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Keuschheitsbälle - Die Zelebrierung der Enthaltsamkeit

**********ecter Mann
3.203 Beiträge
Bill Clinton wärs gewesen.

und als Doppelmoral in sachen sex kann man diesen Fall wohl schlecht zitieren, es geht eher darum ob ein Politiker gelogen hat oder nicht.
*****ann Mann
711 Beiträge
Dann eben Clinton
Tatsache ist, es ging um die Verlogenheit als Christ und Politiker bei der Sache.

Ist auch egal.

Das mit dem Anal und der Jungfräulichkeit ist Gang und gebe, ja.

Wie gesagt, nicht nur in Amerika.
*****177 Paar
2.889 Beiträge
Heutige Zeit
Passt so ein Thema " Keinen Sex vor der Ehe " eigentlich noch in unsere moderne Gesellschaft ? Wir halten auch nichts von solchen Ritualen
Und wie von vielen schon angesprochen , von den Amis , kam noch nie was gescheites . Von denen was abschauen ? *nene* lieber nicht.
Und Doppelmoral , die gibts leider nicht nur drüben über dem grossen Ozean.

LG
**C Mann
12.739 Beiträge
Passt so ein Thema " Keinen Sex vor der Ehe " eigentlich noch in unsere moderne Gesellschaft ? Wir halten auch nichts von solchen Ritualen
Und wie von vielen schon angesprochen , von den Amis , kam noch nie was gescheites

...das ist eine gute Frage. Was passt den überhaupt in unsere "moderne" Gesellschaft? Sind wir wirklich so "modern", dass wir alle Moralvorstellungen über den Haufen werfen müssen, nur um "cool" zu sein? Ist z.B. Diebstahl jetzt gesellschaftsfähig, weil sowieso jeder sich Dateien aus dem Internet raubkopiert....?

...und dass "von den Amis noch nie etwas gescheites kam" - es tut mir leid - ist eine Aussage voller Arroganz und Ignoranz....
*******en68 Frau
20 Beiträge
Danke !
Frau Andresky ! der Artikel ist ironisch und bissig und trifft den "waidwunden" Punkt - wie schon einige Vorgänger sagten: der (für mich herrliche) Schreibstil ist Geschmackssache und wir sind hier nicht beim Literarischen Quartett, sondern auf Joy. Und ich finde es auch sehr gut, dass man hier nicht nur den "joy of sex" lebt, sondern sich auch mit schwierigen Themen auseinandersetzt.
Wenn ich mir das Gelesene so durch den Kopf gehen lasse, frage ich mich nach einigem Besinnen: sind wir Frauen und unsere Mösen so "mächtig", dass sich Männer durch die Jahrhunderte redlich und stetig bemühen, uns diese vermeintlichen "Instrumente der Macht" schlecht zu reden, zu verleugnen, zu verdammen, einzuschliessen, zu beschneiden, zu zunähen ? meine Güte, müssen diese Kerle eine Angst vor Frauen haben ! manchmal versteh ich diese Welt wirklich nicht !
und dann bin ich sehr froh, dass ich wenigstens im 21. Jahrhundert in einem recht modernen, moderaten Staat wohnen darf, wo die Emanzipation doch ziemliche Fortschritte gemacht hat bzw. noch macht, die sexuelle Revolution in vollem Gange ist und ich einen Mann habe, der mich so leben lässt, wie es mich glücklich macht. Dem Himmel sei Dank dafür und nix da: "I like to be in America" !
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Hallo Felinchen68
Wenn ich mir das Gelesene so durch den Kopf gehen lasse, frage ich mich nach einigem Besinnen: sind wir Frauen und unsere Mösen so "mächtig", dass sich Männer durch die Jahrhunderte redlich und stetig bemühen, uns diese vermeintlichen "Instrumente der Macht" schlecht zu reden, zu verleugnen, zu verdammen, einzuschliessen, zu beschneiden, zu zunähen ? meine Güte, müssen diese Kerle eine Angst vor Frauen haben ! manchmal versteh ich diese Welt wirklich nicht !

