Ob Männer andere/höhere Ansprüche an Frauen haben sollten oder nicht löst nicht das Problem, wo jetzt die Machos sein sollen.
Ich habe eine sehr gute Freundin, die lange dachte, dass sie ausserhalb des Bettes stark sein müsse und im Bett dann devot sein solle, sowie jede Form von Kampf für sich/in ihrem Leben ablehnte...
Ein guter Freund von ihr, ein Dom, hat ihr gesagt, dass sie alles sei, nur weder devot noch submissiv, Switcher oder dominant...
Ich habe ihr gezeigt, wo sie stark ist und wo sie noch stärker rüberkommt. Beides Männer mit Rückgrat, auch auf das eigene Wohl bedacht(!), haben ihr zwei für sie wichtige Sätze gesagt:
Du bist nicht devot, Du brauchst nur nen Kerl. Einen, der sich NICHT von Deiner Tatkraft und Energie unterbuttern lässt, der das nimmt, was Du bietest und es nutzt!
Mittlerweile kämpft sie wieder für sich auf ihre ganz eigene Art und kann sich dadurch in verschiendenen Bereichen fallen/tragen lassen. Weiß wo sie stark sein muss und wo sie andere machen lassen kann. Sie hat den Lauf des Lebens mit wechselnden Aktionspotentialen erkannt und dadurch ihre Balance gefunden. Sie kann und will manchmal schwach sein, sich auf jemanden stützen und dann auch wieder mal die Führung übernehmen, für jemanden kämpfen/Stütze sein.
Sie hat ihre Lebenbalance gefunden. Selbstreflektiv, selbsterkennend, selbstakzeptierend und selbst-liebend.
Viele Frauen übernehmen heute Männerrollen/-bereiche und nehmen so vielen Männern die Chance, ihre "Männlichkeit" unter Beweis stellen zu können. Auch wenn mir hier jetzt viele widersprechen mögen:
Des Mannes ureigenstes Gebiet ist der Kampf in all seinen Formen. Ob es der Krieg ist, die Prügelei, der Wettbewerb, die ehrgeizige Karriere, der Sport, die Jagd (auf Frauen oder Tiere) oder der Kampf gegen die ihm innewohnenden Triebe durch welche spirituelle Technik auch immer. Und es ist gut so. Denn nur dadurch entwickeln wir uns weiter. Unsere aggressiven Triebe aufzugeben bedeutet, sich innerlich hinzusetzen und nichts mehr zu machen. Selbst der Versuch, Gewaltpotentiale "loszuwerden" ist im Endeffekt ein Kampf. Anstatt dieser Eigenschaft Raum zu bieten um sich "gefahrlos" abzuarbeiten und sie IN den Dienst der Partnerschaft/Gesellschaft zu stellen soll sie unterdrückt/verdrängt/ausgemerzt werden. Nur weiß mittlerweile auch der letzte küchenpsychologisch interessierte Mensch, dass Ünterdrücktes sich irgendwann umso stärker Bahn bricht. Ob durch Amokläufe, extreme Gewalt gegen Frauen/Kinder/Schwächere/Tiere
oder Gewalt gegen sich selbst... Die Angst vor der Aggression die, mittlerweile ausdrücklich erklärt, NICHTS schlechtes ist blockiert so die Entwicklung vieler Männer und nimmt ihnen Entscheidungs-/Risikofreude, versetzt sie in die Lage, den "stärkeren(brutaleren)" Vergewaltiger totzudiskutieren (Welch ein Witz) und hindert sie daran Lebensträume und -wünsche AKTIV umzusetzen. Und das sind dann die sogenannten "Weicheier/Pussies/Softies/Luschen/was-auch-immer"...
Ich bin Mann, ich HABE mich oft geprügelt, war unter- wie überlegen, habe gelernt, dass das Leben mir nichts schenkt, weiß, dass es Zeiten gibt, in denen der Kampf für mich/andere oder gegen Mißstände/Aggressoren sinnvoll ist. Dass aber auch NICHT alles Kampf ist. Was bedeutet, dass ich meinen Jähzorn durch Kampfkunst zügeln gelernt habe und den NUR rauslasse, wenn mir wichtige Menschen in Gefahr sind um diese zu schützen. Ansonsten lasse ich ihn in Gedichten, Geschichten, Bildern, Liedern, der Speerform meiner Kampfkunst und Zeichnungen raus.
Dahinzukommen hat mich genausoviel Mühe und hinterfragen gekostet wie meine gute Freundin. Aber wer sich selbst oder Teilbereiche ablehnt, wer eigene Triebe/Wünsche/Ziele/Verhaltensweisen unterdrückt, wird weder zu sich selber finden können noch adäquat auf das Gegenüber eingehen.
Erkenne Dich selbst. Schöner Satz, oft vernachlässigt und meines Erachtens auch sehr missverständlich:
Erkenne, woher Du kommst, wo Du bist, wohin Du willst und wie Du das willst.
Der Mensch ist Jäger (stereoskope Sicht, Reißeckzähne), er hat seine Geburtsfamilie (Stand, Finanzmittel, Niveau), Freunde und Klassenverbunde (Sozialverhalten, Lernbereitschaft), verschiedenen Partnerschaften (Sex, Romantik, Macht- und Manipulationsspielchen) und aus all dem resultieren Erfahrungen, Eigenschaften, Wünsche, Ab-Neigungen und Ziele. All das macht ihn aus und all das sollte er auch nutzen um zu reifen. Ablehnung nur eines einzelnben Bereiches bedeutet eine unvollständige Selbsterkenntnis und damit fehlgeleitete/verhinderte Emanzipation. Was nicht jedem Menschen gegeben ist. Doch anstatt diesen anzufeinden sollte man/frau ihn auf diesem Weg begleiten, es ihm durch Kritik ermöglichen und es ihn lehren
Zwei Schöne Sätze zum Abschluß:
Männer muß man loben, dann bleiben sie stark, dann bleiben sie oben. Barbara Schöneberger
Siege formen unseren Ruf, Niederlagen unseren Charakter.