Flexibilität ist wichtig!
Ich finde dieses Thema ausgesprochen spannend und möchte Bezug auf verschiedene Dinge nehmen.
Erstmal muss ich ClaRu zustimmen, dass ich es auch eher als "sexuell offene Beziehung" sehe,als als "sexuelle Freiheit" - die sollte es in jeder Form von Beziehung geben, in der es zu Sex kommt. Zumindest wäre das für mich wünschenswert und ich versuche das auch so zu leben. Hier könnte man jetzt von sexueller Intelligenz und Offenheit derer reden,die einem im Laufe des Lebens über den Weg laufen, doch das würde das Thema hier verfehlen.
Zur allgemeinen Fragestellung:
Und wenn es eine von beiden gewollte, akzeptierte und genossene Beziehungsform ist, ist dem wirklich nichts entgegen zu setzen. Und das ist dann auch keine Frage der Treue. Denn wenn ich zu jemandem so offen sein kann und er zu mir, dann kann auch die Liebe und das Vertrauen eine Tiefe erreichen, die es in wenigen Beziehungen gibt. Denn Untreue ist es ja nur, wenn es heimlich geschieht, wenn man sich und dem Anderen was vor macht und von ewiger Treue redet und weiß, dass man grad mit Steinen auf´s eigene Glashaus wirft.
Was ich für eine offene Beziehung als absolutes Muß ansehe, ist Kommunikation. Es muß klare Regeln geben - wie z.B. das man ansagt, wenn man sich mit jemandem anderen trifft, dass man erzählen kann, was gelaufen ist - aber nicht immer muß und das dann auch für den Gegenpart okay ist. Und wenn einer von beiden merkt, es geht ihm grad damit nicht gut, muss es auch -wenn sicher meist vorrübergehend - die Möglichkeit bestehen, die Beziehung wieder zu schließen. Und wenn beide somit Rückzugsmöglichkeiten in die Arme des Anderen haben, dürfte das Durchaus eine Bereicherung des "Ehelebens" sein. Obwohl es nicht viel Unterschied gibt, ob nun ein Trauschein oder keiner in der Komode liegt. Obwohl die Konsequenz in letzter Instanz schon nochmal eine Deutlichere ist, was aber der Ehe als Solche zuzuschreiben ist.
Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass langfristig in solchen Beziehungen, wenn sie denn ehrlich gelebt werden, weniger Torschußpanik, Mid-life-Crisis oder was auch immer in dieser Richtung gibt. Für Menschen mit hohem Anspruch an das Leben neben dem Standart stellen bzw. für sich einen anderen Standart haben, die sich eben nicht mit Stillstand ab einem gewissen Punkt abfinden wollen und die selbstbewußt genug sind, für die ist eine offene Beziehung bestimmt eine Aussicht auf viel und lange gemeinsame Freude!
Und zu Lustgewinners Anmerkung in Sachen Toleranz:
Du hast absolut Recht - jedem das Seine und um die Erweiterung des eigenen Horizontes und der eigenen Toleranz sind doch auch genau diese Foren da und dort sollte jeder Fragen können, was er mag und dann auch ernst genommen werden. Und gegenteilige Meinungen können ja auch ohne persönliche Angriffe von Statten gehen.
Freundliche Grüße,
Betti