Diesen Verdacht habe ich auch schon lange. Interessanter Weise zieht es sich ja auch durch die "fast" ganze Menschheitsgeschichte. Wobei die katholische Kirche es sicherlich auf den Gipfel getrieben hatte, indem Sie irgendwie suspekte Frauen auf den Scheiterhaufen schickte. Schaut man sich die letzten 3000 Jahre an, sind Frauen meist völlig unterdrückt worden und es fragt sich schon warum das so ist. Ob die Macht der Pussy oder ihre emotionale Intelligenz - lässt sich sicherlich nicht aufdröseln, aber ich würde es auch als Angst vor der Macht der Frau bezeichnen.

Angefangen hat es ja schon mit Adam und Eva, als diese nicht folgte und in den Apfel biss. Auch diese Geschichte ist für mich (sie) ein Synonym dafür, dass die Macht der Frauen unterdrückt werden muss, damit sie nicht noch mehr Böses anrichten.

Alles natürlich überspitzt, trotzdem ist die Geschichte und ihre Greueltaten nicht wegzuleugnen.

Wir können dankbar sein, dass wir in einer aufgeklärteren Gesellschaft leben und vor allem, dass es auch Männer gibt, welche die "Waffen" einer Frau keineswegs beschneiden, sondern die Grösse haben, diese zu geniessen...
Meine Meinung ist, dass wir auch in Deutschland im Groß, noch lange nicht, in rein sexuell-moralischen Dingen, viel besser da stehen, als manch andere Länder. Oft hat die unterdrückung von Frauen gar nichts mit der Weiblichkeit an sich zu tun.
Im Mittelalter wurden nicht wesentlich mehr an Frauen auf den Scheiterhaufen verbrannt, als an Männern und Kindern. Man wollte diese Leute einfach nur vom Hals haben und deren Vermögen einheimsen. Alle Menschen eines gesamten Stadtteils wurde auf Scheiterhaufen verbrannt (meist Juden).
***er Mann
2.553 Beiträge
Clinton ...
... hat aber zumindest nie mit besonderer Religiosität oder Moral geworben. Daher halte ich das Gspusi von Bill Clinton mit Monica Lewinsky weniger für einen Fall von Doppelmoral. Eventuell kann man einwenden, dass Clinton zwar nicht mit besonders hohen Moralvorstellungen, aber immerhin mit einer glücklichen Ehe und Familie geworben, und Wahlen u.a. auch deswegen gewonnen hat - angesichts der Tatsache, dass seine Frau ihm das, zumindest soweit es veröffentlicht ist, nicht besonders krumm genommen hat, greift das auch nicht besonders. Ich glaube, die Clintons leben eine Art offene Beziehung und würden daher gut in den Joyclub passen. Sie waren und sind mir immer sympathisch gewesen.

Ich meine sogar, dass der berühmte Spruch Clintons, er hätte keinen Sex mit seiner Praktikatin gehabt, um später einzuräumen, es hätte Oralverkehr gegeben, von sehr feiner Ironie geprägt ist. Denn in den Augen seiner puritanischen Feinde (und das sind sie wirklich - keine politischen Gegner im herkömmlichen Sinn, sondern richtig feindselig) ist Sex die Vereinigung von Penis und Vagina, idealerweise zwecks potenzieller Zeugung von Kindern. Oralverkehr ist in den Augen dieser Leute kein Sex, sondern etwas ganz Böses, fast schon Unaussprechliches. Daher ist Clinton gar keine Lüge vorzuwerfen.

Nun aber zurück zum Thema.
Ich fand den Artikel sehr gut, auch wenn er teilweise wütend geschrieben war und eher auf Männer losgeht als auf Frauen. Aber ist das so falsch? Ich kennen die Rituale bei Purity Balls nicht, aber ich kann mir die von der Autorin beschriebenen Handlungen bildhaft vorstellen. Hingegen kann ich mir nicht vorstellen, wie das Ritual bei Buben aussieht. Wer nimmt das Versprechen und den Schlüssel entgegen? Die Mutter? Also Mama passt auf, dass Bubi nicht vor der Ehe pimpert. Das ist im Bible Belt der USA, wo männliches Heldentum propagiert wird, wirklich nicht denkbar. Also passt der Vater auf die Jungmännlichkeit des Sohnes auf? Noch undenkbarer, weil es den Geruch des Homoerotischen hat, und der ist ja bekanntlich pfui.
Daher ist die Autorin in diesem Punkt aus meiner Sicht bestätigt.

