Interessant. Ich frage mich gerade, wie häufig sich wohl hinter den Kommentaren bzw. den positiven und negativen Kritiken ein Verständnis des betreffenden Textes fände, das eigentlich ein Missverständnis ist. Auch die oft zu lesenden positiv gemeinten Bemerkungen über den vermeintlich weiten Interpretationsraum scheinen ein Hinweis auf solcherlei Fehlschlüsse zu sein.
Übrigens geht es doch in dem zitierten Vers darum, daß die Soden "noch zu zweit" gestochen wurden. Es ist von "unserer Zeit" die Rede. Das sind Hinweise auf eine vergangene Beziehung und nicht einfach ein Umfeld. Ist das deine künstlerische Kreativität?
Wenn man mit dem Spaten ein Viereck ins Gras sticht, kann man dann eine Sode herausheben. Das ist dann eine Grassode. Hier geht es aber um Torf, und der wird mit einem langen, schmalen Spaten gestochen. Man erhält sehr feuchte, quadratische Abschnitte von 30 bis cm Länge; Torfsoden. Die werden zum Trocknen gestapelt, um sie zu verfeuern. Heute hat das kaum mehr Bedeutung, aber vor einigen Jahrzehnten gab es sogar Kraftwerke, die mit Torf befeuert wurden.
Im Text geht es also um ein Paar, das in gemeinsamer Arbeit für ein behagliches, warmes Haus vorgesorgt hat. Allerdings gibt es dieses Paar nicht mehr, und der Sprechende ist allein. Ihm ging etwas verloren, das er jetzt zu erkennen beginnt; es geht das in der Gemeinsamkeit Lebendige, das gemeinschaftlich geschaffene Fundament für Wärme und Geborgenheit verloren.