Ursachenforschung
habe diesen Thread jetzt schon lange beobachtet und muß auch mal meinen Senf dazu geben.
Vorab: Ich gehöre mit 105 kg auf 178 cm auch zu den Adipösen. Toll finde ich es aber nicht was ich im Spiegel sehe, natürlich hätte ich lieber Gr. 38/40, wenn ich das nicht zugeben würde müßte ich ja lügen. Allerdings lasse ich mich nicht auf meine Figur reduzieren, ich sage mal ganz selbstbewußt, daß ich beruflich mehr erreicht habe als viele andere Frauen und mit beiden Beinen fest im Leben stehe. So hat halt jeder seine positiven und negativen Seiten. Bei mir ist die Figur nunmal nicht das Highlight.
Erst mal zum Thema: Ich persönlich finde dick bei Männern überhaupt nicht erotisch, bei Frauen so teils/teils, z.B. hatte Anna Nicole Smith auch in ihren üppigeren Zeiten für mich eine durchaus erotisch, sinnliche Ausstrahlung, was sicherlich auch mit der geschickten Präsentation zusammenhängt. Frau in passender Kleidung/Dessous in Szene gesetzt kann eigentlich fast immer erotisch aussehen. Nur machen viele Frauen in meinen Augen den Fehler sich selbst nicht realistisch genug einzuschätzen. Ein String an einer Frau ohne Hintern sieht genau so besch... aus, wie an einer Dame mit Gr. 46.
Auch kann ich bestätigen, daß es durchaus Männer gibt, die eine molligere Figur bevorzugen. Ich selbst hatte vor Jahren mal eine Affäre mit mit einem verheirateten Mann, der mir ganz klar bestätigt hat, daß er außerhalb seiner Beziehung das suchte was er zu Hause nicht hatte: eine mollige Frau. Er hatte seine Frau als mollig kennengelernt, sie hatte dann aber stark abgenommen. Sicher hatten die Beiden auch andere Probleme, aber dieser Punkt war für ihn durchaus relevant.
Was mich momentan ein wenig stört an der Diskussion ist, daß
A) sich alle Übergewichtigen hier in Ihrer Haut scheinbar super gut fühlen. Das glaube ich einfach nicht, fast alle Betroffenen die ich kenne würden liebend gerne ein paar Kilo weniger haben (mich selbst eingeschlossen)
B) viele Normalgewichtige die "Dicken" für willenlose, hemmungslose Fresser halten, die keine Ahnung von gesunder Ernährung haben.
Ich kann auf jeden Fall behaupten: Ich habe sehr viel Ahnung von gesunder Ernährung, ich war jahrelang bei Weight Watchers und sitze bestimmt nicht jeden Abend mit einer Tüte Chips vor dem Fernseher. Trotzdem stimmt momentan das Gleichgewicht zwischen Bewegung und Nahrungsaufnahme nicht. Zwischenzeitlich habe ich auch mal um die 70 kg gewogen, aber zur Zeit habe ich den Kampf gegen mich selbst mal wieder verloren und die Bemühung eines ehemals Übergewichtigen sein Normalgewicht zu halten ist ein
lebenslanger Kampf
Vielmehr ist Übergewicht für mich ein vor allem psychologisches Problem, deswegen halte ich den Begriff Esstörung auch für wesentlich zutreffender. Ich denke kaum ein Mensch ohne Gewichtsprobleme kann sich vorstellen, was es für enormer psychischer Kräfte bedarf, nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Das hat für mich durchaus Ähnlichkeit mit einem Suchtverhalten wie z.B. einem Raucher oder Alkoholiker.
Deswegen wünsche ich mir etwas mehr Respekt von beiden Seiten in dieser Diskussion.
Und vor allem: Reduziert einen Menschen nicht nur auf sein Äußeres!
Was nützt der schönste Körper, wenn er oder sie keinen Charme, Ausstrahlung und Humor hat? Da ist die Erotik dann auch ganz schnell dahin.
Ein schönes Wochenende wünscht Euch
carpe_diem_1965 (SIE)