Ich würde mich nicht zu sehr an den 68ern aufhängen, um ehrlich zu sein.
Glaubt ihr, dass so ein Großmaul wie Andreas Baader, der die Damen in seiner Entourage wahlweise als Fotzen oder Zofen bezeichnet hat, und den das Flintenweib Gudrun Ensslin (vielleicht gerade deswegen) supertoll fand, kein Supermacho gewesen ist? Oder die Herren Schröder und Fischer, die es zusammen auf stolze 9 verschlissene Ehefrauen bringen? Die 68er waren keine Feministen, um genau zu sein, hat doch gerade die männliche Seite mit ihrem Bilderstürmer-Charme an den Frauenrechten doch vor allem die sexuelle Befreiung interessiert und sonst nicht viel mehr (und die Dividende davon haben sie auch bereitwilligst eingestrichen; wer zweimal mit derselben pennt und so).
Wenn man mich fragt, liegt der Unglücksfall eher in der öffentlichen Darstellung begründet: Frauen als tugendhafte, permanent bedrängte Wesen, denen jede Form von ungefragter Annäherung zuwider ist; die immer wissen was sie wollen und die auch selber ganz wild drauf sind, den ersten Schritt zu machen, wenn sie interessiert sind.
Wie ich schon vorher meinte: Wenn man alles für bare Münze genommen hat, was man zu dem Thema gehört und gelesen hat, entwickelte man irgendwann ein absolut verdrehtes Frauenbild, das einen denkbar schlechten Ansatzpunkt für das eigene Balzverhalten war.
Tatsache ist aber: Es gab schon immer Männer, die hatten es einfach von Natur aus drauf, und wird sie immer geben. Die können sich auch selber als Frauenrechtler bezeichnen ohne Rot zu werden und trotzdem haben die bis 20 mehr Frauen rumgekriegt als andere in ihrem ganzen Leben. Tatsächlich kenne ich einige von der Sorte, und ich kann bei den meisten beim besten Willen nicht behaupten, dass sie frauenfeindliche Ekelpakete oder üble Machos waren - die hatten einfach ein Talent dafür. Und die kamen auch mit dem verdrehten Frauenbild klar, das einem immer wieder vermittelt wird.
Nur die Mehrheit, die da nicht so den Dreh raus hat, der hat man damit eher einen Bärendienst erwiesen. Und die Frauen, die sich nun mal nicht um die wenigen Naturtalente balgen können, sich selbst somit ebenfalls.
Ach ja, bezogen auf den Frauenversteher: Das ist ein missverständlicher Begriff, da doppeldeutig. Denn es gibt einerseits den Typ, der Frauen versteht, und andererseits den, der für Frauen immer Verständnis hat. Und beide sind nicht dasselbe
@**an
Ich selbst hatte nur eine Mutter die mir emanzipiert in der Erziehung beigebracht hat nett, höflich, nicht aufdringlich und und und zu sein teilweise alles gute Eigenschaften, jedoch vergessen hat zu sagen bis wohin das ganze gilt.
Zieh dir ne Nummer. Das ist das große Problem, wenn man glaubt, dass Höflichkeit, der Verzicht auf anzügliche Anspielungen und der Respekt vor Grenzen das A und O sind. Dumm nur, dass einen nie jemand beiseite nahm und glasklar gesagt hat "Junge, die Dosis macht das Gift".
@****al:
Danke. Ich hab mir überlegt, ob ich selber was dazu schreibe, aber ich kann meine Zeit auch besser investieren.