noch hätte klammern können, auch wenn ich verzeifelt den beziehungswald danach absuchen wollte, doch da war der wald schon abgebrannt.
für mich selbst bin ich zu dem schluss gekommen, dass sexuelle inkompatibilität nicht durch dieses crazy little thing called love wett gemacht werden kann. nicht auf dauer. wenn zwei in den punkten, die ihnen jeweils wichtig sind, nicht eins werden können, dann entzweit sie das langfristig. so möchte ich nicht mehr leben.