Der Vorwurf, dass Mütter genauso auf die Jungfräulichkeit ihrer Töchter achten wie Väter, mag vielleicht stimmen. Ich glaube aber, dass selbst in dieser Gegend Frauen die Sache etwas pragmatischer sehen als Männer, die ihre Töchter als Prinzessinnen möglichst lange erhalten wollen. Ich mag mich aber durchaus irren. Frauen können sehr garstig sein. Haben sie ihre sexuellen Gefühle jahrelang unterdrückt und das für ehrbar gehalten, ist es für sie vielleicht eine Provokation, wenn ihre Töchter komplett andere Einstellungen haben und diese auch leben; bzw. kann es zur Haltung führen, dass das was der Mutter verwehrt blieb, auch die Tochter nicht genießen darf.

Ich unterstütze auch die Meinung, dass jede/r für sich entscheiden sollte, wie er oder sie das Sexualleben gestaltet.
Das hat mit Purity Balls aber sicher nichts zu tun - und das ist das Problem. Hier geht es darum, junge Mädchen auf ganz fiese Art zu indoktrinieren - wie die Autorin schreibt, ihnen einzureden, dass sie mit Jungfernhäutchen mehr Wert sind. Dass Sex grundsätzlich etwas Schlechtes ist, und nur ausnahmsweise, nämlich im heiligen Stand der Ehe, und auch nur dann wenn der Mann es will, gerade noch tolerierbar ist (eine Frau, die sich aus eigenem Lustempfinden dem Mann anbietet, ist ja selbst innerhalb der Ehe eine Schlampe).
Sexuelle Selbstbestimmung ist nach einer solchen Indoktrination schlichtweg nicht mehr möglich.

Die Gegenbewegung der 68er, nämlich die weitgehend freie Sexualität, wird jedoch von Feministinnen mittlerweile auch abgelehnt. Es ist wiederum von einem männlich dominierten Gesellschaftssystem die Rede, in der Frauen ständig verfügbar zu sein haben, da sie ansonsten als prüde, spießig, verklemmt gelten. Noch härter ins Gericht fahren Feministinnen mit aktuellen Entwicklungen, die aus der weitgehend freien und kostenlosen Verfügbarkeit von Pornographie herrühren, und diese Pornographie in den letzten beiden Jahrzehnten auch vermehrt den puren Sex ohne auch nur angedeutete Gefühle als Leitbild propagiert.

Das alles wirft die entscheidende Frage auf: Welche Art von gesellschaftlicher Struktur, welche Art von Erziehung kann Menschen tatsächlich dazu führen, ein wirklich eigenbestimmtes Sexualleben zu führen? Beispiel Frauen: Sex haben, wann man Lust hat, aber auch entschieden nein sagen zu können, wenn man es nicht will. Und das alles ohne die Konsequenz, entweder als Hure oder als als Spießerin dargestellt zu werden. Beispiel Männer: Seine Lust auszuleben, ohne sich selbst unter Druck zu setzen, dass sexueller Erfolg gleichzusetzen ist mit möglichst vielen Eroberungen.

Die Antwort ist einfach geschrieben, wenn auch nicht ganz so einfach auszuführen: Eine gesunde, geradezu mit Selbstverständlichkeit betriebene Sexualbildung und -erziehung, in der Sex und jede Art von Zärtlichkeit als etwas Schönes, Normales, Erstrebenswertes beschrieben wird; und das nicht in die Schule outgesourct, sondern im Elternhaus. Das beginnt aber schon damit, es vorzuleben. Einmal ehrlich: Wieviele Eltern küssen sich nicht in Anwesenheit ihrer Kinder? Warum nicht?
Das vorhin beschriebene ist aber nichts Wert, wenn nicht gleichzeitig eine Erziehung in Hinblick auf Selbstständigkeit, Selbstbestimmheit, Selbstvertrauen erfolgt. Und ich glaube, dieser Aspekt ist noch viel schwieriger umzusetzen als der erste. Aber das eine geht eben nicht ohne das andere.

