Was sich für mich ein wenig widersprüchlich anhört ist die Aussage der Entäuschung darüber, dass der Partner die Neigung nicht teilt und nicht unterwerfen will. Wenn dir aber fremde Mitspieler ohne vorhandene Vertrauensbasis ohnehin besser gefallen, wäre der eigene Partner doch sowieso uninteressant und ungeeignet, denn hier ist Vertrautheit und Rücksicht vorhanden (oder sollte zumindest sein), da es sich um ein Liebesbeziehungskonstrukt handelt.
Bei einer derart stark ausgeprägten Neigung zu Rapefantasien, in der man auch keinen Wert auf verantwortungsbewusste und rücksichtsvolle Mitspieler legt, sollte man sich trotz allem der Gefahr bewusst sein, wie schnell der Masochismus zur körperlichen und seelischen Selbstzerstörung ausarten kann, vor allem, wenn man sich einen solchen Zustand 24/7 wünscht und buchstäblich zerbricht, wenn dies nicht der Fall ist.
Ohne jetzt angreifen oder verurteilen zu wollen, kämen für mich derart rücksichtslose Rapegames überhaupt nicht infrage, weil ich der Meinung bin, dass man einem Menschen (in diesem Fall Männern) nicht erlauben sollte, so brutal, gewaltätig, rücksichtslos, egoistisch, zerstörerisch und minderwertig mit einen anderen Menschen umzugehen. Der gute alte Gang Bang, der auch richtig hart werden darf, aber dennoch kontrolliert und mit klaren Kopf stattfindet, scheint mir eine optimale Lösung zu sein, diese Triebe (auf beiden Seiten) ausleben zu können. Wenn man sich aber zur privaten (und daher auch teilweise unkontrollierten) Vergewaltigung trifft, selbst wenn diese von der Frau gewollt ist, wäre mir die Gefahr zu groß, dass die Grenzen zwischen Spiel und ernsthafter Vergewaltigung verwischen, der Bezug zur Realität verlorengeht und gerade Männer, die hier als "Herde" agieren, brutaler werden, als es gesund ist, ganz zu schweigen von einem gewissen Suchtfaktor, der sich in den gewöhnlichen Alltag einschleichen
könnte. Und ehrlich gesagt kann ich es auch nicht ganz verstehen, wenn jemand bewusst rund um die Uhr sein ganzes Leben als ein Stück Fleisch behandelt werden möchte, wobei ich dir nicht unterstellen will, dass dies bei dir der Fall ist, aber dass die Neigung ein wenig über die herkömmlichen (und dennoch weit gesteckten) Grenzen hinausschießt, denke ich schon.
Mich würde ganz allgemein interessieren (auch aus persönlicher Neugier und weil ich es verstehen möchte), was dich genau an dieser extremen Form der "erlaubten Vergewaltigung" reizt. Was fühlst du dabei, was willst du vor allem fühlen, wie muss es ablaufen, damit du glücklich bist, was möchtest du auf keinen Fall (oder gibt es überhaupt persönliche Grenzen?), was genau macht dich traurig und wenn du das ändern könntest, was und wie würdest du es machen? Wie sollte dein Alltag mit Kind und Partner aussehen, damit du dich vollkommen glücklich und zufrieden fühlst?