Kenn
Der Baggersee auf der Kenner Flur ist einer von mehreren dort (insgesamt sind es sechs) und der, um den es hier geht, hat die Koordinaten: +49° 48' 32.77", +6° 42' 34.88". Die Form ist mittlerweile eine andere als noch auf Google Earth zu sehen. Eigentlich ist nur der geeignet, dort zu baden oder zu liegen. Die anderen sind entweder noch in Betrieb, oder haben zu steile Hänge oder zu wilden Bewuchs. Man kann den See bequem zu Fuß umrunden, es gibt gute Trampelpfade dort.
Da erst im vergangenen Winter die Bagger dort abgezogen sind, ist der Bewuchs spärlich und beschränkt sich momentan hauptsächlich auf Pionierpflanzen. Der Lehmboden rund um den See ist verflucht hart und mehrere Decken sind deswegen fast unerlässlich.
Die Westseite des Sees grenzt nahezu unmittelbar an den Moseldeich. Dort und an der Mosel selbst sind viele Homosexuelle unterwegs, man kann bei schönem Wetter fast von einem Cruisingareal sprechen. Allerdings unauffällig und zurückhaltend, ich bin dort noch nie belästigt worden, allerdings sind viele dort nackt unterwegs.
Wenn man nicht auf der Landzunge liegen will (Stichwort Präsentierteller), obwohl diese dafür prädestiniert ist, ist man an der Südseite des Sees gut aufgehoben. Dort findet man auch vielleicht ein verstecktes Plätzchen. Hier trifft sich Triers Spannerelite gerne und späht entweder rüber zur Landzunge (Fernglas nicht vergessen) oder sucht sich was Schönes vor Ort zum Anschauen.
Generell gilt, dass es dort keine Swingerschutzzone gibt. Man muss sich den See teilen, mit Schwulen, Voyeuren und jungen Leuten, die aber vornehmlich abends dort sind. Nackt dort zu baden und zu liegen ist aber kein Problem. Da der See keine echten Liegewiesen hat, sind dort keine typischen Baggersee-User wie Familien oder so.
Die Kenner Flur ist Gassi-geh-Areal, Spaziergänger mit Hunden demnach keine Seltenheit. Gerade im Sommer darf Spitz oder Lumpi oder wie auch immer die Tölen heißen ein erfrischendes Bad nehmen. Die Infrastruktur ist bescheiden, es gibt keine Straßen dort, keine richtigen Wege und unter der Woche muss man damit rechnen, auf dem Weg zum See vom Kieslaster plattgemacht zu werden. Keine Würstchen- oder Eisbuden, keine Wiesen, kein Entertainment, kein Campingplatz, keine Toiletten. Dafür ist das Wasser recht klar und insgesamt ist es ziemlich einsam dort.