Wir, Männer, die früher machomäßig die Sache unter Kontrolle hatten (zumindest nach außen hin) haben in den letzten 45 Jahren durchaus aktiv ein bisschen Kontrolle abgegeben, um uns, von den Frauen, der Gesellschaft, den anderen Männern (den Medien?) verändern zu lassen. Haben wir (unsere Vorgängergenrationen) Widerstand geleistet? Schon. Massiv. Männlich. Haben wir gemerkt, dass an dem ganzen was dran war? Dass das Machosein auch langsam ranzig geworden war? Haben wir. Wir wollten das.
So wie Sina die Frauen anpfeift, gilt es also auch für uns selbst: kein Selbstbejaulen bitte. Wir wollten das.
Wollen wir wieder zurück? Echt? Alleinversorger werden, das Weibchen im karierten Schürzchen zuhause, das immer ja sagt? Sexmäßig gesehen klingt das ja vielleicht verlockend, aber sonst? Och komm... nöö.
Trotzdem beschweren sich die Jungs heute genauso: Die Mädels sind alle zu verkopft, verstricken sich in Widersprüchen zwischen Wollen und Brauchen, zwischen Plan und Begierde, zwischen Biest sein und Dame sein wollen.
Vielleicht liegt ja genau da das Häschen im Pfeffer, beim Männlein wie beim Weiblein: Domestizierung ist Zivilisation, ist eine planbare Welt, ist Rationalität. Nichts Schlechtes, beileibe nicht. Unsere Alltagshälfte findet das (seien wir ehrlich) super so, die andere, die Urviehhälfte findet es todlangweilig.
Aber wir können entspannt sein, denn wir sind sowieso beide Hälften. Es geht nur drum, auch auf beide zu hören. Und sich, beim Sex zu allererst, aber auch sonst öfters mal wieder, mit Verlaub, auf die eigenen Eier, respektive Eierstöcke verlassen. Die sagen schon recht deutlich, was sie wollen.