Und wie schon erwähnt - geschrieben ist das alles viel, viel leichter, als dann tatsächlich umgesetzt.
Nu is genug....


Das Dingen hier läuft mittlerweile derart OT das es keinen Sinn macht es weiter zu verfolgen.


Viel Spass euch allen noch
*****_68 Mann
8.640 Beiträge
nicht besonders krumm genommen hat

Von wegen ... in einem Interview in Deutschland hat er dazu gesagt, dass er ein gutes halbes Jahr auf dem Sofa schlafen durfte,
das Schlafzimmer war tabu.
Sie hat es ihm sehr wohl ein wenig krumm genommen. *grins*

Al
***er Mann
2.553 Beiträge
Von wegen ... in einem Interview in Deutschland hat er dazu gesagt, dass er ein gutes halbes Jahr auf dem Sofa schlafen durfte,
das Schlafzimmer war tabu.
Was hätte er sagen sollen? Dass es ihr egal war? Dass sie ihn beglückwünscht hat zu der tollen Eroberung? Natürlich wird er seine Frau so dastehen lassen, wie sich die große Mehrheit der Menschen vorstellt, wie eine Frau in dieser Situation zu reagieren hat.

Vielleicht stimmt es aber auch.

Aus meiner Sicht war es Hillary Clinton nicht Recht, dass das Ganze in der Öffentlichkeit breit getreten wurde. Dass sie von seinen zahlreichen Affären zumindest ansatzweise wusste, ist anzunehmen. Solange das ganze aber unter der Bettdecke blieb (wo es auch hingehört), hat sie keine große Sache daraus gemacht. Von Scheidung war trotz allem nie die Rede.
Wir wissen nicht, wie die Clintons ihre Beziehung leben - vielleicht ist sie wirklich beidseitig offen, vielleicht nur einseitig und sie schluckt alles nur hinunter. Das wäre traurig. Wir werden es wohl nie erfahren, und es geht uns wohl auch nichts an.
***er Mann
2.553 Beiträge
Diesen Verdacht habe ich auch schon lange. Interessanter Weise zieht es sich ja auch durch die "fast" ganze Menschheitsgeschichte. Wobei die katholische Kirche es sicherlich auf den Gipfel getrieben hatte, indem Sie irgendwie suspekte Frauen auf den Scheiterhaufen schickte. Schaut man sich die letzten 3000 Jahre an, sind Frauen meist völlig unterdrückt worden und es fragt sich schon warum das so ist. Ob die Macht der Pussy oder ihre emotionale Intelligenz - lässt sich sicherlich nicht aufdröseln, aber ich würde es auch als Angst vor der Macht der Frau bezeichnen.

Na überhaupt keine Frage! Ich möchte zwar auch einwenden, dass am Scheiterhaufen auch signifikant viele Männer verbrannt wurden, aber die Idee, dass Frauen ihre Jungfräulichkeit zu wahren haben, die kann sich eindeutig nur ein krankes Männerhirn einfallen lassen haben. Zur Ehrenrettung der katholischen Kirche muss man zudem erwähnen, dass deren Lehre tatsächlich auch Männer zur Enthaltsamkeit vor der Ehe verpflichtet.

Der Unterschied ist, wie es gelebt wurde. Wie Frau Andresky richtig schreibt: Das (anatomisch völlig unbedeutende) Jungfernhäutchen wurde zu einem entscheidenden Teil der Frau hochstilisiert, und ihr Wert von diesem Ding - bzw. vielmehr noch von der Tatsache, dass in der Hochzeitsnacht das Leintuch blutig wird - abhängig gemacht. Da steckt System dahinter, und natürlich Angst. Angst vor den Waffen der Frau, vor dem Weib, das den Mann ewig lockt. Man stelle sich vor, man ließe den Frauen und ihrer Lust freien Lauf, und man stelle sich weiter vor, die Frauen würden die Macht, die sie durch ihre Anziehungskraft auf Männer ausüben, so nützen wie sie Männer nützen würden. Wo würde das nur hinführen?

Daher erheben wir die Jungfräulichkeit zu einem "Wert", und in weiterer Folge negieren wir das Lustempfinden der Frau, sodass es bis in die 1960er Jahre hinein ernstgemeinte Stimmen gibt, die besagen, im Gegensatz zu Männern können Frauen keine Orgasmen erleben.

