Der Rote Faden
(Gedicht zum Bild)Was sich da durch mein Leben zieht.
Als Roter Faden, ist fatal!
Ich bin mir sicher: was geschieht
ist einerseits doch voll genial
und andererseits ist es beschissen.
Nur – das will wieder keiner wissen.
Die Lebenslandschaft ist aus Eis,
im Wesentlichen weit und groß –
und trotzdem wirkt sie auf mich heiß,
denn sie verkörpert ganz mein Los.
Ich folge meinen Wesensspuren
und bete folgsam fremde Suren.
Die kalte Welt erschreckt mich nicht,
ich hab sie unentwegt studiert.
Sie führt mich täglich hinter’s Licht,
wobei sie meine Wärme spürt.
Den Tag verbringe ich mit Denken,
um ihn in einen Sinn zu lenken.
Und während wer spricht „ich gewähre“,
erfinde ich mich täglich neu,
gesetzt, die insektoide Droh-Chimäre,
ganz unten rechts, verflucht die Spreu…
was wären dann doch falsche Pläne?!
Nur gut, daß ich es mal erwähne!
Der Rote Faden ist mein Halt –
ich werfe ihn, auf Wolken schwebend –
in diesen Sturm aus der Gewalt,
in der die andern Menschen, lebend
verewigt, in der Geschichte nur erstarren.
Mein Ziel geht gegen dies Verfahren!
(c) Sur_real