Man kanns kaum glauben ...
Morjin !
Manchmal isses schwer zu glauben, wenn man das so liest, was so geschrieben wird, daß die Leute, die das schreiben, das auch noch wirklich denken - und am Ende auch noch tun, was sie da schreiben !
Am Ende wird noch jemand ankommen, und behaupten, öffentliche Selbstbefriedigung sei ein Menschenrecht und wer dagegen ist, ist verklemmt oder so, und das ist Diskriminierung undsoweiter.
Outdoor-Erotik kann etwas sehr schönes sein - ich steh selber ziemlich drauf. Aber es ist auch etwas sehr Delikates. Man braucht eine verdammt große Menge an Taktgefühl dafür, und vor allem muß man kapiert haben, daß es da eine Regel gibt, die man niemals verletzten darf, auch wenn man noch so wuschig ist:
Keine Belästigung von Unbeteiligten !
Weder durch das, was man tut, noch durch irgendwelche "Hinterlassenschaften" - und Unbeteiligte sind nicht nur die, die unters "Jugendschutzgesetz" fallen, sondern schlicht weg alle, von denen man nicht 100% sicher ist, daß sie auch ihren Spaß daran haben - ob aktiv oder passiv.
Nichts ist ekelhafter, als wenn man die eigene Sexualität jemand aufdrängt, der nichts davon wissen will. Und um nicht von der Sexualität anderer Leute belästigt werden zu wollen, braucht man keineswegs "verklemmt" zu sein, sondern zum Beispiel auch nur einfach mal keine Lust zu haben. Man braucht auch nur zu der relativ großen Anzahl von sehr offenen Leuten zu gehören, die sexuell sehr aktiv sind, private Partys veranstalten, Clubs besuchen - aber nun mal mit "outdoor" nichts anfangen können.
Wenn man diese Anstandsregeln nicht begreift, oder sogar auch noch anfangen will, über ihre Sinnhaftigkeit zu diskutieren, dann belegt das nichts als ein etwas schräges Verhältnis zu sozialem Verhalten ganz im allgemeinen.
Und man kann diskutieren, so viel man will: wenn man meint, man dürfe andere mit seiner Sexualität belästigen, dann riskiert man eine beträchtliche Menge von Ärger, bei dem die Faust in der Fresse oder das Hausverbot in einer Sauna noch der Geringste ist.
Es gibt jede Menge von Straftatbeständen - vom strafbaren (männlichen) Exhibitionismus über die Erregung öffentlichen Ärgernisses bis hin zur sexuellen Nötigung, und es ist überhaupt kein Vergnügen, den Rest des Lebens als vorbestrafter Sexualstraftäter zu verbringen !
Irgendwie leben wir in einem Land mit einer völlig unterentwickelten Sexualkultur, die nur zwischen verklemmtem Blümchensex einerseits und einer Art pornographischer Phantasie ("versaut-verdorben-pervers") andererseits zu unterscheiden vermag.
"Wir" Deutschen sollten endlich mal kapieren, daß sexuelle Betätigung - egal ob alleine, paarweise oder mit anderen zusammen - noch lange kein Grund ist, allgemeine Regeln des Anstands und Respekt vor dem oder den anderen und die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme über den Haufen zu schmeissen.
Es ist - meiner Meinung nach - im Gegenteil so, daß man für nichts mehr Anstand und Taktgefühl braucht, als für offene Sexualität, gleichgültig, wo diese offene Sexualität stattfinden soll.
Wer in einem internet-Forum fragen muß, woran man es merkt, daß es stört, wenn man in der Sauna an sich rummacht, der demonstriert damit nichts anderes, als daß er meilenweit von dem notwendigen Mindestmaß an Anstand und Takt entfernt ist, und in dieser "Szene" der outdoor-Erotik erst recht nichts verloren hat.
Zornige Grüße vom
Nacktzeiger