Die sexuelle Revolution hat nicht alles zum Guten gewendet (siehe mein obiger Beitrag), aber sie hat zumindest mit den schlimmsten Auswüchsen des Jungfrauenkults aufgeräumt. Dass es wieder Bewegungen gibt, die zurück in die Vergangenheit führen, wie die "True Love Waits" Bewegung, ist zwar traurige Tatsache, aber aus meiner Sicht eine eher temporäre Erscheinung.

Jedenfalls ist feststellbar, dass die Männerwelt trotz der nunmehr höheren sexuellen Selbstbestimmung der Frau nicht untergegangen ist. Im Gegensatz zu den damaligen Vermutungen werden die "Waffen der Frau" nicht sehr exzessiv eingesetzt.
***an Frau
10.900 Beiträge
Nu is genug....

Das Dingen hier läuft mittlerweile derart OT das es keinen Sinn macht es weiter zu verfolgen.

Liegt vielleicht daran, dass mal mehr als drei Worte gelesen werden müssen und es nicht mal darum geht wer wem was anal in den Allerwertesten schiebt ect.pp.

Ich finde den Artikel zwar auch etwas Querbeet über die Jungfräulichkeit von Mädchen in den USA geschrieben, aber er ist doch informativ genug um sich mal mit dem Thema beschäftigen.

Und die Beiträge die sich ernsthaft mit dem Artikel auseinandersetzen sind ebenso informativ verfasst.
Vielleicht ....
scheiden sich hier auch die Geister, weil in dem Artikel sehr stark der religiöse Aspekt und die (nicht nur für Europäer) inzestös anmutenden "Purity Balls" angesprochen wurde. Grundsätzlich handelt es sich aber auch um ein staatliches Programm.
Dass es von einem religiösen Präsidenten angestoßen wurde, ändert daran nichts, die USA sind nun mal ein säkulärer Staat.

Im Jahre 2004 verkündete George Bush, es möge an jeder Schule gelehrt werden, dass Verzicht auf Geschlechtsverkehr vor der Ehe die sicherste Methode sei, um Geschlechtskrankheiten und unehelichen Kindern vorzubeugen. Seither werden 300 Mio $ pro Jahr für dieses hehre Ziel ausgegeben.

Dabei gibt es nicht nur die Purity Balls der gehobenen Mittelklasse, sondern die Teenies (und zwar, je nach Gegend in den USA, bis zu 40% von ihnen) unterzeichnen nach einer entsprechenden "Schulung" sogenannte Abstinenzkarten (Virginity Pledges) , in denen sie dem vorehelichen Geschlechtsverkehr abschwören.

Nachdem man feststellte, dass Kids, die den Schwur abgelegt hatten, ebenso oft unter sexuell übertragbaren Krankheiten litten und ebenso oft schwanger wurden, wie die Nicht-Schwörer, versuchten Forscherteams zweier Universitäten, dieses Rätsel zu klären. Dafür wurden 12.000 Jugendliche vom 13. bis zum 19. Lebensjahr begleitet.

Das wichtigste Ergebnis (das man sich auch hätte denken können): Jugendliche haben keine Angst vor gebrochenen Schwüren. Aber eher Respekt vor den strafenden Kommentaren ihrer Eltern, ihres Arztes, des Pfarrers und der Lehrer ....

Die "Schwörer" unterließen es also, sich nach Möglichkeiten der Verhütung zu erkundigen (wen hätten sie auch fragen sollen?). Auch wenn sie bereits vermuteten, dass sie sich eine Geschlechtskrankheit eingefangen hatten, trauten sie sich nicht zum Arzt. Damit stieg auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Krankheit weitergaben.

Für den ersten GV verwendeten sie selten Kondome, und die jungen Damen verzichteten auf die Pille. Und zwar, weil sie entweder der Meinung waren, dies sei unnötig, oder sich einfach nicht trauten, die unter den wachsamen Augen der Erwachsenen zu erstehen - jeder in ihrer Umgebung wußte von ihrem Schwur.

Die Forscher konnten nachweisen, dass gerade in Gegenden, wo besonders viele Jugendliche "abgeschworen" haben, die Zahl derjenige, die das Risiko beim Sex unterschätzen, besonders hoch ist. Und dass gerade dort die Durchseuchungsrate mit Geschlechtskrankheiten am höchsten ist.
Aber - da die Schwörerei ja eine politische Aktion ist, redeten die Forscher hier gegen eine Wand.

Allerdings: Es stimmt, dass die "Pledgers" eher heiraten und vor (und während *zwinker* ) der Ehe weniger Geschlechtspartner haben. Ob sie das allerdings nicht auch ohne Kärtchen und ohne ein mittlerweile Milliarden schweres staatliches Programm getan hätten, ganz einfach weil es ihrer Persönlichkeit entsprach, weiß man nicht.
********uRoi Mann
123 Beiträge
Das Spannende an
der Angelegenheit ist doch, dass es sich nicht um Spinner handelt, sondern um ganz normale Leute, die ihr Leben in einer modernen Gesellschaft führen. Und mit den kognitiven Dissonanzen leben müssen, die das mit sich bringt.

Zu dem Thema gibt es ein sehr hübsches Buch von Kevin Roose, der sich als dezidiert liberaler Student für ein Gastsemester an Jerry Falwells Liberty University eingeschrieben hat. Fazit: Es ist eine fremde und seltsame Welt, aber seltsamerweise sind diese Studenten dort Menschen wie du und ich. Auch wenn sie sich bei jeder Gelegenheit auf den Boden werfen und um die göttliche Gnade bitten...

(Kevin Roose:The Unlikely Disciple: A Sinner's Semester at America's Holiest University. Aus deutscher Perspektive ergibt sich ein doppelter Verfremdungseffekt, denn das amerikanische Studentenleben per se ist seltsam...)
*****_68 Mann
8.640 Beiträge
Genau das ist ja das Problem ...

eine hochmoderne Gesellschaft - gefangen und verängstigt durch Religionen.
Gerade ihre Freiheit und deren Auswüchse bringt sie oftmals dazu, dass sie ihr Heil in Dingen suchen ... die man, als jemand der dieses Land und sein Sammelsurium an Bewohnern nicht kennt, so gar nicht nachvollziehen kann.
Will man ein wenig die Hintergründe verstehen - muss man bis in die frühen Jahre der Besiedelung durch Europäer zurückgehen.

Al
********nner Mann
4.902 Beiträge
Möglicherweise ist es auch ein Bildungsproblem?
Leuten mit weniger Durchblick konnte man schon immer leicht ein X für ein U vormachen. Und angesichts der Tatsache, dass Bekannte und Freunde von mir bei Austauschaufenthalten trotz der Sprachproblematik regelmäßig zu den besten der jeweiligen Schule in Amerika gekürt wurden, kommen mir doch Zweifel, wie es an den normalen Highscools um das Bildungsniveau bestellt ist.

Anders als über eine extreme Beschränktheit im Denkvermögen kann ich mir auch nicht erklären, dass wenn nach dem besseren Präsidentschaftskandidaten gefragt wird, Anhänger der Republikaner die bessere Eignung ernsthaft an deren Haltung zur Abtreibung festmachen. Oder dass hier und da tatsächlich die Evolutionstheorie wegen unchristlicher Inhalte aus dem Unterricht verbannt werden soll. Auf solch einem Mist gedeihen dann auch Blüten wie Enthaltsamkeitsgelübde.

Mir fehlen da wirklich die passenden Worte, wenn ich nicht zu verletztend formulieren will.
********uRoi Mann
123 Beiträge
Wertkonflikte
auf ein unterschiedliches Intelligenzniveau zurückzuführen scheint mir doch ein klein wenig zu einfach.
*****_68 Mann
8.640 Beiträge
Die Highschool und was dabei herauskommt ... da schweigen wir uns lieber mal darüber aus. *grins*

Aber sind wir doch mal ehrlich ... die Bildung hat in Glaubensfragen und solchen Dingen so urplötzlich keine Bedeutung mehr ... schau Dir nur mal den Papst im Vatikan an ... und die ganze Brut um ihn herum ... alles gebildete Leute mit wer weiß wie vielen unterschiedlichen Studiengängen und was dann noch viel unglaublicher ist ... die glauben doch meistens tatsächlich diesen Mist, den sie uns da als unverrückbare Wahrheit verkaufen wollen.

Al
Woody und lustgewinner, für eure letzten beiträge ein dickes danke von mir...


Es gibt vieles, wo man, bezogen auf die usa, nur den kopf schüttelt...
*********unke Mann
1.459 Beiträge
liebe simple_smile,
wenn Dein letzter schöner Beitrag nicht der letzte Beweis dafür ist, daß ein prüder und verdrängender Umgang mit der Sexualität zu nichts weiter als Schäden führt, dann weiß ich nicht...! *top*

Ich weiß allerdings nicht, ob wir hierzulande viel besser dran sind. So, und den Rest dieses Beitrags lege ich besser erstmal auf Halde... *zwinker*

@********nner: sowas bestätigt mich nur darin, in welchem Land ich nicht leben oder hingehen möchte.
******167 Paar
555 Beiträge
Der Sexualtrieb
ist nach dem Selbsterhaltungstrieb des Menschen der am meisten ausgebildete - Fakt!!!
Was sollen da billige "Keuschheitsbälle" in der Vagina von jungen Mädchen bewirken und weshalb und warum?
Auch wenn es tausend mal beschissener ist, aber hier lebt die Kultur der Beschneidung junger afrikanischer Mädchen fort!!!
Es werden zwar keine körperlichen Verstümmelungen durchgeführt, aber eine eigene und selbstbestimmte Sexualität gerade bei Mädchen oder Frauen, wird schon psychisch zerstört.
Wer gibt dir vor was richtig und allein anständig ist? - natürlich wir, deine Eltern!!! - oder wahrscheinlicher noch - ich, der Souverän, der allmächtige Vater - Mama hat ja auch immer gehorcht!!!
Menschenrechtsverletzungen, die Unterdrückung der Frau, das Erniedrigen von Homosexuellen ist doch in weiten Teilen der USA fast oder ähnlich so ausgebildet oder ausgeprägt wie in einigen islamischen Ländern! - ok, hier wird keine Frau für "Ehebruch" gesteinigt, aber als moralistische "Führungsmacht" stecken große Teile der USA noch im Mittelalter!!!
Sorry, aber sowas geht doch, wie so vieles da, gar nicht!!! - nebenbei produzieren sie aber die meisten Pornos der Welt, ok schon etwas besserer Lebensansatz als der Vatikan! - allerdings geb es im kleinsten Staat der Welt auch wohl kaum Probleme damit, wenn man darüber "inkognito" zu Geld kommen könnte!!!
Sorry, aber alles "Scheinheilige" macht uns aggro!!!
Obwohl es nur Bücher bzw. Filme sind
muss man wohl bezüglich der Symbolik auch die Twilight-Saga mit auf dem Schirm haben... oder nicht? Denk ich mir zumindest dabei immer, denn es sind immerhin die vielleicht einflussreichsten Bücher und Filme für Jugendliche der letzten Jahre...

*frage*
*******na57 Frau
22.283 Beiträge
JOY-Angels 
Kurz gesagt,
mir gefällt dieser Artikel, der hinter dem leicht ironischen Unterton sehr deutlich macht, dass es nicht um wirkliche Religiösität oder Sorge um die Jugend geht, sondern um Macht. Besonders darum, junge Frauen davon abzuhalten, ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes Leben zu führen.

Und mir gefällt auch der Hinweis darauf, dass unsere Gesellschaft auch noch nicht wahrhaftig gleichberechtigt und emanzipiert ist.

Der Blick über den Teich sollte den Blick für das schärfen, was um uns passiert, so schön wie es ist, sich über "die anderen" aufzuregen.

Demnächst lese ich auch den Rest des Threads, ich hab leider wenig Zeit jetzt. Aber der Hinweis auf die Twilight Saga ist auch interessant, finde ich.
Erschreckend was in unserer Welt und unserer Kultur noch möglich ist.

Aber - mein Gott, was habe ich meinen Eltern alles versprochen! *roll*
Und natürlich nicht gehalten.

Genau so machen das die jungen Mädchen in Amiland.
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